Uneheliche Kinder

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  • ich bins
    Erfahrener Benutzer
    • 12.04.2010
    • 139

    Uneheliche Kinder

    Hallo,

    Ich habe hier bei meinen Ahnen einen fall der mich ins grübeln bringt.
    Heute ist es sicher normal uneheliche Kinder zu haben oder Ich habe auch in meiner Ahnenliste mal ein uneheliches Kind dabei aber drei vom selben Mann.

    Meine Ahnen sind beide 1889 geboren, sie haben dann das erste Kind 1908, dann 1909 und 1911 bekommen. Dann ist er 1916 in Frankreich gefallen.

    Wieso Heiratet man den nicht (zu dieser Zeit) wenn man doch zusammen Lebt.

    Vielleicht habt ihr ja eine Ahnung.

    Gruß Matthias
    Ein Volk, das seine Toten vergißt, zerstört seine Wurzeln und hat keine Zukunft mehr.
    Böhmen, Kammel (Schönau) Fröhlich (Ober Eicht, Luka) Nake (Zuckmantel) Jarsch, Heller, Domaischel (Lucka, Luka)
    Vorpommern Knaak (Neeberg) Hirr (Behnkenhagen) Breuhahn, Vahl, Husen, Häfken(Groß Ernsthof)
    Hinterpommern Koepsell (Groß Justin) Voß, Rusch Kreis Cammin
    Ostpreussen Matter (Adlersdorf = Orlowen)
    Westpreussen Fedtke (Stewnitz) Ückert (Preußisch Friedland)
    Mittelpolen Keding u. Labrenz (Radom)
  • Katze58
    Erfahrener Benutzer
    • 14.02.2009
    • 334

    #2
    Hallo Matthias!

    Ich habe einen ähnlichen Fall. Bei der Geburt des 1. Kindes war die Kindsmutter 19 Jahre alt. Zur Heirat bekam sie aber von ihrem Vater keine Einwilligung. Erst als sie 2 Jahre später nochmal vom gleichen Mann schwanger war wurde kurz vorher geheiratet. Sie war dann ja auch schon 21 Jahre alt und volljährig () - allerdings hatten Eltern früher wohl noch länger ein Wörtchen mitzureden - vor allem bei Töchtern.

    Gruß Petra
    LG - Petra -


    Das Chaos sei willkommen -
    die Ordnung hat versagt !

    Mein toter Punkt: Christopherus Wieners und Eva Catharina Melchers erstmals im Lichtenauer KB (Paderborn) 1760 genannt. Woher stammt das Ehepaar????

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    • irmengard
      Erfahrener Benutzer
      • 06.01.2010
      • 187

      #3
      Hallo Matthias

      Mein Urgroßvater (Hoferbe)hat das gleiche Kunststück zusammengebracht, er heiratete erst nach der Geburt des 3. Kindes.
      Die Braut war nicht recht, zuwenig Heiratsgut, aber nach dem 3.Kind wurde es dann doch von den Ururgroßeltern genehmigt.

      Lg
      Irmengard

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      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3277

        #4
        Hallo,

        es gibt auch die Möglichkeit, daß die Leute erst das Geld für eine Hochzeit zusammensparen wollten. Dann ist das Schicksal mit dem Krieg dazwischen gekommen ist.
        Auch daß die Eltern mit dem Schwiegersohn nicht einverstanden waren, ist auch möglich.
        Genau wird man dies nicht mehr rausbringen, außer es gäbe dazu noch eine Familiengeschichte.

        Viele Grüße
        Gudrun

        Kommentar

        • animei
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2007
          • 9239

          #5
          Soldaten bekamen auch oft keine Genehmigung zum Heiraten: http://books.google.de/books?id=sAq9...page&q&f=false

          Hab jetzt keine bessere Erklärungen gefunden: »Die Soldaten dürfen nur mit Genehmigung ihrer Vorgesetzten heiraten. Die Genehmigung soll in der Regel nicht vor Vollendung des 27. Lebensjahres erfolgen...
          Gruß
          Anita

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          • liseboettcher
            • 26.03.2006
            • 696

            #6
            Uneheliche Kinder

            Dem, was animei sagt, kann ich nur zustimmen, habe eine solche Bescheinigung, vor der Heirat erteilt, für den Bräutigam unter meinen "Erbstücken".
            Schöne Sonntagsgrüße
            lise

            Kommentar

            • ich bins
              Erfahrener Benutzer
              • 12.04.2010
              • 139

              #7
              Hallo,

              Das waren schon Komische Zeiten. Überhaupt eine Einwilligung von den Eltern abzuwarten. Heute nicht mehr vorstellbar. (Bei uns!!) Spätestens wenn meine Tochter das zweite mal schwanger mit dem gleichen Mann ist würde Ich zustimmen.
              Aber meine Ahnen aus diesem Zweig waren wohl auch nicht die Reichsten. Deswegen vermute Ich das es dann wohl am Geld lag.

              Vielen Dank,

              Gruß Matthias
              Ein Volk, das seine Toten vergißt, zerstört seine Wurzeln und hat keine Zukunft mehr.
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              Hinterpommern Koepsell (Groß Justin) Voß, Rusch Kreis Cammin
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              Mittelpolen Keding u. Labrenz (Radom)

              Kommentar

              • Karla
                • 23.06.2010
                • 1017

                #8
                Hallo zusammen!
                Ja es kam auch auf den Verdienst des Mannes an.
                Konnte er eine Familie ernähren?
                Das waren damals die Hauptprobleme der Eltern.
                denn wenn die beiden erst mal verheiratet waren, hätten ja auch
                noch mehr Kinder kommen können.
                Und das wollten die Eltern damit verhindern.
                Das leuschtet einem doch ein.
                Meistens musste der Mann erst die Lehre beenden und Geld verdienen.

