Kirchenbücher fotografieren

[Ursula]

Hallo,

eben habe ich einen Termin in einem Archiv bekommen

Das hat jedoch einen Haken. Ich darf dort nicht mit der Digitalkamera fotografieren, sondern nur mit einer analogen. Ich hätte hier eine alte Spiegelreflexkamera, habe aber damit noch niemals so etwas wie Kirchenbücher fotografiert, bin also völlig ohne Erfahrung damit. Zum Üben bleibt keine Zeit, denn bis mein "Übefilm" entwickelt wäre, damit ich sehen kann, was ich anders machen müsste, wäre mein Termin verstrichen.

Wisst Ihr, was ich beachten muss beim Fotografieren mit der Spiegelreflex?
Welchen Film soll ich nehmen, damit ich nicht auch noch mit Stativ anrücken muss?
Ich könnte das Negativ in den Computer einscannen und dann bearbeiten.

Welche Einstellungen am Fotoapparat müsste ich wählen?

Die Alternative wäre Abschreiben, was ich gar nicht liebe, denn auf die Schnelle überlese ich vieles oder lese auch manchmal falsch. Ein Foto wäre mir also sehr viel lieber, damit ich zuhause in Ruhe "übersetzen" kann.

Viele Grüße
Uschi

[Strobo]

RE: Kirchenbücher fotografieren

Hallo,

gut wäre auf jeden Fall ein Macro-Objektiv um möglichst nah ran zu kommen. Nur warum darfst Du mit ner analogen knipsen und mit ner Digi nicht, macht doch keinen Sinn. Hab schon mal die Auflage bekommen kein Blitzlicht zu benutzen aber ansonsten wars egal.

[Ursula]

Hallo Strobo,

danke. Ich glaube, hier gibts auch noch ein Makro, muss mal kruschteln.


Das habe ich auch gefragt, was der Grund dafür sei. Die Antwort war, dass sie halt die Anweisung hätte, weil man mit einer Digitalkamera die Bilder leicht verfälschen könnte Und mit einer analogen sei das nicht so leicht.

Aber ich kann doch auch die Negative einscannen und dann bearbeiten. Ich sehe da keinen Sinn dahinter. Außerdem ist es doch ganz, ganz privat.

Aber sie hat halt ihre Anweisungen, kann man nichts machen.

Viele Grüße
Uschi

[Garfield]

Wirklich komisch, wegen der Digicam .

Auch wenns erlaubt ist, würd ich keinen Blitz verwenden, sondern von aussen beleuchten. Schlimmstenfalls eine Taschenlampe mitnehmen. Bei meinem letzten Test mit Blitz war das Bild nur weiss mit etwas Rand, wo man noch das Buch erkennen kann...

Und ja, unbedingt Makro, sonst wird alles unscharf.

Was für einen Film am besten ist, weiss ich nicht. Vermutlich wirds nicht eine so grosse Rolle spielen, aber korrigiert mich ruhig.

[Ursula]

Hallo,

ginge auch so ein kleiner Fotoapparat, ohne alles? Ich hab hier einen, der relativ narrensicher ist (brauch ich, die Narrensicherheit, bin gar kein Fotograf). Sieht auch ein bißchen aus wie eine Digitale..........
Man muss nur auf nah oder fern einstellen. Der ist ohne alle Raffinesse. Bücher habe ich damit aber auch noch nie fotografiert.
Bei der Digitalcamera weiß ich eben, dass wenn die ganze Buchseite genau im Display ist, dann ists auch scharf. Egal wie groß das Buch auch sein mag, oder wie klein.

Nein, blitzen geht nicht. Da wird wirklich alles weiß. Als Beleuchtung reicht eine Schreibtischlampe.

Da ist noch mehr komisch dort. Die können mir nicht ihre Bestände nennen. Ich muss jeden Ort einzeln erfragen und dann werden sie nachschauen gehen.

