König v. Preussen als Taufpate - warum?

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  • arbophilus
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2011
    • 1041

    König v. Preussen als Taufpate - warum?

    Liebe Forenkolleg-/innen,

    ich möchte Euch an dieser Stelle um Eure Hilfe bzw. Eure Ideen bitten, wie ich den Umstand erhellen könnte, warum der König von Preussen Taufpate des u.g. Täuflings wurde.

    Ort:
    Biere (Magdeburger Börde) (heute Sachsen-Anhalt, 1821 in der Provinz Sachsen des Königreichs Preussen gelegen).
    Täufling:
    Friedrich Wilhelm Heinemann, *25.04.1821, ~19.05.1821
    Eltern:
    Johann Gottfried Heinemann, Arbeiter, Häusler in Biere, evang.
    oo 1817
    Anne Catharine geb. Freye, evang.
    Taufpaten:
    1) Se. Maj. Friedrich Wilhelm III. König von Preußen.
    (laut Cabinets-Ordre d.D. [de Dato] Berlin d. 6. May 1821.)

    2) der hiesige Schulze und Dreiviertelspänner Chstph.[Christoph] Diesing
    3) des zeitigen Herrn Predigers Frau, Friederike Berghauer,
    geb. Busse, 4) des zeitigen Cantors Frau Christ.[iane] Soph.[ie]
    Fischer, geb. Schöneke
    [Scan hierzu siehe unten, wurde in der Lesehilfe hier im Forum bereits bearbeitet]

    Die Frage lautet nun: Aus welchem Grund übernahm hier der König die Patenschaft?

    Ausschließen kann ich:
    - der Täufling war nicht das siebte Kind der Familie (sondern das zweite Kind/der zweite Sohn)
    - die Familie/Eltern waren keine Hofbediensteten, und meines Wissens nach auch nicht im Militärdienst (bei anderen Familien aus Biere fand ich zu letzterem Hinweise in den Kirchenbüchern)

    Für die Kabinettsorder muss es also entweder einen anderen, individuellen Umstand gegeben haben - oder etwas eher Generelles, also z.B. ein Jubiläum oder anderes Geburts-/Heirats-/Jubeldatum im Königshaus oder eine gewonnene Schlacht oder irgendsowas -> das müsste aber bedeuten, dass auch andere Kinder anderswo mit diesem Geburtsdatum den König als Taufpaten haben...

    Ich konnte bislang (online) nichts herausfinden, was Inhalt dieser Kabinettsorder war. Wie würdet Ihr bei der weiteren Recherche vorgehen? Sind solche Vorgänge irgendwo archiviert? An wen kann ich mich wenden?
    Ich konnte auch keine "Ereignisse" für den 25.04.1821 oder den 06.05.1821 recherchieren, die "passen" könnten.

    [Der Tod Napoleons am 05.05.1821 und auch die am 06.05.1821 erfolgte Heirat von Prinzessin Maria von Sachsen oo Großherzog Ferdinand III. von Toscana scheinen mir dann doch zu weit hergeholt...]

    Ich bin über alle Ideen, wie ich noch etwas herausfinden kann, dankbar.
    Gerne auch über Rückmeldungen, welche Gründe es in anderen Fällen noch gegeben hat, dass der König eine Patenschaft übernahm (also außer jenen "üblichen", die ich oben schon genannt habe).

    Mit Dank und Gruß schon im voraus!

    Mark

    ..
    Angehängte Dateien
    FN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
    Doh Feuerbach/Württ. - Schöller Botnang u. Raum Stuttgart - Matthes Sachsen u. Thüring. - Wehnert, Tauer, Stoye Sachsen u. Sachs.-Anhalt - Freye, Hotho Sachs.-Anhalt, Schlesien u. Posen - Zimmer, Joite Schlesien u. Posen - Koch, Fiege, Quast Süd-Nied.sachsen
    Dauersuche:
    Nachk. v. Heinrich Freye (*1874 Biere, oo1904 Kr.Hohensalza - A.I. Klingbeil) - Nachk. v. Opernsäng. Paul Schöller (+1953 Stuttgart)

  • arbophilus
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2011
    • 1041

    #2
    Hallo zusammen,

    ein Wochenende ist vergangen, fast 150 Leute haben dieses Thema gelesen. Leider keine Antwort. Leider scheint niemand eine Idee zu haben, wie ich noch weiterrecherchieren könnte... Schade!

    Ich hoffe immer noch auf einen Tipp, wo vielleicht die "Kabinettsordern" archviert sind und man diese einsehen kann...?

    Oder hat jemand von Euch Personen mit demselben Geburts- oder Taufdatum, bei denen auch der König Pate ist? Dann könnten wir die Sache vielleicht "eingrenzen"...

    Mit Gruß (und voller Frust)

    Mark

    .
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    • BenediktB
      Erfahrener Benutzer
      • 31.05.2006
      • 546

      #3
      Zwei Gedanken hierzu:

      - Gibt es eventuell eine 1. Ehe des Vaters und er ist doch das siebte oder zehnte Kind?
      - Wurde der Name des Kindes NACH dem König gewählt oder hat der König eventuell die Patenschaft übernommen, WEIL das Kind nach ihm benannt wurde?

