.
Deutsches Familienarchiv
Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
-
Moin Grenzweg,
hier im Thema bist du so gänzlich falsch.
1. Du sprichst in deinem ersten Beitrag vom Deutschen Geschlechterbuch (DGB). Hier werden die Bände des Deutschen Familienarchivs (DFA) behandelt. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe!
2. Immer die fette Hinweisbox oben zur Vorgehensweise beachten.
Mit genealogischen Daten kann Michael nichts anfangen, auch nicht nach Orten selektieren o.ä. Dazu müsste er jede Seite überfliegen, was schon alleine aufgrund der Masse an Anfragen unmöglich ist.
Grundsätzlich lässt man sich die Bände im Thema "Gesamtregister zum Deutschen Familienarchiv" heraussuchen (was bei dem FN Römer ohnehin keinen Sinn machen dürfte, da zu häufig), dann kann man anhand des FN und der Bände in diesem Thema anfragen.
Mit einer personenbezogenen Suche, wie deiner, gelangst du am ehesten in den regionalen Unterforen (z.B. Hessen) an mögliche Hilfe.
_______________________
@Frika:
Die Bände bzw. auch die Register kannst du käuflich erwerben:
Oder per Fernleihe über deine Bücherei/Bibliothek beziehen.Viele Grüße,
jacq
Kommentar
-
-
Danke - ziehe deshalb den Beitrag an dieser Stelle zurück
Gruß
Grenzweg
Zitat von jacq Beitrag anzeigenMoin Grenzweg,
hier im Thema bist du so gänzlich falsch.
1. Du sprichst in deinem ersten Beitrag vom Deutschen Geschlechterbuch (DGB). Hier werden die Bände des Deutschen Familienarchivs (DFA) behandelt. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe!
2. Immer die fette Hinweisbox oben zur Vorgehensweise beachten.
Mit genealogischen Daten kann Michael nichts anfangen, auch nicht nach Orten selektieren o.ä. Dazu müsste er jede Seite überfliegen, was schon alleine aufgrund der Masse an Anfragen unmöglich ist.
Grundsätzlich lässt man sich die Bände im Thema "Gesamtregister zum Deutschen Familienarchiv" heraussuchen (was bei dem FN Römer ohnehin keinen Sinn machen dürfte, da zu häufig), dann kann man anhand des FN und der Bände in diesem Thema anfragen.
Mit einer personenbezogenen Suche, wie deiner, gelangst du am ehesten in den regionalen Unterforen (z.B. Hessen) an mögliche Hilfe.
_______________________
@Frika:
Die Bände bzw. auch die Register kannst du käuflich erwerben:
Oder per Fernleihe über deine Bücherei/Bibliothek beziehen.
Kommentar
-
-
Hallo Roswitha,
hier die von Dir gewünschte Auskunft.
von Uder, DFA, Band 13, Seite 260, 274, 277, 279, 283:
Ahnenliste der Geschwister Gerlinger.
Seite 260:
von Arnstedt
240.
Wilhelm Christian, landgrfl. hess.-kass. Oberstleutnant, * Barleben 29.12.1665, † Großwerther 28.8.1726, ∞ Klingen (Thür.) 12-6-1701 Maria Anna Gertrud von Uder.
Seite 274:
von Mennigerode
483.
Anna Margarethe Engeln, * Bockelnhagen 10.1.1646, † ... nach 1683, ∞ Klingen (Thür.) 21.11.1667 Wolf Georg von Uder.
Seite 277:
von Saalfeld
1929.
Anna Maria, * ... um 1575, † ..., ∞ ...1599 Hans Christoph von Uder.
Seite 279:
von Schrenck (-Notzing)
965.
Marie Elisabeth, * ... um 1605, † ... vor 13.5.1661, ∞ um 1640 Georg von Uder.
Seite 283:
von Uder
241.
Maria Anna Gertrud, * Klingen (Thür.) 15.5.1683, † Magdeburg 19.2.1755, ∞ Klingen (Thür.) 12.6.1701 Wilhelm Christian von Arnstedt.
482.
Wolf Georg, Herr auf Klingen, Leutnant in kaiserlichen Diensten, * um 1640, † um 1705, ∞ Klingen 21.11.1667 Anna Margarete Engela von Minnigerode.
964.
Georg, Herr auf Klingen, * Klingen 5.10.1606, † ebd. vor 14.11.1649 (nach 1643), ∞ ... um 1640 Maria Elisabeth von Schrenck (-Notzing).
1928.
Hans Christoph, Herr auf Klingen, urk. 1574-1637, † Klingen 2.5.1637, ∞ ... 1599 Anna Maria von Saalfeld.
Band 135/136 ist leider nicht in meinem Besitz. Hoffe es ist etwas für Dich dabei.
Gruß MichaelNihil fit sine causa(Nichts geschieht ohne Grund)
Kommentar
-
-
Zitat von Michael1965 Beitrag anzeigen...Band 22, Seite 132:
Zur Geschichte der Siebold / III. Kapitel.
VI hy
Günther Friedrich Siegmund Siebold wurde am 20. Mai 1750 in Frankenhausen getauft, wobei die Vornamen in der Reihenfolge Friedrich Günther Siegmund im Taufbuch eingetragen wurden. Er selbst unterschrieb sich aber nur in der oben angegebenen Reihenfolge und wurde auch in allen weiteren urkundlichen Angaben so genannt. Er wurde Jäger und heiratete als Fürstlich Schwarzburgischer Hofjäger am 29. Juni 1783 in Niederröglingen Christina Maria Lüttich, die geschiedene Frau des Freisassen Johann Martin August Dommerich zu Niederröblingen. Diese Ehe blieb kinderlos.....
