Auf der Flucht gestorben

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  • Katrin
    Benutzer
    • 30.05.2007
    • 73

    Auf der Flucht gestorben

    Hallo,

    ich habe noch mal eine Frage an euch:

    Mein Uropa väterlicherseits ist auf der Flucht aus Schlesien verhungert. Seine Frau hat es nach Bayern geschafft.

    Wurden damals auch Sterbeurkunden ausgestellt? Oder wo kann ich herausfinden wann genau er wo gestorben ist?

    Leider kann ich genauer erst nachforschen wenn ich die Namen weiß, aber es interessiert mich von Prinzip her schon sehr.

    Seit dem ich weiß, das mein Uropa auf der Flucht gestorben ist, geht mir das nicht mehr aus dem Kopf.

    Desweiteren habe ich in einem anderen Beitrag gelesen, dass man einen Ariernachweis nur erstellen musste, wenn man bei der SS war.
    Ich weiß von meinem Vater noch, dass seine Eltern einen Arierausweis haben mussten. Bisher habe ich mir das immer so erklärt, dass um Breslau auch viele Juden gelebt haben und mein Opa deshalb den Nachweis erbringen musste......
    .....oh mann, ich sterbe noch vor Neugier und meine Mutter kommt erst Ende Juni aus dem Urlaub wieder.

    LG
    Katrin
  • Eva64
    Erfahrener Benutzer
    • 08.07.2006
    • 838

    #2
    RE: Auf der Flucht gestorben

    Original von Katrin
    Desweiteren habe ich in einem anderen Beitrag gelesen, dass man einen Ariernachweis nur erstellen musste, wenn man bei der SS war.
    Auch als Beamter musste man diesen Nachweis erbringen. Da gab es bestimmt noch mehr Gründe weshalb man diesen Nachweis erstellen musste.

    Gruß
    Eva

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    • Silanna
      Erfahrener Benutzer
      • 14.02.2007
      • 178

      #3
      RE: Auf der Flucht gestorben

      Hallo Katrin,

      wenn Du bei Google oder Yahoo einfach mal Ariernachweis schreibst, findest Du die Seite von wikipedia und dort einen ziemlich ausführlichen Artikel über den Ariernachweis und die Hintergründe.
      Was den Tod des Urgroßvaters anbelangt denke ich , daß seine Frau nach ihrer geglückten Ankunft in Bayern den Tod ihres Mannes gemeldet hat und es gibt wahrscheinlich auch eine amtliche Todeserklärung. Allerdings brauchst Du tatsächlich den Namen des Urgroßvaters,den seiner Frau und den Wohnort der Frau nach der Flucht.

      Viele Grüße
      Silanna

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      • Mainzel
        Benutzer
        • 04.04.2012
        • 10

        #4
        Zitat von Katrin Beitrag anzeigen
        Mein Uropa väterlicherseits ist auf der Flucht aus Schlesien verhungert. Seine Frau hat es nach Bayern geschafft.

        Wurden damals auch Sterbeurkunden ausgestellt? Oder wo kann ich herausfinden wann genau er wo gestorben ist?
        Hallo Katrin,
        kamst Du in dieser Frage schon weiter? Ich habe einen ähnlichen Fall in meiner Verwandtschaft. Ich weiß zwar, das meine Ur-Großmutter auf der Flucht in Berlin verstorben ist, weiß jedoch nicht, ob und wenn ja bei welchem Standesamt ich nachforschen kann...
        Viele Grüße,
        Michael

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        • Mariolla
          • 14.07.2009
          • 1781

          #5
          Vielleicht ist es etwas makaber. Von meiner Patentante *1935 ist die Oma auf der Flucht von Hinterpommern in Richtung Mecklenburg verstorben.
          Man wickelte damals den Leichnam in Bettlaken ein und er wurde mit dem Pferdefuhrwerk weiter
          transportiert. Immer in der Hoffnung, den Leichnam an einer geeigneten Stelle zu begraben - doch dazu kam es nicht.
          Die Russen überfielen den Treck von Pferdefuhrwerken und man nahm auch, ohne einen Blick hinein zu werfen, die eingewickelte verstorbene Oma mit.
          Ob man nun dachte, es wäre etwas Essbares oder Wertgegenstände - keine Ahnung.
          Die Oma erhielt z.B. keinen Sterbeeintrag. Meine noch lebende Patentante erzählt
          oft davon, vermutlich sind es auch traumatische Kindheitserinnerungen.
          Viele Grüße Mariolla

