Blockadehaltung in der eigenen Familie

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  • Revolution
    Benutzer
    • 08.05.2014
    • 53

    Blockadehaltung in der eigenen Familie

    Guten Abend!

    bin nun schon locker 12 Monate am Thema Ahnenforschung interessiert, habe mich auch immer wieder mal in der eigenen Familie rangetastet aber das ist schwerer als gedacht... Die Familie ist nun seit bestimmt gut 30 Jahren zerrüttet (Scheidung, Missgunst, Neid) und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Gerade das hat mein Interesse daran angefacht.

    Und zwar suche ich von meinen beiden Elternteilen die Großeltern um hier mal starten zu können. Ich habe lediglich Namen, Sterbeort und ein Jahr. Sämtliche Zeitungsarchive habe ich schon abgesucht, allerdings erfolglos.

    Mütterlicherseits: Beide Gräber gefunden, aber es gibt keine weiteren Informationen über Beruf, Werdegang, Geburtsort. Es kann (oder will) sich niemand erinnern.
    Väterlicherseits:
    Opa: Name, Sterbeort und Jahr bekannt. Friedhof nicht, Beruf, Geburt ebenfalls nicht.
    Oma: Nur der Name ist mir bekannt.

    In der tat sind das keine leichten Startbedingungen.

    Wie kann ich denn genaue Auskunft über den Werdegang meiner Vorfahren, hier aus Deutschland erhalten? Erhalte ich Auskunft vom Standesamt? Evtl. sogar die Entnazifizierungsakte vom Landesarchiv?

    Gruß,
    Wer ein aktuelles Foto von z.B. einem Grabstein aus München benötigt, kann sich gerne bei mir via PN melden. Nördliches München / Schwabing bevorzugt, da quasi "ums Eck".
  • Jürgen P.
    Erfahrener Benutzer
    • 07.03.2010
    • 1071

    #2
    Hallo,
    und willkommen im Forum.
    Keine ungewöhnliche Familiensituation und erstmal, richtig, erschwerte Startbedingungen.

    Da du keine weiteren Daten, Geburtsjahre der direkten Vorfahren und Zeiträume nennst, mein Vorschlag um einen Anfang zu machen.

    Fordere von deinen Eltern und Großeltern beider Seiten die Meldekarten/Melderegisterkarten aus dem Stadtarchiv oder direkt bei dem letzten bekannten Wohnort/Sterbeort an.

    Diese Karten geben eine Reihe von Informationen die für weitere Forschungen sehr hilfreich sind.
    Weiter lassen sich Anfragen und Kosten einigermaßen im Griff halten. Meist wir für die Kopie der Meldekarte 10€ in Rechnung gestellt.

    Nächster Schritt, bei den Staatsarchiven nach "Entnazifizierungsakten", Spruchkammerakten suchen bzw. anfragen. Auch hier sind die Kostenüberschaubar.

    Mit den daraus gewonnenen Daten kannst du dann weiter forschen und konkrete Anfragen an die Standesämter stellen.

    Gruß Jürgen
    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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    • anika
      Erfahrener Benutzer
      • 08.09.2008
      • 2611

      #3
      Hallo,
      ich würde mir zu erst die Sterbe-Urkunden im Standesamt besorgen.
      Väterlicherseits sind ja die Daten des Großvaters bekannt, mit Glück steht da sein Geburtsdatum, Geburtsort und die Namen seiner Eltern.

      anika
      Ahnenforschung bildet

      Kommentar

      • alphabet
        Erfahrener Benutzer
        • 12.05.2012
        • 446

        #4
        Warum denn mit Entnazifizierungsakten anfangen? Du sagtest doch, die Gräber mütterlicherseits seien vorhanden, damit auch Jahreszahlen oder Daten. Wenn du die Gräber kennst, weisst du auch, welches Standesamt oder welche Kirchengemeinde dafür zuständig ist. Hier sehe ich deine erste Anlaufstelle.

