Ehe nicht anerkannt?

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  • Myszka
    Benutzer
    • 05.01.2011
    • 43

    Ehe nicht anerkannt?

    Hallo liebe Mitforscher....
    wieder einmal bräuchte ich eure Hilfe.

    Bei der Suche meines Urgroßvaters (katholisch) ist meiner Mutter und mir aufgefallen, dass in seiner Heiratsurkunde nur die Mutter (katholisch) vermerkt war. Ein Vater tauchte jedoch nicht auf. Jedoch stand bei der Mutter "jetzt verheiratete Brennecke".

    Diese hatten wir bereits einmal im Vorfeld gefunden. Diese bekam eine Menge uneheliche Kinder (6 an der Zahl). Das erste 1872.

    In einem Gespräch mit einem sehr netten und hilfbereiten Fazit Mitarbeiter wurde mir mitgeteilt, dass es sein könnte das die Ehe mit ihrem Mann vielleicht vom Pastor nicht anerkannt wurde.

    Welche Gründe gab es damals, dass eine Ehe nicht anerkannt wurde? Meine Oma tippt auf unterschiedliche Religionszugehörigkeiten. (Bei ihrer Heirat hatte sie deswegen auch Probleme. Der katholische Pfarrer wollte sie nicht trauen, da mein Opa evangelisch war.)

    Falls es nicht die "nicht anerkannte Ehe war", welche Gründe kann es sonst geben, dass kein Vater eingetragen wurde?

    Ich hoffe das Ganze ist nicht allzu verwirrend geschrieben.

    Ich würde mich wirklich über jede Hilfe freuen.

    Liebe Grüße
    Melanie
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 5083

    #2
    Hallo,

    ich weiß nicht was "Fazit" ist und wie ernst man deren Ratschläge nehmen kann, aber mir sieht es so aus, daß Dein Urgroßvater unehelich geboren wurde und kein Vater bekannt war. Deswegen der fehlende Eintrag.

    Die Urgroßmutter hat dann später einen Brennecke geheiratet, der aber wohl nicht der Vater war.
    Gruß
    gki

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    • Myszka
      Benutzer
      • 05.01.2011
      • 43

      #3
      Hallo gki,
      das heißt es gab keine Gründe, weshalb die Kirche Ehen nicht anerkannte bzw. sich weigerte diese zu trauen?

      Kommentar

      • mumof2
        Erfahrener Benutzer
        • 25.01.2008
        • 1372

        #4
        Hallo,

        dieser Rückschluß ist nicht richtig. Natürlich gab es innerhalb der kath. Kirche Gründe, eine Ehe nicht zu vollziehen oder rückwirkdend nicht anzuerkennen: z.B. der (potentielle) Ehemann war bereits verheiratet, oder der Verwandtschaftsgrad zwischen den Eheleuten war zu eng, sodaß kein Dispens erteilt wurde. Auch eine Religionsverschiedenheit stellt grundsätzlich ein Ehehindernis dar, z.B. wenn der Ehepartner nicht getauft war. Die Konfessionsverschiedenheit war nicht zwangsläufig ein Ehehindernis, führte aber früher sicher zu Schwierigkeiten. Inwieweit es einem Pfarrer erlaubt war, sich zu weigern, eine konfessionsverschiedene Ehe zu schließen, weiß ich nicht. Ich kenne es nur so, daß die Kinder dieser Ehe kath. getauft und erzogen werden mußten. Dazu mußte sich der ev. Partner vor der Eheschließung einverstanden erklären

        Ansonsten schließe ich mich der Meinung von gki an
        mum of 2
        Viele Grüße
        mum of 2

        Kommentar

        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 5083

          #5
          Sicher hätte es Gründe gegeben, eine Eheschließung zu verweigern, zB bei zu naher Verwandtschaft. Ich weiß aber zB daß es um die Zeit schon konfessionsverschiedene Ehen gab, das kann es nicht gewesen sein.

          Du kannst ja versuchen, ob sich auf dem passenden Standesamt eine Eheschließung nachweisen läßt.

          Aber ganz ehrlich: Ich hab noch nie von "nicht anerkannten Ehen" gehört. Aber das muß ja nichts heißen.

