Bilddatierung und Uniform

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  • Kleesommer
    Erfahrener Benutzer
    • 07.11.2015
    • 263

    Bilddatierung und Uniform

    Liebe Mitforscher
    ich habe meine (digitalen) Fotos durchgeschaut und bin dabei auf ein Foto gestossen, zu dem nicht allzu viel bekannt ist. Es handelt sich zudem um ein Foto eines Fotos und ist in sehr schlechter Qualität. Da es aber alles ist, was ich anbieten kann, versuche ich es trotzdem. Und da ich nicht weiss, ob die Uniform militärisch ist, habe ich den Beitrag ins Allgemeine gestellt.

    Auf dem Foto sollen laut Überlieferung mein Ur-Ur Opa Julius Dusdal mit seiner Frau Emilia zu sehen sein. Folgendes ist mir zu ihm bekannt:

    *1870 in Poddebice bei Lodz
    zwischen 1875 und 1879 umgesiedelt nach Wolhynien
    oo 1892 in Heimthal Wolhynien mit Emilia Mass (Maas)
    zwischen 1909 und 1910 umgesiedelt nach Posen
    +1941 in Rastenburg Ostpreussen.

    Ich bin mir unsicher, ob es wirklich Julius ist. Meine Hoffnung ist, dass man über die Uniform vielleicht herausfinden kann, ob er es sein kann oder eben auch nicht.

    Herzlichen Dank schon einmal
    Miriam


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    Diese Galerie hat 2 Bilder.
  • hhb55
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2014
    • 2154

    #2
    Hallo Miriam!

    Da sich bisher niemand gemeldet hat habe ich wieder einmal die KI um Hilfe gebeten!
    Wie immer mit dem Hinweis Vorsicht walten zu lassen!
    Ich habe selbst keinerlei Kenntnisse auf diesem Sektor und die KI hat manchmal ungeheuer viel „Fantasie“!

    Vielleicht bringt Sie aber die ein oder andere Anregung! (?)

    Das Foto und die biografischen Informationen lassen sich gut in Zusammenhang bringen:
    Zeitliche Einordnung
    Das Foto scheint aufgrund der Kleidung und der Qualität aus der Zeit um 1890-1900 zu stammen. Der Mann trägt eine typisch preußische Militäruniform dieser Epoche.
    Identifizierung
    Die biografischen Daten zu Julius Dusdal stimmen mit den verfügbaren Quellen überein:
    • Geboren am 13. Januar 1870 in Poddebice bei Lodz
    • Heirat mit Emilia Mass 1892 in Heimthal, Wolhynien
    • Verstorben am 18. November 1941 in Rastenburg
    Geografische Bewegung
    Die Familie durchlief mehrere Umsiedlungen:
    • Von Poddebice nach Wolhynien (1875-1879)
    • Von Wolhynien nach Posen (1909-1910)
    • Schließlich nach Ostpreußen, wo Julius Dusdal verstarb
    Einordnung des Fotos
    Das Foto könnte zur Zeit der Hochzeit oder kurz danach aufgenommen worden sein, als das Paar in Heimthal, Wolhynien lebte. Die sitzende Frau hält ein Buch, möglicherweise eine Bibel(??), was auf eine evangelische Familie hindeutet. Dies passt zu den Informationen über die evangelisch-augsburgische(??) Konfession der Familie.
    Die formelle Aufnahme in einem Fotostudio mit der Militäruniform des Mannes war damals bei wichtigen Anlässen wie Hochzeiten üblich.

    Basierend auf den biografischen Daten und den historischen Kontexten lässt sich Folgendes über Julius Dusdals Verbindung zu den Evangeliumschristen-Baptisten rekonstruieren:
    Historischer Kontext
    Die Zeit von Julius Dusdals Leben (1870-1941) fällt in eine wichtige Periode der baptistischen Bewegung in Wolhynien. Die deutschen Baptisten siedelten sich ab 1859 in Wolhynien an und gründeten dort ihre ersten Gemeinden. In der Region entstanden bedeutende baptistische Zentren, besonders im Gebiet Schitomir, wo 1909 sogar ein Kongress der baptistischen Prediger Russlands stattfand.
    Geografische Verbindungen
    Julius Dusdals Lebensstationen überschneiden sich mit wichtigen Zentren der baptistischen Bewegung:
    • Seine Umsiedlung nach Wolhynien (1875-1879) fiel in die Zeit der aktiven Ausbreitung baptistischer Gemeinden in dieser Region
    • Sein Aufenthalt in Heimthal, wo er 1892 heiratete, lag in einem Gebiet mit starker baptistischer Präsenz
    Religiöser Hintergrund
    Das Foto von Julius Dusdal und seiner Frau Emilia zeigt typische Merkmale einer religiösen Familie dieser Zeit:
    • Die sitzende Frau hält ein Buch, vermutlich eine Bibel
    • Die formelle Aufnahme deutet auf eine wichtige familiäre Zeremonie hin
    Allerdings lässt sich aus den verfügbaren Quellen keine direkte Führungsrolle oder spezifische Position Julius Dusdals in der Gemeinde der Evangeliumschristen-Baptisten nachweisen. Die Evangeliumschristen-Baptisten als vereinigte Bewegung entstanden erst 1944, also nach seinem Tod.

