Wen anschreiben? Kirche?

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  • KumaNoKami
    Benutzer
    • 12.07.2013
    • 33

    Wen anschreiben? Kirche?

    Hallo Forscher,

    ich hab erst vor 2 Wochen mit der Ahnenforschung angefangen und mit den richtigen Daten und etwas Glück findet man jemanden im Internet der den selben Stammbaum verfolgt. Dadurch die Anzahl der Personen von meinem Stammbaum von ca 80 auf 240 gestiegen.

    ca 150 davon haben über die letzten 400 Jahre alle im selben Dorf gelebt, so scheint es zumindest. Entweder hab ich Angaben zu dem Geburts, Tauf-, Heirats- oder Sterbeort. Alles in Verbindung zu Auerswalde (Heute Lichtenau), Kreis Chemnitz-Sachsen.

    Ich würde gerne mehr über die Menschen lernen. War es normal das man bis zu 12 Kinder hatte? Was ist passiert das manche Kinder schon im Alter von ein paar Monaten oder Jahren gestorben sind?

    Welche Stelle schreibt man in dem Fall am besten an?
    Persönlich vorbeischauen kann ich nicht da ich in München wohne. Mit was für Kosten muss man rechnen wenn ich Informationen zu soviel Personen wie möglich haben möchte? bei 150 Leuten kann ich mir gut vorstellen das man recht schnell im dreistelligen Bereich ist
    Zuletzt geändert von KumaNoKami; 24.07.2013, 22:23.
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 5270

    #2
    wen anschreiben?

    Hallo, KumaNokami!
    Willkommen im Club der "Süchtigen" zunächst mal!
    Wir alle können sicherlich verstehen, dass man immer froh ist, irgendwo etwas zu finden; das ist die eine Seite der Medaille. Vorsicht aber beim "Abschreiben" von Daten, die andere gefunden haben, da erlebt man die übelsten Überraschungen und wird im schlimmsten Fall auf einen vollkommen falschen "Baum" geschickt.
    Von anderen "gefundene" Daten solltest Du immer selbst überprüfen, d.h., Du solltest jeweils in die Kirchenbücher gucken. Insofern hast Du schon die richtige Idee: Kirchen anschreiben und um Kopien der diversen Urkunden (mit Randbemerkungen) bitten.
    Ja, die Kindersterblichkeit war recht groß (schlechte Lebensumstände bzw. Armut und Hunger, schlechte Hygiene usw.); 12 Kinder bzw. Geburten sind auch keine Seltenheit.
    Viel Erfolg bei Deiner Suche!
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • Asphaltblume
      Erfahrener Benutzer
      • 04.09.2012
      • 1501

      #3
      Nicht nur Kinder, auch Erwachsene starben damals ja oft schnell mal an Infektionen, die heute, im Zeitalter von Impfungen und Antibiotika, kaum noch wirklich gefährlich sind. Dazu kommen die hygienischen Verbesserungen - sauberes Trinkwasser ist heute ja selbstverständlich, während früher verkeimte Brunnen, z. B. mit Cholera, Ruhr, Typhus verseucht, viele Todesfälle zur Folge hatten oder Infektionskrankheiten wie Diphterie, Tuberkulose, Pocken, Masern und so weiter ebenfalls vergleichsweise häufig tödlich ausgingen. Auch Tetanus war verbreitet, ich habe jedenfalls in Kirchenbüchern mehrfach Kinder gesehen, die an Wundstarrkrampf gestorben sind.
      Gruß Asphaltblume

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      • KumaNoKami
        Benutzer
        • 12.07.2013
        • 33

        #4
        Ist ja allgemein bekannt das das Leben früher kein Zuckerschlecken war, trotzdem ist es ein komisches Gefühl wenn man es in der eigenen Familie/Ahnenreihe sieht

        Mal angenommen der "kopierte" Stammbaum ist echt und die Verbindungen bestehen tatsächlich find ich es schon "komisch" wenn der Großteil der Ahnen über 400 Jahre im selben Dorf gewohnt haben. So wie ich es mitbekommen hab lebten in Auerswalde nur um die 1000 Leute

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        • holsteinforscher
          Erfahrener Benutzer
          • 05.04.2013
          • 2532

          #5
          Hallo KumaNoKami,

          auch wenn man nicht unterschätzen darf, dass es recht reisefreudige Ahnen gab, so gab es doch viele Familien, die relativ Standorttreu waren.
          In vielen meiner Ahnenreihen finden sich Familien, die über mehrere Jahrhunderte, was ein Glück, ortstreu waren, selbst eine Reise in die Stadt, war da schon eine kleine Weltreise, wenn man sein Dörflein überhaupt einmal verlassen hat!?!
          Ferner muss man berücksichtigen, welchen sozialen Stand die Ahnen am Wohnort hatten.
          Waren sie z.B. Bauern, selbständige Handwerker (hier nur exemplarisch genannt) usw., finden sich auch hier viele Familien, die über Generationen ortstreu waren.