          Außerdem ging es bei der Heiratsurkunde ja gar nicht darum ob die Eltern der Brautleute verheiratet waren. Wenn die nicht verheiratet aber bekannt gewesen wären stünden die eben als ledig drin.
          Gruß
          gki

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          • Myszka
            Benutzer
            • 05.01.2011
            • 43

            #6
            Dann habe ich wohl keine Chance den Vater meines Uropas ausfindig zu machen. Da er ja anscheind nicht bekannt war.

            Naja...ich werde morgen mal die Heiratsurkunde meine Ururgroßmutter suchen und schauen, ob daraus vielleicht etwas hervorgeht.

            Ich danke euch trotzdem recht herzlich. Wieder etwas dazugelernt.

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            • zimba123
              Erfahrener Benutzer
              • 01.02.2011
              • 742

              #7
              Zitat von Myszka Beitrag anzeigen
              Dann habe ich wohl keine Chance den Vater meines Uropas ausfindig zu machen.
              Hallo Melanie,

              es gibt schon noch Möglichkeiten. Die Problematik kennt wahrscheinlich so ziemlich jeder Ahnenforscher. Google mal nach "vater finden uneheliches kind" evtl. in Kombination mit "ahnenforschung" oder "genealogie".

              Viele Grüße
              Simone
              Viele Grüße
              Simone

              Kommentar

              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 5083

                #8
                Zitat von Myszka Beitrag anzeigen
                Dann habe ich wohl keine Chance den Vater meines Uropas ausfindig zu machen. Da er ja anscheind nicht bekannt war.

                Du hast ja bisher nur die Heiratsurkunde. Du solltest Dir also unbedingt die Geburtsurkunde bzw den Kirchenbucheintrag dazu besorgen.

                Außerdem würd mir mal angucken, ob bei den Geschwistern Väter eingetragen waren und versuchen daraus Rückschlüsse zu ziehen.

                Es gab damals auch schon Klagen auf Vaterschaftsanerkennung. Nur weil die Mutter einen evtl. Prozeß verloren hat, muß es ja nicht bedeuten daß sie unrecht hatte.

                Aber ganz ehrlich: bei sechs unehelichen Kindern scheinen das schon besondere Verhältnisse gewesen zu sein. Mehr als drei habe ich noch nicht gefunden.

                Naja...ich werde morgen mal die Heiratsurkunde meine Ururgroßmutter suchen und schauen, ob daraus vielleicht etwas hervorgeht.

                Ich danke euch trotzdem recht herzlich. Wieder etwas dazugelernt.
                Ich würde mich sehr freuen wenn Du den "freundlichen und hilfsbereiten Fazit-Mitarbeiter" noch aufklären könntest. Für jemanden mit auch nur ein bißchen Ahnung sollte die uneheliche Geburt sofort klar sein.

                Es wäre doch unschön wenn er weiter solchen Schmarrn verbreiten würde.
                Gruß
                gki

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                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 5083

                  #9
                  Zitat von Myszka Beitrag anzeigen
                  Dann habe ich wohl keine Chance den Vater meines Uropas ausfindig zu machen. Da er ja anscheind nicht bekannt war.
                  Und nochwas: Forsch doch einfach nach dem Bennecke. Der mag zwar nicht der biologische Vater gewesen sein, aber wenn er wirklich eine Frau mit sechs unehelichen Kindern geheiratet hat von denen mutmaßlich zumindest einige nicht seine waren, war er doch zumindest ein interessanter Mensch.

                  Denn wie Ahnenforscher wissen "pater incertus". Insofern sollte man eigentlich nur die gerade mütterliche Linie erforschen wenn man sich sicher sein will daß eine biologische Verwandtschaft vorliegt.
                  Gruß
                  gki

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                  • Balbina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.04.2010
                    • 376

                    #10
                    Zitat von Myszka Beitrag anzeigen
                    In einem Gespräch mit einem sehr netten und hilfbereiten Fazit Mitarbeiter wurde mir mitgeteilt, dass es sein könnte das die Ehe mit ihrem Mann vielleicht vom Pastor nicht anerkannt wurde.