Viele Grüße
Uschi

[Marlies]

[i]Original von Ursula[/]
Der ist ohne alle Raffinesse. Bücher habe ich damit aber auch noch nie fotografiert.
Uschi

Hallo Uschi,

auch wenns fürs erste Geld kostet: Probiers aus, knipse auf Teufel komm raus und gib den Film an eine Stelle, die innerhalb 1 Stunde Bilder zeigen kann, dann weißt Du es

Viel Erfolg!
Marlies

[Ursula]

Original von Marliesan eine Stelle, die innerhalb 1 Stunde Bilder zeigen kann

Das gibts? Dann hätte ich ja noch Zeit genug.

Viele Grüße
Uschi

[Garfield]

Hö, was für Menschen arbeiten in dem Archiv?

Ich hab zwar leider keine Erfahrung mit Spiegelreflex, würde aber sagen, die wäre besser. Nur - wenn du damit nicht klar kommst, nützt dir das nichts . Also die andere. Ich meine mich zu erinnern, früher damit auch Text fotografiert zu haben. Wenn man auf nah/fern einstellen kann, müsste es gehen.

Supermärkte entwickeln manchmal in 1 Stunde, aber da kenn ich mich in Deutschland nicht aus. Oder Fotogeschäfte am Bahnhof.

[Marlies]

Hallo Uschi,

Du mußt ja als "Probe" nicht die Kirchenbücher hernehmen, es reicht, wenn Du irgendetwas schriftliches hernimmst und kontrollierst, ob du es hinterher lesen kannst (nicht vergessen: Einstellung (en) pro Bild notieren)

Laß uns wissen, ob was draus geworden ist

Schönen Gruß
Marlies

[Ursula]

Original von Marlies
Du mußt ja als "Probe" nicht die Kirchenbücher hernehmen

Hallo Marlies,

ich werde meine KB-Kopien fotografieren.

Und morgen ist Feiertag und heute ists schon so spät, Mist.

Danke Euch.

Ich werde probefotografieren und Euch berichten.

@Garfield
Wer da arbeitet, das werde ich nächste Woche wissen. Bin schon sehr gespannt. Den einen Ort, den wusste ich ja schon aus einer Bestandsliste von 1995.
Es existiert noch ein Nachtrag von 1997. Neueres gibts nicht. Aber sehr wohl mehr Kirchenbücher dort. Aber welche? Wäre schön zu wissen, wenn ich schon hinfahre. Vielleicht gäbs ja noch mehr zu holen.


Viele Grüße
Uschi

[roi]

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass du mit einer gewöhnlichen kleinen Kamera brauchbare Bilder machen kannst - aber das könntest du ja zu Hause testen.
Die Sache mit dem Verfälschen ist für mich Quatsch, weil ich ja auch ein normales Foto scannen und bearbeiten kann.
Unser Bistumsarchiv in Münster erlaubt weder kopieren noch fotografieren, das gleiche gilt für das Stadtarchiv in Münster, wo man allerdings Kopien bestellen kann.
An sich ist das mit der Digitalkamera eine tolle Sache. Ich hab es auch schon ohne Blitz gemacht. Aber wenn es nicht erlaubt ist, hilft nur Abschreiben. Meist geht es ja auch nicht um ganze Seiten (wie bei Urkunden), sondern nur um einzelne Einträge.

[Ursula]

Original von roi
wo man allerdings Kopien bestellen kann.

Danach habe ich auch gefragt. Zur Antwort habe ich bekommen, dass das von Fall zu Fall entschieden wird. Manchmal ja, manchmal nein.

Was die Kriterien sind, konnte, wollte sie mir nicht sagen.

