Verwendung anderer Vornamen als der bei der Geburt gegebenen

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  • Stefan86
    Erfahrener Benutzer
    • 29.05.2012
    • 218

    Verwendung anderer Vornamen als der bei der Geburt gegebenen

    Hallo liebe Mitforscher,

    ich bin jetzt schon das 2. Mal auf einen Umstand gestoßen, den ich nicht ganz verstehe und hoffe auf Eure Hilfe.

    Und zwar geht es darum, dass Vorfahren scheinbar hin und wieder anders benannt wurden, als wie sie eigentlich von Geburt an hießen.

    1. Fall: Ein Kaufvertrag von 1846 aus den Gerichtsbüchern, bei dem ein Vorfahre Grundstücke von seinem Vater übernimmt. Als Verkäufer ist benannt: "Johann Traugott Gottschalk, eigentlich Christian Karl Traugott Gottschalk".

    2. Fall: Eine Vorfahrin hieß Christiane Concordia Fritzsche geborene Hengst. Mit diesem Namen taucht sie auch in den Geburtseinträgen ihrer Kinder und dem Einwohner-Register auf. 1867 verstirbt ihr Ehemann und sie übernimmt Haus und Grundstücke. In diesen Kaufverträgen taucht sie plötzlich als Johanne Christiane Therese Fritzsche geb. Hengst auf. So auch im späteren Einwohner-Register (sie hat auch erneut geheiratet). Geburtsdatum, Wohnhaus-Adresse, Kinder usw. stimmen jedoch überein, so dass ich ausschließen kann, dass es sich um 2 verschiedene Frauen handelt. Der Sterbeeintrag von 1917 nennt wieder ihren "ursprünglichen" Namen Christiane Concordia. Zudem habe ich die Standesamtlichen Unterlagen nach dem Sterbeeintrag einer Johanne Christiane Therese durchforstet, eine solche aber nicht finden können.

    Kennt Ihr evtl. auch derartige Fälle? Was könnte der Grund gewesen sein?

    Viele Grüße

    Stefan
    Zuletzt geändert von Stefan86; 31.05.2024, 22:32.
  • Carolien Grahf
    Erfahrener Benutzer
    • 26.03.2021
    • 902

    #2
    So etwas kommt dann vor, wenn Personen zum Beispiel Johann Traugott Christian Karl -Familienname- heissen, und je nach Stimmung und Zeit diese oder jene Namen anweden.
    Das gleiche gilt natürlich für weibliche Personen.
    Klarheit bringt dir nur deren Geburtsurkunden / Einträge im Kirchenregister.

    Deinen männlichen Vorfahren habe ich mal Testweise gesucht und mit allen Vornamen plus Familienname finden können. Da du keine Geburtsdaten eingestellt hast oder welchen Ort es betrifft, war eine gezielte Recherche nicht möglich.

    Kommentar

    • Stefan86
      Erfahrener Benutzer
      • 29.05.2012
      • 218

      #3
      Hallo Carolien,

      vielen Dank für Deine Einschätzung!

      Leider habe ich den Namen des Vorfahren nur aus dem genannten Kaufvertrag, gehe aber davon aus, dass er um 1780 geboren wurde. Die Familie war in Gebirge, einem Ortsteil von Marienberg/Erzgebirge, ansässig.
      Mir ist auch schon eine abgewandelte Schreibweise des Nachnamens untergekommen, nämlich Gottschald statt Gottschalk.

      Vielen Dank nochmal und ich würde mich freuen, wenn das ein Treffer wäre!

      Gruß

      Stefan

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      • Ed Gonzalez
        Erfahrener Benutzer
        • 18.12.2021
        • 231

        #4
        Moin,

        Seltsame Namensverschiebungen kommen wohl häufig vor; vor allem bei den Vornamen.
        Meine Referenz ist (wenn möglich) der Eintrag im Taufregister.

        Die Nachnamen bewegen sich meistens in einem gewissen ´Interpretationsrahmen´.
        In den USA habe ich aber auch einen kompletten Identitätswechsel; inkl. Geburtstagsverschiebung.

        Vor allem die Wandlung der deutschen in englische Namen ist fast durchgängig bei den Auswanderern.
        Mein längsten Ausflistungen liegen irgendwo bei 20 unterschiedlichen Schreibweisen für eine Person.

        Beispiele:
        Im Taufregister als Heinrich, später als Franz Heinrich und irgendwann nur noch Franz.
        Aus Taufname Anna Maria Margaretha Theodora wird später durchgängig Dorothea.
        Aus Friedericus wurde Franz Ernst
        Aus Nathanael wurde ein Daniel D.

