Heiratsurkunde - Diskrepanz bei Datum

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  • Elerel
    Benutzer
    • 08.10.2024
    • 46

    Heiratsurkunde - Diskrepanz bei Datum

    Hallo zusammen,

    ich habe eine Heiratsurkunde meiner Urgroßeltern gefunden. Als Tag der Eheschließung ist dort der 9.11.1882 vermerkt - handschriftlich und so, wie ich es geschrieben habe, also mit Zahlen. Als Trauregister ist St. Jakobi angegeben (samt Registernummer) - also eine Kirche.

    Außerdem habe ich eine maschinengeschriebene Heiratsurkunde gefunden, bei der als Trauregister das Standesamt angegeben ist (ebenfalls mit Registernummer). Hier ist als Heiratsdatum der 9. Dezember 1882 angegeben - so, wie ich es geschrieben habe, also mit dem Monat ausgeschrieben.

    Hat es eine kirchliche und eine standesamtliche Hochzeit gegeben, und zwar mit genau einem Kalendermonat Unterschied? Der 9.11.1882 war ein Donnerstag, der 9.12.1882 ein Sonnabend. Oder hat bei der Abschrift (das Schreibmaschinendokument stammt ganz offensichtlich nicht von 1882) ein Fehler stattgefunden? Das Datum auf der handgeschriebenen Urkunde ist sehr deutlich zu erkennen, eine Verwechslung ist eigentlich nicht möglich. Ein "Vertipper" wiederum (versehentlich eine falsche Zahl gedrückt) scheidet ebenfalls aus, da in der zweiten Urkunde ja der Monat ausgeschrieben steht.

    Wie war das damals? Heute heiratet man ja in erster Linie standesamtlich, und wenn man zusätzlich kirchlich heiraten möchte, findet das ja in aller Regel nach der eigentlichen Trauung statt, nicht vorher. Seit wann ist eine Ehe nur standesamtlich begründet? Seit Einführung der Standesämter 1874 oder so? Vermutlich müsste ich beim zuständigen Archiv nachfragen, ob es zu dem abgetippten Dokument eine Originalurkunde gibt?

    Leider weiß ich schon nicht mehr, wo ich die beiden Urkunden her habe - ich vermute, Familysearch. Ich muss mir unbedingt angewöhnen, die Quellen zu notieren.
    Gruß, Elerel
    -------------------
    FN Käding in Stralsund - FN Laatz in Itzehoe - FN Burghardt/Burchardt/Burchhardt in Labes und Schivelbein - FN Basimirski/Baschmirski in Mittelpolen und Wolhynien
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 20825

    #2
    1882 kann das Datum der kirchlichen Heirat im Deutschen Reich nicht vor der standesamtlichen Trauung gewesen sein.
    Wo liegt St, Jakobi?
    1882 gab es mMn noch keine Schreibmaschinen.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

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    • Elerel
      Benutzer
      • 08.10.2024
      • 46

      #3
      Doch, 1882 gab es schon Schreibmaschinen. Aber wie ich schon sagte ist das Dokument mit Sicherheit nicht original mit Schreibmaschine geschrieben. Die Schrifttype sieht modern aus. St. Jakobi müsste in Stralsund sein. Der Wohnort war jedenfalls Stralsund, und man ist ja sicherlich nicht zum Heiraten nach auswärts gereist.

      Warum kann das Datum der kirchlichen Trauung nicht vor dem der standesamtlichen Trauung gewesen sein? Ist das heute auch nicht möglich? Ich bin immer davon ausgegangen, dass die kirchliche Trauung völlig unabhängig von der standesamtlichen ist. Da ich selber nicht kirchlich geheiratet habe, habe ich mich damit nicht befasst. Das wäre auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass in einem der beiden Dokumente ein falsches Datum steht.
      Gruß, Elerel
      -------------------
      FN Käding in Stralsund - FN Laatz in Itzehoe - FN Burghardt/Burchardt/Burchhardt in Labes und Schivelbein - FN Basimirski/Baschmirski in Mittelpolen und Wolhynien

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      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 4106

        #4
        Hallo Elerel:

        Das Trauungsbuch von Stralsund St. Jacobi 1866-1884 ist bei Archion einsehbar. Dort gibt es nur eine Heirat, die zivil (also standesamtlich) am 9. Dezember 1882 stattfand, mt Registernummer 177 (Matrose Johann Friedrich Heinrich Käding mit Anna Margareta Marie Berta Laatz). Die kirchliche Trauung wurde dann am 10. Dezember vollzogen (mit Kirchenbuchregisternummer 54). Andersherum wird dort keine kirchliche Trauung am 9. November 1882 verzeichnet.