        Liebe Grüße

        Kommentar

        • mumof2
          Erfahrener Benutzer
          • 25.01.2008
          • 1372

          #5
          Hallo,

          ich sehe auch die Gräber als ersten Anhaltspunkt und würde bei der Friedhofsverwaltung nach weiteren Unterlagen fragen. Sollte auf dem Grabstein nur das Jahr stehen, kann die Friedhofsverwaltung zumindest den Sterbetag benennen und das erleichtert und vergünstigt die Suche nach den Sterbeurkunden.
          Manchmal können sie aber noch Angaben zum damaligen Wohnort des Verstorbenen machen und Angaben zu demjenigen, der die Grabpflege bezahlt oder für diese zuständig ist. Evt. ergibt sich daraus ein -möglicherweise unbekanntes- Familienmitglied, welches weitere Auskünfte geben möchte.
          Viel Glück, mum of 2
          Viele Grüße
          mum of 2

          Kommentar

          • gudrun
            Erfahrener Benutzer
            • 30.01.2006
            • 3265

            #6
            Hallo,

            ich würde mir die Namen und genauen Daten vom Grabstein aufschreiben,
            das sind die ersten Anhaltspunkte.
            Denke daran, dass Sterbe- und Grabort nicht unbedingt gleich sind.
            Die Sterbeurkunde (Kopie des Eintrages) bekommst Du beim zuständigen Standesamt.

            Ich habe für die Meldekarte meines Großvaters wesentlich mehr bezahlen müssen,
            diese Ausgabe hat sich aber sehr gelohnt.

            Gehe Urkunde für Urkunde in die Vergangenheit. Auf jeder Urkunde (Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunde) sind sehr viele Daten, die Dich in der Forschung weiterbringen können.
            Bestell Dir von den Einträgen vollständige Kopien (müssen nicht beglaubigt sein) mit allen Randvermerken.

            Viel Glück
            wünscht
            Gudrun

            Kommentar

            • Silke Schieske
              Erfahrener Benutzer
              • 02.11.2009
              • 4496

              #7
              Hallo,

              Da dir zum väterl. Opa zumindest Name und Sterbejahr und Ort bekannt sind, schaue wann dieses war. Liegt es wenigsten 30 Jahre zurück, kannst du über das Stadtarchiv in dem Ort nach der Sterbeurkunde deines Opas selber suchen. Auf dieser stehen dann nicht nur Geburtsdatum, Eltern und der Beruf, sondern oft auch evt. Randvermerke wann er u.U. geheiratet hat.

              LG Silke
              Wir haben alle was gemeinsam.
              Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

              Kommentar

              • Revolution
                Benutzer
                • 08.05.2014
                • 53

                #8
                Hallo an alle,

                vielen Dank für die zahlreichen Antworten in der wirklich kurzen Zeit! Sehr hilfreich.

                Der Opa ist meines Wissens nach, in den letzten 10 Jahren gestorben, getroffen habe ich ihn nie. Genauso wie meine Oma. Somit wird es hier noch keine Einträge im Archiv geben und ich sollte, am Besten wenn ich es richtig verstanden habe so loslegen:

                1) Friedhofsverwaltung(en) anrufen, Daten geben lassen.
                2) Standesämter anrufen, Daten geben lassen.

                Die Kosten für Urkunden spielen erstmal keine große Rolle. Allzu teuer sollten diese ja nicht sein.

                Aus den Online Datenbanken habe ich schon meinen Namen in Schlesien gefunden. Ein Arbeitskollege der auch seinen Stammbaum erstellt hat, hat mir auch schon sehr wertvolle Tipps gegeben.

                Wie sieht es eigentlich aus, habe ich als direkter Nachfahre ein Recht darauf, wenn mein Vater noch lebt die Entnazifizierungsakten zu sehen? Können diese Akten auf Wunsch von meinem Vater vernichtet worden sein?

                Gruß,
                Wer ein aktuelles Foto von z.B. einem Grabstein aus München benötigt, kann sich gerne bei mir via PN melden. Nördliches München / Schwabing bevorzugt, da quasi "ums Eck".

