Gar nicht so fromme Vorfahren

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  • MCM
    Erfahrener Benutzer
    • 21.12.2012
    • 156

    Gar nicht so fromme Vorfahren

    Hallo,

    bei meinen Nachforschungen ist mir aufgefallen, dass da ganz schön oft schon ein Kind da war, bevor geheiratet wurde oder die Frau nicht mehr Jungfrau war, bzw. das erste Kind ein paar Monate nach der Hochzeit zur Welt kam.

    Iwie hatte ich gedacht, dass so etwas eher seltener der Fall war. Ich finde diesen jedoch relativ häufig.
    Wie ist das bei euch so?
    Bekommt man da einfach historisch falsche Dinge vermittelt, wenn man denkt, dass die Leute meistens erst geheiratet haben, bevor ein Kind kam?

    Würde gerne wissen, wie es bei euren Vorfahren so aussah.

    Viele Grüße,

    MCM
  • dorsch
    Erfahrener Benutzer
    • 24.12.2011
    • 295

    #2
    Bei meinen genauso, und ich habe genauso gestaunt wie du. Auch darüber, dass sie oft erst recht spät heirateten.
    LG
    Doro
    „Krönung der Alten sind die Enkel und der Stolz der Kinder sind ihre Ahnen“ (Sprüche, Kap.17, Vers 6)

    Suche nach FN Leidiger in Thüringen.

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    • Genforsch
      Erfahrener Benutzer
      • 19.08.2012
      • 104

      #3
      Zitat von MCM Beitrag anzeigen
      Hallo,
      Bekommt man da einfach historisch falsche Dinge vermittelt, wenn man denkt, dass die Leute meistens erst geheiratet haben, bevor ein Kind kam?
      Ich würde sagen nein. Es ist sehr abhängig von Zeitraum. Normal Fall war für die Vorfahren erst heiraten.

      Würde gerne wissen, wie es bei euren Vorfahren so aussah.
      Üblich, erst Heirat und dann Kind.
      Gruß,
      Micha.
      Forschungsgebiete
      Deutschland, Baden-Württemberg
      Rußland (alle Regionen)
      Kaukasus, Georgien

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      • Leineweber12
        Erfahrener Benutzer
        • 20.08.2010
        • 1640

        #4
        Hallo MCM,
        es hing oftmals wirklich vom Zeitraum, regionalen Aspekten oder auch den persönlichen Lebensumständen ab. Lebte man in der Stadt oder auf dem Land? War man "frei" oder in Abhängigkeit eines Lehnsherren (dieser musste oftmals einer Heirat zustimmen)? War der zukünftige Ehemann in Besitz von Grund und Boden und "Vermögen" und konnte nachweisen, dass er eine Familie unterhalten konnte? Wenn dies nicht zutraf, konnte z.B. auch Anfang des 20. JHs eine Heirat vielerorts noch schwierig werden. Und Kinder warteten dann nicht auf Genehmigungen.
        Grüße von Leineweber

        Kommentar

        • zimba123
          Erfahrener Benutzer
          • 01.02.2011
          • 744

          #5
          Hallo MCM,

          es gab z. B. Regionen in Kärnten, wo im Zeitraum 1860-1880 bis zu 80 Prozent der Kinder unehelich zur Welt kamen. In Preußen lag der Prozentsatz der unehelichen Geburten zu der Zeit bei etwa 7 Prozent. Ich alles mal nachgelesen, da ich mich anfangs auch gewundert habe... 5- oder 7-Monats-Kinder sind alles andere als ungewöhnlich.

          Wie Leineweber schon richtigt schrieb, hing es oft von den Lebensumständen ab. Bauern mit Land heirateten eher früher (in den 20ern), Knechte und Mägde, die keinen eigenen "Herd" besaßen, waren eher 30 Jahre und älter. Auch dazu gibt es historische Studien.