Gruß Michael
Hallo Michael,
da diese Lüttich unsere direkten Vorfahren sind, hätte ich eine Bitte um Nachschau in Deutsches Familienarchiv (DFA) Bd. 22, S. 99-143 "Das ausgestorbene Pfännergeschlecht der Siebold in Frankenhausen".
Es geht mir um Eltern und Großeltern mit jeweiligen Lebens- und Heiratsdaten nebst Ortsangaben etc. von Günther Friedrich Siegmund Siebold (20.05.1750 Bad Frankenhausen - 21.03.1819 Erfurt), fürstl. Schwarzburgischer Hofjäger und Pfänner, der am 29.6.1783 in Niederröblingen/Helme die geschiedene Christiana Maria Lüttich heiratet.
Danke im voraus und besten Gruß,
Vera
Kommentar
-
-
Hallo Vera,
hier die von Dir gewünschte Auskunft.
Siebold, DFA, Band 22:
Seite 132:
VI hy
Günther Friedrich Siegmund Siebold wurde am 20. Mai 1750 in Frankenhausen getauft, wobei die Vornamen in der Reihenfolge Friedrich Günther Siegmund im Taufbuch eingetragen wurden. Er selbst unterschrieb sich aber nur in der oben angegebenen Reihenfolge und wurde auch in allen weiteren urkundlichen Angaben so genannt. Er wurde Jäger und heiratete als Fürstlich Schwarzburgischer Hofjäger am 29. Juni 1783 in Niederröglingen Christina Maria Lüttich, die geschiedene Frau des Freisassen Johann Martin August Dommerich zu Niederröblingen. Diese Ehe blieb kinderlos.
Im Gegensatz zu seinem vorher behandelten, älteren Bruder steht bei Günther Friedrich Sigmund fest, dass der Pfänner gewesen ist. Er hatte wohl den Söldenanteil seines Vaters geerbt. Es erscheint auch nicht ausgeschlossen, dass seine Frau vermögend war, denn auch sie ist "Pfännerin". Vielleicht hat sie ihres Mannes Anteil übernommen. In einem Verzeichnis der Pfännerschaftsmitglieder vom 17.4.1792 wird nur ...
Seite 133:
... sie und nicht ihr Mann als Mitglied geführt. Beide waren an den Salzwerken stark interessiert, wie aus verschiedenen Verhandlungen in der Zeit von Januar-April 1792 hervorgeht. Besonders stellten sich beide gegen das sogen. "Reihewirken", wodurch die Salzförderung gehoben werden sollte. Er unterschrieb a, 3.4.1792 eine entsprechende Eingabe, und bei einer späteren Einzelvorladung aller Pfänner wurde auch sie einzeln vorgeladen und verwies in ihrer Stellungnahme auf diese Eingabe ihres Mannes. Im gleichen Jahr 1792 war Günther Friedrich Siegmund Zeuge in einer Verhandlung, die das Salzwerk in Artern betraf.
Seine Frau erwarb bereits "1774 oder etwas später" ein Haus in der Klostergasse, wo die vornehmsten Bürger wohnten, von der Frau des Sekretärs Zimmermann. Sie Stellte auch zusammen mit ihrem Mann am 26.2.1789 dem Notar Scheidt eine Vollmacht aus. Nach dem Frankenhausener Flurlagerbuch, das wohl bis 1807 geführt worden ist, besaß Günther Friedrich Siegmund "ein klein Stück Weinwachs" und seine Frau 1 1/2 ar Weinwachs vor dem Frauentor, die er von Dr. Friedrich August Schmeltzer gekauft hatte.
Christina Maria starb 49 Jahre alt in Frankenhausen und wurde am 18.8.1793 des Abends ,it 6 Laternen begraben.
Günther Friedrich Siegmund, der sich außer Hofjäger auch Thaleben-Förster nannte, ging am 22.4.1795 in Frankenhausen eine zweite Ehe ein mit Sophie Wilhelmine Christiane Wolfert, der Tochter des Fürstlichen Amtmanns W. aus Schernberg, wo sie aber nicht geboren wurde. Auffallender weise wurde sie aber bereits am 15.4. desselben Jahres, aslo vor der Hochzeit, bei einer Patenschaft als "Frau Hofjäger" im Frankenhausener Taufbuch eingetragen. Sie schenkte ihrem Manne zwei Söhne: Karl, ~ Frankenhausen30.11.1796, † das. 18.2.1797, und August, * Frankenhausen 24.8.1798, über den weiter unten berichtet werden soll.
Allem Anschein nach begannen nach dem Tode der ersten Frau für Günther Friedrich Siegmund schwere wirtschaftliche Nöte, desgleichen für seine Familie. Zur Zahlung von Pfännerschaftsschulden, die wohl durch den allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang und den des Salzsiedens entstanden waren, hatte man einen sogen. "Salzgroschen" eingeführt. So wurde ihm am 12.2.1806 aufgegeben, die restlichen ...
Seite 134:
... 68 Rthlr, 17 Gr. an ordinären Salzgroschen für 649 verkaufte Butten Salz nebst den entstandenen Unkosten von 15 Gr. 6 Pf. binnen Monatsfrist an die Behörde abzuführen zur Vermeidung exekutorischer Verfügung. Freilich waren auch andere dieser Steuerzahlung im Rückstande, nicht nur der Schützenleutnant Kühne, sondern auch der Vizebürgermeister Zech, der Schwager des Kommissionsrates Siebold. Bei Günther Friedrich Siegmund muß es aber besonders schlimm ausgesehen haben, denn die genannten Akten berichten unter dem 17.4.1807:
"Was den H(errn) H(ofjäger) Siebolt anbetrifft, hat in der Cassa ordinare zu fordern 19 Rthlr. 7 Gr, und die extra 18 Rthlr. 7 Gr. Dieses wird ohne Zweifel verloren sein und bitte solches zurück zu schreiben ..."
