Anregung am toten Punkt

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  • MarcR
    Benutzer
    • 25.07.2010
    • 89

    Anregung am toten Punkt

    Hallo zusammen,

    ich bin momentan an einem toten Punkt angelangt, bei dem ich nicht mehr so recht weiter weiß.

    Mein Vorfahre Johann Rothballer kam im Jahre 1735 in das Dorf Weyhersdorf (heute: Weiherhammer), da er am hiesigen Hüttenwerk Arbeit fand. Er lebte zuvor bereits ein Jahr im Nachbarort Mantel "zur Herberg", er kam mit Frau und Kind(ern). Das geht aus einem Dokument aus dem Staatsarchiv hervor, in dem er darum bittet, in Weyhersdorf ein Haus bauen zu dürfen.

    Mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß, wo der gute Johann eigentlich herkam. Die Kirchenmatrikeln in Weyhersdorf (was zur Pfarrei Neunkirchen bei Weiden gehörte) habe ich ausschöpfend behandelt, da er bereits vor seinem Zuzug geheiratet hat, kann ich außer Geburtseinträgen seiner weiteren Kinder und den Sterbeeinträgen nichts finden. In diesen Einträgen wird jedoch nicht erwähnt, woher er kam o.ä.

    Der Familienname Rothballer ist nun nicht so weit verbreitet und es gibt, etwa 20 Kilometer östlich von Weyhersdorf den Ort Michldorf, in dem ein Rothballer-Clan seit etwa 1600 nachweisbar ist.
    Ich habe die dortigen Kirchenbücher durchforstet, nur leider konnte ich keinen Johann finden, der um die Zeit geboren wurde, zu der mein Johann geboren worden sein musste.

    Ich habe auch bereits damit begonnen, die umliegenden Pfarreien nach Rothballern zu durchforsten, bisher ohne Ergebnis. Es gleicht ein wenig der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

    Briefprotokolle aus der Zeit um 1735 gibt es für Weyhersdorf leider nicht mehr, meine einzige Hoffnung ist jetzt, etwas in den Unterlagen des Hüttenwerks zu finden, von wo besagter Rothballer herkam oder angeworben wurde.

    Mir stellen sich jetzt eine Frage, zu der ich gern eure Meinungen hören würde:

    War es nicht so, dass Untertanen nicht einfach ohne weiteres umziehen konnten, sondern der Genehmigung des Fürsten/Herrschers bedurften? Besagter Rothballer wäre dann, wenn er aus Michldorf stammt, von der Landgrafschaft Leuchtenberg in das Fürstentum Pfalz-Sulzbach migriert - könnte das nicht unter Umständen Spuren hinterlassen haben, die ich im Staatsarchiv finde?

    Herzlichen Dank für eure Meinungen und Anregungen, oft ist ein zweites (oder in diesem Falle: virtuelles) Paar unabhängiger Augen ja ganz hilfreich

    Liebe Grüße,
    Marc
    Suche nach den FN: Rothballer, Lindner (Oberpfalz), Suchy, Suchel, Oppowa, Dürrmann, Salzl, Geigenfeind, Kneidl
  • Dorothea
    Erfahrener Benutzer
    • 01.03.2008
    • 1415

    #2
    Hallo Marc,
    vielleicht hast Du Deinen gesuchten Johann schon vor Dir gehabt, aber Du hast ihn möglicherweise nicht "erkannt", weil er in einer Eintragung nicht mit dem Vornamen Johann auftauchte? Ich habe in meinem väterlichen Zweig das "Vergnügen" gehabt, dass alle Männer meist drei Vornamen hatten, in jeder Urkunde stand ein anderer Vorname als Rufname und mehrmals war schließlich erst der dritte Vorname der Rufname. Das kann einen wahnsinnig machen. Aber nicht aufgeben, vielleicht doch nochmal die Kirchenbücher von Michldorf durchschauen, ob Dir diesmal etwas auffällt, so dass Du vielleicht eingrenzen könntest, ob der Johann der eine oder andere sein könnte, von der Zeit her passen könnte und dann dessen Geschichte verfolgen, möglicherweise taucht dann bei der einen oder anderen Kindesgeburt doch in diesem Zusammenhang auch mal der Vorname Johann auf. Das ist nur eine Idee, andere Forscher mögen Dir mit anderen Ideen vielleicht helfen können?

    Grüße Dorothea

    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
    --------------------------------------------------------



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    • Hemaris fuciformis
      Erfahrener Benutzer
      • 19.01.2009
      • 1977

      #3
      Hallo Marc,

      Du hast ja schon an viel gedacht - allerdings gehst Du mir zu wenig auf die Geburtseinträge der Kinder ein. Hast Du die Paten ? Gab es Rothballer-Paten und steht bei denen ggf. ein Ort dabei ?

