Personendaten über Zuchthäusler

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  • Diebugö
    Benutzer
    • 06.01.2024
    • 61

    Personendaten über Zuchthäusler

    Ein angeheirateter und natürlich gaaaanz weit entfernter Verwandter von mir, Carl Kessler, geboren 1826 in Meinerzhagen, ist im Juli 1853 zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden wegen des Totschlags an dem Pastor Wilhelm Carl Haver in Radevormwald. Er war vom Vormieter des Gutshofes angestiftet worden, in dem der Pastor mit seiner Familie einziehen wollte, einem Konrad Schäfer. Dieser fand es unerträglich, dass er wegen des verhassten Pastors seine Bleibe räumen sollte.

    Meine Frage ist nun: Wo findet man etwas darüber, wann dieser Zuchthäusler (und der mit ihm verurteilte Anstifter) verstorben ist? Hat schon einmal jemand nach solchen Daten suchen müssen? 1863 war der Kessler noch am Leben, da ist im KB Meinerzhagen vermerkt, dass seine Frau Wilhelmine geb. Hanebeck ein Kind von einem anderen Mann zur Welt brachte (der seinerseits mit einer anderen verheiratet war). Leider weiß ich nicht, in welchem Zuchthaus Kessler gelandet ist; verurteilt wurde er offenbar von einem Schwurgericht in Lennep (das nur auf Totschlag statt auf Mord erkannte, sonst hätte sich meine Frage qua Todesstrafe erledigt).

    Bin gespannt,
    Diebugö
  • Diebugö
    Benutzer
    • 06.01.2024
    • 61

    #2
    P. S. Ich vermute übrigens, dass jener Kessler ein Vorfahr meines alten Deutschlehrers ist, aber sagt ihm das bitte nicht weiter.

    Kommentar

    • Ralf-I-vonderMark
      Super-Moderator

      • 02.01.2015
      • 3229

      #3
      Hallo Diebugö,

      es gibt im Geheimen Staatsarchiv die Akte „Ermordung des Pastors Haver aus Radevormwald durch den Dachdecker Paul Keßler aus Meinerzhagen, Kreis Altona, und den Strumpfwirker Conrad Schaefer aus Radevormwald“ (1853 – 1866) [I. HA Rep. 84a, Nr. 57454]
      vgl. http://archivdatenbank.gsta.spk-berlin.de/midosasearch-gsta/MidosaSEARCH/i_ha_rep_84_a/index.htm?kid=GStA_i_ha_rep_84_a_4_5_1_2_3&uid=GSt A_i_ha_rep_84_a_I_HA_Rep_84a_Nr_57454

      Die angegebene Laufzeit der Akte bis 1866 deutet darauf hin, dass sich daraus auch das weitere Schicksal der beiden Täter im Zuchthaus ergeben könnte und dass der letzte von ihnen 1866 verstorben sein könnte.

      Daher lässt sich mit einer Einsichtnahme in die Akte oder der Anforderung eines Digitalisate derselben die Fragestellung vielleicht klären.

      Der Prozessverlauf als solcher ist aufgrund der sehr umfangreichen Berichterstattung darüber bei zeit.punktNRW nachlesbar.

      Viele Grüße
      Ralf

      Kommentar

      • Diebugö
        Benutzer
        • 06.01.2024
        • 61

        #4
        Danke! Ja, beide Quellen hatte ich bereits gefunden, wobei der Vorname des Kessler in den Zeitungsberichten durchgängig korrekt mit Carl angegeben wird.
        Mich hätte interessiert, ob es allgemein auch Akten über Zuchthäusler online gibt.
        Mal schauen, ob und wann ich mir die Akte beschaffe. Schönen Dank!
        Diebugö

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