        Aber das gibt es auch noch in unseren Tagen.
        Ein griechischer Kommilitone wurde eingebürgert und in seinem deutschen Pass fehlte ein ´s´.
        Er hat es so gelassen; war dabei ganz entspannt und heisst seitdem ein kleines bissel anders als die Verwandschaft.

        Gruß, Ed
        Auf der Suche nach:
        Herkunft des Joannes Gerhardus SCHMITZ, Schmied in Asbeck/Ahaus; geboren Dez. 1783 (berechnet).

        Kommentar

        • Stefan86
          Erfahrener Benutzer
          • 29.05.2012
          • 218

          #5
          Hallo Ed,

          auch Dir vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht! Bleibt immer noch die Frage nach dem Grund, zumindest wenn die Namensverschiebung nicht mit einer Auswanderung zu tun hat. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es an den vielen Namensdopplungen liegt. Ich habe einen Familienzweig, in dem alleine 5 oder 6 Karl Eduard s vorkommen, und die haben alle im gleichen Zeitraum gelebt. Vielleicht hat man den Namen dann abgewandelt um Verwechslungen zu vermeiden?

          Gruß

          Stefan

          Kommentar

          • Carolien Grahf
            Erfahrener Benutzer
            • 26.03.2021
            • 902

            #6
            Hallo

            dann lass uns mal mit Fakten arbeiten.
            Name wie du ihn sicher benennen kannst?
            Geburtsdatum sollte um 1780 sein.
            Geburtsort?

            Dann schauen wir mal wie dieses Wesen tatsächlich geheissen hat.

            Grundsätzlich wurde sehr lange geschrieben wie gehört. Diese Gepflogenheit führte jedoch nur zu akustischen Varianten. Ob das ein Schmidt, Schmitt oder Schmid war, lag am geneigten Ohr des Zuhörers.
            Da wurde aber nicht aus einem Karl plötzlich ein Hubert und eine Heidi wurde keine Sabine. In solchen Fällen muss man tiefer forschen.

            Der bzw die Namen die im Taufregister bzw der Geburtsurkunde stehen, gelten. Eine meiner Tanten hieß Doris (*1920). Jedesfall haben alle sie so genannt. Ihr tatsächlicher Taufname lautet Elisabeth. Nachfragen ergaben, dass sie Elisabeth nie mochte und von Kindesbeinen an jedem sagte, das sie Doris heisst. Eine andere Tante (*1921) hieß immer Frieda. Laut Geburtsurkunde hieß sie Bertha. Aus Respekt vor ihnen stehen auf beiden Grabsteinen jeweils ihr Wunschname. In den Sterbeurkunden - selbstredend auch auf den Heiratsurkunden und anderen offiziellen Dokumenten wie Arbeitsverträge etc. - stehen selbstverständlich die korrekten Vornamen.

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            • HerrMausF
              Erfahrener Benutzer
              • 31.12.2017
              • 840

              #7
              Ich habe es öfter, dass die Söhne am Ende auch mit dem Namen ihres Vaters erwähnt werden, entweder aus Erinnerungslücke beim Pastor oder weil der Name schlichtweg nicht im Taufregister aufgenommen wurde, manchmal steht ja auch überhaupt keine Name da. Ich schließe auch nicht aus, dass in einigen Fällen gemauschelt wurde, weil ggf. Kinder in Ungnade gefallen sind oder die Familienehre beschmutzt haben. Auch mit dem Rechnen hatten das viele der Küster/Pfarrer nicht so.

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              • PetraZey123
                Erfahrener Benutzer
                • 19.02.2023
                • 425

                #8
                Auch bei mir sind Namensverschiebungen gängig. Selbst in der Generation meiner Oma (gestorben kurz vor 2000). Bis ich die Ahnenforschung begann war ich der Meinung sie hieß Hide. (Steht auch uf dem Grabstein). Natürlich hiess sie Mathilde. Mathilde heisst / hieß auch ihre Tochter sowie 2 Cousinen. Die Cousinen liefen dann unter Thilde und Martha. Wovon ich Martha nicht als Ableitung von Mathilde sehe .
                Weiter zurück kommt es sehr oft vor, dass bei der Taufe 2 Namen existieren (einer davon ist meist Johannes in allen erdenklichen Schreibweisen). Im laufe des Lebens fällt dann oft einer weg oder wird durch den Zusatznamen eines verstorbenen Geschwisterkindes ersetzt.

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