Einblick in Kirchenbücher nur noch aus dritter Hand?

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  • Ursula
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 1416

    #16
    Zitat von Carmen1452 Beitrag anzeigen
    Es heißt nicht immer das ein Pfarrer die Schrift besser lesen kann als ein Laie. Die sind darin ja gar nicht geübt.
    Richtig. Mir ist vor vielen Jahren in einem Pfarrbüro ein junger Pfarrer begegnet, den ich bat, ganz kurz mal zu schauen, ob er mir zwei Worte lesen könnte, die mir gänzlich unverständlich waren. Er bedauerte, er konnte es überhaupt nicht, er hatte diese Schrift nie gelernt.

    Im Übrigen kann ich gut verstehen, dass Gemeinden ihre KB nicht mehr einsehen lassen. Ich hab schlimme Bücher in Händen gehabt. Das Herz blutet einem, wenn man Einträge aus 1680 sieht, die mit Textmarker gezeichnet sind und Einträge aus dem gleichen KB, die einfach mittendrin in der Seite herausgeschnitten wurden.


    Solchen Leuten, die sowas tun, haben wir es zu verdanken, dass wir nicht mehr selbst schauen dürfen.




    LG
    Uschi

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    • Carmen1452
      Erfahrener Benutzer
      • 02.07.2012
      • 2672

      #17
      Hi,

      das habe ich auch schon gesehen das drin rum geschrieben wurde. Aber meistens war das nicht so schlimm. Aber erst vor zwei Wochen habe ich es erlebt das von einer Seite was raus geschnitten wurde. Und zwar ein Teil von einem Taufeintrag und gerade der Teil wo der Name des Täuflings stand. Ich verstehe auch nicht wie man so was machen kann. Aber das ist zum Teil auch die Schuld der Kirche. Wieso werden diese alten Bücher nicht digitalisiert oder im Archiv aufbewahrt. Diese Bücher muss man doch schützen bevor sie komplett zerfallen. Wie ich schon geschrieben habe hatte ich ja auch letztens ein Buch in den Händen wo sich der Einband regelrecht aufgelöst hat. So was wäre echt besser im Archiv aufgehoben.

      Mfg Carmen
      Mfg Carmen

      habe nach langer Zeit wieder angefangen zu forschen. Meine aktuellen Gebiete Ruhrgebiet und Ostwestfalen.

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      • Joanna

        #18
        Zitat von Carmen1452 Beitrag anzeigen
        Aber das ist zum Teil auch die Schuld der Kirche. Wieso werden diese alten Bücher nicht digitalisiert oder im Archiv aufbewahrt. Diese Bücher muss man doch schützen bevor sie komplett zerfallen. Wie ich schon geschrieben habe hatte ich ja auch letztens ein Buch in den Händen wo sich der Einband regelrecht aufgelöst hat. So was wäre echt besser im Archiv aufgehoben.
        Carmen,

        dafür, dass Schmierfinken und Kriminelle (so nennen ich diejenigen, die sich an etwas vergreifen, dass Ihnen nicht gehört) die KB beschädigen, kann man der Kirche nur den Vorwurf machen, dass sie Dritte den Zugang zu den Büchern erlaubt.
        Und wenn das Geld der Kirche nicht für die Digitalisierung von KB reicht bzw. sinnvoll für andere Zwecke ausgegeben wird, dann ist die Vergabe der Mittel allein die Entscheidung der Kirche.
        Ich möchte dazu sagen, dass ich keiner Kirche angehöre!

        Ich bin froh, wenn ich in Originalkirchenbücher recherchieren darf bzw. wenn ich auf Mikrofiches Zugriff habe. Aber wenn dieses nicht geht, ist ja manchmal auch eine Frage der Entfernung, freue ich mich, wenn innerhalb der Pfarre für mich gesucht wird. Dasselbe trifft natürlich auch für Archive jeder Art zu.

        Und ich bin gern bereit, für meine Suche zu bezahlen. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht weiß, was ich mit meinem Geld machen soll. Sondern für mich ist es selbstverständlich, dass ich für eine Ware - in diesem Fall die Dienstleistung mir gegenüber - auch Kosten zu tragen habe. Und für die Aufbewahrung der KB oder die Suche von Mitarbeitern der Kirchen/Archive, egal wo, entstehen nun mal Kosten.

        Gruß Joanna

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        • Carmen1452
          Erfahrener Benutzer
          • 02.07.2012
          • 2672

          #19
          Hi,

          klar kann die Kirche mit ihrem Geld machen was sie will. Und es ist auch in völlig in Ordnung das man für eine Dienstleistung bezahlt.