        VG

        --Carl-Henry
        Wohnort USA

        Familiennamen meiner Urururgroßeltern:
        Kurhessen/Waldeck: Himmelmann (x3), Iske, Portugal, Schindehütte, Schneider, Schwind
        Ostpreußen: Goerke, Grenda, Klimek, ??, Pitt (dessen Mutter eine von Manstein), Szimkatis
        Anhalt/Mansfelder Land: Bolze, Haase
        Unterfranken: Henneberger, Ruppert
        Oldenburg: Osterbind
        Masowien: Schmidt, Schramm
        South Carolina: Bowen, Burdine (x3), Hester, Looper, McAdams, Satterfield
        Virginia: Clarke, Copeland, Jordan​

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        • Horst von Linie 1
          Erfahrener Benutzer
          • 12.09.2017
          • 20825

          #5
          Schreibmaschinenfertigung in Deutschland


          Nur unter großen Schwierigkeiten war es möglich, der Schreibmaschine Eingang in deutsche Büros zu verschaffen. Die bisher meist männlichen Schreiber lehnten die Schreibmaschine ab, da sie fürchteten, durch sie ihre Stellung zu verlieren. Zwischen 1893 und 1899 kam es deshalb in Deutschland nur zur Herstellung weniger Schreibmaschinen, die in der Regel Nachbauten bzw. Lizenzproduktionen amerikanischer Maschinen waren. Mit der „Adler 7“ wurde im Jahr 1898 in den Adlerwerken, vormals Heinrich Kleyer A.G. Frankfurt a.M. die erste deutsche Schreibmaschine in Serie gebaut. In den ersten 15 Produktionsjahren kamen davon über 100.000 Exemplare in den Handel.
          Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
          Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
          Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

          Und zum Schluss:
          Freundliche Grüße.

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          • Elerel
            Benutzer
            • 08.10.2024
            • 46

            #6
            Danke Gastonian. Das sind meine Urgoßeltern! Dann ist der handschriftliche Eintrag falsch.
            Gruß, Elerel
            -------------------
            FN Käding in Stralsund - FN Laatz in Itzehoe - FN Burghardt/Burchardt/Burchhardt in Labes und Schivelbein - FN Basimirski/Baschmirski in Mittelpolen und Wolhynien

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            • Gastonian
              Moderator
              • 20.09.2021
              • 4106

              #7
              Hallo:

              Da dies deine Urgroßeltern sind, hänge ich hier den Traueintrag an (zweigeteilt wegen der Dateigröße). Dort werden auch Geburtsdaten/orte und Eltern des Paares angegeben.

              VG

              --Carl-Henry
              Angehängte Dateien
              Wohnort USA

              Familiennamen meiner Urururgroßeltern:
              Kurhessen/Waldeck: Himmelmann (x3), Iske, Portugal, Schindehütte, Schneider, Schwind
              Ostpreußen: Goerke, Grenda, Klimek, ??, Pitt (dessen Mutter eine von Manstein), Szimkatis
              Anhalt/Mansfelder Land: Bolze, Haase
              Unterfranken: Henneberger, Ruppert
              Oldenburg: Osterbind
              Masowien: Schmidt, Schramm
              South Carolina: Bowen, Burdine (x3), Hester, Looper, McAdams, Satterfield
              Virginia: Clarke, Copeland, Jordan​

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              • Elerel
                Benutzer
                • 08.10.2024
                • 46

                #8
                Horst, da Du keine Quelle angegeben hast, verweise ich einfach mal auf Wikipedia. Dort kann man nachlesen, ab wann es Schreibmaschinen gab. Dass sie 1882 üblich waren, habe ich nicht behauptet. Im Gegenteil.
                Gruß, Elerel
                -------------------
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