      Letztendlich ist so eine Königspatenschaft kein Automatismus, sondern ein "Antragsdelikt". Es muss also einen Grund gegeben haben, wieso die Familie oder wer anders dies beantragt hat.
      Mein Ancestry-Stammbaum

      Kommentar

      • arbophilus
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2011
        • 1041

        #4
        Hallo Benedikt,

        vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich glaube, damit hast Du ein Türchen aufgestoßen!

        Der Vater, Johann Gottfried Heinemann, stammt aus Calbe a.d. Saale. Im Heiratseintrag 1817 wird er als "Wittwer, 41 J." angegeben.
        Wenn wir Deinen Gedanken weiterspinnen, könnte es durchaus sein, dass er in der ersten Ehe schon 5 (oder 8) weitere Kinder (oder müssen es Söhne sein?) hatte.
        Mir war nicht klar, dass man die Kinder "zusammenzählen" darf, wenn man den Antrag an den König stellt.

        Im übrigen glaube ich schon, dass das Kind deswegen "Friedrich Wilhelm" genannt wurde, weil der König der Taufpate war (und nicht andersherum) - ist aber natürlich nur Spekulation.

        Ich werde mich also als nächstes auf die Suche nach der ersten Ehe in Calbe a.d. Saale machen... Ich hoffe, ich finde jemanden im Unterforum Sachsen-Anhalt, der mir vielleicht vor Ort (bzw. im Kirchenarchiv Magdeburg) helfen kann.

        An dieser Stelle erstmal Danke - ich berichte dann wieder.

        Viele Grüße!

        Mark
        FN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
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        Kommentar

        • Grapelli
          Erfahrener Benutzer
          • 12.04.2011
          • 2225

          #5
          Zitat von arbophilus Beitrag anzeigen
          könnte es durchaus sein, dass er in der ersten Ehe schon 5 (oder 8) weitere Kinder (oder müssen es Söhne sein?) ...
          Hallo Mark,

          in deinem vorigen Thread haben bereits zwei Diskussionsteilnehmer sehr eindeutig Stellung bezogen: Der König wird Taufpate auf Antrag bei der Geburt des siebten Sohnes. Ich kann dazu gar nichts weiter sagen, aber irgendwie scheinst du diese Antworten nicht besonders ernst zu nehmen.

          Sieben oder acht Kinder hatten die Familien damals im Durchschnitt, auch wenn natürlich meist nicht alle überlebt haben.

          MfG Grapelli
          Herzliche Grße
          Grapelli

          Kommentar

          • Juergen
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2007
            • 6216

            #6
            Hallo allerseits,

            Stimmt doch eindeutig, Stichwort Erziehungsgeld

            hier nochmals zum nachlesen:
            Seite 102, No. 101. Erziehungsgeld für sieben Söhne.
            Potsdam, den 19ten Mai 1821.
            Durch die Verfügung des Königl. Hohen Finanz-Ministeriums vom 6ten d. M. ist nachgegeben worden, daß den Aeltern von sieben und mehr ehelichen Söhnen, welche sich noch fortwährend im Genusse von Erziehungsgeldern für alle oder einige derselben befinden, rücksichtlich derjenigen Söhne, die während der Dauer der Unterstützungsperiode etwa mit Tode abgehen möchten, außer dem Sterbe-Monat, auch noch für den nächstfolgenden als Gnaden-Monat das Erziehungsgeld gleich den Pensionairs zu Theil werden soll.

            Quelle: http://www.mehrow.de/Geschichte/Amts...sdam_1821.html

            Die Regelung gab es aber schon vor 1821 in Preußen.
            Pathengeschenk, Erziehungsgeld bei 7 Söhnen,
            --> http://books.google.de/books?id=hWxD...elD%22&f=false

            Scheinbar wurde die Regelung am 6. Mai 1821 etwas modifiziert.

            Gruß Juergen
            Zuletzt geändert von Juergen; 16.09.2013, 17:54.

            Kommentar

            • arbophilus
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2011
              • 1041

              #7
              Hallo zusammen,

              Ihr werdet Euch sicher wundern, warum ich mich (erst) jetzt, fast sechs Wochen später wieder zu diesem Thema melde. Ich möchte es gerne versuchen zu erklären. Ich hatte Grapellis Beitrag leider "in den falschen Hals bekommen", war stinksauer und hab mir geschworen, dieses Forum nie wieder zu betreten. Tatsächliich habe ich sechs Wochen die "beleidigte Leberwurst" gespielt, das Forum ignoriert und nicht betreten und mein geliebtes Hobby Ahnenforschung in der Ecke liegen lassen.
              Wenn ich nun heute mit Abstand und dem Versuch, objektiv zu sein, mir das alles anschaue, kann ich meine (Über-)Reaktion selbst nicht mehr verstehen. Ich möchte zu Grapellis Kommentar zwar durchaus gerne dezidiert Stellung beziehen (s.u.) - es gibt aber offensichtlich keinen Grund, beleidigt zu sein, wie ich vermeintlich glaubte..

