Beleg für Gefangenhaltung im KZ Sachsenhausen 1944 gesucht [erledigt]

[Gastonian]

Hallo allerseits:

Laut seiner Biographie als Landtagsdirektor in Hessen (https://www.lagis-hessen.de/de/subje...io?q=Geschwind) war mein Opa Georg Anton Hermann Geschwind (Rufname Hermann, *01.02.1899) vom 20.07.1944 (als politisch Verdächtiger nach dem Hitlerattentat) bis 20.09.1944 im KZ Sachsenhausen. Dies deckt sich mit Aussagen meines Vaters in seinen Memoiren; hier wird auch behauptet, daß er auf Anbitten eines hochrangigen Wehrmachtsoffiziers freigelassen wurde.

Gibt es Unterlagen, durch die ich den Aufenthalt meines Opas im KZ bestätigen kann? Ich bin mit einer Namenssuche weder beim Arolsen Archive (sowohl direkt als auch via Ancestry) noch bei Invenio fündig geworden. Bei Invenio gibt es einen Verweis zu einer Liste von Häftlingen im KZ Sachsenhausen mit Nachnamen A-H (Signatur NS 4-SA/40; https://invenio.bundesarchiv.de/inve...-0ef261fa5eca/) - ist diese Liste schon im Namensindex von Invenio und/oder dem Arolsen Archive verarbeitet worden, oder kann man hier noch fündig werden?

Vielen Dank für alle Hinweise!

VG

--Carl-Henry

[ReReBe]

Hallo Carl-Henry,

in dieser Dir vermutlich schon bekannten Liste taucht Dein Opa nicht auf: Kategorie:Häftling im KZ Sachsenhausen – Wikipedia
Vielleicht war die Haftdauer von 2 Monaten zu kurz für eine Erfassung?

Nachtrag:
Vielleicht wird Dein Opa in diesem Buch erwähnt: Publikationen | Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (sachsenhausen-sbg.de)
Verschwörer im KZ / Hans von Dohnanyi und die Häftlinge des 20. Juli 1944 im KZ Sachsenhausen
Im Zentrum des Bandes stehen die Rolle des KZ Sachsenhausen in den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Staates nach dem 20. Juli 1944 und Opposition, Widerstand und Verfolgung Hans von Dohnanyis. Außerdem werden 50 im Zusammenhang mit dem gescheiterten Umsturzversuch im KZ Sachsenhausen inhaftierte Regimegegner porträtiert.

Gruß
Reiner

[ReReBe]

Da mein Nachtrag trotz "speichern" nicht angezeigt wird, hier nochmal als separater post:

Nachtrag:
Vielleicht wird Dein Opa in diesem Buch erwähnt: Publikationen | Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (sachsenhausen-sbg.de)
Verschwörer im KZ / Hans von Dohnanyi und die Häftlinge des 20. Juli 1944 im KZ Sachsenhausen
Im Zentrum des Bandes stehen die Rolle des KZ Sachsenhausen in den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Staates nach dem 20. Juli 1944 und Opposition, Widerstand und Verfolgung Hans von Dohnanyis. Außerdem werden 50 im Zusammenhang mit dem gescheiterten Umsturzversuch im KZ Sachsenhausen inhaftierte Regimegegner porträtiert.

[lokarda]

Hallo Carl-Henry,

hast Du schon seine Spruchkammer-Akte? Ich könnte mir vorstellen, dass die Haft darin erwähnt wird.

Gruß, lokarda

[mabelle]

Hallo allerseits:

[...]

Gibt es Unterlagen, durch die ich den Aufenthalt meines Opas im KZ bestätigen kann? Ich bin mit einer Namenssuche weder beim Arolsen Archive (sowohl direkt als auch via Ancestry) noch bei Invenio fündig geworden. Bei Invenio gibt es einen Verweis zu einer Liste von Häftlingen im KZ Sachsenhausen mit Nachnamen A-H (Signatur NS 4-SA/40; https://invenio.bundesarchiv.de/inve...-0ef261fa5eca/) - ist diese Liste schon im Namensindex von Invenio und/oder dem Arolsen Archive verarbeitet worden, oder kann man hier noch fündig werden?

Vielen Dank für alle Hinweise!

VG

--Carl-Henry

Hallo Carl-Henry,

ich würde direkt beim Bundesarchiv (Berlin-Lichterfelde) anfragen. Es sieht mir nicht danach aus, dass über Invenio ein Digitalisat zugänglich ist. Es handelt sich teilweise um recht sensible Akten, deshalb unterliegen sie wohl datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit den Bearbeitern im Bundesarchiv.

Viele Grüße
mabelle

[Gastonian]

Hallo allerseits:

@mabelle: Du hast Recht, das Bundesarchiv ist natürlich die richtige Anlaufstelle.

@lokarda: Daran hatte ich gar nicht gedacht - da mein Opa schon am 2. Mai 1945 von der amerikanischen Militärverwaltung als Landrat in Frankenberg (Eder) eingesetzt wurde, dachte ich, daß er von vornherein als "sauber" galt und nicht entnazifiziert werden mußte. Aber jetzt sehe ich, daß auch die "sauberen" den Meldebogen der Spruchkammer ausfüllen mußten, und es gibt tatsächlich eine Akte zu ihm von der Spruchkammer Frankenberg. Danke für den Hinweis!

@Reiner: Auch dir einen Dank für den Hinweis - selbst falls er in dem Buch nicht erwähnt sein sollte, wird es doch auch die Quellenlage beschreiben.

VG

--Carl-Henry