Berechnung nach Trinitatis

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  • Ralle037
    Erfahrener Benutzer
    • 01.12.2010
    • 455

    Berechnung nach Trinitatis

    Hallo liebe Mitforscher,

    ich habe da mal eine Frage zu den Kirchenbucheinträgen. Aktuell geht es um einen Hochzeitseintrag aus dem Jahr 1700, vor dem kein Datum steht. Der Text lautet: Hans Nottelmann.... und Antje Reimers....pcl Dom 13 et 14 p. Trin.

    Ich weiss, dass der 13. und 14. Sonntag p. Trin. der 05. und 12. September waren. Aber an welchem Tag wurden die beiden nun verheiratet ? Der Eintrag ist umso unverständlicher, als dass der damalige Pastor bei anderen Einträgen auf der Seite explizit das Hochzeitsdatum genannt hat (z.B. cop. Dom 11 p. Trin). Bei solchen Einträgen wiederum hat er die Daten der Proclamation weggelassen.

    Die Hochzeit in einer anderen Kirche kommt nicht infrage, schon deshalb, weil auf der betreffenden Kirchenbuchseite mit 30 Einträgen allein 16 mit Proclamationsdaten statt Copulationsdaten versehen sind. Es handelt sich um die damalige Hauptkirche Dithmarschens in Meldorf, dort dürften auch nahezu alle Hochzeiten stattgefunden haben.

    Wie kann ich also aus dem vorhanden Eintrag auf das Hochzeitsdatum schließen ? Steckt hinter den Einträgen des Pastors ein System, das sich mir noch nicht erschlossen hat ? Bin für jede Erleuchtung dankbar.

    Gruß,
    Ralle037
  • UnFassbar
    Gesperrt
    • 14.11.2010
    • 87

    #2
    Am darauf folgenden Sonntag war meistens die Heirat, also am 19. September.
    Warum die Hochzeit nicht andernorts in Frage kommt erschließt sich mir nicht. Ich habe Eintragungen mit 4 Heiraten und 9 Proclamationen je Jahr gesehen, und dort wurde der Heiratsort angegeben.
    UnFassbar

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    • memo
      Erfahrener Benutzer
      • 19.01.2009
      • 334

      #3
      Hallo,

      ich schließe aus diesem Eintrag auch nur, dass in dieser Kirche das Aufgebot verkündet wurde, was für die anderen Proclamationseinträge wahrscheinlich auch zutrifft, wenn das Heiratsdatum nicht eingetragen wurde. Wenn zu dieser Hauptkirche noch kleinere Gemeinden in der Nachbarschaft gehörten, so können die 16 Paare doch in ihrer Heimatgemeinde geheiratet haben, und das Aufgebot wurde zentral verlesen.
      Ich kenne das aus Crevese, wozu auch Polkern, Dequede und Schliecksdorf gehörten. Aufgebote wurden in der Parochie Crevese verlesen.

      Gruß,
      Mechthild

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      • Rainer Zufall
        Erfahrener Benutzer
        • 25.11.2009
        • 667

        #4
        Hallo Ralle,

        wenn die Braut aus dieser Kirchgemeinde stammt, war die Hochzeit auch da. Wenn sie aus einer anderen Kirchgemeinde stammt, könnte die Hochzeit dort stattgefunden haben.
        Seltsam ist, daß sie nur zweimal aufgeboten wurden, nicht dreimal, aber vielleicht wurde das ja unterschiedlich gehandhabt.
        Ich habe schon etliche Fälle gehabt, wo die Hochzeit am gleichen Sonntag der letzten Proklamation stattfand, aber die meisten, wo die Hochzeit an irgendeinem Tag in der Woche nach der letzten Proklamation stattfand, nicht zwingend an einem Sonntag.
        Mit dem Datum wäre ich vorsichtig, ich denke, daß 1700 noch der Julianische Kalender galt, dann wäre das der 25.08. und 01.09. 1700.
        Viele Grüße
        Rainer


        suche alles aus Szalatnak / Ungarn

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        • Vorfahren
          • 17.03.2008
          • 175

          #5
          1. Da der User nicht den Ort und die Kirche angegeben hat, kann man auch hier nicht feststellen, ob der noch Julianische oder der Gregorianische Kalender galt.
          Programm: GenTools6

          2. Da ich bislang nur evangelische KB's lesen musste, ist mir immer nur folgender Text
          begegnet: Proc Dom 13. p.T et seqq(uentes) also "Proclamation am 13. Sonntag nach Trinitatis und folgende" (im Regelfall insg. drei Sonntage) wurde das Aufgebot verkündet und am dritten Sonntag auch geheiratet.

          3. In meinen Transkriptionen hat der Pfarrer dazu notiert "Copuliert oder dimitiert"..am besten auch "dimitiert nach Ort" oder "copuliert in Ort"

          Aus dem Text des Eintrages kann man den Ort erkennen, wo die Copulation erfolgt sein könnte. In vielen Fällen ist nur die Proclamation erhalten und die Traubücher (z.B. einer Nachbargemeinde) vernichtet.
          Unter solchen Umständen kann man dann auf die Trauung schließen. Familysearch lässt aus den Daten keinen Unterschied zwischen Proc und Copu erkennen - deswegen sich häufig bei ein und demselben Paar zwei Heiratstermine und Orte verzeichnet.

          Diese Anfrage ist wieder so ein Fall, wo es sinnvoller gewesen wäre, den gesamten Text einzustellen. So wird viel zu viel spekuliert.

          mfg
          Wilhelm

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          • Tino
            Erfahrener Benutzer
            • 11.05.2007
            • 123

            #6
            Vielleicht kennt ihr die Links ja bereits?!

            Ewiger Kalender auf der Internetseite Reisen zu Karl May


            Zuletzt geändert von Tino; 10.07.2011, 17:55.
            www.stadtarchiv-bad-bevensen.de
            www.kriminalfaelle-im-kreis-uelzen.de

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            • UnFassbar
              Gesperrt
              • 14.11.2010
              • 87

              #7
              Zitat von Rainer Zufall Beitrag anzeigen
              Hallo Ralle,

              wenn die Braut aus dieser Kirchgemeinde stammt, war die Hochzeit auch da. Wenn sie aus einer anderen Kirchgemeinde stammt, könnte die Hochzeit dort stattgefunden haben.
              Ich kenne nicht die Bräuche in Dithmarschen oder anderen Regionen, sehr wohl habe ich aber immer wieder gehört das im Wohnort der Braut geheiratet wurde. Das mag sogar in vielen Fällen stimmen, allerdings habe ich eher die Beobachtung gemacht, das in die/den Stelle/Hof geheiratet wurde. Demnach wäre zu prüfen wo sich das Ehepaar niedergelassen hat.
              UnFassbar

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              • Ralle037
                Erfahrener Benutzer
                • 01.12.2010
                • 455

                #8
                Danke für die Anregungen. Im Text weggelassen habe ich nur die Daten der Eltern, also nichts relevantes für das Datum. Die Familie stammt aus Meldorf, sowohl 2 Generationen vorher als auch weitere Generationen nachher, und zwar beide Familien, daher kommt m.E. die Ehe in einem anderen Ort nichtg in Betracht. Werde noch einmal prüfen, welcher Kalender seinerzeit galt und habe u.a. heute gelernt, dass eine 100% ige Zuordnung des Datums aufgrund zahlreicher Spekulationspunkte wohl unmöglich ist.

                Danke noch einmal für die Antworten,
                Gruß,
                Ralle037

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