Auf alle Fälle kam es nach dem Tode der Sieboldschen Eheleute im Jahre 1828 zur Zwangsversteigerung, und der Besitz von 1 1/2 ar Weinwachs ging an den Metzgermeister Johann Jakob Birkenfeld über. Wohl infolge dieser wirtschaftlichen Schwierigkeiten verließ Günther Friedrich Siegmund mit seiner Familie Frankenhausen und wurde 1807 Bürger Erfurt, wo er eine Gastwirtschaft betrieb. In Erfurt in der Reglergemeinde starb er am 2.3.1819, nachdem ihm seine zweite Frau am 26.12.1818, 55jährig, in Erfurt im Tode vorangegangen war.
Unterschrift und Siegel von Günther Friedrich Siegmund Siebold sind erhalten geblieben. Nachdem der Förstersohn Johann Wilhelm Conrad Schilling aus Tilleda drei Jahre lang im Kyffhäuser Forst bei ihm gelernt hatte, stellte er ihm am 6.2.1804 über die erfolgreiche Ausbildung einen Lehrbrief aus. Über das Siegel wird im Anhang berichtet werden.
Nicht unerwähnt soll ein Ereignis von kulturhistorischer Bedeutung bleiben, an dem Günther Friedrich Siegmund als Hegereiter teilnahm, nämlich ein "Flurumzug". Von Zeit zu Zeit fanden solche Flurumzüge statt, um bei diesen Grenzbegehungen den jüngeren Geschlechtern die Flurgrenzen einzuprägen. Sie bildeten stets ein besonderes Fest für die ganze Gegend. Im "Flurumzugsbrief" des Dorfes Windehausen (2 km nordnordwestlich Heringen-Helme) von 1780 wird der Flurumzug, wie folgt, geschildert:
"Zuerst ritt der Bäcker Samuel Sperber als Trompeter allein, diesem folgte der Amtsschultheiß Paul Christoph Gottlob Schulze, der Gerichts ...
Seite 135:
... schöppe Johann Heinrich Gerboth und der Vorsteher Georg Heinrich Krause, sodann ritten paarweise Herr Rat und Amtmann Oberländer und ich, Endesgenannter Aktuarius Hampel und Herr Hegereuther Günther Friedrich Siegmund Siebold aus Frankenhausen, ferner die Heringischen Musikanten mit Trompeten und der Vorsteher Daniel Christoph Gerboth, sodann die Cavallerie mit fliegender Estandarte paarweise, welche die Fußgänger, unter welchen der Gerichtsschöppe Johann Christian Raue und der Vorsteher Johann Samuel Karnstedt mit befindlich waren, mit Gewehr und klingendem Spiel folgten".
Das noch zu Günther Friedrich Siegmund Siebold. Eltern und Großeltern folgen.
Gruß MichaelNihil fit sine causa(Nichts geschieht ohne Grund)
Kommentar
-
-
Zitat von Michael1965 Beitrag anzeigenHallo Vera,
hier die von Dir gewünschte Auskunft.
.....
Das noch zu Günther Friedrich Siegmund Siebold. Eltern und Großeltern folgen.
Gruß Michael
ich bin überwältigt - ein riesengroßes DANKE
Gruß Vera
Kommentar
-
-
Hallo Vera,
heute geht es weiter mit Justus Friedrich Siebold, dem Vater von Günther Friedrich Siegmund Siebold.
DFA, Band 22, Seite 125:
V bx
Justus Friedrich Siebold. Über seine Jungend und Studienzeit unterrichtet am besten der anlässlich seiner Promotion aufgestellte und gedruckte Lebenslauf in lateinischer Sprache. Der Dekan der Juristischen Fakultät der Universität Erfurt, Juris consultus Prof. Johann Heinrich Meier, lud in einer kleinen Schrift zur Promotion von Justus Friedrich Siebold ein, der über die Testamentserrichtung disputieren würde. Die Druckschrift beginnt mit einer Schilderung der Geschichte und den Schwierigkeiten des Testamentsrechtes und der Kodizille. Dann heißt es in freier Übersetzung weiter:
Über diese Rechtsmaterie wird öffentlich sprechen der ehrenwerte und berühmte Herr Justus Friedrich Siebold, über dessen bisher untadelig verlaufenen Lebensweg wir, wie üblich, kurz berichten. Er wurde geboren ...
Seite 127:
... in Frankenhausen am 21.5.1693. Sein verstorbener Vater war der wohlgelehrte Herr Johann Elias Siebold, ein nicht ganz unbekannter Lizentiat und Konsulent beider Rechte, seine Mutter Christiana Margareta geb. Lindemann. Von diesen seinen liebwerten Eltern wurde er von klein auf für wissenschaftliche Dinge interessiert. Bis zum 17. Lebensjahr besuchte er die Schule in Frankenhausen. Rektor M. Johann Hoffmann brachte ihm die Anfangsgründe bei und Herr Stalknecht, Theologie- ...
Seite 128:
... beflissener, führte ihn in privaten Wiederholungen in die höheren Fächer ein, so dass er 1712 die Universität Halle beziehen konnte. Dort hörte er nicht nur die privaten Vorlesungen von Herrn Prof. Götzsche über das Jusitinianische Recht und Struves Abriß des bürgerlichen Rechtes, sondern auch die öffentlichen Vorlesungen von Herrn von Boden und Herrn Dr. Greiffen.
