Berechnung der Einwohnerzahl

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Julio
    Erfahrener Benutzer
    • 01.05.2015
    • 677

    Berechnung der Einwohnerzahl

    Guten Abend,
    ich habe es irgendwo einmal gelesen, gehört oder sonst aufgeschnappt:

    Es gibt eine Formel oder Faustregel, mit der man die Einwohnerzahl einer Stadt, einer Gemeinde oder eines Dorfes zu einem bestimmten Zeitraum in etwa berechnen kann. Man multipliziert die Anzahl der Taufen oder Geburten in einem ausgesuchten Jahr mit einer bestimmten Zahl und kommt dann auf die ungefähre Bevölkerungsziffer. Ich weiß nicht mehr genau, welche Zahl das ist, doch meine ich, dass das ein Wert so um die 30 ist.

    Die Formel hat auch eine gewisse Bezeichnung. Weiß da jemand Bescheid?

    Gruß Julio
  • schulkindel
    Erfahrener Benutzer
    • 28.02.2018
    • 874

    #2
    Julio,

    so eine Vorgehensweise kann ich nicht akzeptieren.
    Nach 1945 strömten Millionen Deutsche, die geflohen oder vertrieben wurden, in deutsche Orte.
    Damit war ein sprunghaftes Anwachsen der Einwohnerzahl in diesen Orten gegeben.

    Andererseits haben Regionen in der ehemaligen DDR nach 1990 zu Tausenden Einwohner verloren, weil die Menschen wirtschaftlich für sich keine Perspektive mehr sahen und in die westlichen Bundesländer gingen.

    Nach 2015 und nach 2022 gab es wieder einen massenhaften Bevölkerungszuwachs begründet wieder durch das Zuströmen von Flüchtlingen.

    Beispiel Kleinstadt in Vorpommern.
    Nach 1945 verdoppelte sich die Einwohnerzahl. Dann kamen die sogenannten Babyboomer Jahre.
    Von diesen Geburten ausgehend müssten die Einwohner dieser Stadt hochgerechnet werden. Diese Stadt aber hat heute wieder nur die Hälfte der Einwohnerzahl von 1990 was wiederum dem Stand vor 1945 entspricht.
    Zum Jahr 2023 kann ich keine Zahlen finden.

    Renate

    Kommentar

    • Balthasar70
      Erfahrener Benutzer
      • 20.08.2008
      • 2668

      #3
      Hallo in die Runde,
      die Frage von Julio kann eigentlich nur so gedeutet werden, ob es einen Faustwert gibt für einen bestimmten Zeitpunkt bei stetigen Reproduktionsverhältnissen einer Bevölkerung ohne Betrachtung einer Wanderung.
      Es gehen in eine Berechnung der Bevölkerungsentwicklung die Geburtenrate (Natalität), Sterberate (Mortalität), Zuzug, Wegzug ein. Hier ist als Beispiel mal eine schöne Grafik aus der Schweiz enthalten über die Entwicklung der Geburtenrate und Sterberate (pro 1.000 Einwohner) von 1860 bis 2000.
      Der demografische Faktor (Demografie) der Natalität wird als Geburtenziffer, d.h. als Anzahl Lebendgeburten pro 1000 Einwohner, ausgedrückt und ist eng mit der Fruchtbarkeit verknüpft. Die Differenz zwischen der Geburten- und der Sterbeziffer (Mortalität) entspricht dem Geburtenüberschuss einer Bevölkerung.

      Der Wertebereich der Geburtenrate lag demnach bei 10 ... 30 Lebendgeburten pro 1.000 Einwohner, Werte über 50 Lebendgeburten pro 1.000 Einwohner sind in Europa wohl niemals erreicht worden, so las ich an anderer Stelle. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass für Zeiten in denen es keine Aufzeichnungen zur Bevölkerung eines Ortes gibt, Jemand mit einem Faustwert aus der Geburtenanzahl Rückschlüsse zog. Setzt man für Zeiten z. B. um 1800 eine Geburtenrate von 30 ... 40 Lebendgeburten pro 1000 Einwohner an, kann man so falsch mit einem sehr groben Überschlag nicht liegen.

      Also alles was Renate beschreibt sind unstete Verhältnisse. Wenn man eine verlässliche mittlere Geburtenrate der Bevölkerungsgruppe hätte, könnte man maximal sagen, wieviel Personen sich im Mittel in einem bestimmten Jahr dort im Ort aufgehalten hatten. Dazu müssen natürlich alle Geburten auch tatsächlich vor Ort gemeldet worden sein.
      Zuletzt geändert von Balthasar70; 28.06.2023, 20:27.
      Gruß Balthasar70

      Kommentar

      • schulkindel
        Erfahrener Benutzer
        • 28.02.2018
        • 874

        #4
        Balthasar70,

        generell möchte ich Dir nicht widersprechen:
        Also alles was Renate beschreibt sind unstete Verhältnisse.
        Aber wann haben wir die nicht gehabt?
        Entvölkerung ganzer Landstriche in Deutschland nach dem 30-jährigen Krieg von 1618 bis 1648 und um dem zu begegnen die Ansiedlung z. B. der Hugenotten in Preußen.
        Nach dem I. Weltkrieg der Verlust von (ich glaube 10 %) des Territoriums Deutschlands und die Ausweisung bzw. das Verlassen der deutschen Einwohner dieser Gebiete.
        Nach dem II. Weltkrieg wiederum Flucht und Vertreibung usw. wie beschrieben.

        Renate

        Kommentar

        Lädt...
        X