zartes Papier mit Initialen, Verzierungen, Jahreszahl; fein perforiert - welche Funktion?

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  • sternap
    antwortet
    Zitat von Julie1906 Beitrag anzeigen
    Es könnte aus verschiedenen Vorlagen zusammengefügt worden sein. Würde das hinkommen?


    Viele Grüße Edith

    ich stimme dir in allem zu.

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  • Julie1906
    antwortet
    Stickvorlage?

    Hallo,


    da sich "Stickkundige" dazu schon geäussert haben, mal meine Idee dazu: Ich glaube nicht so richtig, daß es mehrfach verwendet wurde. Mein erster Gedanke , auch wegen der Jahreszahl, war für eine Aussteuer. Dagegen spricht aber das feine Papier. Deswegen vermute ich, war es evtl. eine Anfertigung für ein einmaliges Geschenk zum Geburtstag o.ä..
    Es könnte aus verschiedenen Vorlagen zusammengefügt worden sein. Würde das hinkommen?


    Viele Grüße Edith

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  • Geschichtensucher
    antwortet
    Vielen Dank für die vielfältigen interessanten Gedanken, die gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Es scheint am wahrscheinlichsten, dass das Papier mit einem Quast mit Kreide o.ö. zum Anzeichnen des Motivs betupft wurde, um danach den darunter markierten Stoff zu besticken. Mal sehen, ob noch jemand mit einer Bestätigung oder anderen Idee um die Ecke kommt

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  • sternap
    antwortet
    Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
    ja genau, deshalb war es keine Schablone. Es diente zum Stabiliseiren von feinem Stoff,
    und danach konnte man drüberbügeln, und es leicht entfernen, eben weil es feines Papier war. Es war im Gegensatz zur Schablone eine Wegwerflösung.

    der entwurf von buchstaben für eine schablone sieht komplett anders aus.
    bevorzugt stupfte man dabei mit farbe über die schablone, man erhielt so wie gedruckte farbige buchstaben.



    dieses papier hier ist für stielstich und plattstich sticken entworfen.
    da überträgt man das motiv besser durch das durchstupfen von kreidepunkten durch ein pauspapier.
    es ist ein typischer entwuf für weißwäsche, tisch-, bett-, hand-, oder vortücher, vielleicht für sehr bedeckende reiz-unterwäsche des 19.jhdts.




    wäre es kreuzstich, könnte man ein stück gröberen zählstoffs, grob gewebten stoffs also, auf ein feineres textil heften und nun über beide materialien sticken.
    danach zieht man die fäden des zählstoffs einfach heraus.
    so erhält man kerzengerade stickstiche, obwohl das verwendete material vielleicht viel zu fein gewebt ist, um daran genaue fadenkreuzungen zu finden, an denen man exakt arbeiten könnte..


    schlussendlich gab es die möglichkeit, zu instabile stoffe rückseits mit etwas haltbarerem zu hinterlegen, damit nach der bestickung nichts ausreißt.


    ziemlich neu ist auflösbarer stoff, der angeblich mit dem drucker farbig bearbeitet und auf das zu stickende stück aufgebügelt werden kann.
    man arbeitet beispielsweise mit der stickmaschine drüber, der hilfsstoff wäscht sich später weg und wird pampe in wasser.
    Zuletzt geändert von sternap; 03.04.2024, 09:44.

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  • Xtine
    antwortet
    Aber es hat doch feine Löcher.

    Das Papier zum Stabilisieren braucht weder die Umrisse des Stickobjektes (es liegt ja unten), noch bleibt es hinterher ganz.
    Das kann es also mMn nicht sein.

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  • GiselaR
    antwortet
    ja genau, deshalb war es keine Schablone. Es diente zum Stabiliseiren von feinem Stoff,
    und danach konnte man drüberbügeln, und es leicht entfernen, eben weil es feines Papier war. Es war im Gegensatz zur Schablone eine Wegwerflösung.

