falsche Einträge in Kirchenbüchern

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  • annika
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2011
    • 416

    falsche Einträge in Kirchenbüchern

    Hallo,

    ich habe aus einem Kirchenbuch von Mecklenburg via ancestry einen Geburtseintrag, der sich nach Vorlage der standesamtlichen Geburtsurkunde als falsch herausgestellt hat.

    Im Geburtsregister meines Vorfahrens stehen als Mutter und Vater Personen drin, die nicht die wirklichen Eltern sind. Der Familienname der "Väter" ist jedoch jeweils der gleiche, so dass mir das zunächst nicht aufgefallen war und ich fröhlich in die falsche Richtung weitergeforscht habe.

    Die als Eltern eingetragenen Personen haben im gleichen Jahr geheiratet, so dass der Pastor vielleicht einfach die Daten der angeblichen Eltern dort abgeschrieben hat. Ist sowas möglich?

    Es gibt ja schon ab und zu Schnitzer in den Kirchenbüchern, aber ich habe das bisher nur bei falsch geschriebenen Familiennamen oder ähnlichen Kleinigkeiten erlebt. Aber sowas ist ja schon ein großes Ding.

    Die falschen "Eltern" stehen bei dem Betreffenden sogar noch bei der Konfirmation und bei der Hochzeit (ich gehe davon aus, dass der Pastor immer zum Geburtseintrag zurückgeblättert hat und die falschen Infos da abgeschrieben hat, aber das ist nur eine Vermutung).

    Der angebliche "Vater" und der echte Vater sind übrigens Cousins gewesen. Eine Adoption ist jedoch ausgeschlossen.

    Wie kann das angehen, dass das Kirchenbuch so dermaßen falsch liegt? Oder wurde nach der Einführung des Standesamtes mit Absicht in den Kirchenbüchern so geschlampt?
    Suche nach den Namen:

    Staatz, Lindenblatt, Kellmann und Kretschmann in Wakelsdorf (Wackelsdorf), Kl. Wilmsdorf, Vogtshof bei Grünhagen und Pfalsdorf im KREIS MOHRUNGEN/OSTPREUßEN

    Uecker bzw. Ücker und Balfanz in Ristow im KREIS BELGARD/POMMERN
  • zimba123
    Erfahrener Benutzer
    • 01.02.2011
    • 739

    #2
    Hallo Annika,

    Pfarrer waren auch nur Menschen. Vielleicht war der Pfarrer noch neu in der Gemeinde und mit den Personen noch nicht so vertraut. Wer sollte den Eintrag auch überprüfen? Viele konnten nicht (gut) lesen und schreiben.

    Und wie das mit den falschen Daten (von fehlerhaften Stammbäumen ganz zu schweigen) so ist: Einmal in die Welt gesetzt entwickeln sie quasi ein Eigenleben.

    Viele Grüße
    Simone
    Viele Grüße
    Simone

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    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4907

      #3
      falsche Angaben....

      Hallo, Annika!
      Ja, leider ist das möglich; ich habe eine ganze Reihe von "beglaubigten" Abschriften aus Kirchenbüchern, die im Jahre 1936 angefertigt wurden. Alle sind hübsch unterschrieben und gestempelt, der Name des Pfarrers (der nicht lesen konnte bzw. sich die Sache einfach gemacht hat) ist bekannt. Durch Zufall habe ich nach einem Jahr Mühe und Arbeit bemerkt, dass mir dort ein "falscher Vater" untergeschoben wurde! Meine ganzen "Forschungen" sind falsch, alles für die Katz! Jener Fehler hat auch dazu geführt, dass alle US-STB ebenfalls falsch sind; die Nachkommen eines Auswanderers haben somit ebenfalls "falsche" Ahnen, scheinen es aber noch nicht bemerkt zu haben.
      Kannst Du Dir vorstellen, dass ich dem Herrn Pfarrer unendlich "dankbar" bin? Hilft alles nichts; ich habe inzwischen von vorne angefangen!
      Herzliche Grüße
      Scheuck

