Standesamt will Geburtsurkunden vor Auskunftserteilung

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  • Dancersgrace
    Erfahrener Benutzer
    • 19.11.2012
    • 290

    Standesamt will Geburtsurkunden vor Auskunftserteilung

    Guten Tag,

    ich bin schon längere Zeit Mitleserin in diesem Forum und dies ist mein erster Beitrag. Ich betreibe aktiv Familienforschung seit 2009, habe in der Zeit schon sehr viel zusammengetragen über drei meiner Urgroßeltern sowie deren Vorfahren und Geschwister etc., nur die Recherchen über mein viertes Urgroßelternpaar machten 2009 solche Schwierigkeiten, daß ich erst einmal aufgab. Jetzt habe ich einen neuen Versuch gestartet, wurde dreimal herumgeschickt um das Familienregister zu finden, das mir schließlich vom Stadtarchiv auch geschickt wurde. Ich besitze jetzt die Familienregister der Eltern meines Urgroßvaters sowie der Eltern meiner Urgroßmutter. So weit so gut.

    Das Register meiner Urgroßeltern selbst mit ihren Kindern (meiner Oma und ihren beiden Geschwistern) ist allerdings in der gleichen Stadt beim Standesamt (das mich vorher bereits zum Archiv geschickt hatte). Also schrieb ich das Standesamt nochmals an und bekam die Antwort, um mir Auskunft erteilen zu können, bräuchten sie eine Kopie meiner Geburtsurkunde, sowie die meiner Mutter, sowie die meiner Großmutter.

    Das war die Stelle, an der ich vor 3 Jahren aufgegeben hatte. Nirgendwo sonst hat jemals ein Archiv oder Amt von mir Nachweise gefordert, daß ich auch wirklich verwandt bin mit diesen Toten, über die ich Auskunft will. Warum sollten sie mich interessieren, wenn sie nicht meine Vorfahren wären. Gilt der Datenschutz denn seit Neuestem auch für Menschen, die in den 70er und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts verstorben sind?

    Ich habe meine eigene Geburtsurkunde, aber nicht die meiner Mutter und Großmutter und ich weiß auch erst einmal nicht, wo ich die besorgen soll. Außerdem ist meine Mutter sehr alt und psychisch sehr belastet und sie soll nicht wissen, daß ich mich für meine Vorfahren interessiere. Ich habe dem Standesamt zurückgeschrieben und gefragt, warum sie das brauchen, und ich würde gerne wissen, ob jemand von Euch/Ihnen auch schon einem solchen Standesamt begegnet ist und ob die wirklich keine Daten rausgeben dürfen über Verstorbene ohne schriftlichen Nachweis, daß ich die Nachfahrin bin.

    Herzlichen Dank und liebe Grüsse,
    Dancersgrace
  • uwe-tbb
    Erfahrener Benutzer
    • 06.07.2010
    • 2846

    #2
    Hallo Dancersgrace,

    man hat nur ein Recht auf Personenurkunden in direkter Abstammung - so das Standesgesetz in Deutschland. Dieses Standesamt scheint das recht genau zu nehmen. Ich war auch schon oft auf Standesämtern bei uns in der Region und da habe ich bei den Anfragen schon alle Daten bis zu meinen Eltern mit angegeben.

    Die Vorgangsweise ist schon etwas überzogen - meiner Meinung nach -

    Der Datenschutz bei Sterbeurkunden liegt zurzeit bei 30 Jahren - Heiratsurkunden 80 Jahre und Geburtsurkunden 110 Jahre zurück.

    Viele Grüße

    Uwe

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    • Joanna

      #3
      Hallo,

      wenn der Tod noch nicht länger als 30 Jahre her ist, hat das Standesamt das Recht, einen Nachweis über die direkte Linie zu verlangen.

      Und diesen Nachweis kann man natürlich nur mit den angeforderten Dokumenten belegen.

      Ob und wie intensiv dieses die einzelnen Standesämter machen, ist eine andere Sache. Ich habe bisher immer automatisch bei Anfragen an das Standesamt die direkte Linie nachgewiesen und daher kam diese Frage bei mir nicht auf.