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  • Xtine
    antwortet
    Zitat von GiselaR Beitrag anzeigen
    Ich denke, es war eine Stickunterlage, die auf der Unterseite von sehr feinem Stoff
    befestigt wurde, damit er sich beim Sticken nicht verzieht.
    Dadurch, dass das Papier so fein ist, kann man es leicht entfernen, wenn das Monogramm
    fertig ist.
    Aber man stickt das Papier doch mit ein, sodaß es beim Entfernen kaputt geht!

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  • GiselaR
    antwortet
    Zitat von Geschichtensucher Beitrag anzeigen
    ..... Stickvorlage ...
    Das war auch mein erster Gedanke. Es hat auf jeden Fall etwas mit Stickerei zu tun,
    vielleicht für eine Aussteuer. Allerding hatte ich danach eine etwas andere Idee. Als Schablone wäre
    kein ganz feines Papier notwendig, sondern eher hinderlich
    weil Schablonen ja mehrmals verwendet werden konnten, und nicht so schnell kaputt gehen sollten.
    Ich denke, es war eine Stickunterlage, die auf der Unterseite von sehr feinem Stoff
    befestigt wurde, damit er sich beim Sticken nicht verzieht.
    Dadurch, dass das Papier so fein ist, kann man es leicht entfernen, wenn das Monogramm
    fertig ist. Jede, die so alt ist, dass sie in der Schule noch "Handarbeit" hatte, weiß
    was gemeint ist, wenn zu feiner Stoffsich "verzieht"

    Grüße
    Gisela


    PS, als ich zu schreiben angefangen habe (hat etws gedauert) hatte ich die Bilder noch nicht gesehen, dher
    bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher.
    Zuletzt geändert von GiselaR; 02.04.2024, 20:47.

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  • Xtine
    antwortet
    Hallo,

    mein erster Gedanke ist auch, daß es eine Schablone ist.

    Ich denke aber nicht, daß es mit einem Schneider-Kopierrädchen entstanden ist. Da sind die Löcher wohl etwas gröber.
    Auf Grund der Verfärbung, gehe ich eher davon aus, daß irgendeine Farbe durch die Löcher "gewischt" wurde um dann z.B. das Monogramm zu sticken.

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  • sternap
    antwortet
    richtige monogramm schablonen findet man aus messing gefertigt.
    was du beschreibst, erinnert mich an ein aus einer zeitschrift oder von einem fertigen werkstück abgepaustes monogramm, da erst auf seidenpapier oder hutpackpapier gezeichnet und dann perforiert wurde.
    danach staubte man das mit einem quast ein, sodass am stoff punkte als anhalt entstanden.
    es gab blaue, verblassende kreiden, die sich dafür am besten eigneten, die farbe musste sich restlos auswaschen lassen oder im licht vergehen.


    beim schneidern erzeugte man bei der übertragung von schnitten die perforation mit einem schneiderrädchen.




    der quast war ein stück stoff, in der größe gleich einem taschentuch, da packte man kreidestaub hinein und band fest zu.
    man hielt ihn bei der arbeit an den sauberen zipfeln und stupfte über die papierfläche.


    dein motiv wird mutmaßlich in stielstich und plattstich ausgeführt worden sein.
    Zuletzt geändert von sternap; 02.04.2024, 20:00.

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  • Geschichtensucher
    antwortet
    Nun die Bilder
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  • zartes Papier mit Initialen, Verzierungen, Jahreszahl; fein perforiert - welche Funktion?

    Liebe Mitforscher, ein Freund wüsste gern, wozu folgender Fund aus einer "Kiste" diente:
    es handelt sich um ein zartes Stück Papier, ganz fein, die Initialen FL und die Jahreszahl 1899, umgeben von einer Blumenranke. Dieses Motiv ist durch ganz feine Perforationen entstanden. Gegen das Licht gehalten, sieht man die feinen Loch-Linien. Das Papier ist zart verfärbt, dadurch sind die kleinen Einstiche hervorgehoben. Unsere Vermutung geht dahin, dass man das Papier mit Kreidepulver o.ä. "einstaubte" und auf untergelegtem Stoff eine Stickvorlage entstand?

    Weiß jemand Genaueres, hat vielleicht solch eine Schablone schon einmal gesehen?
    Bilder folgen
    Herzlichen Dank fürs Mitdenken!
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