      Was fand er denn für Arbeit - irgendetwas spezielles oder eher Einstieg über Hilfsarbeiter ? Bei einem Spezialisten lohnt sich vielleicht zu suchen, wo der ggf. herkam, bzw. ausgebildet wurde.

      Viel Erfolg wünscht
      Christine

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      • gustl
        Erfahrener Benutzer
        • 25.08.2010
        • 678

        #4
        Hallo Ihr beiden,

        manchmal ist es so, dass Leute nicht gleich ganz genau wissen, um welche Gegend und welchen Kleinstaat es sich gerade handelt. Könntet Ihr uns Unbedarften mal auf die Sprünge helfen? Es kann ja sein, dass sich in der hintersten Hirnkammer noch ein Fitzelchen Wissen findet. Und wenn man einfach so mitliest, weil man dabei ja immer auch mitlernt, dann wüsste manfrau das auch gerne.

        Viele Grüße
        Cornelia

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        • MarcR
          Benutzer
          • 25.07.2010
          • 89

          #5
          Vielen Dank für eure Anregungen!

          Dorothea, ich habe die Michldorfer Rothballer komplett erfasst und einen Stammbaum konstruiert. Die Krux mit den Vornamen kenne ich zu genüge, in Michldorf war es der Vorname Georg, den jeder männliche Abkömmling trug - und leider auch konsequent weiterführte, was zu einer ganzen Schar an Georgs führt.
          Es findet sich lediglich ein Geburtseintrag in Michldorf, der auf meinen gesuchten Johann passen könnte. Die Geburt eines Johann(es), würde also passen - weicht aber zeitlich zwei Jahre von dem aus dem durch den Sterbeeintrag meines Johann errechneten Geburtsdatums ab. Gut, das muss nichts heißen, Altersangaben in Kirchenbüchern sind oft mit Vorsicht zu genießen.
          Diesen Michldorfer Johann finde ich in den Michldorfer Büchern aber dann nicht mehr, er scheint also weder dort gestorben zu sein noch geheiratet zu haben. Auch das ist ein Indiz, das mich auf seine Spur führt. Näheres dazu werde ich aber wohl erst im Staatsarchiv erforschen müssen, da ich die Eltern des Michldorfer Johanns (Peter & Barbara) nicht genau einzuordnen weiß.

          Christine, das mit den Paten ist ein guter Gedanke - aber leider Fehlanzeige Die Kinder, die dann in Weyhersdorf geboren wurden, hatten alle Paten aus Weyhersdorf.
          Die Arbeit, die Johann in Weyhersdorf fand, war wohl nichts besonderes. Er "halff die Kohlen brennen" - da mache ich mir also wenig Hoffnung, etwas über die Ausbildung herauszufinden.

          Cornelia, Michldorf und Weyhersdorf (heute Weiherhammer) liegen in der Oberpfalz. Weyhersdorf lag im Fürstentum Pfalz-Sulzbach. Michldorf gehörte zur Landgrafschaft Leuchtenberg. Letztere war wohl zeitweise auch mit der Pfalz-Sulzbach verbunden, aber da fehlt mir noch der historische Überblick. Es geht um die Zeit zwischen 1695 und 1736.

          Liebe Grüße,
          Marc
          Suche nach den FN: Rothballer, Lindner (Oberpfalz), Suchy, Suchel, Oppowa, Dürrmann, Salzl, Geigenfeind, Kneidl

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          • UnFassbar
            Gesperrt
            • 14.11.2010
            • 87

            #6
            Hast du mal nach unehelichen Geburten mit Namen Johann geschaut? Es muß nicht immer sein, das der spätere Name auch im Taufeintrag erwähnt ist.
            Dann noch mal die Taufpaten vergleichen, ob da was bei ist.
            UnFassbar

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            • w-f
              Benutzer
              • 12.04.2011
              • 7

              #7
              Hallo Marc,

              obwohl ich einige Rothballer in meiner Datei habe, kann ich leider keinen direkten Hinweis auf "Deinen" Johann Rothballer geben. Allerdings habe ich aus dem späten 17. Jahrhundert eine Heirat eines Martin Rothballer gefunden. Dieser Martin Rothballer heiratete 1695 nach Hannersgrün (Pfarrei Kohlberg). Er stammte aus Latsch und sein Vater hieß Hanß. Vielleicht findest Du "Deinen" Johann R. in Latsch.
              Übrigens habe ich auch ein paar Daten zu Kneidl und Geigenfeind.

