Heiratsbedingungen

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  • MDege
    Benutzer
    • 07.11.2024
    • 60

    Heiratsbedingungen

    Hallo zusammen,
    Ich habe eine Frage zu einer Auffälligkeiten, welcher mir heute bei Recherche nach Vorfahren irgendwann ins Auge gestochen ist.

    Bei einer meiner Vorfahrinnen sowie deren Schwester gibt es eine sehr hohe Anzahl uneheliche Kinder.

    Geboren sind die Schwestern und Vorfahrin als Wudi/y vor 1800 in Bairisch Eisenstein. Der Vater Joseph starb im Jahr 1800 (vermutlich relativ jung). In den nachkommenden Geburtseinträgen haben nun die Töchter nur uneheliche Kinder. Die werden zu unterschiedlichen Zeiten zwischen 1820 und 1840 geboren. Teilweise finden sich in den Einträge je Schwester immer derselbe "Vater" des Kindes. Also je Schwester immer einen separaten.

    Könnte man zu dieser Zeit ohne Vater als Familievorsitz nicht heiraten? Oder hatte dies die hohe Zahl an Kindern mit der eigenen Absicherung zu tun?

    ​​​​​Mir erschließt sich dieser Umstand nicht. Gibt es einen plausible Grund?

    Vielen Dank und beste Grüße,
    Marvin
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 22381

    #2
    Zitat von MDege Beitrag anzeigen
    Oder hatte dies die hohe Zahl an Kindern mit der eigenen Absicherung zu tun?
    Ich verstehe die Frage nicht.
    Kannst Du sie bitte verständlich formulieren?
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • MDege
      Benutzer
      • 07.11.2024
      • 60

      #3
      Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
      Ich verstehe die Frage nicht.
      Kannst Du sie bitte verständlich formulieren?
      Hallo, im Sinne von Kinder die sich um die Eltern und Großmutter sorgen und als spätere Verdienen (Einkommen) fungieren.

      Kommentar

      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 5021

        #4
        Hallo Marvin:

        Dies hat nicht so sehr mit den Schwestern zu tun, sondern mit deren Partnern - zu der Zeit (frühes 19. Jahrhundert) musste man als Mann beweisen, dass man eine Familie ernähren konnte, bevor man heiraten durfte; da viele der ärmeren Männer als Tagelöhner o.ä. diesen Beweis nicht amtlich erbringen konnten, haben sie einfach ihre Familie ohne Heirat gegründet.

        VG

        --Carl-Henry
        Wohnort USA

        Kommentar

        • MDege
          Benutzer
          • 07.11.2024
          • 60

          #5
          Ah okay, dass war mir nicht klar. Klingt aber logisch.

          Vielen Dank, dies klärt es auf 😇

          Beste Grüße,
          Marvin

          Kommentar

          • Sbriglione
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2004
            • 1446

            #6
            Um auch mal ein konkretes Beispiel mit anzubringen.

            Ein wahrscheinlicher Vorfahre von mir war der Sohn eines früh verstorbenen Feldhüters, der in einem Heim aufgewachsen war. Er selbst war ein Leinewebergeselle und zunächst noch Soldat "auf Urlaub", was bedeutete, dass er in dieser Zeit einer privaten Erwerbstätigkeit nachgehen konnte, aber für den Kriegsfall in Bereitschaft sein musste.
            Er stellte im Jahre 1850 einen Antrag, heiraten zu dürfen mit der Begründung, einen eigenen Leineweberbetrieb aufbauen zu wollen: dafür brauche er eine Ehefrau, die ihm zuarbeiten könne. Sein Antrag wurde abgeleht mit der Begründung, es fehle ihm noch an Erfahrung und er solle doch erst einmal einige Jahre bei einem guten Meister als Geselle dienen - dann werde man weiter sehen.
            Einige Jahre später starte er (noch mit der gleichen Frau) einen zweiten Versuch, der auch wieder abgelehnt wurde mit der Aussage, er sei zu leistungsunwillig, leichtlebig und werde sich aller Wahrscheinlichkeit nur auf der Mitgift seiner potentiellen Braut ausruhen, diese verprassen und danach mit seiner Familie der Gemeinde zur Last fallen.
            Wieder einige Jahre später kassierte er nochmal eine Absage, muss es dann aber irgendwie doch noch zu einer Heiratserlaubnis gebracht haben, weil er im Jahre 1858 tatsächlich eine Ehe mit der letzten Frau, bezüglich der er um die Erlaubnis gebeten hatte, schließen konnte.

            Ein kleiner, fieser Punkt, der mich an der Heirat besonders verwirrt: der gute Mann war von 1856 bis 1861 nach Problemen mit seinem damaligen Chef auf der Flucht vor der Polizei! Und wurde im Jahre 1873 wegen mehrjährigen Fremdgehens (wahrscheinlich mit meiner Vorfahrin, mit der er einige Jahre später gesichert zusammen lebte) zwangsweise von seiner Ehefrau geschieden...
            Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
            - rund um den Harz
            - im Thüringer Wald
            - im südlichen Sachsen-Anhalt
            - in Ostwestfalen
            - in der Main-Spessart-Region
            - im Württembergischen Amt Balingen
            - auf Sizilien
            - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
            - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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            • Paulchen_DD
              Erfahrener Benutzer
              • 30.09.2013
              • 836

              #7
              ... und noch ein konkretes Beispiel:
              1860 uneheliches Kind der Tochter eines Gendarmen, also uneheliche Geburt in einer Beamtenfamilie (nach heutigem Verständnis)
              (Gendarmen gab es damals in Sachsen lediglich knapp 200, also in der Stellung nicht vergleichbar mit einem heutigen 'einfachen' Polizisten - obwohl die es auch schon schwer genug haben ...).

              Der Vater, ein Soldat "bekennt sich zu ihr" (lt. KB), hätte sie also vermutlich geehelicht - wenn er es denn gedurft hätte ... (Soldaten benötigten eine Heiratserlaubnis).
              Irgendwo ist er vermutlich gefallen (das möchte ich gern noch klären), jedenfalls wurde nicht geheiratet.

              Viele Grüße
              Paulchen

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