    Ausrüstungsdetails
    Koppel

    Der Soldat trägt ein naturlederfarbenes Koppel M1895 mit einem Koppelkastenschloss aus Messing.
    Das Koppel wurde typischerweise mit einem Brotbeutelriemen über die Schultern getragen, um das Gewicht der Ausrüstung besser zu verteilen.
    Säbel
    
An der linken Seite des Koppels ist ein Infanterie-Feldzugssäbel zu erkennen. Diese Art von Säbel wurde standardmäßig von Offizieren und Unteroffizieren getragen. Der Säbel wurde mit einem ledergedrehten Koppel befestigt.
    Besonderheiten
    Der vergrößerte Bildausschnitt zeigt deutlich:
    • Die typische Trageweise des Säbels an der linken Seite
    • Das charakteristische Koppelschloss aus Messing mit der für diese Zeit üblichen Ausführung
    • Die korrekte Befestigung des Säbels am Koppel nach militärischer Vorschrift
    Die Ausrüstungsgegenstände entsprechen der Standardausführung für einen Soldaten dieser Zeit und sind in einem für ein Studiofoto typisch gepflegten Zustand präsentiert.


    Ich hoffe es gibt zumindest einige Ansatzpunkte, vielleicht können die Militärexperten ihre fundierte Meinung auch beisteuern!

    Viel Erfolg!!

    Hans-Hermann
    Zuletzt geändert von hhb55; 09.02.2025, 20:00.

    Kommentar

    • Kleesommer
      Erfahrener Benutzer
      • 07.11.2015
      • 263

      #3
      Hallo Hans-Hermann
      Vielen Dank für deine Anregungen. Den Tipp mit der KI werde ich mir mal merken.

      Sollte es sich bei dem Mann um Julius Dusdal und bei der Uniform wirklich um eine preussische handeln, dann glaube ich nicht, dass das Bild in Wolhynien aufgenommen wurde. Dies gehörte Anfang des 20. Jahrhundert doch zum russischen Reich. Dusdals waren erst ab 1909/1910 in Posen (Preussen). Da war Julius 40 Jahre alt. Wie ein 40jähriger sieht der Mann auf dem Foto aber nicht aus.

      Ich werde die nächsten Tage mal Vergleichfotos hochladen, von einem Bild, das 100% Julius und Emilia zeigt. Vielleicht lässt sich dann noch eher sagen, ob es dieselbe Person ist. Mein Problem ist nur, dass die ganzen Fotos keine Originale sind, sondern nur Kopien (und die auch noch oft schlecht).
      Vielen Dank aber auf jeden Fall schon mal für deine Inputs.
      Liebe Grüsse Miriam

      Kommentar

      • Kleesommer
        Erfahrener Benutzer
        • 07.11.2015
        • 263

        #4
        So, hier wie versprochen nochmal die Vergleichfotos. Was meint ihr, handelt es sich hier um das selbe Paar?
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        • lokarda
          Erfahrener Benutzer
          • 16.11.2018
          • 335

          #5
          Ganz spontan und aus dem Bauch heraus würde ich sagen, ja, sie sind identisch!
          Meine Hessischen Lieblingslinien: Schildwächter, Albrecht, Kessler, Krug

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          • Kleesommer
            Erfahrener Benutzer
            • 07.11.2015
            • 263

            #6
            Vielen Dank schon mal für deine Einschätzung. Sonst noch jemand Ideen, vielleicht zur Uniform?

            Kommentar

            • Basil
              Erfahrener Benutzer
              • 16.06.2015
              • 2603

              #7
              Moin,

              soweit ich es erkennen kann, ist die Uniform eine Feldbluse mit verdeckter Knopfleiste, die während des 1. Weltkriegs, genauer ab September 1915, eingeführt wurde.

              Die KI liegt mir ihrer zeitlichen Einschätzung daneben. Laut KI soll die Koppel naturlederfarben sein. Die Koppel ist weiß gefärbt. Und der Infanterie-Feldzugssäbel war mir bisher unbekannt. Soviel zur KI.

              Grüße von Basil
              Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
              Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
              Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
              Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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              • Horst von Linie 1
                Erfahrener Benutzer
                • 12.09.2017
                • 23851

                #8
                Ich habe ein Foto eines 1870 geborenen Urgroßvaters in Landwehruniform aus dem Ersten Weltkrieg.
                Daher erscheint mir durchaus möglich, dass dein Julius auch bereits Mitte 40 auf dem Bild war.
                Seine Frau dürfte aber nicht älter als er gewesen sein. Sie wirkt auf dem Foto jünger als 45 Jahre.
                Auslandsdeutsche haben ja oft sehr jung geheiratet.
                Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                Und zum Schluss:
                Freundliche Grüße.

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                • Kleesommer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.11.2015
                  • 263

                  #9
                  Auch euch ein herzliches Dankeschön Basil und Horst
                  Julius Frau war 5 Jahre jünger als er und Jahrgang 1875. Dann könnte das schon passen.
                  Vielen Dank auch zu den Infos zur Uniform. Damit kann ich der familiären Aussage, es handle sich auf keinen Fall um eine deutsche Uniform widersprechen. Die Mütze kam mir nämlich verdächtig bekannt vor.
                  Liebe Grüsse
                  Miriam

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