Geburtseinträge Mitte 18.Jh ohne Mutter

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  • Leineweber12
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2010
    • 1640

    Geburtseinträge Mitte 18.Jh ohne Mutter

    War es Mitte des 18. Jahrhunderts üblich in den Kirchenbüchern bei Einträgen zur Geburt die Mutter nicht mit aufzuführen? Ich habe eine Reihe von Geschwistern in der Zeit von 1739 - 1751 und nur bei dem letzten Kind ist die Mutter angegeben. Oder lag dies im Entscheidungsbereich des Pastors?
    Viele Grüße von Leineweber
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4722

    #2
    Hallo Leineweber,

    üblich war dieses Vorgehen absolut nicht, der Herr Pfarrer scheint etwas gegen Mütter gehabt zu haben oder war einfach nur faul.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Leineweber12
      Erfahrener Benutzer
      • 20.08.2010
      • 1640

      #3
      Danke für Deine Meinung, Hina. Das würde meine Vermutung bestätigen.
      Ich habe zwei Ablichtungen hier vorliegen: eine von 1746 und eine von 1751. 1746 sind die Einträge von zwei unterschiedlichen Handschriften. Bei beiden wird höchstens von "Heinrich Meyers Ehefrau" geschrieben. Die eine der beiden Handschriften erscheint auch 1751 wieder und da werden die Ehefrauen namentlich erwähnt. Es ist eine evangelische Kirche im KurHannoverschen, kann das evtl. noch regional unterschiedlich gewesen sein? Vielleicht waren dem Pastor die Väter wichtiger als die Mütter.
      Grüße von Leineweber

      Kommentar

      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3419

        #4
        Ich denke, da gabs sowohl regionale als auch persönliche Unterschiede.
        In den Kirchenbüchern von Bückeburg und Umzu sind zu der Zeit auch keine Mütter vermerkt, und der Pastor aus Vehlen hat teilweise nichtmal die Paten dazu geschrieben.

        Auch die Kirchenbücher aus dem Hannoverschen Umland aus der Zeit enthalten nur spärliche Informationen.

        Grüße vom Wiehengebirge
        Anja
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

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        • Roswitha
          Erfahrener Benutzer
          • 10.10.2009
          • 508

          #5
          Hallo Leineweber,
          ich finde es erschreckend, wie die Mütter diskreminiert wurden. In Clausthal/Harz bin ich jetzt bei 1710 - 1720. - Keine Mütter in den Taufeinträgen und in den Traueinträgen eingetragen-. Schwierig wird es dann wenn es zwei oder mehr Männer mit dem gleichen Namen gibt und das zur gleichen Zeit. Diesen Fall hatte ich in St. Andreasberg/Harz. Da gab es 2x einen Johann Christoph Bock, einer wurde 1703 und der andere 1704 dort geboren. Beide waren Bergmann von Beruf. Von 1732 bis 1743 wurden 8 Kinder geboren, in deren Taufeintrag jedesmal nur stand: Vater Johann Christoph Bock. Auch anhand der Paten ließ sich nicht immer feststellen zu welchen Eltern die Täuflingen gehörten. Bei meinem Vorfahren jedenfalls nicht. Da war für mich Ende der Suche. Sehr ärgerlich.
          Viele Grüße
          Roswitha
          Suche nach Kreutzburg, Kreuzburg, Creutzburg, Creuzburg.

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          • Horst3
            Erfahrener Benutzer
            • 05.02.2009
            • 323

            #6
            Hallo,

            ich habe Unterlagen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen (Kirchenbuchabschriften u.ä.) aus der Zeit ab 1615 bis 1750 und kann sagen, dass war dort die Regel. Die Vornamen der Frauen aus "einfachen Familien" (Bauern und Handwerker) erschienen bei ihrer Geburt und bei ihrer Eheschließung. Im Sterberegister wurde oftmals nur das "Eheweib, Tochter bzw. Witwe von xyz" angegeben. Bei der Geburt von Kindern ist das fehlen der Angaben über die Mütter ebenfalls die Regel. Nach 1750 hat sich die Situation gebessert. Demgegenüber wurden die Frauen aus "vornehmen Familien" (Beamte u.ä.) mit kompletten Daten vermerkt.
            Zu bemerken ist, dass es sich um Dorfbewohner handelt.

            MfG

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            • Mats
              Erfahrener Benutzer
              • 03.01.2009
              • 3419

              #7
              Zitat von Horst3 Beitrag anzeigen
              Im Sterberegister wurde oftmals nur das "Eheweib, Tochter bzw. Witwe von xyz" angegeben.
              oder auch nur "die alte Meiersche"
              Dann kannst Du Dir aussuchen, ob es die Frau von Herrn xy, Meier zu Piesepampel ist oder die Frau von Herrn Meier.

              Grüße vom Wiehengebirge
              Anja
              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
              also ist heute der richtige Tag
              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
              Dalai Lama

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              • Leineweber12
                Erfahrener Benutzer
                • 20.08.2010
                • 1640

                #8
                Dann scheint es ja nicht an meinem Pastor persönlich gelegen zu haben, sondern eher schon an der Stellung der Frau zu der Zeit. Ab 1750 scheint es sich zu bessern.
                Leineweber

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