          Viele Grüße
          Simone
          Viele Grüße
          Simone

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          • Asphaltblume
            Erfahrener Benutzer
            • 04.09.2012
            • 1501

            #6
            Ich hab gelesen, dass früher im ländlichen Raum oft erstmal probiert wurde, ob eine Frau fruchtbar ist, weil ein Hoferbe ganz wichtig war. Da wurde dann erst geheiratet, wenn die Frau schwanger war. Oder eben nicht, wenn sie nicht schnell genug schwanger wurde, aber wir wissen ja, dass es mit dem einen Partner vielleicht nicht klappt, mit dem nächsten dann aber sehr wohl, oder dass auch der Mann unfruchtbar sein kann.

            Nach den Heiratseinträgen meiner Familie, die ich bisher gesehen habe, waren die entweder unbescholten (da stand dann entweder nichts oder sowas wie "die Jungfrau Katharina XY") oder verwitwet, und die Kinder wurden vielleicht nicht immer mindestens 9 Monate, aber doch nach der Eheschließung geboren. Ich bin allerdings noch nicht sehr weit zurück vorgedrungen.
            Gruß Asphaltblume

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            • Silke Schieske
              Erfahrener Benutzer
              • 02.11.2009
              • 4497

              #7
              Also bei meinen gab es eine Heirat in der stand "gravida von Sponso"- Sie war vom Ehemann schwanger. Die Heirat war im Juni und 15 Tage später wurde das Kind geboren. Anders habe ich auch schon in KB gelesen, das der Vater sein Kind dann kurz vor der Hochzeit mit der Mutter noch als sein eignes anerkannt hat.

              Auch meine Urgroßmutter hatte einen unehelichen Sohn.Wer der Vater war weiß ich nun nicht, zumindest hat mein Urgroßvater ihn irgendwann nach Jahren dann als seinen angenommen. Sie selber war es auch. Ihre Eltern waren bei der Geburt beide erst 20 Jahre alt und heirateten erst 4 Jahre später. Allerdings war meine Ururgroßmutter da bereits mit dem 2. Kind schwanger.

              LG Silke

              Wir haben alle was gemeinsam.
              Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
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              • Roswitha
                Erfahrener Benutzer
                • 10.10.2009
                • 508

                #8
                In meiner Stammlinie war das 1. Kind überwiegend ein 7-monatskind. In zwei Fällen wurde das 1. Kind vorehelich geboren. Bei der weiter zurückliegenden Geburt, weiß ich nicht warum. In dem anderen Fall, die Geburt des vorehelichen Kindes war 1911, war der Kindsvater noch nicht 21 Jahre alt und seine Eltern haben die Zustimmung zur Eheschließung verweigert.

                Viele Grüße
                Roswitha
                Suche nach Kreutzburg, Kreuzburg, Creutzburg, Creuzburg.

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                • renatehelene
                  • 16.01.2010
                  • 1983

                  #9
                  Hallo,
                  in meinem Stammbaum ( 307 Personen ) bin ich das 1. uneheliche Kind
                  Zeitraum ca. 1600 - 1941 in Sachsen, Neumark, Alt Preußen, Baden-
                  Württemberg, Rheinland-Pfalz.
                  LG Renate

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                  • Tops
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.05.2011
                    • 115

                    #10
                    Zitat von Asphaltblume Beitrag anzeigen
                    Ich hab gelesen, dass früher im ländlichen Raum oft erstmal probiert wurde, ob eine Frau fruchtbar ist,
                    Hallo!

                    Ja, dies wurde damals als "Ausprobieren" oder "zur Probe liegen" bezeichnet, aber man kann nicht davon ausgehen, dass dies generell im ländlichen Raum üblich war, denn die kulturellen Eigenheiten variieren von Gegend zu Gegend.

                    Illegitime Kinder sind aber vor allem ein Ergebnis des (west)europäischen Heiratsmusters – späte Heirat, Koppelung der Heirat an die Gründung eines Haushalts, Gesindedienst.

                    Mancherorts stieg die Ledigenquote auf 30% und mehr.

                    lg,
                    Tops
                    suche nach den FN Tobolka

                    ahnenforschung-tobolka.at

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