Vater eines unehelichen Kindes - Österreich, 1848

[Kraxi]

Welche Möglichkeiten gibt es, den Vater des Kindes ausfindig zu machen?
Weder im Tauf-, noch im Heirats-, noch im Sterbebuch (Matricula) sind diesbezügliche Angaben zu finden.

Danke für die Mithilfe.

[Lierhaus]

Hallo Kraxi,
wenn das Kind "nicht ehelich ist", also zunächst den Namen der Mutter trägt und dann von einem nachfolgenden Ehemann "legitimiert" wird, wird es noch schwerer. Es bleibt eigentlich nur, den Sachverhalt so in das Ahnenprogramm einzutragen.
LG Helmut

[Kraxi]

Ich habe mal gelesen, dass es teilweise schriftliche Abmachungen gegeben hat, wenn der Vater bekannt war. Diese sind dann auf der Gemeinde o.ä. aufgelegen. Aber ich kann mich nciht mehr genau erinnern, habe das nur im Vorbeigehen aufgeschnappt.
Weiss vielleicht jemand darüber Bescheid?

[Gudrid]

Hallo Kraxi,

erstens die Pfarrei kontaktieren. Dort existieren/existierten zusätzliche Unterlagen zu den Taufbüchern. Der Pfarrer musste bei ledigen Kindern eine Meldung an das Amtsgericht schicken.
Zweitens das Vormundschaftsgericht. Ledige Kinder hatten einen Vormund. In der Vormundschaftsakte findet sich in der Regel der Name des Vaters, ausser die Mutter hatte sich geweigert, ihn zu nennen. Diese Akten, falls noch vorhanden, findet man im Archiv des zuständigen Amtsgerichts.

Hier in Bayern gab es 1848 noch keine Verpflichtung der Gemeinden, Standesamtsunterlagen zu führen. Das wurde erst 1874 verpflichtend eingeführt.