1714 wurde er nach Hause zurückgerufen, begab sich aber nach kurzer Zeit nach Jena. Hier verweilte er 1 1/2 Jahre und hörte voll Eifer bei Herrn Dr. Kampfer Erklärung der Digesten und bei Prof. Dr. Struve Erklärung des Feudalrechtes.
Als während seines dortigen Aufenthaltes seine vielgeliebte Mutter starb (13.9.1715), rief ihn sein Vater nach Hause, um ihn für einige Zeit als Hilfe zur Seite zu haben. Dann aber wurde er 1716 von dem treusorgenden Vater nach Leipzig gesandt, damit er dort mit mehr Glück das theoretische Rechtsstudium beenden sollte.
Hier hörte er bei Herrn Prof. Schacher die Erklärung der Pandekten und bei Herrn Dr. Hoffmann Staatsrecht. Doch kaum war ein Semester zu Ende, als das unerwartete Ableben seines Vaters (31.5.1717) seinen Plan durchkreuzte und ihn zwang, das akademische Leben aufzugeben, um dem väterlichen Hause ungeteilt vorstehen zu können.
In dem Bestreben das auf drei berühmten Universitäten angeeignete theoretische Wissen zu Haus vor den Frankenhausener Gerichten nun auch praktisch anwenden zu können, beschloß er, such um die höchste Würde als Lizentiat beider Rechte zu bewerben. Hierfür erwählte er unsere Fakultät, trug uns seine Bitte, zur Kandidaten-Prüfung zugelassen zu werden, vor und bat, ihm nach Zulassung Prüfungstexte aus beiden Rechten zur Erklärung zu benennen. Daruf erläuterte er uns diese Texte klar und sachkundig und beantwortete auch gut die aufgeworfenen Gegenfragen. So wurde er auf Beschluß der Fakultät in die Liste der Kandidaten aufgenommen und zu öffentlicher Probevorlesung zugelassen. Er wird in kursorischer Lesung vom Katheder behandeln: L. (lex) 10 ff. de Jur. Codicillor. Seine Inauguraldisputation wird er halten über das Thema: De clausula codicillari testamento nunquam proficua (Über die einem Testament niemals nützliche Nachtrags-Klausel).
zu diesem feierlichen Akt werden die Spitzen der Universität und die ernsthaften Freunde der Jurisprudenz offiziell und freundlich eingeladen, sich am 18. September d.J. zur üblichen Stunde im Auditorium des juristischen Kollegiums einfinden zu wollen.
Seite 129:
Veröffentlicht in Erfurt unter dem Siegel der Juristischen Fakultät am 12. September 1717.
Bereits zwei Tage darauf, am 14.9.1717, verheiratete sich Justus Friedrich Siebold in Kölleda mit Regina Johanna Oberländer, die angeblich nicht in Kölleda am 9.9.1696 geborene älteste Tochter des Pastors prim. M. Johannes Oberländer, die aber schon am 12.1.1735 ohne Hinterlassung von Leibeserben in Frankenhausen starb. Über diesen Sterbefall findet sich folgende Eintragung im Kirchenbuch von Frankenhausen:
"Ein Weib Frau Regina Johanna Sieboldin geb. Oberländern, conjux Herrn Lic. und Rats Just. Friedrich Siebolds, ist des Abends auf Bewilligung des Hochfürstl. Consistorio auf hiesigem Oberkirchhof beigesetzt worden. Vorher hat sich der Herr Polizeirat geweigert, diese Leiche als eine ganze Schul-Leiche zu bezahlen. So ist von Hochfürstl. Consistorio befohlen worden, daß, wenn er nicht alles vor der Beerdigung abtragen würde, so sollte weder das Grab gefertigt, noch weniger der Kirchhof geöffnet werden. Auf solche Art wurde er gezwungen, die Accidentia zu entrichten".
Justus Friedrich scheint also ein sparsamer Mensch gewesen zu sein, der für die Beerdigung seiner Frau nicht mehr ausgeben wollte, als unbedingt nötig gewesen wäre. Die Kirche dagegen schätzte ihn als einen vermögenden und angesehenen Mann ein und ordnete eine feierliche Beerdigung an, bei der die ganze Schule, d.h. alle Schulkinder, teilzunehmen hatte.
Schon 6 Monate darauf schloß Justus Friedrich Siebold am 26.7.1735 in Weißenfels eine zweite Ehe mit Friederike Elisabeth Rausch, der am 8.3.1716 in Weißenfels geborenen Tochter des dortigen Sachsen-Weißenfelsischen Kommissionsrats Johann Ernst Rausch.
Justus Friedrich war offensichtlich ein sehr geschäftigter und unternehmungslustiger Mensch, dessen Leben durch sein Amt als Polizeirat nicht voll ausgefüllt war. Ganz besonders scheint sein Sinn auf die Gewinnung von Bodenschätzen gerichtet gewesen zu sein. Am 3.2.1725 zeigte er der fürstl. Regierung das Vorkommen von Silbererzen in der Gegend von Kelbra an, etwa 10 Kilometer nordwestlich von Frankenstein auf der anderen Seite des Kyffhäusergebirges, und schrieb dann weiter in seiner Eingabe: ...
Seite 130:
... habe dieses nicht nur aus untertänigster Devotion gegen gräfl. Herrschaft angezeigt, sondern wolle sich auch zugleich einen Schürfzettel ausgebeten haben.