      Gruß Joanna

      Kommentar

      • Sabine1972
        Erfahrener Benutzer
        • 22.07.2008
        • 615

        #4
        Hallo,
        ich hatte auch ein Standesamt, bei dem ich nachweisen musste. Bei der 1. angeforderten Urkunde habe ich diese Nachweise dann geliefert, bei allen weiteren späteren Anfragen hatten die sich das offensichtlich gemerkt und alles so geschickt.
        Viele Grüße
        Sabine
        Suche / Forsche: Rauber (Tholey), Meiser (Merchweiler), Hol(t)z, Recktenwald, Becker (Saarland), Reck, Riedel, Raffelt, Gonschior (Oberschlesien), Geelhaar / Gelhar / Gelhaar (Coburg, Mehltheuer (Sachsen)), Matthes (Oberwohlsbach), Kelch (Eishausen), Amberg (Gleicherwiesen), Hopf (Heubach), Stiegler / Stigler

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        • jacq
          Super-Moderator

          • 15.01.2012
          • 9744

          #5
          Hallo Dancersgrace,

          sowas kann einem die Motivation wirklich rauben, da gebe ich dir recht.
          In dieser extremen Form habe ich das zum Glück nicht erlebt und bin auch so langsam über die Zeit der Standesämter weg.
          Maximal wurde in einem Fall bislang eine Kopie des Persos + Name und Geburtsdatum meiner Eltern verlangt.

          Wünsche dir dennoch viel Erfolg und lass den Kopf nicht hängen. Das Vorgehen dieses Standesamtes ist eher die Ausnahme.


          Viele Grüße,
          jacq
          Viele Grüße,
          jacq

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          • Mats
            Erfahrener Benutzer
            • 03.01.2009
            • 3419

            #6
            Hallo Dancersgrace,

            es kann schon mal passieren, daß man mit Kopien belegen muß, wie man mit den Personen verwandt ist. Die Standesämter handhaben das ganz unterschiedlich. Mal musste ich nur angeben, wie ich verwandt bin, dann wieder war eine Kopie meines Personalausweises nötig und einmal musste ich lückenlos alle Kopien beilegen bis zu der Person nach der ich gefragt hatte.
            Das ist also nichts ungewöhnliches.


            Grüße aus OWL
            Anja
            Zuletzt geändert von Mats; 19.11.2012, 14:17. Grund: Fristen gelöscht
            Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
            der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
            also ist heute der richtige Tag
            um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
            Dalai Lama

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            • Dancersgrace
              Erfahrener Benutzer
              • 19.11.2012
              • 290

              #7
              Danke Euch allen für Eure Antworten. Meine Oma, die am längsten gelebt hat, ist jetzt seit 27 Jahren tot, hat also die 30 noch nicht ganz erreicht. Ich habe der Dame vom Standesamt geschrieben, daß sie gerne meine Geburtsurkunde haben kann und ihr die Abstammung erklärt und auch geschrieben, daß ich ratlos bin. Soeben kam eine Mail, daß sie nach Rücksprache mit ihrem Chef mir jetzt doch die Unterlagen schicken kann.

              PUH!

              Manchmal hilft es, einfach nur eine weitere Mail zu schreiben. Und manchmal vergesse ich das.

              Liebe Grüsse an alle,
              Dancersgrace

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              • Dancersgrace
                Erfahrener Benutzer
                • 19.11.2012
                • 290

                #8
                Und danke Anja für die Fristen, das wußte ich so auch nicht. Sämtliche anderen Linien, bei denen ich zum Teil sehr viel Unterstützung bekommen habe ohne jegliche Nachweise, sind viel früher verstorben.

                *edit - nun sind sie weg, die Fristen

                Kommentar

                • Mats
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.01.2009
                  • 3419

                  #9
                  Zitat von Dancersgrace Beitrag anzeigen
                  *edit - nun sind sie weg, die Fristen
                  weil Uwe sie weiter oben schon geschrieben hat ...
                  war beim Schreiben gestört worden und musste erst den Ablesemenschen zu den Zählern begleiten ...