          Es ist nur so. Ich forsche zur Zeit nur in Niederösterreich in der Erzdiözese Wien. Und da ist es halt so das die Pfarren die Bücher noch selber verwahren. Und da ist halt die aufbewahrung ganz unterschiedlich. Der eine hat sie in er Kammer neben dem Klo. Der nächste hat sie in einen normalen Aktenschrank. Und manche haben große Stahlschränke zum absperen. Wäre die Bücher jetzt in einem Archiv von der Diözese wäre das für den Erhalt der Bücher sicher besser. Und für mich zum recherchieren natürlich auch.

          Zur Zeit muss ich immer wenn ich in Österreich bin bei jeder Pfarre persönlich vorbei fahren und Einsicht nehmen. Im Archiv wäre die Arbeit sicher leichter. Was ich aber auch nicht kenne ist das Pfarren die Dienstleistung der Recherche anbieten. Ich habe wenn es nur um einen Eintrag ging auch schon mal schriftlich angefragt. Aber da wusste ich dann fast immer das genau Datum des Ereignises. Wenn man das nicht weiß bekommt man in der regel keine Antwort. Weil die meistens gar nicht die Zeit haben zu suchen.

          Wenn ich aber nach fragen dann bitte ich immer um eine Kopie und meistens bekomme ich diese auch. Also wie ich schon sagte Abschriften sind nicht immer gut.

          Mfg Carmen
          Mfg Carmen

          habe nach langer Zeit wieder angefangen zu forschen. Meine aktuellen Gebiete Ruhrgebiet und Ostwestfalen.

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          • Gertrud Dinse
            Erfahrener Benutzer
            • 09.02.2013
            • 983

            #20
            Zitat von Carmen1452 Beitrag anzeigen
            Hi,

            das habe ich auch schon gesehen das drin rum geschrieben wurde. Aber meistens war das nicht so schlimm. ...
            Das hab ich bestimmt falsch verstanden. Du hast bestimmt net gemeint, dass man schon so kleine Zeichen anbringen darf sofern man nix übermalt.

            Wir hüten unsere Ergebnisse auch wie einen Schatz. Wie würde wir reagieren, wenn das Enkelkind sich künstlersich auslebt auf einer Originalurkunde?

            Elisabeth Gertrud

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            • Carmen1452
              Erfahrener Benutzer
              • 02.07.2012
              • 2672

              #21
              Hi,

              nein ich habe wirklich mal gesehen das jemand etwas rein geschrieben hat was definitiv keine randbemerkung war. Aber vielleicht ist dem Pfarrer auch nur der Stift ausgerutscht keine Ahnung. Manche Bücher haben schon richtige flecken. Aber das ist ja das Problem die Bücher haben so viel Leute in den Händen. Und die Pfarrer können die Leute doch nicht immer beaufsichtigen bei der suche. Aber deswegen wären die Bücher halt in einem Archiv besser aufgehoben. Wobei manche Pfarren machen das die lassen einen mit den Büchern wirklich nicht alleine. Aber das habe ich bis jetzt auch nur zwei mal erlebt.

              Mfg Carmen
              Mfg Carmen

              habe nach langer Zeit wieder angefangen zu forschen. Meine aktuellen Gebiete Ruhrgebiet und Ostwestfalen.

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              • Asphaltblume
                Erfahrener Benutzer
                • 04.09.2012
                • 1501

                #22
                Ich durfte bisher nur in einer Pfarrei ganz alleine in den Büchern stöbern, sonst war ich immer im gleichen Raum wie die Pfarrsekretärin.
                Anmerkungen, die nicht nach dem Standesbeamten aussahen, habe ich aber auch in Standesamtsbüchern schon gefunden.
                Auf herausgerissene oder zerschnittene Seiten bin ich zum Glück noch nie gestoßen, nur auf ziemlich zerfledderte.
                Gruß Asphaltblume

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                • Matthias Möser
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.08.2011
                  • 2269

                  #23
                  Vielleicht sollte man beim Einblicknehmen in Kirchenbücher weiße Baumwollhandschuhe tragen, um nicht die Seiten zu beschmutzen, klingt zwar sehr übertrieben, aber der Abnutzung wird somit Vorsorge getragen. Vorallem liegt es im Verhalten des Suchenden selbst, wie er mit den Dokumenten umgeht

                  Sommerliche Grüße vom Neckar

                  Matthias
                  Suche nach:
                  Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                  und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                  Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                  Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                  Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                  Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                  Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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                  • renatehelene
                    • 16.01.2010
                    • 1983

                    #24
                    Hallo,
                    bei meinen div. Besuchen im Kirchenamt Kamenz/Sachsen war die Auflage,
                    daß man weiße Handschuhe "tragen" mußte, was okay für mich war.
                    Außerdem fordere ich für alle Schmierfinke usw. die "Todesstrafe"
                    LG Renate

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                    • Gertrud Dinse
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.02.2013
                      • 983

                      #25
                      Zitat von Carmen1452 Beitrag anzeigen
                      ... Aber deswegen wären die Bücher halt in einem Archiv besser aufgehoben. ...
                      Auch in einem Archiv kann der Archivar net ständig hinter dir sitzen.