Ob er tatsächlich einen Schürfzettel erhalten und nach Silber hat schürfen lassen, ist nicht bekannt geworden. 1743 ließ er im Kalktal, unmittelbar nördlich der Stadt, nach Kohlen graben. Er wollte dadurch erreichen, dass die kostspielige Holzanfuhr aufhörte oder wenigstens stark eingeschränkt werden konnte. Infolge des großen Bedarfs an Holz zur Unterhaltung der Siedefeuer für die Salzgewinnung war in der näheren Umgebung von Frankenhausen offenbar aller Wald abgeholzt. Die Anfuhr von Holz erhöhte die Unkosten erheblich. So wäre es durchaus lohnend gewesen, wenn in unmittelbarer Nähe der Stadt eine brauchbare Kohle gefunden worden wäre. Leider war dies nicht der Fall, und so wurde auch aus diesem Projekt nichts. 1747 wird Justus Friedrich in einem Aktenstück das Salzwerk betreffend erwähnt:
Justus Friedrich hatte einen umfangreichen Besitz. Nach dem Frankenhausener Flurbuch war es einmal ein Grundstück am Erfurter Tor, das er 1741 für 200 fl. gekauft hatte und das er dem Schneidewindschen Rittergut zu Udersleben (4 Kilometer nordostwärts Frankenhausen) Zinsen zahlen musste. Weiter besaß er ein Brauhaus mit Hof, Hintergebäude, Stallung und Scheune auf dem Anger neben Herrn Assessor Werner und Herrn Rat Säuberlich gelegen, für das er "auf hiesigem Rathaus schosset". Am Salzwerk war er Besitzer einer ganzen Sölde mit Braugerechtigkeit in der Kompagnie-Sölde. Schließlich gehörten ihm an Läandereien noch neun einzelne Grundstücke.
Justus Friedrich starb am 4.5.1766 im Alter von 73 Jahren und wurde auf dem Frankenhausener Gottesacker "vor eine Sermon" "mit 12 Laternen" beerdigt. 24 Jahre später starb auch seine Witwe, 74 Jahre alt, am 4.3.1790 und wurde ebenfalls mit einer "Sermon mit 16 Laternen" in Frankenhausen begraben. Sie hatte ihrem Mann neun Kinder geschenkt, die alle in Frankenhausen geboren und getauft wurden:
VI ay
Ernesteine Magdalene Friederike, ~ 3.6.1736,
∞ I. Frankenhausen 29.6.1761 August Christoph Siebold;
∞ II. Frankenhausen 6.2.1785 Johann Friedrich Schreiber.
VI by
Joseph Friedrich August, ~ 4.1.1738, † Magdeburg 22.9.1791, ∞ Magdeburg 25.10.1763 Maria Sophia Seiffert, * ..., † Magdeburg 4.2.1795, Tochter des Bürgers, Schwarz- und Schönfärbers Gottfried Seiffert und Anna Sophia Kempen,
Kinder, * Magdeburg:
1) Sohn, †* 28.7.1781.
2) Friedrich, * 13.7.1782, † ebd. 20.11.1785.
3) Johann Friedrich, * 5.1.1789, † ...
VI cy
Christina Sophie Friederika, ~ 10.5.1739, ⌂ Frankenhausen 21.5.1742, zusammen mit ihrem Bruder.
VI dy
Heinrich Friedrich, ~ 30.4.1741, ⌂ Frankenhausen 21.5.1742.
VI ey
Johann Friedrich Karl, ~ 11.4.1743, † Frankenhausen 2.10., ⌂ 5.10.1784, 41 1/2 Jahr alt, Kaufmann, ledig.
VI fy
Sophia Johanna Henrietta Friederika, ~ 17.6.1745, ⌂ Frankenhausen 16.8.1773, ∞ Thaleben 17.1.1770 Ludwig Wilhelm Seuberlich, ~ Frankenhausen 8.11.1743, † das. 16.3.1823, bei der Eheschließung stud. jur., dann Reg.-Advokat und Fürstlich Schwarzburger Hofrat, S.d. Friedrich Günther Seuberlich, Dr. med., Rats und Physikus in Frankenhausen (∞ II. Frankenahsuen 27.4.1774 Anna Dorothea Meyer, † 1834, 79 1/2 Jahre alt, T.d. Weißbäckers Joachim Christoph Meyer, Brau- und Pfannherr in Frankenhausen).
VI gy
Augusta Katharina Elisabeth, ~ 7.6.1747, ⌂ Frankenhausen7.2.1751.
VI hy
Friedrich Günther Siegmund, ~ 20.5.1750.
VI iy
Abraham Friedrich Wilhelm, ~ 16.4.1754, ⌂ Frankenhausen 18.1.1756.
Das ist der zweite Teil der von Dir gewünschten Daten. Die Daten des Vaters von Justus Friedrich folgen dann.
Gruß MichaelNihil fit sine causa(Nichts geschieht ohne Grund)
Kommentar
-
-
Zitat von Michael1965 Beitrag anzeigenHallo Vera,
heute geht es weiter mit Justus Friedrich Siebold, dem Vater von Günther Friedrich Siegmund Siebold.
.....
Das ist der zweite Teil der von Dir gewünschten Daten. Die Daten des Vaters von Justus Friedrich folgen dann.
Gruß Michael
Hallo Michael,
da ist man mal 2 Tage "on the road", kommt wieder und findet erneut so wunderbare Informationen von Dir vor - sensationell
Besten Gruß Vera
Kommentar
-
-
Hallo Vera,
heute geht es dann weiter mit Johann Elias Siebold.
DFA, Band 22, Seite 122:
IV aa
Johann Elias Siebold. Dieser wurde am 2.1.1662 in Frankenhausen getauft. Im Sommersemester 1670 wurde er, erst 8jährig, in die Matrikel der Universität Leipzig mit 16 Groschen Einschreibgebühr eingetragen. Obwohl der Zusatz "non juratus" in der Eintragung fehlt, ist doch anzunehmen, dass man ihm seiner Jugend wegen den akademischen Eid nicht abverlangt hat. Am 10.7.1683 bezog er die Universität Jena. Dort verteidigte er im Mai 1687 unter dem Vorsitz des ordentlichen Professors Petrus Müller seine Dissertation "De Feudificatione in Fraudem Creditorum facta" (Über die Lehnbarmachung zu Ungunsten der Gläubiger) und nur zwei Jahre später, im September 1689, unter Vorsitz des ordentlichen Professors Johann Philipp Slevogt seine Lizentiaten-Dissertation "De Victore Litis" (Über den Prozeß-Sieger). Beide Dissertationen sind in Jena gedruckt ...
