Familie v. dem Brocke in Braunschweig als Gutsherren: sind Meierbriefe überliefert?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5832

    Familie v. dem Brocke in Braunschweig als Gutsherren: sind Meierbriefe überliefert?

    Hallo zusammen!

    Ein Vorfahre von mir, Franz Quidde, war Ackermann in Groß Biewende, Fst. Wolfenbüttel. Sein Vater Hans war ebenfalls Ackermann in demselben Ort, aber nur als Interimswirt. Diesen Hof konnte Franz also nicht übernommen haben. Franz' Frau, Elisabeth Borchers, die er 1663 heiratete, stammte von einem Ackerhof in demselben Ort, den allerdings ihr Bruder Henning vom Vater Hermann übernahm. Ich frage mich natürlich, welchen Hof Franz besessen hat und wie er an diesen gekommen ist. Eine erste Idee war, daß der Ackerhof seines Schwiegervaters geteilt wurde und Franz einen Teil übernahm. So etwas kam bisweilen vor. Allerdings wurden dann aus einem Ackerhof regelmäßig zwei Halbspännerhöfe. So kann es sich in diesem Falle aber nicht zugetragen haben, denn sowohl Franz Quidde als auch Henning Borchers werden stets als Ackerleute bezeichnet.

    Zufällig stolperte ich im Archiv über eine Archivalie, welche verschiedene Gesuche von Bauern oder Gutsherren von Bauernhöfen an die herzogliche Kammer um Dienstfreiheit für ihre Höfe enthält. So ging es u. a. um einen Ackerhof in Groß Biewende zur Größe von vier Hufen. Die v. dem Brocke, Patrizier in Braunschweig, berichteten, daß sie (1661) niemanden fanden, der bereit sei, diesen Hof zu übernehmen und baten daher um Befreiung von gewissen Diensten. Nun kam mir sofort der Gedanke, daß dies der Hof sein könnte, den Franz Quidde bewirtschaftet hat. Wenn er 1663 geheiratet hat, wird er das kaum getan haben können, ohne einen Hof im Hintergrund behabt zu haben. Andererseits darf man annehmen, daß die Übernahme des Inventars einiges an Kapital erforderte, was sicherlich auch durch die Mitgift seiner Frau gedeckt wurde.

    Ich bräuchte zur Verifizierung dieser Annahme nun Dokumente, welche belegen, daß die v. dem Brocke Gutsherren des Quidde'schen Ackerhofes waren. Soweit ich weiß, ging der Hof später in die Hände einer Familie Barnstorf über. Die Barnstorf lösten die Meier- und Erbenzinse jedoch in den 1830er/40er Jahren bei anderen Gutsherren ab, nämlich dem Waisenhaus B.M.V. in Braunschweig und dem Kloster Dorstadt. Diese Tatsache schließt nicht kategorisch aus, daß die v. dem Brocke trotzdem 1661 die Gutsherren waren. Sie könnten es entweder gewesen sein es, bevor Waisenhaus und Kloster es waren. Oder sie könnten es parallel gewesen sein. Ein Hof konnte ja durchaus mehrere Gutsherren zugleich haben, nämlich wenn er im Laufe der Zeit aus verschiedenen Höfen mit verschiedenen Gutsherren zusammengewachsen ist. Jedenfalls sind mir keine Dokumente bekannt, aus denen hervorgeht, daß die Barnstorf den v. dem Brocke im 19. Jahrhundert den Meier- oder Ebenzins abgekauft haben. Im NLA Wolfenbüttel scheint es nichts zu geben. Weiß jemand, ob von der Familie v. dem Brocke eine Art Registratur überliefert ist? Vielleicht in einem Privatarchiv? Oder dort, wo ich es nicht vermuten würde?

    Über jeden Hinweis freue ich mich und wünsche einstweilen allen einen schönen Sonntag
    consanguineus
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