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              • MarcR
                Benutzer
                • 25.07.2010
                • 89

                #8
                Hallo w-f,

                auf besagten Martin bin ich nun vor zwei Tagen im Staatsarchiv Amberg auch gestoßen - er hat ein Haus verkauft in Hannersgrün. Ich habe vermutet, dass dies mein gesuchter Johann sein könnte, denn mein Johann hatte in Weiherhammer dann zwei Kinder, die Martin bzw. Johann Martin hießen. Allerdings passt das Heiratsdatum 1695 nicht zu meiner Vermutung.

                Viele Grüße,
                Marc
                Suche nach den FN: Rothballer, Lindner (Oberpfalz), Suchy, Suchel, Oppowa, Dürrmann, Salzl, Geigenfeind, Kneidl

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                • w-f
                  Benutzer
                  • 12.04.2011
                  • 7

                  #9
                  Rothballer

                  Hallo Marc,

                  aus der zweiten Ehe des Martin Rothballer welche er 1707 schloß sind mir 3 Kinder bekannt. 1 Tochter starb früh, eine weitere Tochter heiratete nach Kaltenbrunn und dann gab es noch einen Sohn namens Johann Martin Rothballer * 1709.

                  Evangelisches Kirchbuch:
                  > am 20.11.1731 als Trauzeuge genannt
                  > wahr anscheinend noch ledig.
                  > Rufname: Johann

                  StAA Pfalz-Sulzbach, Zentralbehörden C1 5-6, Regierung, Weidauische Akten 22/114, Spenderliste für eine neue Kirchenorgel 1754:
                  > Joh. Martin Rothballer 0,10

                  StAA Pfalz-Sulzbach, Zentralbehörden C1 5-6, Regierung, Weidauische Akten 25/613, Musterungsliste von ca. 1758:
                  > Martin Rothballer nachgelassener Sohn Martin Rothballer 48 Jahre
                  > anscheinend noch ledig

                  Nachdem dein Johann Rothballer 1735 nach Weyhersdorf kam und wohl dort blieb, scheint es unwahrscheinlich dass die beiden Quellen vom StAA sich auf ihn beziehen. Zumal hier der Rufname anscheinend Martin war.

                  Evtl. ist der Johann R. der im Kirchbuch genannt ist ein weiterer Sohn des alten Martin R und nicht mit dem Martin R junior. der im StAA genannt wird identisch.

                  Viele Vermutungen ... Aber vielleicht kommen wir der Sache noch auf die Spur.

                  Kommentar

                  • Melanie
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.05.2007
                    • 510

                    #10
                    Ist Dir denn bekannt, wie die Frau den Johann Rothballers hieß? Vielleicht lässt sich über sie ja etwas herausfinden, und Du kommst sozusagen durch die Hintertür wieder zu dem Ehemann ;-)
                    Die Aufzeichnungen sind da wohl von Gegend zu Gegend verschieden, bei uns zum Beispiel findet man für diese Zeit aber über Männer und Frauen gleich "genaue" Angaben.

                    Gerade fällt mir noch ein, dass Taufpaten aus dem gleichen Ort eigentlich den Hinweis geben, dass die Familie von so weit her gekommen ist, dass es für Verwandte nicht möglich war bei der Taufe des Kindes anwesend zu sein. Wobei 20km nach Michldorf wohl schon zu weit war. Diese "Patenkonstellation" Michldorf als Herkunftsort also nicht ausschließt.
                    Viele Grüße,
                    Melanie

                    Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.
                    -Albert Einstein-


                    Die Ahnen meiner Kinder

                    Meine Forschungsschwerpunkte: Baden-Württemberg, Donauschwaben, Ostpreußen, Elsass-Lothringen

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                    • w-f
                      Benutzer
                      • 12.04.2011
                      • 7

                      #11
                      Der Geburtsort des Johann Rothballer der 1735 ins heutige Weiherhammer zog ist anscheinend gelöst. Der Vater Johann Martin Rothballer stammte aus Latsch und heiratete nach Hannersgrün. Dort kam Sohn Johann zur Welt.
                      Für etwas Verwirrung sorgte dass Johann Martin Rothballer einen gleichnamigen Bruder hatte der im gleichen Jahr ebenfalls nach Hannersgrün heiratete.
                      Marc konnte entsprechende Daten in den Archiven zusammentragen.
                      Ein schöner Erfolg!
                      Nun gilts herauszufinden wann der Vater des Johann Martin Rothballer namens Hans (bzw. Hanß) Rothballer nach Latsch kam, und ob sich in Kirchenbüchern noch Daten aus jener Zeit finden lassen.

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