Seite 123:
worden, und je 1 Exemplar befindet sich im Siebold-Archiv. Die erste Schrift widmete er zwei Männern, die wohl für die Ausrichtung seines Lebens und seine Berufswahl maßgebend gewesen sein mögen, nämlich dem "berühmten" Rechtsgelehrten und schwarzburgischen Gerichtsbeisitzer Justus Heinrich Böttiger und seinem Onkel, dem Doktor beider Rechte Justus Nikolaus Schmeltzer. Die zweite widmete der den Grafen Albert Anton und Ludwig Friedrich von Schwarzburg, seinen Landesherren. Johann Elias war also Lizentiat beider Rechte, d.h. des römischen und des kanonischen, und hatte sicher eine Anwaltspraxis in Frankenhausen. Er nannte sich "vornehmer Consulent und Licentiat juris utriusque". ...
Seite 124:
Seine Unterschrift und sein Siegel haben sich auf einer Urkunde im Landesarchiv Rudolstadt erhalten, letzteres leider völlig unkenntlich.
Seit dem 28.4.1690 war Johann Elias Siebold mit Christine Margarete Lindemann verheiratet. Sie wurde am 21.1.1667 in Frankenhausen geboren und war die Tochter des Hochgräflich Schwarzburgischen Zollverwalters Nikolaus Lindemann und der Anna Margarete Spangenberg. Letztere heiratete nach 3jährigem Witwenstand 1678 den Nikolaus Justus Schmeltzer, Doktor beider Rechte und "weltberühmten" Konsulenten, den Gönner ihres Schwiegersohnes. Der Gro0vater Daniel Lindemann war "Apotheker, Chymicus und Leibmedicus". Seine Frau war Margarete Wunsch. Die mütterlichen Großeltern waren Johann Heinrich Spangenberg, Pfann- und Brauherr in Frankenhausen, und Anna Kolbe. Christine Margarete hat altem Brauch folgend vor ...
Seite 125:
ihrem Tode ihren Lebenslauf zur Abkündigung bei ihrer Beerdigung aufgestellt. Er wurde nebst der von Pastor und Superintendent Johann Georg Frischmann gehaltenen Leichenrede und einer Lob- und Trauerrede ihres Neffen Kaspar Christian Kühne, dem Sohne ihrer Schwägerin Susanne Elisabeth Kühne geb. Siebold, gedruckt und ist in der Stolbergschen Leichenpredigtensammlung erhalten. Ihm sind diese und die folgenden Angaben entnommen. Seit ihrem 22. Lebensjahr war Christine Margarete leidend und ist nie ganz gesund geworden. Über die Art ihres Leidens sagt sie nichts. Jedoch geht aus dem Lebenslauf hervor, dass sie große Schmerzen hat erdulden müssen und während ihrer 26jährigen Leidenszeit das Haus nur mit einer Ausnahme nicht verlassen hat. Die Ausnahme wurde durch eine große Feuersbrunst hervorgerufen, die am 3.3.1707 um Mitternacht ausbrach. Dadurch verloren Johann Elias Siebold und seine Frau ihr Haus nebst Scheunen und Ställen sowie ihre ganze Habe. Bei fremden Leuten fanden sie eine Zuflucht. Johann Elias hat im übrigen nichts versäumt, womit er seiner kranken Frau hätte helfen können. Leider war alles vergebens. Sie starb in Frankenhausen am 13.9.1715 erst 48 1/2 Jahre alt. Johann Elias überlebte seine Frau um nicht ganz zwei Jahre und starb in Frankenhausen 56jährig am 31.5.1717. Aus seiner Ehe gingen drei Kinder hervor:
V ax
Johann Elias, ~ Frankenhausen 15.3.1691, ⌂ das. 16.8.1691.
V bx
Justus Friedrich, ~ Frankenhausen 24.5.1693.
V cx
Anna Sophie, ~ Frankenhausen 8.9.1696, ⌂ das. 27.6.1696.
Das ist der dritte Teil der von Dir gewünschten Daten. Die Daten des Vaters Johann Heinrich Siebold folgen.
Gruß MichaelNihil fit sine causa(Nichts geschieht ohne Grund)
Kommentar
-
-
Zitat von Michael1965 Beitrag anzeigenHallo Vera,
heute geht es dann weiter mit Johann Elias Siebold.
..........
Das ist der dritte Teil der von Dir gewünschten Daten. Die Daten des Vaters Johann Heinrich Siebold folgen.
Gruß Michael
in Abwandlung der bekannten Redensart.... je später der Abend, je schöner die Nachrichten....
Vielen Dank und Gruß,
Vera
Kommentar
-
-
Hallo Vera,
hier nun der vierte Teil der von Dir gewünschten Auskunft.