                    Welche Gründe gab es damals, dass eine Ehe nicht anerkannt wurde? Meine Oma tippt auf unterschiedliche Religionszugehörigkeiten. (Bei ihrer Heirat hatte sie deswegen auch Probleme. Der katholische Pfarrer wollte sie nicht trauen, da mein Opa evangelisch war.)

                    Falls es nicht die "nicht anerkannte Ehe war", welche Gründe kann es sonst geben, dass kein Vater eingetragen wurde?

                    Hallo Melanie,

                    ja, es ist durchaus möglich, dass Deine Uroma verheiratet und doch nicht verheiratet war.

                    Ich habe evangelische Kirchenbücher um 1860 aus Polen gelesen und dabei sind mir hin und wieder Randbemerkungen des Pfarrers aufgefallen, welche besagten, dass ein Part der Brautleute katholisch war und der zugehörige Pfarrer die Heirat nicht genehmigte.
                    Anscheinend benötigten Brautleute von ihrem Seelenhirten eine Genehmigung zur Heirat, oder eine Bescheinigung oder ähnliches.
                    Besonders eng gesehen wurde das nicht, da dann einfach evangelisch geheiratet wurde. Die Heirat wurde in das evangelische Kirchenbuch eingetragen, war aber für die katholische Kirche NICHT EXISTENT.
                    (Ich selber habe 1986 als Katholische einen evangelischen Mann geheiratet und der Behördenkrampf mit der katholischen Kirche war ein Drama!)

                    So, wenn man das dann weiterverfolgt, und im Auge behält, dass für die katholische Kirche die Heirat in der evangelischen Kirche nicht existent war, was bleibt dann einem katholischen Pfarrer übrig wenn er ein Kind katholisch taufen soll?
                    Er muss die Mutter als unverheiratet eintragen.

                    Es wäre eine Idee am Geburtsort des 1. Kindes in den evangelischen Kirchenbüchern nach der Heirat der Mutter zu suchen.
                    Was natürlich schwierig ist, da man ja eigentlich den FN nicht kennt.
                    Allerdings würde ich "Brennecke" im Auge behalten.

                    Das nur so als Idee.
                    Eventuell hatte sie doch sechs uneheliche Kinder.
                    Das ist zwar selten, aber warum nicht?
                    Besondere Lebensumstände mögen dazu geführt haben.

                    Gruß

                    Balbina

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                    • Myszka
                      Benutzer
                      • 05.01.2011
                      • 43

                      #11
                      Inzwischen sind wir schon ein wenig weiter gekommen. Zwar sind die Umstände immernoch nicht aufgedeckt, warum so viele Kinder unehelich geboren wurde, jedoch ist die Anzahl von 6 inzwischen auf 12 gestiegen. :-(

                      Die Mutter meiner besagten UrUr-Oma war ebenfalls unverheiratet. Bzw. heiratete ebenfalls erst im hohen Alter.

                      Und auch ihre Mutter war unverheiratet. :-( Anscheind war das wohl Tradition. *ironie* Ich sollte zusehen schnellstmöglich einen Ring am finger zu haben. *g*

                      Natürlich interessieren mich diese Umstände total, deswegen werde ich weiter versuchen diese aufzudecken. Es wär ja auch zu schön, wenn es einmal einfach wäre.

                      Liebe Grüße
                      Myszka

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                      • Silke Schieske
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.11.2009
                        • 4493

                        #12
                        Es gibt hier noch eine andere Möglichkeit.

                        Und zwar durften früher auch viele erst garnicht heiraten, wenn sie nicht einen bestimmtem Mindestbetrag vorweisen konnten. Man wollte damals sicherstellen, dass der (Ehe) Mann auch seine Frau und die Kinder ernähren konnte. Daher liehen sich auch viele von Verwandten, Bekannten ... Geld um heiraten zu können.
                        Ob ein Pfarrer eine Trauung verweigern konnte, keine Ahnung. Allerdings würde ich hier sagen, dass es eigentlich unnötig war, denn mit den Standesämtern (ab 1874) hätten alle heiraten können egal welcher Relegion. Zudem gab es auch Kirchen in denen Mischehen (evg./kath oder sogar jüd./kath/evg) geschlossen wurden

                        LG Silke

                        Wir haben alle was gemeinsam.
                        Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
                        Wir haben alle was gemeinsam.
                        Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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