                      Das mit den Handschuhen finde ich eine gute Idee. Sollte mehr gefordet werden.

                      Elisabeth Gertrud

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                      • Grapelli
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.04.2011
                        • 2225

                        #26
                        Archive können und müssen ihre eigenen Regeln machen. Wenn sie personell keine Beaufsichtigung der Benutzer leisten können, wird die Benutzung schon mal gesperrt. Aber irgendwie ist es auch ziemlich bescheuert, wenn jede kleine Auskunft Geld kostet. Prinzipiell könnte man eine durchschnittliche Pfarre wohl für 500 Euro auch digitalisieren.
                        Herzliche Grße
                        Grapelli

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                        • Joanna

                          #27
                          Zitat von Gertrud Dinse Beitrag anzeigen
                          Auch in einem Archiv kann der Archivar net ständig hinter dir sitzen.

                          Das mit den Handschuhen finde ich eine gute Idee. Sollte mehr gefordet werden.

                          Elisabeth Gertrud
                          Wie, es gibt hier Forscher, die nutzen Originalkirchenbücher ohne Handschuhe? Das mache ich doch schon, weil meine Hände ansonsten nach so einem Kirchenbesuch "schwarz" wären. Aber vorrangig natürlich zum Schutze der Bücher.

                          Außerdem muss doch nicht alles gefordert werden. Die Menschen können doch auch einmal selbständig mitdenken.

                          Gruß Joanna

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                          • Asphaltblume
                            Erfahrener Benutzer
                            • 04.09.2012
                            • 1501

                            #28
                            In der Staatsbibliothek in Berlin habe ich auch mittelalterliche Handschriften ohne Handschuhe benutzt. Das ist dort ganz normal.
                            Ganz so alt waren die Kirchenbücher nicht, die ich mit bloßen Händen eingesehen habe, nur 19. Jahrhundert. Aber ich wäre nicht mal auf die Idee gekommen, mir dafür Baumwollhandschuhe zu besorgen.
                            Gruß Asphaltblume

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                            • Lola38
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.01.2013
                              • 497

                              #29
                              Ja, das scheint mir derzeit alles etwas schwierig zu sein, bei den Thüringern. Allerdings muss ich einfügen, dass ich in Sonneborn gute erfolge hatte. Eine nette,hilfsbereite pfarrerin und das obwohl sie viele pfarren zu betreuen hat. Ganz anders sieht es in Eisenach und Gerstungen aus. In Gerstungen erhielt ich gar keine Antwort. Als ich nach zwei Monaten dort anrief, erteilte man mir lakonische Antwort, nunja wir sind umgezogen und die anfrage ist sicher verloren gegangen. In Eisenach erhielt ich die antwort, dass mann bis ende August keine leseplätze mehr frei habe und danach keine zeit wegen umzug. Man nannte mir zwei berufliche genealogen. Ich frage mich nun, ob diese nicht auch plätze zum einsehen brauchen, oder haben diese ihre plätze angemietet? Kostenpunkt der beruflichen genealogen pro Sunde Euro 27,00 plus 19 % MWST. Ich empfinde dies als unverschämtheit, da ich die geschwister meines großvaters suche und die FN Nummer zur verfügung stellen könnte.lg. lola38

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                              • Gertrud Dinse
                                Erfahrener Benutzer
                                • 09.02.2013
                                • 983

                                #30
                                Zitat von Grapelli Beitrag anzeigen
                                Archive können und müssen ihre eigenen Regeln machen. Wenn sie personell keine Beaufsichtigung der Benutzer leisten können, wird die Benutzung schon mal gesperrt.
                                Ich bekam bis dato immer eine kurze Erklärung bei der Aushändigung der Unterlagen und wurde dann in einen Lesesaal geschickt. Geöffnet haben die Archive nie von Mo-Fr von 8-18 Uhr. Berechtigt, wenn ich mir überlege, was ein Archivar alles leistet. Das geht bekanntlich weit über die Besucherbetreuung hinaus.

                                Elisabeth Gertrud

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