DFA, Band 22, Seite 118:
III b
Johann Heinrich Siebold wurde in Frankenhausen geboren und am 27.2.1631 getauft. Er war unzweifelhaft der bedeutendste Vertreter aller Frankenhauserener Siebold. Im Sommersemester 1648 - also am Ende des 30jährigen Kriegs - wurde er in die Matrikel der Universität Leipzig eingeschrieben. Er brauchte den akademischen Eid nicht abzulegen und musste 16 Groschen Einschreibegebühr entrichten. Nach 1651, wohl im Wintersemester, studierte er an der Universität Jena. Wenn auch das Studienfach nicht genannt wurde, so steht fest, dass er Jura studiert hat. Anlässlich seiner Eheschließung am 3.2.1661 wurde er im Traubuch als "rechtserfahrener" und bei der Beerdigung eines Sohnes am 12.1.1699 im Totenbuch als "Lic(entiatus) juris" aufgeführt. Er scheint neben seinen öffentlichen Ehrenämtern eine sicher gutgehende Advokatenpraxis gehabt zu haben. Dafür spricht sein häufiges Eintreten für Dritte, wie sich aus Akten des Landeshauptarchivs Magdeburg ergibt, in denen er auch "Juris pract(icus)" genannt wird. Bekannt ist sein umfangreiches Memorial vom 19.6.1644 über die Baufälligkeit des Heydenreichschen Hauses auf dem Anger. 1673 stand er in Verhandlungen mit dem Grafen Ludwig Gebhard von Hoym in Droyssig betreffend Separation von Liegenschaften. Auf einem dieser Schriftstücke hat sich seine Unterschrift erhalten, während das Siegel bedauerlicherweise so ...
Seite 119:
... beschädigt wurde, dass nichts mehr erkennbar ist. Auch der Kirchengemeinde diente Johann Heinrich durch viele Jahrzehnte. So verwaltete er seit 1673 die Angelegenheiten der Kirchen- und Hospitalzensiten (Zinsen), worüber er am 16.3.1702 an das Konsistorium berichtete. In gleicher Angelegenheit ließ nach seinem Tode seine Witwe durch ihren Sohn Johann Elias am 1.9.1703 rückständige Kirchen- und Hospitalzinsen einzahlen.
Johann Heinrich war natürlich auch Pfannherr. Das war für einen Angehörigen des Frankenhausener Stadtpatriziates selbstverständlich. Den Angelegenheiten der Pfännschaft, deren "Einzig Präsidierender Salzgräf" er 1668 war, galt seine Hauptsorge. Diese wurde um so größer, je schwieriger im Laufe der Zeit das Salzgeschäft wurde, so daß man auf alle mögliche Weise versuchte, drückende Bestimmungen zu umgehen und sich Sondervorteile zu verschaffen. Das konnte z.B. durch extraordinar Uppen aufschlagen" geschehen, d.h. durch Salzgewinnung über das Kontingent hinaus, angeblich für den Hausbedarf, in Wirklichkeit aber für den Verkauf unter der Hand. Einen solchen Antrag zur Erteilung der Konzession unterschrieb Johann Heinrich im November 1696 an dritter Stelle. Die Blütezeit der Pfännschaft war ja seit dem 30jährigen Kriege vorbei. Nicht nur ein starker Preissturz hinderte die Salzgewinnung, sondern auch endlose Streitigkeiten der Pfännschaft mit der Obrigkeit und schließlich noch eine sehr bedenkliche Aufsässigkeit der "Salzwirker" gegen die Pfänner.
Johann Heinrich Siebold muss eine mächtige Persönlichkeit gewesen sein. Nachdem er am 28.11.1666 das erste Mal zum Bürgermeister gewählt worden war, behielt er dieses Amt 32 Jahre lang bis zu seinem Tode mit nur wenigen Unterbrechungen. 13 mal wurde er wiedergewählt. In den Frankenhausener Kirchenbüchern wird er teils "Oberbürgermeister", teils "Consul" genannt. Bei der Geburt seiner Zwillingstöchter am 1.3.1679 wurde er in Taufbuch von Frankenhausen, das im Landesarchiv Rudolstadt aufbewahrt wird, als "Kämmerer" eingetragen. Auch Stadtschreiber für die Oberstadt war er bis 1692, wo er am 13. September "wegen entstandener Uneinigkeit im Rat resignieret" und Syndicus und Consulent wurde. In seiner Eigenschaft als Bürgermeister von Frankenhausen unterschrieb und siegelte Johann Heinrich am 28.9.1682 ein Dokument, in dem die Stadt der Ge- ...
Seite 120:
... meinde Tilleda einen an sie bereits ausgeliehenen Erbholzfleck am Kyffhäuserberg auf 15 Jahre um 8 Gulden jährlich Lehnszins verschrieb.
Trotz seiner vielen verantwortungsvollen Ehrenämter fand Johann Heinrich aber auch noch Zeit, sich der Muse zu ergeben. So schrieb er 1695 das Trostgedicht nach Elias Kleppers Tode.
Nach langem arbeitsreichen Leben starb Johann Heinrich 71 Jahre alt an einem Schlagfluß und wurde am 24.6.1792 in Frankenhausen begraben.
Seit dem 3.2.1661 war er mit Anna Justina Schmeltzer verheiratet. Sie war die Tochter des Frankenhausener Bürgermeisters und Pfannherrn Caspar Wilhelm Schmeltzer und seiner Ehefrau Getrud Fischer und wurde am 26.10.1642 in Frankenhausen geboren. Sie überlebte ihren Gatten um mehr als ein Jahr und wurde am 6.12.1703 in Frankenhausen begraben. Sie schenkte ihrem Mann 12 Kinder, von denen aber nur 5 heranwuchsen. Sie wurden alle in Frankenhausen geboren und getauft. Es waren:
IV aa
Johann Elias, ~ 2.1.1662.
IV bb
Maria Magdalena, ~ 20.2.1664, ⌂ Frankenhausen 12.10.1664.