          Ähnlich verhielt es sich i.d.R. auch mit den Eheschliessungen, die in retaiv enggesteckten Heirtaskreisen stattfand, die sich dann auch relativ schnell geschlossen haben, d.s.g. Ahnenschwund.

          Ahnenforschung ist immer ein zweischneidiges Schwert:
          Zum einen kann man den Werdegang seiner Familie verfolgen,
          zum anderen ist es der unumstößliche Verlauf der Geschichte, den man, auch wenn es in einigen Bereichen sehr schwer fallen mag, ganz nüchtern betrachten muss.

          So verhält es sich auch mit der reichen Kinderschar vielen Familien:
          "Viele Kinder bedeuteten i.d.R. eine soziale Absicherung, sei es nun für die Eltern im Alter, in der Erbfolge eines Hofes/Betriebes oder als Arbeitskäfte für das tägliche Leben, nicht selten, für das Überleben."
          Somit ergibt sich auch oftmals die hohe Zahl an Nachkommen, gleichzeitig unter Berücksichtigung der hohen Sterblichkeitsrate (Pest, Poken, Grippe, Ruhr, Auszehrung) 8, 10, 12+ Kinder sind daher eher die Norm, seltener 2-3 Kinder, wobei man zwischen Stadt- und Landbevölkerung erhebliche Unterschiede verststellen kann.

          Hier im Forum gibt es viele nützliche Tipps, wie man seine Ahnenforschung beginnt.
          Wenn man jedoch schon einen Zeitraum von 400 Jahren überblicken kann, würde ich jedoch das Feld mit dem jüngsten Ahn aufrollen, bzw. mit Einführung der Standesämter............naja, Daten aus/um 1600 sind nicht immer ganz eindeutig,
          insbesondere die Einordung/Zuordung von Vater zu Sohn zu Anverwandten...usw..

          Wenn man allerdings "Lebensbilder" nachzeichnen möchte, so ist eine Archiv- und Feldarbeit eigentlich unumgänglich..Heimatgemeinschaften, Gemeindearchive, Stadt- Kreis- Landes....Staatsarchive...lach*, eine reiche Auswahl...viele, viele graue Haare.

          Auch wenn viele KB-Einträge sehr gehaltvoll sein können so finden sich, nicht selten, auch nur Einzeiler..."de olde Momme stav", ein leidiges Beispiel aus meiner eigenen Forschung.

          LG. von der Kieler-Förde und viel, viel Spass bei den Forschungsarbeiten
          Roland
          Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
          Roland...


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          • Ruhland
            Erfahrener Benutzer
            • 11.11.2012
            • 243

            #6
            Mit dem Anschreiben der Kirchgemeinde erreicht man in der Regel nicht viel, grade bei kleinen Gemeinen werden solche Anfragen oft von den Büroangestellten der Pfarrgemeinde erledigt. Diese sind meist der alten Schrift nur unzureichend mächtig. Außerdem haben sie verständlicherweise oft viel andere wichtigere Arbeit. Zudem sind solche Informationen meist viel teurer wenn man sie suchen lässt, als wenn man sie selbst raussucht. Es sei denn, es gibt in der Gemeinde jemanden, der diese Anfragen ehrenamtlich beantwortet. Ansonsten kann es sein, dass deine Anfrage auch in irgendeinem Ordner verschwindet und vergessen wird.

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            • Asphaltblume
              Erfahrener Benutzer
              • 04.09.2012
              • 1501

              #7
              Ruhland hat recht - vor allem schreibst du ja von rund 150 Personen , über die du Näheres erfahren möchtest. Da wirst du wirklich selber mal hinfahren müssen und dich mit den Kirchenbüchern beschäftigen, das kann keiner neben seiner eigentlichen Arbeit leisten.

              Um so einen Besuch/Urlaub vorzubereiten, solltest du natürlich mit dem Pfarramt in Kontakt treten. Vielleicht können die dir auch einen Heimatforscher nennen, einen Stadthistoriker oder ähnliches, mit dem du sprechen kannst. Wenn deine Familie dort 400 Jahre lang lebte, wird sie ja ihre Spuren hinterlassen haben.
              Und falls du mit den alten Handschriften noch nicht vertraut bist, lohnt es sich auch, sich dazu vorzubereiten und zu üben, damit dir nichts wichtiges durch die Lappen geht.
              Gruß Asphaltblume

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              • KumaNoKami
                Benutzer
                • 12.07.2013
                • 33

                #8
                Dann werde ich mich mal mit den alten Schriften auseinandersetzen müssen.

                Bin Mitte September über ein Wochenende in Chemnitz. Vielleicht hab ich die Möglichkeit an dem Samstag mal einen Blick in die Kirchenbücher von Auerswalde zu werfen. Kirche von Auerswalde habe ich heute Nacht noch via email angeschrieben...