                Kommentar

                • Ursula
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2007
                  • 1348

                  #9
                  Hallo,

                  ein Ahnenpaar von mir hatte 6 voreheliche Kinder. Erst das siebte von insgesamt neun Kindern war ehelich.

                  Woran das gelegen hat, dass sie erst so spät heirateten, kann ich nicht herausfinden. Aber Geld hat die sicher keins. Die Eltern dieses Paares zogen in der Gegend umher, um sich durchzubringen, wurden z.T. als Vagabunden im KB erwähnt.

                  Manche Pfarrer nannten sie auch Tagelöhner.


                  Das war Ende des 18. Jh.


                  Viele Grüße
                  Uschi

                  Kommentar

                  • Farang
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.04.2010
                    • 1116

                    #10
                    Hallo Uschi,

                    mit der Bewertung der "Tagelöhner" würde ich etwas vorsichtiger umgehen.
                    Tagelöhner waren Menschen ohne festen (gelernten) Beruf und sie verdienten sich ihr Geld mit "Gelegenheitsarbeiten" meist in der Landwirtschaft oder im Baugewerbe. Sie waren mit ihren Familien in der Regel in der untersten Stufe der sozialen Stellung, waren jedoch durchaus sesshaft und besaßen auch kleinere Häuser.
                    Tagelöhner zu sein hat also nicht grundsätzlich etwas mit Vagabunden zu tun. Das war schon immer so.

                    Gruß Michael
                    Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
                    Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

                    Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

                    Kommentar

                    • Leineweber12
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.08.2010
                      • 1537

                      #11
                      Bis zum späten 19.Jh wurde oft eine Heiratslizenz nur dann erteilt, wenn auch Haus- o. Grundeigentum von den Heiratswilligen nachgewiesen werden konnte. Auf dem Land z.B. gab es weder genügend Wohnraum, noch Arbeitsplätze für die stark wachsende Bevölkerung und neue Häuser durften nicht so einfach gebaut werden. Die Gemeinden befürchteten, dass die Besitzlosen der "Wohlfahrt" zur Last fallen würden. Was blieb den Menschen übrig, als uneheliche Kinder in die Welt zu setzten? Zum Ende des 19. Jh. wurde vielerorts diese Regelungen aufgehoben, Hochzeiten wurden nachgeholt und die Kinder konnten nachträglich für ehelich erklärt werden.
                      Gruß von Leineweber

                      Kommentar

                      • Ursula
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2007
                        • 1348

                        #12
                        Zitat von Farang Beitrag anzeigen
                        Hallo Uschi,

                        mit der Bewertung der "Tagelöhner" würde ich etwas vorsichtiger umgehen.
                        Tagelöhner waren Menschen ohne festen (gelernten) Beruf und sie verdienten sich ihr Geld mit "Gelegenheitsarbeiten" meist in der Landwirtschaft oder im Baugewerbe. Sie waren mit ihren Familien in der Regel in der untersten Stufe der sozialen Stellung, waren jedoch durchaus sesshaft und besaßen auch kleinere Häuser.
                        Tagelöhner zu sein hat also nicht grundsätzlich etwas mit Vagabunden zu tun. Das war schon immer so.

                        Gruß Michael
                        Hallo Michael,

                        das weiß ich schon.

                        Was ich sagen wollte ist, dass manche Pfarrer in manchen Orten diese Familie als Vagabunden bezeichnete und manche Pfarrer in manchen Orten sie Tagelöhner nannte.

                        Sesshaft waren sie sicher nicht. Sie wanderten in der ganzen Region herum, was ich bei anderen Tagelöhner-Familien so nicht habe.



                        Viele Grüße
                        Uschi

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                        • Wildgrubin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 04.01.2009
                          • 409

                          #13
                          Ich kenne auch einen Fall, da hatte ein Paar schon eine Handvoll unehelicher Kinder zusammen, aber keine Zustimmung der Eltern des Mannes zur Heirat. Diese drohten dem Sohn mit Enterbung, falls er die Frau geheiratet hätte. Nun wurde aber der Sohn sterbenskrank und heiratete drei Tage vor seinem Tode doch noch seine Partnerin, so daß die Kinder ehelich wurden. Geerbt haben Frau und Kinder nichts. Die Frau hat dann neu geheiratet, um überhaupt einen Ernährer für sich und die Kinder zu finden.

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                          • hannaw
                            Benutzer
                            • 17.05.2010
                            • 60

                            #14
                            Hallo zusammen,
                            in unserer Familie ist sowas auch passiert. Die Eltern des Hoferben erlaubten die Heirat nicht, da noch minderjährige Töchter zu versorgen waren. Erst als sich das dritte Kind ankündigte und man mit den Eltern der zukünftigen Schwiegertochter einen Handel abgeschlossen hatte, konnten die beiden endlich heiraten. Interessant bei dem Handel war, dass die Brüder der zukünftigen Schwiegertochter die Schwestern des Hoferben heiraten "mussten". Die Versorgung der Kinder war für die damalige Zeit sehr wichtig und ich denke, dass dadurch auch viel Inzucht entstand, denn bei weiteren Forschungen stellte ich fest, dass zwischen den Nachkommen II. Grades heftig geheiratet wurde - ohne Dispenzvermerk.
                            Viele Grüße Hanna

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