Viele Grüße
Uschi

[liseboettcher]

Fotografieren von Kirchenbüchern

Wir hatten sehr guten Erfolg mit einer normalen Kamera mju 1 oder 2, allerdings durften wir den Blitz benutzen. Ich hielt die KB schräg, so daß keine Spiegelung eintrat, mein Mann fotografierte. Die Bilder konnte ich dann vergrößern und recht gut lesen. Aber ohne Blitz wäre es wohl zu dunkel gewesen.
Es ist immer wieder erstaunlich, welche Hindernisse den Ahnenforschern in den Weg gelegt werden. In Sachsen, wo man eine Genehmigung vom LKAmt braucht, wurde die Verlängerung einmal einem Ahnenforscher verweigert mit der Begründung: "Jetzt wäre es aber nun mal genug"!!! Ich selbst habe erlebt, daß alle Zeilen drüber und drunter zugehalten wurden, die dort stehenden Personen waren alle schon längst im Himmel, man konnte also nichts mehr mit den fremden Daten anfangen. Wir sollten uns nicht abweisen lassen, immer wieder bohren, bis diese Stellen nachgeben. MfG lise

[Ralf]

RE: Kirchenbücher fotografieren

hallo Ursula,

nimm die Spiegelreflexkamera, da siehst Du was Du fotografierst, und auch das Scharfstellen geht besser. Bei einer normalen Kamera hast Du gerade wenn Du nahe an das Original ran must zwischen dem Bild im Sucher und dem fotografierten Bild einen Versatz. Das Scharfstellen geht bei der Spiegelreflex entweder automatisch wenns eine neuere ist oder bei einer alten mit einem sogenannten Schnittbild, da ist in der Mitte des Suchers ein geteiltes Bild zu sehen, welches durch drehen am Objektiv zueinander gebracht werden kann. Wenn das passt, ist auch das Bild scharf.

Um nicht zu verwackeln und ohne Blitz arbeiten zu können, nimm einen Film mit mindestens 800ASA oder höher aber keinen 1600 oder darüber, sonst wird das Bild grieslig.
Nimm möglichst keinen Blitz, sonst wird auf die kurze Entfernung das Bild wahrscheinlich überbelichtet.
Wie schon von anderer Stelle informiert, nimm wenn vorhanden ein Makroobjektiv. Es sollte aber auch mit einem normalen Objektiv gehen. Wenn es ein Zoom-Objektiv ist, geh so nahe wie möglich ran (dass Bild sollte sich natürlich noch scharf stellen lassen) und geh auf Weitwinkel. Dann ist die Verwacklungsgefahr am geringsten.

Wenn die Kamera eine Programmautomatik bietet, nimm die Makro, Portrait, oder allgemeine Automatikeinstellung. Hat die Kamera keine Automatik nimm eine Zeiteinstellung nach der Fausformel Brennweite = Verschlußzeit vor, also z.B. 50mm Brennweite und 1/50s, oder 38mm Brennweite und 1/40s oder zumindest annähernd dann sollte das Bild nicht verwackeln.
Achte auch auf die Blende, nimm nicht die grösst mögliche, auch wenn sich dadurch eine sehr kurze Verschlußzeit ergibt. Je größer die Blende um so unschärfer das Bild! Blende 5.6 bis 8 sollte so ungefähr passen.
Also wähle eine Einstellung die von der Verschlußzeit zur Faustformel passt und nimm nicht die grösste Blende. Falls es so nicht hinkommt, nähere Dich mit Beiden vorsichtig an.

Gruß

Ralf

[Skoumi]

Hallo Uschi,

wenn niemand steht neben/hinter dir im Archiv, als du die Bücher forschest, würde ich ein kleines Trick machen - analoge Kamera mitzunehmen als Alibi, und ein kleines kompakt im Hosentasche auch - natürlich Blitz und Ton schon zuhause ausgeschaltet.

Dann versuchen mit der digicam (auch) zu arbeiten...

tja, es gibt ein kleines Risiko...

Aber die Argumente des Archives kann ich nicht verstehen - nachdem das Film oder das Papierbild auch scannbar sind... na ja, Bürokratie, unflexibilität und Blödsinn können solche Hindernisse erstellen

gruß
Skoumi