Unterlagen der NSDAP und ihrer Unterorganisationen

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  • Erich82
    Erfahrener Benutzer
    • 08.03.2011
    • 795

    Unterlagen der NSDAP und ihrer Unterorganisationen

    Hallo zusammen,

    hat jemand von euch bereits Erfahrungen mit Unterlagen der NSDAP und ihrer Unterorganisationen gemacht.

    Mich würde interessieren:

    1. Sind die Unterlagen zentral gelagert(Bundesarchiv) oder dezentral in Kreis/Stadtarchiven?

    2.Was ist erhalten geglieben? Wie groß sind die Chancen Akten zu finden?

    3. Wie ergiebig sind zb. Mitgliedsakten der NSDAP oder der HJ. Was steht da drin.

    Ich hab gestern gelesen, daß ab 1936 die Mitgliedschaft in der HJ/BDM für alle 10-18jährigen per Gesetz verpflichtend war und man einen Abstammungsnachweis zu erbringen hatte.Auf diesen spekuliere ich nämlich...

    Wer kann dazu was sagen?

    Viele Grüße und Dank

    Erich
  • Frundje
    Erfahrener Benutzer
    • 26.06.2011
    • 150

    #2
    Die Zentrale Mitgliederkartei der NSDAP ist Besitz des Bundesarchives in Berlin. Die Mitgliederkarteikarte enthält im Idealfall Namen, Geburtstag und -ort, Mitgliedsnummer und Eintrittsdatum, Angabe zu Wohnung, Ortsgruppe und Gau, ggf. ein Austrittsdatum und/oder Wiedereintrittsdatum.

    Desweiteren befinden sich im Bundesarchiv umfangreiche Bestände des RuSHA. Diese sind unter Umständen sehr, sehr ergiebig. Für SS-Mitglieder geben sie im Idealfall eine Personalakte her mit Fotos, Lebenslauf, ärztlichem Untersuchungsbogen, SS-Ahnentafel und Lebenslauf. Auch der auserwählten Partnerin, wenn der SS-Mann heiraten wollte.

    Das ist meine Erfahrung.


    Zu den wichtigsten Beständen zählen:
    • Zentrale Mitgliederkartei der NSDAP (ca. 12 Mio. Karteikarten)
    • Parteikorrespondenz (ca. 1,3 Mio. Akten)
    • Personenakten des Rasse- und Siedlungshauptamtes-SS (ca. 240 000 Akten)
    • Personalunterlagen von SS-Angehörigen (ca. 350 000 Akten)
    • Personalunterlagen von SA-Angehörigen (ca. 550 000 Akten)
    • Umsiedlungs-, Schleusungs- und Einbürgerungsvorgänge der Einwandererzentralstelle Litzmannstadt
    • Personenakten der Reichskulturkammer
    Quelle: http://www.bundesarchiv.de/benutzung.../index.html.de

    Kommentar

    • Frundje
      Erfahrener Benutzer
      • 26.06.2011
      • 150

      #3
      @ Erich

      Du müsstest einfach eine Anfrage an das BA in Berlin stellen mit Angabe von Namen und Geburtsdatum der betreffenden Person und der Information was du wissen willst. Die Wartezeit kann dann Monate betragen, aber dafür erhältst du auch mit etwas Glück richtig viele Informationen.

      Kommentar

      • Klingerswalde39_44

        #4
        SS Personalunterlagen

        Hallo Experte,

        meine Frage zu diesem Thema: wie sieht es mit dem Datenschutz bei diesen Unterlagen aus? Ich habe einen Großonkel, der - wie ich kürzlich erfahren habe - bei der SS war. Kann ich da nach Personalunterlagen fragen oder ist die 30jährige Frist nach dem Tod wieder maßgeblich bzw. muss es ein Angehöriger in direkter Linie sein?

        Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße, Gabi

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        • Frundje
          Erfahrener Benutzer
          • 26.06.2011
          • 150

          #5
          Ich beziehe das Experte mal auf mich obwohl ich eigentlich gar keine Ahnung habe...

          Bei mir war es so ähnlich. ich habe ebenfalls vor kurzem erfahren, daß ein Vorfahre bei der SS war. Daraufhin habe ich mich ans BA in Berlin gewandt.