IV cc
Susanne Elisabeth, ~ 17.8.1666, † Frankenhausen Okt. 1719,
∞ I. Frankenhausen 12.11.1682 Kaspar Christian Kühne, ~ Frankenhausen 28.5.1658, † vor 1692 (nicht Frankenhausen), Bürger, Pfann- und Brauherr in Frankenhausen, S.d. Valentin Kühne, Handelsmann das;
∞ II. Frankenhausen 16.10.1692 Andreas Gottfried Gün(t)zel, * (1655), ⌂ Frankenhausen 11.11.1710, Kaufmann in Frankenhausen, S.d. Johann Martin Gün(t)zel, Bürger und Brauherr in Frankenhausen;
∞ III. Frankenhausen 20.8.1712 Heinrich Nikolas Gernhart.
IV dd
Kaspar Heinrich, ~ 24.8.1668, ⌂ Frankenhausen 11.12.1670, an Masern.
IV ee
Anna Justina, ~ 26.10.1670, ⌂ Frankenhausen 21.2.1671.
Seite 121:
IV ff
Jakob Heinrich, ~ 24.2.1672, Nottaufe; unter den Paten war sein Großonkel Jakob Siebold senior; ⌂ Frankenhausen 12.1.1699, ledig, Student der Rechte in Jena. "Ist von Jena, die lieben Seinigen zu besuchen hierher gekommen und unvermutet mit Krankheit heimgesucht worden, welche ihn so hart zugesetzt, dass er plötzlich die Schuld der Natur bezahlen müssen."
IV gg
Ernst Günther, ~ 18.3.1674, ⌂ Frankenhausen 11.9.1690, Schüler.
IV hh
Christian Friedrich, ~ 13.10.1676, siehe unten.
IV ii
Katharina Elisabeth, ~ 1.3.1679, ⌂ Frankenhausen 6.11.1679, sie und ihre Zwillingsschwester erhielten die Nottaufe durch den Diakonus Anton Streubel, der auch die Wöchnerin einsegnete. Die Zwillingsschwester war:
IV kk
Anna Magdalena, ~ 1.3.1679, † Frankenhausen 28.11., ⌂ 30.11.1713, in Kindsnöten;
∞ ... Ernst Christian Hausherr, * Frankenhausen 7.2.1658, † das. 10.9.1713, Conrektor und Pfannherr in Frankenhausen.
IV ll
Kaspar Friedrich, ~ 11.12.1681, Nottaufe, ⌂ Frankenhausen 13.12.1681.
IV mm
August Melchior, ~ 21.2.1686 ("21.3." nach dem in Rudolstadt aufbewahrten Kirchenbuch), ⌂ Frankenhausen 27.8.1690.
IV hh
Christian Friedrich Siebold ist zwar der jüngere Sohn Johann Heinrich Siebolds, soll aber zunächst behandelt werden, denn er setzte die Familie nur um eine Generation fort. Dann hört jede Spur von ihm auf, während sein älterer Bruder Johann Elias die Stammreihe weiterführt.
Christian Friedrich wurde am 13.10.1676 in Frankenhausen getauft. Wann und wo er sich verheiratet hat, ist unbekannt. Am 15.3.1726 stand "Frau Johanna Regina Herrn Siebolds Pächters Eheliebste" in Bachra Pate und am 27.6.1725 "Herr Johann Georg Stugnitz (Stugwitz?), der Bruder der Mutter des Kindes, aus Buttstädt, Theologiestudent" und "Frau Anna Dorothea, Herrn Paul Stignitz, Buchhändlers in Buttstädt, Frau Eheliebste". Christian Friedrich Siebolds Frau war also Johanna Regina Stugnitz (Stugwitz), die vielleicht aus Buttstädt stammte, wo allerdings bisher nicht über sie ermittelt werden konnte. Christian Friedrich war "Hochgräflicher Gutspachtherr", also Gutspächter, in Bachra (etwa 25-30 Kilometer südostwärts Frankenhausen). Dort wurden seine 6 Kinder geboren und getauft:
Seite 122:
V ax
Henrietta Christiana Augusta, * 22.6.1719, im Taufbuch als "erste Tochter" eingetragen; unter den Paten waren Frau Henrietta Eugenia Schmeltzer aus Frankenhasuen, sicher aus der Verwandtschaft ihrer Großmutter stammend, und Frau Licentiat Siebold aus Frankenhausen, ihre angeheiratete Base. Frau von Justus Friedrich Siebold.
V bx
Regina Rosina, * 14.11.1721, unter den Paten Frau Regina Johanna Herrn Licentiat Siebolds Eheliebste in Frankenhausen.
V cx
Christian Friedrich, * 18.8.1723.
V dx
Johannes Augustinus, * 25.6.1725, unter den Paten waren wie oben erwähnt, Herr Johann Georg Stugnitz und Frau Anna Dorothea Stugnitz.
V ex
Friedrich Wilhelm, * 21.5.1728, unter den Paten Licentiat Justus Friedrich Siebold in Frankenhausen und August Wilhelm Schmeltzer, Bürgermeister in Frankenhausen, wohl ein Verwandter der Großmutter Schmeltzer. Friedrich Wilhelm wurde am 25.9.1749 in die Matrikel der Universität Jena eingetragen.
V fx
August Gottfried, * 24.11.1730. Er ließ sich am 12.10.1753 an der Universität Jena immatrikulieren.
Was nun aus Christian Friedrich und seiner Familie fernerhin geworden ist, konnte - wie schon erwähnt - bisher nicht festgestellt werden. Die bekannte Stammfolge wurde weiter fortgeführt durch seinen älteren Bruder.
Das ist der vierte Teil der von Dir gewünschten Daten. Die Daten des Vaters Heinrich Kaspar Siebold folgen.
Gruß MichaelNihil fit sine causa(Nichts geschieht ohne Grund)
Kommentar
-
Kommentar