Hm, war man der Ansicht, solch eine Taufe sei "weniger öffentlich", weil sie in standesamtlichen Urkunden nicht erscheint? Irgendwie unverständlich .....
Ich hatte einen ganz ähnlich gelagerten Fall. Sohn war in den 1920ern im gleichen Standesamtsbereich geboren, Vaterschaft war sogar gerichtlich anerkannt (wusste ich aus einer Versorgungsakte, die im Bundesarchiv nach dem kriegsbedingten Tod des leiblichen Vaters für das uneheliche Kind hinterlegt war), aber der Vater tauchte dennoch nicht im Geburtenregister auf. Der Grund ist an sich relativ einfach: Die Standesbeamten waren nach Gesetzeslage nicht dazu verpflichtet, die gerichtliche Anerkennung nachträglich in den Akten zu vermerken. Das galt zumindest bis zur Novelle des Personenstandsgesetzes 1937. Wie es danach war, kann ich nicht sagen; möglich ist aber, dass eine solche Regelung Fortbestand hatte.
Kurioserweise hatte die evangelische Kirche den katholischen Vater nicht im Kirchenregister nachgetragen, aber dessen Familie als Paten zugelassen ...
Ich würde mich an Kreisarchiv Zwickau Außenstelle Glauchau oder das Sächsische Staatsarchiv in Chemnitz (wo die Unterlagen des ehemaligen Amtsgerichts Glauchau z.T. liegen) wenden und fragen, ob es noch Unterlagen zu einer möglichen Vaterschaftsanerkennung gab. Gut möglich, dass das Urteil a) nicht mehr existiert oder b) ohne Angabe des Aktenzeichens eine Recherche nicht möglich ist. Vielleicht hat das Kreisarchiv aber noch Unterlagen des Jugendamts, aus denen die mögliche Vormundschaft für die Oma hervorgeht.
Ich glaube tatsächlich, dass hier DNA vielleicht mehr bringt. Die Suche in Adressbüchern etc. scheint mir zumindest ein aussichtsloses Verfahren.
Beste Grüße
T.
Zuletzt geändert von Tausendaugen; 20.07.2025, 19:24.
GESUCHT
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aus Deinen Angaben könnte man auch schließen, dass der Fritz BAUER vielleicht aus Glauchau kam und nur in Zwickau arbeitete, also z. B. jeden Morgen mit der Bahn nach Zwickau fuhr und dann gelegentlich auf dem Heimweg vom Bahnhof aus die Uroma besuchte. Könnte auch dies möglich sein? Weiß denn Deine Oma noch, in welcher (Gast-)wirtschaft in Glauchau die Uroma arbeitete? Es wäre natürlich günstig, den Taufeintrag (einziger faktenbasierter Beleg) mal zu sehen.
Es soll ein Fritz Bauer sein, der in Zwickau gearbeitet hat. Geboren ist meine Oma 1940 und meine Uroma 1915. So um den Dreh ist er wohl auch geboren worden. Er hat meine Uroma immer in Glauchau auf der Arbeit besucht. Sie hat dort in einer Wirtschaft gearbeitet. Wir wissen noch, dass er evangelisch war und das war es.
Hier ist ein Treffer Fritz BAUER aus Glauchau, ev. Konfession, wobei mir nicht klar ist, ob sein Dienstsitz 12 Jahre lang nach 1929 dann in Wilhelmshaven lag. Und so frisch verheiratet und schon auf Abwegen. Aber der Bauminhaber war noch vor ein paar Tagen aktiv, Fragen kostet nichts. https://www.ancestry.de/family-tree/...38709787/facts
Zuletzt geändert von Balthasar70; 21.07.2025, 10:55.
Hallo ihr Lieben, seit geraumer Zeit helfe ich meiner Oma ihren Vater zu finden. Es soll ein Fritz Bauer sein, der in Zwickau gearbeitet hat. Geboren ist meine Oma 1940 und meine Uroma 1915. So um den Dreh ist er wohl auch geboren worden. Er hat meine Uroma immer in Glauchau auf der Arbeit besucht. Sie hat dort in einer Wirtschaft gearbeitet. Wir wissen noch, dass er evangelisch war und das war es. Vermutlich ist er im Krieg gefallen oder so, denn wir finden einfach nichts, außer einen gefallenen Fritz Bauer aus Zwickau.
Angeschrieben habe ich schon soviele Institutionen, aber nie ist ein Treffer dabei. Er muss doch Familie gehabt haben. Auch einen DNA Test haben wir gemacht.
Leider antworten die Leute kaum, mit denen man irgendwie verwandt ist.
Was können wir noch tun? Er muss doch zu finden sein.