              Zuallererst möchte ich Juergen danken für die Quellenangabe, die ich so gerne haben wollte und selbst nicht gefunden habe.

              Und nun zu Grapelli:
              Zitat: "in deinem vorigen Thread haben bereits zwei Diskussionsteilnehmer sehr eindeutig Stellung bezogen"
              Leider nein, es war alles andere als eindeutig. Die einen schrieben von sieben, die anderen von zehn, die einen von "Kindern", die anderen von "Söhnen". Dass es eine derartige Regelung gab, war mir auch bekannt, aber wie die "Ausführungsbestimmungen" wirklich im Detail waren, konnte ich erst durch Juergens Quelle eindeutig belegen.

              Zitat: "aber irgendwie scheinst du diese Antworten nicht besonders ernst zu nehmen."
              Ja, das hast Du ganz richtig gesehen. Und zwar stets wohlbegründet und eindeutig durch Argumente und Fragen gestützt. Weil es zum einen nicht eindeutig war, wie die Regelung tatsächlich aussah (vgl. oben). Und weil in dieser Ehe eben nur zwei Kinder (zwei Söhne) vorhanden waren. Beides habe ich mehrfach als Argument angebracht. Dass man Kinder (Söhne) aus früheren Ehen "dazurechnen" darf, auf diese Idee hat mich erst Benedikt in diesem Thread gebracht.

              @Grapelli
              Ich habe vor sechs Wochen Deinen Beitrag als arrogant und klugscheißerisch empfunden und mich wahnsinnig geärgert.
              Aus heutiger Sicht kann ich das nicht mehr nachvollziehen und entschuldige mich bei Dir, auch wenn Du von meiner ganzen Verärgerung ja gar nichts wusstest. Tut mir leid! Auch Du wolltest mir sicher nur helfen und ich war wohl einfach überempfindlich. Also trotzdem auch an Dich Danke für Deine Hilfe.

              Ich werde nun mal versuchen sechs Wochen Forum "aufzuarbeiten" - und mich erneut meinen "Ahnenforschungs-Baustellen" zuwenden. "Bestraft" hab ich mich ja selber schon genug
              Seid herzlich gegrüßt!

              Mark
              .
              FN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
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              Dauersuche:
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              Kommentar

              • Matthias Möser
                Erfahrener Benutzer
                • 14.08.2011
                • 2269

                #8
                Hallo, Mark!

                Schön, dass Du wieder mit "im Boot"sitzt......welcome back!

                Gruß
                Matthias
                Suche nach:
                Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

                Kommentar

                • Friederike
                  Erfahrener Benutzer
                  • 04.01.2010
                  • 7902

                  #9
                  Hallo Mark,

                  ich hatte dich hier schon vermisst und mich gewundert ....
                  Schön, dass du nun wieder da bist!
                  Viele Grüße
                  Friederike
                  ______________________________________________
                  Gesucht wird das Sterbedatum und der Sterbeort des Urgroßvaters
                  Gottlob Johannes Ottomar Hoffmeister geb. 16.11.185o in Havelberg
                  __________________________________________________ ____

                  Kommentar

                  • Grapelli
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.04.2011
                    • 2225

                    #10
                    Zitat von arbophilus Beitrag anzeigen
                    @Grapelli
                    Ich habe vor sechs Wochen Deinen Beitrag als arrogant und klugscheißerisch empfunden und mich wahnsinnig geärgert.
                    Hallo Mark,
                    zufällig bin ich über deinen Post gestolpert und muss dir mehr oder weniger recht geben - es tut mir wirklich leid. Ich denke, dass ich hier zu 99 % hilfreiche Beiträge liefere. An dem einen Prozent muss ich allerdings noch arbeiten ...

                    MfG Grapelli
                    Herzliche Grße
                    Grapelli

                    Kommentar

                    • arbophilus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.03.2011
                      • 1041

                      #11
                      Euch allen herzlichen Dank für die netten Worte
                      Und Grapelli bekommt von mir noch ne PN - Dank auch an Dich!

                      Viele Grüße, Mark
                      .
                      FN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
                      Doh Feuerbach/Württ. - Schöller Botnang u. Raum Stuttgart - Matthes Sachsen u. Thüring. - Wehnert, Tauer, Stoye Sachsen u. Sachs.-Anhalt - Freye, Hotho Sachs.-Anhalt, Schlesien u. Posen - Zimmer, Joite Schlesien u. Posen - Koch, Fiege, Quast Süd-Nied.sachsen
                      Dauersuche:
                      Nachk. v. Heinrich Freye (*1874 Biere, oo1904 Kr.Hohensalza - A.I. Klingbeil) - Nachk. v. Opernsäng. Paul Schöller (+1953 Stuttgart)

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