Frage zum Informationsgehalt von Kirchenbucheinträgen

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  • esvauka
    Benutzer
    • 06.12.2020
    • 43

    Frage zum Informationsgehalt von Kirchenbucheinträgen

    Hallo zusammen,

    wie verlässlich/genau sind Kirchenbucheinträge?

    Mich interessiert z.B. hier sehr die Angabe (bei einem kath. Heiratseintrag von 1897 in Breslau): .... ehel. Sohn des "Mustervater" und dessen Ehefrau in "Musterstadt"...

    Impliziert diese Angabe, dass die Bräutigam-Eltern zum Heiratszeitpunkt noch in "Musterstadt" lebendig sind? (also analog standesamtlichen Einträgen)
    Oder: müsste auch der Kirchenbucheintrag gegebenfalls mit (...ehel. Sohn des in "Musterstadt" verstorbenen "Mustervaters") die Information liefern, dass der Vater eben zu dem Zeitpunkt bereits tot war?

    Sonnige Grüße

    esvauka
  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1702

    #2
    Hallo esvauka,

    ich denke, das kann man nicht pauschal sagen. Kommt sicher auf Zeitrahmen, Region und Gewissenhaftigkeit des jeweiligen Pfarrers an.

    Ich bin immer froh, wenn auf "des weiland/ehemaligen" Schusters Sohn auf Hinterpfuideifi hingewiesen wird.
    Aber ein Fehlen sollte jetzt nicht unbedingt bedeuten, dass der Vater noch dort lebt.
    Manchmal sind Einträge dürr, manchmal lebt der Bräutigam weit weg vom Heimatdorf oder hat evtl. keinen Kontakt mehr zum Vater.

    VG
    Bienenkönigin
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

    Kommentar

    • HelenHope
      Erfahrener Benutzer
      • 10.05.2021
      • 827

      #3
      Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
      Hallo esvauka,

      ich denke, das kann man nicht pauschal sagen. Kommt sicher auf Zeitrahmen, Region und Gewissenhaftigkeit des jeweiligen Pfarrers an.

      Ich bin immer froh, wenn auf "des weiland/ehemaligen" Schusters Sohn auf Hinterpfuideifi hingewiesen wird.
      Aber ein Fehlen sollte jetzt nicht unbedingt bedeuten, dass der Vater noch dort lebt.
      Manchmal sind Einträge dürr, manchmal lebt der Bräutigam weit weg vom Heimatdorf oder hat evtl. keinen Kontakt mehr zum Vater.

      VG
      Bienenkönigin

      Alles ist möglich.
      Wenn die Eltern erwähnt werden, hatte ich bisher oft das Glück, dass verstorbene Eltern oft eben auch als solche genannt werden. Aber das ist nicht immer der Fall, dann gibt der Ort den letzten bekannten Wohnort an.

      Kommentar

      • Ynnor1
        Benutzer
        • 06.08.2022
        • 99

        #4
        Aus Erfahrung in verschiedenen Regionen kann ich sagen, dass es keine Regel gibt ^^ Der Informationsgehalt ist sehr unterschiedlich je nach Pfarrer, nach Region, nach Zeit und das bedarf hin und wieder auch einer Hinterfragung.

        Inwieweit die Kirchenbucheinträge dann noch stimmen, steht nochmal auf einem anderen Blatt, denn auch Pfarrer haben Fehler gemacht und/oder bisweilen wenig gewissenhaft gearbeitet - das fängt bei der Form der Einträge an, geht über den Umfang des Inhalts der Einträge bis hin zu fehlerhaften Einträgen (wenn zB ein Nachtrag des Sterbedatums im Heiratseintrag nicht mit dem eigentlichen Sterbeeintrag übereinstimmt).

        Da dein Bezug auf Breslau im Jahre 1897 basiert, könntest du auch schauen, ob der Standesamtseintrag (gabs im Dt. Reich ab ca. 1876) noch existiert und falls ja, was dort drin steht. Aber Achtung, Breslau hatte bis in die 1940er glaub 5 Standesämter. Je nach Straße des Wohnsitzes in Breslau war dann eines davon zuständig. Zu Details kannst du ggf. mit den bekannten Namen und Jahresdaten nochmal im Schlesien-Unterforum nachfragen oder die vorhandenen Onlinearchive durchsuchen.

        Kommentar

        • esvauka
          Benutzer
          • 06.12.2020
          • 43

          #5
          Danke für die Infos.

          @Ynnor1: Das ist ja mein Problem - denn der Standesamtseintrag ist nicht verfügbar (der entsprechende Band fehlt leider) und dazu ist der Vater des Bräutigams ausgerechnet in Trebnitz verstorben. Und das ist datenmäßig quasi aussichtslos. Den Kirchenbucheintrag erhielt ich hier im Unterforum Schlesien.

          Meine eigenen Gedanken tendieren eigentlich schon zu einer ähnlichen Genauigkeit bei den Kirchenbucheinträgen wie bei den standesamtlichen. Schließlich sind sie irgendwie deren Vorläufer ;-)

          Aber die Erfahrungen anderer damit sind einfach interessant.
          Zuletzt geändert von esvauka; 18.07.2023, 23:43.

          Kommentar

          • RiKo
            Erfahrener Benutzer
            • 09.10.2018
            • 388

            #6
            Hallo,
            in Bezug auf euren Erkenntnissen hätte ich gern eure Meinung zu diesem Eintrag.
            Wilhelmine Dombrowski
            * 17 JUN 1871 in Narzym
            + 6 NOV 1942 in Hohendorf
            Vater: Johann Dombrowski, verstorben zuletzt wohnhaft in Narzym.
            Mutter: Gottliebe geborene Sendzicki, wohnhaft in Narzym.

            Der Vater Johann Dombrowski wurde 1831 geboren und starb am 30 OKT 1898 in Narzym.
            Die Mutter Gottliebe geb. Sendzicki wurde am 11 DEZ 1850 in Pierlawken geboren. Ihren Sterbeeintrag konnte ich in den Registern des Standesamtes bis 1944 nicht finden. Aufgrund euren Erfahrungen spricht das dafür, dass sie nach ihrer Tochter bzw. sogar nach 1944 gestorben ist und somit mindestens 94 Jahre alt wurde.
            Würdet ihr das auch so sehen?

            Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen.
            Vielen Dank im Voraus!
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von RiKo; 30.07.2023, 12:30.
            Viele Grüße
            RiKo
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            Kommentar

            • Horst von Linie 1
              Erfahrener Benutzer
              • 12.09.2017
              • 19976

              #7
              Zumindest hat es der Schreiber / die Schreiberin so ganz eindeutig zum Ausdruck gebracht: Die Mutter ist 1942 noch am Leben.
              Wann kamen die Russen in den Ort?
              Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
              Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
              Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

              Und zum Schluss:
              Freundliche Grüße.

              Kommentar

              • RiKo
                Erfahrener Benutzer
                • 09.10.2018
                • 388

                #8
                Vielen Dank für Deine Antwort.
                Soweit ich weiß kamen die Russen im Januar 1945 in diesen Ort, der sich in der Nähe von Soldau (heute: Działdowo) befindet.
                Viele Grüße
                RiKo
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