                Auf jeden Fall vielen Dank für eure Hilfe. Das Forum und die Mitglieder sind super

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                • Victoria
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.12.2009
                  • 702

                  #9
                  Hallo KumaNoKami,

                  wie meine Vorredner bereits sagte, fang am besten mit den Vorfahren an, die Dir am nächsten (zeitlich gesehen ) sind. Dann kannst Du z.B. bei den Mormonen anfragen, ob Filme von Kirchenbüchern vorhanden sind und diese selbst einsehen. Geht ganz leicht über familysearch.org. Das ist die günstigste Methode, um viele Daten zu erforschen.
                  Ansonsten kostet eine Auskunft beim Standesamt für eine Person so um die 15 EUR.

                  Viel Erfolg!
                  Victoria

                  Kommentar

                  • Kara
                    Erfahrener Benutzer
                    • 04.11.2011
                    • 137

                    #10
                    hallo,

                    als Erstes mal

                    Tante Gugel gibt Folgendes her:

                    Kirchenbücher aus Lichtenau (enthalten auch Auerswalde) befinden sich bei...

                    1. Bischöfliches Zentralarchiv, St. Petersweg 11-13, D-93047 Regensburg, www.bistum-regensburg.de, archiv@bistum-regensburg.de
                    2. Ermlandhaus, Ermlandweg 22, D-48159 Münster, www.visitator-ermland.de
                    3. Niedersächsisches Landesarchiv-Staatsarchiv Bückeburg, Postfach 1350,
                    D-31665 Bückeburg, www.staatsarchive.niedersachsen.de, Bueckeburg@nla.niedersachsen.de
                    4. Family History Library, 35 North West Temple Street, Salt Lake City, Utah, 84150-3400, www.familysearch.org

                    Vielleicht ist das für dich einfacher, als "auf blauen Dunst" in Chemnitz zu suchen. Für 150 Personen dürfte nämlich nur ein Samstag auf keinen Fall ausreichen. Und bedenke bitte auch, dass du dich in den meisten Archiven anmelden musst, "mal eben vorbeischauen" geht nur in den seltensten Fällen.

                    Liebe Grüße
                    Kara
                    Zuletzt geändert von Kara; 25.07.2013, 13:18. Grund: was vergessen

                    Kommentar

                    • Horst3
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.02.2009
                      • 323

                      #11
                      Hallo KumaNoKami,

                      lass Dich von den Moderatoren nach Sachsen einordnen. Dort kann Dir sicher mit territorialen Fachwissen geholfen werden.
                      Ich glaube nämlich nicht, dass Dein Lichtenau z.B. in Regensburg zu finden sein wird.

                      MfG

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                      • Ruhland
                        Erfahrener Benutzer
                        • 11.11.2012
                        • 243

                        #12
                        Ein Samstag wird sicher sowieso nich gehen, denn meist geht eine Einsicht nur während der Öffnungszeiten des Pfarramtes und die liegen nur sehr selten an Samstagen.

                        Kommentar

                        • KumaNoKami
                          Benutzer
                          • 12.07.2013
                          • 33

                          #13
                          Vielen Dank für die vielen Antworten.

                          Ich werd erstmal abwarten was die Kirche in Auerswalde zu berichten hat. Meinem Großvater hab ich heute eine eine Personenliste mit all den Daten geschickt die ich momentan zu Verfügung hab.

                          Währenddessen lese ich einfach mal was über das Thema Ahnenforschung, morgen sollten 2 Bücher bei mir eintreffen:
                          Familienforschung: "Ahnenforschung leicht gemacht - Computergenealogie für jedermann" und "Ahnenforschung: Schritt für Schritt zur eigenen Familiengeschichte"...

                          Wenns was neues gibt wird sofort familysearch befragt, momentan hab ich da nicht sonderlich viel Erfolg

                          Im Dezember werd ich mir dann mal 2 Wochen Urlaub nehmen und im Chemnitzer Umland mein Unwesen treiben

                          Kommentar

                          • KumaNoKami
                            Benutzer
                            • 12.07.2013
                            • 33

                            #14
                            dachte mir ich mach mal mit dem programm was ich hab (macstammbaum7) eine gedcom-datei und pflege mal schnell die datei bei familysearch ein..

                            leider komm ich schon bei dem ersten schritt ins stolpern (trotz anleitung)


                            Klicken Sie auf der Startseite auf den Link Angaben hinzufügen oder auf das Register Angaben hinzufügen.

                            Ich hab weder das eine noch das andere auf der startseite von familysearch

                            Hat sich erledigt... Die Anleitungen in Englisch waren etwas hilfreicher
                            falls jemand mal das selbe Problem haben sollte:
                            Ab Seite 75 -> http://broadcast.lds.org/eLearning/f...eUserGuide.pdf
                            Zuletzt geändert von KumaNoKami; 25.07.2013, 23:18.

                            Kommentar

                            • KumaNoKami
                              Benutzer
                              • 12.07.2013
                              • 33

                              #15
                              Hab heute Antwort auf meine Mail bekommen. Wird weitergeleitet an den Ortschronisten... Bin gespannt was bei rauskommt

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