          Kommentar

          • Matthias Möser
            Erfahrener Benutzer
            • 14.08.2011
            • 2269

            #6
            Zitat von Mariolla Beitrag anzeigen
            Vielleicht ist es etwas makaber. Von meiner Patentante *1935 ist die Oma auf der Flucht von Hinterpommern in Richtung Mecklenburg verstorben.
            Man wickelte damals den Leichnam in Bettlaken ein und er wurde mit dem Pferdefuhrwerk weiter
            transportiert. Immer in der Hoffnung, den Leichnam an einer geeigneten Stelle zu begraben - doch dazu kam es nicht.
            Die Russen überfielen den Treck von Pferdefuhrwerken und man nahm auch, ohne einen Blick hinein zu werfen, die eingewickelte verstorbene Oma mit.
            Ob man nun dachte, es wäre etwas Essbares oder Wertgegenstände - keine Ahnung.
            Die Oma erhielt z.B. keinen Sterbeeintrag. Meine noch lebende Patentante erzählt
            oft davon, vermutlich sind es auch traumatische Kindheitserinnerungen.
            Viele Grüße Mariolla
            Hallo, Mariolla!

            Das ist ja schrecklich und schon Leichenschändung. Wieviel Tausende haben allein auf der Fucht aus den deutschen Ostgebieten ihr Leben verloren, egal ob Greis oder Säugling, eine sehr schlimme Zeit. Ich bin froh, nicht in den Grauen dieses Krieges mit annähernd 55 Millionen Toten geboren worden zu sein, sondern der späteren Generation anzugehören. Meine Familie hat die Flucht aus Schlesien erlebt und es ist oft schwer dies aufzuarbeiten.
            Aber die Menschheit lernt nix aus diesen Kriegen....

            Wünsche Dir ein Frohes Osterfest

            Grüße aus Nordbaden

            Matthias (HD)
            Suche nach:
            Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
            und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
            Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
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            Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
            Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

            Kommentar

            • Mariolla
              • 14.07.2009
              • 1781

              #7
              Ja Matthias, es ist für uns undenkbar und wir hören heute nur noch
              solche Erlebnisberichte von Überlebenden. Wenn sie davon reden wollen
              Wo sollte man damals einen Sterbeeintrag registrieren, man war auf der Flucht und viele Dörfer sowie Städte waren wie leer gefegt. Es waren keine Standesbeamte vor Ort und man hatte andere Sorgen, wie man am schnellsten weg kam. Die einzige Möglichkeit war, nachträglich den Tod in
              einem Heimatortsverein (nach 1945) anzuzeigen.
              Wir, die nachfolgende Generation, können es uns eh nicht richtig vorstellen, wie alles damals ablief. Wir kennen es nur aus den Erzählungen
              innerhalb der Familie und Verwandten, aus Büchern oder diversen Filmen.
              Es ging doch kein Standesbeamter neben dem Treck hinterher bzw. nebenher und nahm die Toten in seinem Register auf. Wo sollte eine Registrierung erfolgen? Nein, die Flüchtlinge waren froh, wenn sie heil am Leben und ohne Angriffe davon kamen und irgendwo ein
              ruhiges Ziel erreichten. Sie hatten ganz andere Sorgen.
              Eine schwere Zeit, die ich niemals durchleben möchte. Heute nimmt man alles sehr gelassen, man sieht förmlich durch die rosa Brille und man ist auch sehr leichtfertig sowie verschwenderisch, man sollte öfters einmal an die schweren Kriegsjahre und an ihre Opfer denken.

              Viele Grüße und ein schönes Osterfest wünscht Mariolla

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              • birgit2601
                Benutzer
                • 02.04.2011
                • 66

                #8
                Versucht es mal über den Kirchlichen Suchdienst, die haben viele Unterlagen und Daten aus der Zeit gesammelt.

                Mir konnte man u a Auskunft geben, mit welchem Schiff die Großeltern meines Mannes aus Königsberg geflüchtet waren.
                Raum Görlitz: Jähne, Geier, Rohn
                Sensburg: Rutkowski
                Heide (Heiligenbeil) Raum Königsberg: Neumann
                Ostfriesland, Emsland: Maas, Isebrandt, Dorenbusch

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                • Feuerland
                  Benutzer
                  • 25.02.2012
                  • 16

                  #9
                  Vielleicht kann das Dir weiterhelfen?



                  Schonen Gruss,
                  Feuerland

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