Strafsachen 16. Jahrhundert (am Beispiel Sudetenland/Mähren)?

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  • Benjamin16
    Erfahrener Benutzer
    • 26.08.2018
    • 1149

    Strafsachen 16. Jahrhundert (am Beispiel Sudetenland/Mähren)?

    Hallo zusammen,

    in einem Kirchenbuch bin ich zufällig über eine Strafsache aus dem Jahr 1581 in Raase (Sudetenland/Mähren) gestolpert. Dank der tollen Unterstützung in der Lese- und Übersetzungshilfe liest sich die Geschichte wie folgt:

    Am Tag VI des Septembers stritt der bloß/nur(?) genannte Johann Peucker mit dem Nachbar, Matthaeus Meiwaldus, jeder auf den anderen Steine werfend, in diesem Kampf, auf dem eigenen Ackerland durch einen Stein angegriffen/getroffen, ist Peucker am/an seinem/rechten Ohr verletzt worden, durch einen vorn zugespitzten Fels, ins Gehirn eindringend, und von Epilepsie ereilt ist er am 6. der Nonen des Oktobers verstorben.
    Vier Bürgen wurden angewiesen, den flüchtigen M. Meiwaldus festzunehmen.
    Er hat das Leben freigekauft, nachdem gegeben/entrichtet wurde eine Geldstrafe, noch bevor er dem Kerker übergeben wurde.


    Da stellt sich mir jetzt die Frage, wie kann ich mir denn damals Strafsachen im 16. Jahrhundert vorstellen? Z.B. Wer hat die vier Bürgen angewiesen den Flüchtigen festzunehmen? Wieso konnte er sich durch eine Geldstrafe freikaufen? Wer hat das bestimmt? Musste er da vor Gericht? Wie lang hätte er sonst im Kerker sein müssen? Einfach die Frage wie es dann damals abgelaufen, wenn eine Straftat begangen wurde...

    War das überall auch gleich oder gab es da regionale Unterschiede (falls letzteres würde mich natürlich das Gebiet Sudetenland/Mähren interessieren, da die oben aufgeführte Strafsache dort stattgefunden hat).

    Vielen Dank und LG,
    Benjamin
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