Hebamme, Hausgeburt, Geburtsort - Allgemeine Frage

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • forscher_wien
    Erfahrener Benutzer
    • 04.10.2011
    • 3178

    Hebamme, Hausgeburt, Geburtsort - Allgemeine Frage

    Hallo an alle,

    Bei Taufeinträgen der Kirche, wenn da bei Anmerkung die Hebamme steht, kann ich dann davon ausgehen, dass es sich um eine Hausgeburt handelte und das Kind in jenem Haus zur Welt kam welches in der Adressspalte steht des Taufeintrags?
  • karin-oö
    Erfahrener Benutzer
    • 01.04.2009
    • 2625

    #2
    Ja, davon kann man ausgehen.
    Der Großteil der Geburten (vor allem in ländlichen Gemeinden) waren ja Hausgeburten.
    In manchen Taufbüchern heißt die entsprechende Spaltenüberschrift demnach auch "Ort der Geburt".

    Schöne Grüße
    Karin

    Kommentar

    • forscher_wien
      Erfahrener Benutzer
      • 04.10.2011
      • 3178

      #3
      Und bei größeren Städten wie Wien? Dort habe ich nur "Wohnung und No des Hauses" stehen, mehr nicht. Kann man trotzdem davon ausgehen?

      Kommentar

      • karin-oö
        Erfahrener Benutzer
        • 01.04.2009
        • 2625

        #4
        Ja, ich denke schon. Auch dort waren früher (welchen Zeitraum meinst du eigentlich genau?) Hausgeburten üblich, zu denen die Hebamme ins Haus kam.
        "Wohnung und No. des Hauses" bezieht sich somit auf den Ort des Ereignisses.
        Wenn ein Kind im Krankenhaus zur Welt kam, wurde es meist auch dort getauft und ist dann nicht unter der Wohnadresse zu finden sondern in der für das Krankenhaus zuständigen Pfarre.

        Schöne Grüße
        Karin

        Kommentar

        • forscher_wien
          Erfahrener Benutzer
          • 04.10.2011
          • 3178

          #5
          hilft mir sehr, vielen lieben DANK!

          Ich meine den Zeitraum 1800 bis 1900.

          Kommentar

          • gerhardlang
            Erfahrener Benutzer
            • 17.12.2008
            • 137

            #6
            Hallo,
            eine kleine Ergänzung zu Karin.
            Auch Hebammen unterhielten eigene Betten. Die dort geborenen Kinder finden sich auch unter der Adresse der Hebamme. Damit kann sich die zuständige Pfarre ändern.
            Viele Grüße
            Gerhard

            Kommentar

            • Schlumpf
              Erfahrener Benutzer
              • 20.04.2007
              • 357

              #7
              Hallo

              Ich bin kein Österreicher, macht aber auch nix. Ich finde diese Frage merkwürdig.
              Ein Krankenhaus suchte man nicht auf, um nieder zu kommen. Auch wenn es im
              Wien des 19. Jahrhunderts wohl nicht außergewöhnlich war. Siehe dazu die Geschichte
              der Hygiene um Ignatz Semmelweis (1818- 1865) in Wien 1846.
              Im alten Kurpfalz- Bayern gab es 1802 einen Erlass, in dem wurde u.A. geregelt, was
              ab da im Taufregister vermerkt werden sollte:Also neben dem Bekannten gab es eine
              Menge Neuerungen.
              Dazu gehörte der Name der Hebamme und die Nummer des Hauses, in dem
              die Geburt statt fand. Das war aber nichts außergewöhnliches. Manchmal wurde auch
              namentlich vermerkt, ob ein Mediziner oder wenigstens ein Chrirourg anwesend war.
              Wenn also etwas "ungewöhnliches" passiert währe, währe das gesondert notiert worden.
              Also, dann währe ein Passus wie: "bei der Geburt von der Hebamme notgetauft." oder
              "verstarb" ebenfalls notiert worden. Das ist der Grund, warum die normalen Register
              plötzlich so umfangreich wurden und in Spalten geschrieben wurden.
              Die "Hospitäler" auf dem flachen Land waren meist so jämmerlich eingerichtet, dass die Mütter erst gar nicht hingingen. In den Jahren 1790- 1860 gab es in hiesiger Stadt kein Hospital. Weder ein "Armenhaus", geschweige dann eine medizinische Einrichtung. Erst ab 1860 wurde ein Bürgerhaus dazu "hergerichtet".
              Ich habe vor! 1880 keine Geburt in einem "Krankenhaus" finden können. Daher waren
              es wohl alles Hausgeburten.... mit nicht immer gutem Ausgang.
              Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

              Kommentar

              • BenediktB
                Erfahrener Benutzer
                • 31.05.2006
                • 540

                #8
                Zitat von forscher_wien Beitrag anzeigen
                Hallo an alle,

                Bei Taufeinträgen der Kirche, wenn da bei Anmerkung die Hebamme steht, kann ich dann davon ausgehen, dass es sich um eine Hausgeburt handelte und das Kind in jenem Haus zur Welt kam welches in der Adressspalte steht des Taufeintrags?
                Ich habe eine ganze Reihe an Taufeinträgen in einer Pfarrei, wo in der Adresszeile der TAUFort angegeben ist. Ich hatte mich schon gewundert, wieso dort so viele Kinder geboren waren. Als ich dann ins Kataster geschaut habe, musste ich überrascht feststellen, dass die Hausnummer 26 die Kirche war. Ansonsten waren die angegeben Adressen aber immer der Wohn- bzw. Aufenthaltsort. Eine Geburt "auf der Durchreise", auf einer Wiese, habe ich auch, da hat der Pfarrer extra vermerkt, dass keine Hausnummer verzeichnet werden konnte.
                Geburten in einem Krankenhaus habe ich vor den 1950ern gar nicht. Auf dem Land waren Hausgeburten noch bis nach dem Krieg üblich.
                Mein Ancestry-Stammbaum

                Kommentar

                Lädt...
                X