                  Grüße vom Wiehengebirge
                  Anja
                  Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                  der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                  also ist heute der richtige Tag
                  um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                  Dalai Lama

                  Kommentar

                  • jan20101010
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.06.2011
                    • 506

                    #10
                    "Ohne Nachweis bekommst Du nur Auskunft nach Ablauf folgender Sperrfristen:"

                    Hallo zusammen,
                    Immer bekommt man auch nach Ablauf der Sperrfristen nicht ohne Nachweis Auskunft. Es wird dann zwar Familienforschung als berechtigtes Interesse akzeptiert, aber man wollte den Nachweis das ich wirklich mit der Person verwandt bin, alo nicht direkte Linie aber die Verwandschaft wollt man schon belegt haben und zwar mit Urkunden. Übrigens es war die Sterbeeintrag eines Bruders meines Ur-Urgroßvater. Dann brauchte ich folgendes:

                    1. meine Geburtsurkunde
                    2. Geburtsurkunde meiner Mutter
                    3. Geburtsurkunde meines Opa
                    4. Geburtsurkunde meiner Uroma
                    5. Geburtsurkunde meines Ur-Uropa
                    6. Geburtsurkunde vom Bruder des Ur-Uropa

                    Zum Glück hatte ich bereits alles zusammen und die Kopie kam dann auch kostenlos, da man Scans nicht in der Gebührenordung fand und nicht mit Kopien gleichsetzen wollte .

                    Kommentar

                    • HGHerrmann
                      Erfahrener Benutzer
                      • 28.10.2012
                      • 178

                      #11
                      Wollte vor einigen Jahren vom Standesamt die Daten der Brüder und Schwestern meines Vaters vom Standesamt in Freiburg/Brsg. Dieses wurde mir verweigert mit dem Hinweis auf Datenschutz und weil nicht in direkter Linie verwandt.
                      Nach einigem nachdenken ging ich in die Uni Bibliothek in Freiburg und habe dort in mehrtägiger Kleinarbeit die Filmrollen der Freiburger Zeitung und später der Badischen Zeitung eingesehen. Eine äußerst mühsame Arbeit, da die Filmrollen von guter bis saumäßiger Qualität sind. Teilweise konnte man viele Seiten überhaupt nicht lesen weil alles verschwommen, unscharf beim Photographieren eingestellt. Immerhin fand ich einige Geschwister meines Vaters, bevor ich aus Zeitgründen aufgeben mußte.
                      Nun ist es aktuell so, das Datenschutz bis 120 Jahre nach dem Tod besteht, aber meine und auch eure Daten demnächst frei handelbar sind.

                      Gruß HGH
                      Suche Familien Herrmann bislang in Baden und USA und Schweinefleisch in Thüringen und Sachsen.

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                      • Rheinländer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 14.02.2012
                        • 1504

                        #12
                        Hallo,
                        so etwas kenne ich auch - wollte die Geburtsurkunde meiner Urgroßmutter beim Standesamt bestellen und musste von mir bis zu ihr alle mir vorliegenden Unterlagen einschicken (war aber auch ein anderer Sachverhalt, da diese direkt Linie leider durch Adoption durchtrennt ist - natürlich nur für die Beamten). Habe sie leider doch nicht bekommen, obwohl man mich vorher recht zuversichtlich gestimmt hat und nun muss ich die verbleibenden drei Jahre warten, bis die Sperrfrist abläuft und ich bei dieser Linie weitermachen kann...

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                        • Fronja
                          Erfahrener Benutzer
                          • 12.10.2007
                          • 586

                          #13
                          Hallo,

                          ist mir bis jetzt einmal passiert, da wollten sie meine Greburtsurkunde, die meines Vaters und meines Opas.

                          Gruß
                          Steffi
                          Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                          Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                          Badzinski, Gellerich - Hannover
                          Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                          Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

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