                Kommentar

                • Joanna

                  #9
                  Zitat von Revolution Beitrag anzeigen
                  Wie sieht es eigentlich aus, habe ich als direkter Nachfahre ein Recht darauf, wenn mein Vater noch lebt die Entnazifizierungsakten zu sehen? Können diese Akten auf Wunsch von meinem Vater vernichtet worden sein?
                  Hallo (wer auch immer),

                  natürlich hast Du kein Recht in diese Akten Einsicht zu nehmen, solange Dein Vater noch lebt. Urkunden gehören zur Ahennforschung, alles andere ist Beiwerk, wenn auch für den Einzelnen sehr interessant.

                  Warum sollte Dein Vater Interesse daran gehabt haben, eine solche Akte vernichten zu lassen? Was natürlich auch nicht möglich war und ist.

                  Wenn Dein Vater Dir über diese Zeit keine Auskunft geben möchte, musst Du dieses respektieren. Du weißt doch gar nicht, warum er schweigt. Und alles geht die Nachkommen auch nichts an.

                  Gruß Joanna

                  Kommentar

                  • Genealoge
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 1153

                    #10
                    Moin Moin, für erste Anlaufstellen und eine Übersicht, guckst du am besten hier:
                    Viele Menschen verspüren das Bedürfnis, mehr über ihre Vorfahren herauszufinden. Für ein teures Website-Abonnement oder gar eine DNA-Analyse…


                    http://ahnenforschung.net/tipps/internet/ (z.T. veraltet)

                    schau auch noch sonst auf meiner privaten Seite: http://www.genealogie-brandt.de/Weblinks.html

                    LG Julian
                    Besucht doch mal meine Webseite: Ahnen aus Niedersachsen, Nordhessen, Westpreußen, Niederschlesien und Sachsen - www.genealogie-brandt.de

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                    • JensMartin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.12.2013
                      • 450

                      #11
                      Zitat von Revolution Beitrag anzeigen

                      in den letzten 10 Jahren gestorben, getroffen habe ich ihn nie. Genauso wie meine Oma
                      Hallo,

                      bei mir war es so, dass ich über Fotos der Gräber Geburt und Sterbedatum rausbekommen habe. Diese Bilder gab es bei mir bei den Familienbildern. Gut diese Bilder stammen aus dem Zeitraum 1960 - 2003. Ob es bei Dir üblich war Bilder nach der Beisetzung zu machen weiß ich natürlich nicht. Ich hatte damit natürlich einen guten Ausgangspunkt für die Anfrage bei den Standesämtern.
                      Schöne Grüße
                      Jens

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                      • Jürgen P.
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.03.2010
                        • 1071

                        #12
                        Hallo,
                        zu deiner Frage "Entnazifizierungsakten" ein Hinweis auf eine Serie von Artikeln bei spiegel-online.
                        Ihr ganzes Leben lang hat Karin P. geahnt, dass etwas nicht stimmt in ihrer Familie. Der Großvater, Ortsgruppenleiter der NSDAP, sei nur Mitläufer gewesen, so die offizielle Version. Nach ihrer Pensionierung suchte sie nach den Gerichtsakten und befragte Zeitzeugen.


                        Am Ende des/der Artikel finden sich Recherche-Links

                        Gruß Jürgen
                        "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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                        • Revolution
                          Benutzer
                          • 08.05.2014
                          • 53

                          #13
                          Vielen Dank für alle Antworten, ich habe mittlerweile erfahren wo mein Opa geboren wurde und wo er genau gestorben ist. Erstaunlich gut dokumentiert und sehr freundliche Beamte aus den Standesämtern. :-) Jetzt geht es weiter.
                          Wer ein aktuelles Foto von z.B. einem Grabstein aus München benötigt, kann sich gerne bei mir via PN melden. Nördliches München / Schwabing bevorzugt, da quasi "ums Eck".

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