          Ich bekam ziemlich schnell Antwort, daß zur gesuchten Person eine Personalakte des RuSHA und ein Eintrag in der NSDAP-Mitgliederkartei vorlägen. Nach einem Nachweis, daß ich mit der Person verwandt bin o. ä., hat niemand gefragt!

          Berechnet wurde mir vom BA eine halbe Stunde Suchgebühr (etwa 15 Euro). Meine gewünschten Kopien fertigt eine Vertragsfirma des BA für mich an. A4 Kopie je 0,39 Euro. Jetzt warte ich auf den dicken Brief mit den Unterlagen... und der bösen Rechnung natürlich.

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          • Klingerswalde39_44

            #6
            Hallo Frundje,
            vielen herzlichen Dank für Deine Erfahrungen, dann schreib ich da mal gleich hin.

            Also doch Experte

            Herzliche Grüße, Gabi

            Kommentar

            • uwe-tbb
              Erfahrener Benutzer
              • 06.07.2010
              • 2876

              #7
              Hallo Erich,

              es gibt zentrale Archive und Landesarchive über die NSDAP und deren Unterorganisationen. Hier in Baden-Würtemberg gibt es ein Archiv in Ludwigsburg, das Unterlagen der NSDAP (auch Personalakten) hat und in dem auch Akten über die Verbrechen des Regimes vorliegen hat. In Berlin ist ein Zentralarchiv aller NSDAP-Parteimitglieder mit Mitgliedskarten und auch Akten über die Mitglieder.

              Viele Grüße

              Uwe

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              • Frundje
                Erfahrener Benutzer
                • 26.06.2011
                • 150

                #8
                Bitte und Danke, Gabi!

                Da wünsche ich Dir viel Erfolg und eine kurze Wartezeit. Bei mir müßte in den nächsten Wochen endlich die Post kommen.

                Kannst ja, wenn 's soweit ist, mal deine Erfahrung schildern und was du bekommen hast.

                Bis dahin

                Gruß

                Maik

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                • Garfield
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.12.2006
                  • 2220

                  #9
                  Zitat von Frundje Beitrag anzeigen
                  Für SS-Mitglieder geben sie im Idealfall eine Personalakte her mit Fotos, Lebenslauf, ärztlichem Untersuchungsbogen, SS-Ahnentafel und Lebenslauf. Auch der auserwählten Partnerin, wenn der SS-Mann heiraten wollte.
                  Hallo

                  Was sagt denn die Erfahrung zu den Daten der Ehefrau? Wieviel erfährt man über diese im Idealfall?
                  Ich habe einen Urgrossonkel, der angeblich bei der SS war und hatte schon mal überlegt, ob es sich lohnt, nach Akten suchen zu lassen. Leider weiss ich nur seinen vollen Namen und wann er wen geheiratet hat. Verwandt bin ich mit seiner Frau, die 1909 geboren wurde. Auf den Fotos schätze ich ihn eher älter als sie, dann könnte die Schutzfrist schon vorbei sein.
                  Viele Grüsse von Garfield

                  Kommentar

                  • Frundje
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.06.2011
                    • 150

                    #10
                    Also in meinem Fall sind, wie erwähnt, in der Personalakte außer den Unterlagen zur betreffenden Person auch noch folgende Dinge zur auserwählten Partnerin zu finden:

                    - SS-Ahnentafel
                    - ärztlicher Untersuchungsbogen
                    - Lebenslauf
                    - 3 Fotos

                    Ob das die Regel ist, kann ich nicht sagen. Aber ich vermute es, da das ja einheitlich geregelt gewesen sein wird und nicht von Fall zu Fall unterschiedlich.

                    Wie viele Generationen die Ahnentafel des SS-Mannes zurückreicht, ist abhängig von seinem Dienstgrad. Für höhere Dienstgrade bis mind. 1750, für niedrigere bis mind. 1800.

                    Ob sich das auch auf die Ehepartnerin bzw. Ehepartnerin in spe übertrug, weiß ich nicht.

                    Wie auch immer, ich denke daß eine Investition sich auf jeden Fall gut lohnen kann! Zumal es gar nicht so teuer ist.

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