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      • Lauer1974

        #4
        Sind ja tolle Aussichten, wenn man dann alles so schön schon eingegeben hat und das entpuppt sich dann quasi als "falsch". Ich muss bei einer Sache momentan auch höllisch aufpassen und weiß grad noch nicht mal warum, weil ich bislang nur eine Urkunde von der besagten Dame habe. Bei familysearch steht der Name auch anders drin und in der Urkunde wurde nachträglich noch herumkorrigiert, aber keine Begründung warum das so ist. Aus Aerde wurde dann wieder Erde. Mal sehen, ob ich noch andere Vorgängerurkunden und Kirchenbucheinträge von der Dame zu Gesicht bekomme bzw. von ihren Eltern dann. Vielleicht liegt es auch manchmal daran, das manche Menschen eine vielleicht nicht leserliche Schrift hatten (ich selber hab auch eine fürchterliche Klaue) und da kann das ja sicher auch passieren, das dann was falsch übertragen wurde. Mal sehen, was ich in meinen Fall konkret noch rauskriege, sowas macht einem ja dann wieder neugierig und schwupps taucht die nächste Frage auf.

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        • annika
          Erfahrener Benutzer
          • 12.09.2011
          • 416

          #5
          Hallo Simone, das mit dem Pfarrer habe ich geprüft. Den Eintrag hat ein Pfarrer gemacht, der seit 8 Jahren dort tätig war. Der Pfarrer hat übrigens eine interessante Vita, ist katholisch getauft worden, aber nach dem Tod seiner Eltern in Wismar evangelisch erzogen worden und dann evangelischer Pfarrer geworden.

          Ich vermute immer noch, dass er bei dem Geburtseintrag an den anderen, den Cousin, gedacht hatte, der kurz vorher von ihm getraut wurde.
          Suche nach den Namen:

          Staatz, Lindenblatt, Kellmann und Kretschmann in Wakelsdorf (Wackelsdorf), Kl. Wilmsdorf, Vogtshof bei Grünhagen und Pfalsdorf im KREIS MOHRUNGEN/OSTPREUßEN

          Uecker bzw. Ücker und Balfanz in Ristow im KREIS BELGARD/POMMERN

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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 5033

            #6
            Ich hatte auch schonmal den Verdacht, daß die Pfarrer ihre Bücher nach der Einführung der Standesämter nicht mehr gar so wichtig nahmen.
            Gruß
            gki

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            • Cardamom
              Erfahrener Benutzer
              • 15.07.2009
              • 2086

              #7
              Zitat von gki Beitrag anzeigen
              Ich hatte auch schonmal den Verdacht, daß die Pfarrer ihre Bücher nach der Einführung der Standesämter nicht mehr gar so wichtig nahmen.
              Das halte ich für sehr weit hergeholt! Warum sollten sie das tun?
              Die Kirchenbücher mussten nicht deshalb möglichst korrekt geführt werden, weil der Staat es so wollte, sondern in erster Linie waren das die eigenen Aufzeichnungen in der Gemeinde, die der Arbeit mit den Kirchenmitgliedern diente.
              Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Einführung der Standesämter die Pfarrer damals irgendwie gejuckt hat - tut es ja heute auch nicht; wir führen immer noch alle KB, und das sehr sorgfältig. Dass es hie und da schwarze Schafe unter uns Pfarrern gibt und gab ... da machen wir notgedrungen alle unsere Erfahrungen damit.

              Liebe GRüße
              Cornelia
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              • annika
                Erfahrener Benutzer
                • 12.09.2011
                • 416

                #8
                Hallo, ich habe heute noch mal bestätigt bekommen, dass der Kirchenbucheintrag die falschen Eltern enthält. Habe eine Genealogische Sammlung aus Boizenburg eingesehen. Der Verfasser hat 12 Jahre daran gearbeitet und Einträge aus KB, Standesämtern, Beichtkinderverzeichnis und Kopulationsregister und weiteren Quellen zu einer Familienkartei zusammengefügt. Dies zusammen mit der Geburtsurkunde lässt mich nicht mehr zweifeln.

                Gruß, Annika
                Suche nach den Namen:

                Staatz, Lindenblatt, Kellmann und Kretschmann in Wakelsdorf (Wackelsdorf), Kl. Wilmsdorf, Vogtshof bei Grünhagen und Pfalsdorf im KREIS MOHRUNGEN/OSTPREUßEN

                Uecker bzw. Ücker und Balfanz in Ristow im KREIS BELGARD/POMMERN

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