Die DNA Suche braucht viel viel Geduld und Glück. Ich suche seit 2 Jahren per DNA den Vater meines Opa in ähnlichen Raum. Die Sachsen sind da irgenwie eigen. Es gibt bisher kaum größere Treffer - hilfreich sind das Laden der Ergebnisse auf mehreren Plattformen (ancestry, myHeritage, Gedmatch etc.). Es wird ja auf jeden Fall Matches geben. Da beginnt die Fleißarbeit. Sortieren, gruppieren, Stammbäume nachkonstruieren und so langsam auf die Spur kommen.
Viel Erfolg.
Ich habe meine Oma mal gefragt aus welchem Neudorf sie kommt. Es ist im Kreis? Komotau.
Meine Oma hatte also einen Vormund vom Jugendamt, weil meine Uroma unverheiratet war??? Das wusste ich nicht. Eine neue Spur! Vielen, vielen Dank für den Hinweis!!!
Ich habe jetzt Emails versendet bezüglich der Auskünfte zur Vormundschaft und bezüglich Informationen zum Bahnarbeiter Fritz Bauer. Tausend Dank für die neuen Ideen.
Um mich hier noch einmal dazwischen zu hängen: Ich weiß, der Drang ist groß, die Person zu identifizieren, aber man sollte hier wirklich planmäßig vorgehen (insbesondere weil Ahnenforschung, gerade in der Region, gut und schnell teuer werden kann). Ohne Werner nahezutreten, aber dass der Mann Bahnarbeiter war ist absolut spekulativ. a) Kann er von sonst woher kommen und gewohnt haben (im Landkreis), b) kann es deutlich mehr Fritz Bauers gegeben haben als ein Adressbuch auf den ersten Blick suggeriert.
Die Suchstrategie über Vormundschaftsakten ist erst einmal der beste Weg. Alles andere ist Aktionismus.
Zum anderen Thema: Magst du uns den Vornamen der Oma noch verraten? Zufälligerweise Martha? Hier hätten wir eine Martha im richtigen Neudorf im Angebot, *13.03.1915. Die Eltern und Geschwister sind auf der vorangegangenen Seite zu finden: Franz *04.11.1872 angeblich aus Märzdorf und Anna *11.07.1876 angebl. aus Neudorf (Zensusangaben sind nicht immer 100-prozentig korrekt und müssten nochmal überprüft werden).
GESUCHT
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Ich hatte einen ganz ähnlich gelagerten Fall. Sohn war in den 1920ern im gleichen Standesamtsbereich geboren, Vaterschaft war sogar gerichtlich anerkannt (wusste ich aus einer Versorgungsakte, die im Bundesarchiv nach dem kriegsbedingten Tod des leiblichen Vaters für das uneheliche Kind hinterlegt war), aber der Vater tauchte dennoch nicht im Geburtenregister auf. Der Grund ist an sich relativ einfach: Die Standesbeamten waren nach Gesetzeslage nicht dazu verpflichtet, die gerichtliche Anerkennung nachträglich in den Akten zu vermerken. Das galt zumindest bis zur Novelle des Personenstandsgesetzes 1937. Wie es danach war, kann ich nicht sagen; möglich ist aber, dass eine solche Regelung Fortbestand hatte.
(...)
T.
Als kleinen Hinweis kann ich beisteuern, dass ich aus dem Jahr 1944 einen ähnlichen Fall kenne: Vaterschaft gerichtlich anerkannt, auch über das Jugendamt regelmäßig Unterhalt bis zum Ende des Studiums für das Kind gezahlt, aber nicht auf der Geburtsurkunde / im Familienstammbuch vermerkt.
Alles was mit Fritz Bauer zu tun hat ist nur eine Vermutung und ich gehe echt jeder Spur nach. Ich hatte auch schon geschaut, wie weit Glauchau und Zwickau auseinander liegen und das sind schon ein paar Kilometer. Zu Fuß nicht zu schaffen. Da klang der Bahnarbeiter echt ganz logisch.
Der Hinweis mit dem Vormund hat mir echt Mut gemacht. Evtl. hat das Jugendamt mehr Hinweise in den Akten. Die kennen wir noch gar nicht.
Es wäre wirklich servicestark für die hier suchenden Mitglieder, wenn du das ganze Geburtsdatum angeben würdest. Das ist hier doch keine Rätsel-Veranstaltung ... Oder hast du das exakte Datum gar nicht?
GESUCHT
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Ich glaube Natti500 hat nun genug Denkansätze für eine eigene Suche bekommen, nur das war ja angefragt. Jedenfalls ist ohne ergänzenden Austausch und Beantwortung von Fragen eine Hilfe schwerlich möglich. Alle Such-Methoden (z. B. Suche nach Vormundschaftsakten, aber auch Flächensuche mit Namen), diese parallel angewandt, haben aus meiner Sicht hier eine Berechtigung, schließlich ist es die Suche nach dem leiblichen Vater einer betagten 85-Jährigen.
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