Welche Daten liefert eine Vormundschaftsakte?

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  • KristinaS
    Benutzer
    • 31.12.2022
    • 14

    Welche Daten liefert eine Vormundschaftsakte?

    Hallo liebe Forscher!
    Meine Urgroßmutter hatte Kinder mit 3 verschiedenen Partnern, 2 dieser Kinder mit 2 unterschiedlichen Partnern sind unehelich geboren. Auf deren Geburtsurkunden ist jeweils ein Eintrag zur gerichtlichen Anerkennung des jeweiligen Vaters (Amtsgericht Tölz von 1918 und 1920). Auf Ancestry gibt es vor allem militärische Einträge, die passen könnten, allerdings sind die Namen mehrfach vertreten und vielleicht sind die Gesuchten auch gar nicht darunter.

    Ich habe von Vormundschaftsakten gelesen, allerdings nirgends eine Information gefunden, welche Daten genau in diesen Akten aufgeführt sind, steht dort normalerweise das Geburtsdatum des Vaters?

    Ich erkläre euch gern ausführlich die ganze Konstellation, aber vorrangig geht es mir jetzt erstmal darum, was in diesen Akten steht, sonst ist es soooo viel auf einmal
  • Meggsi888
    Erfahrener Benutzer
    • 07.08.2018
    • 172

    #2
    Hallo Kristina,

    ich habe bisher nur eine Vormundschaftsakte aus dem Amtsgericht Ingolstadt aus dem Jahr 1881 eingesehen. Diese enthält bei mir nur das Geburtsdatum des Kindes und ansonsten die Namen der Mutter, des Vaters und des zukünftigen Vormunds mit Berufsbezeichnung und Herkunftsort.

    Vermutlich stehen diese Angaben ja sowieso schon auf den Geburtsurkunden. Ich kann mir aber vorstellen, dass um 1920 herum schon detailliertere Informationen in den Akten stehen als noch 1881...

    Viel Erfolg!

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    • Julie1906
      Erfahrener Benutzer
      • 12.02.2017
      • 260

      #3
      Vormundschaftsakten

      Hallo Christina,

      ich habe mir im Archiv zwei Vormundschaftsakten von 1849 und 1863 angesehen. Die eine war so ca. 20-25 Seiten, die andere hatte den 3-fachen Umfang.
      Die eine war sehr interessant, da durch den Tod eines Elternteils das Erbe und die Erziehung der restlichen Kinder geregelt werden musste. Da bekam ich schwupps..die ganzen Kinder des Paares geliefert! Die Eltern der Frau usw. Ein Geburtsdatum des Verstorbenen war glaube ich nicht dabei, aber sonst einiges an Informationen.

      Die andere war nicht ganz so ergiebig, aber auch nicht schlecht.
      Optimal wäre es wenn Du vor Ort mal reinschauen könntest.


      Viele Grüße
      Edith

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      • Geschichtensucher
        Erfahrener Benutzer
        • 03.09.2021
        • 1045

        #4
        Hallo,

        ich habe zwei Vormundschaftsakten aus den 1920er Jahren in Berlin eingesehen. Die waren wirklich umfangreich und ich erfuhr vieles zu den Lebensumständen meiner Verwandten (leider nicht direkter Vorfahren, sondern Cousinen meiner Oma). In einem Fall betraf es Unterhaltsverhandlungen eines geschiedenen Vaters, ich kenne jetzt seine Einlassungen dazu, sein Gehalt, die Scheidungsgründe...
        Im anderen Fall ging es um eine Jugendliche, die ihren Vater des sexuellen Mißbrauchs beschuldigte, da wurde sehr ausfürlich auf die familiären Verhältnisse eingegangen und sogar das Äußere der Beteiligten beschrieben.

        Schon interessant, zumal, wenn man mehr als Fakten sucht.
        Beste Grüße, Iris

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        • Wolfg. G. Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.06.2007
          • 5362

          #5
          Hallo,

          auch die Vormundschaftsakte meiner Mutter (* 1932) war umfangreich. Ich hatte mich beispielsweise gefragt, ob die Ehefrau meines Großvaters etwas von seinem unehelichen Kind wusste, und siehe da, als im Krieg die Unterhaltszahlungen stockten, weil er an der Front war, beantwortete sie an ihn gerichtete Briefe.

          Mit besten Grüßen
          Wolfgang

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          • Ysabell
            Erfahrener Benutzer
            • 23.09.2008
            • 311

            #6
            Die Vormundschaftsakten, die ich habe sind auch sehr ausführlich. Darin geht es um zwei uneheliche Kinder und es wird erstmal lang und breit versucht die Vaterschaft festzustellen, ein Vormund festgesetzt, Unterhalt festgelegt,.. alles in allem knapp 40 Seiten. Sehr interessant und informativ

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            • KristinaS
              Benutzer
              • 31.12.2022
              • 14

              #7
              Hallo und herzlichen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen ��
              Es ist also wie immer ein bisschen Glückssache welche Informationen man letztlich erhält und wie ausführlich sie sind.

              Ich bin gespannt, ob die Akten in diesem Fall auffindbar sind und etwas Licht ins Dunkel bringen.
              Ich habe eine Anfrage ans Stadtarchiv München geschickt, mal abwarten, ob sie die Akten haben und ob bzw. wie ich Einsicht erhalten kann.

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              • KristinaS
                Benutzer
                • 31.12.2022
                • 14

                #8
                Update zum Thema Vormundschaftsakten

                Hallo,
                ich habe mittlerweile Rückmeldung vom Staatsarchiv München erhalten, ich dachte erst ich les nicht Recht: die Vormundschaftsakten beider unehelicher Kinder sind noch vorhanden! Also ist das schon mal ein Erfolg.

                Bei meiner Großmutter ist es nur eine einzelne Seite, bei ihrem Bruder 50-60 teils beidseitig bedruckte Seiten!!
                Ich habe jetzt digitale Kopien angefordert, mal sehen was alles drinsteht

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                • Geschichtensucher
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.09.2021
                  • 1045

                  #9
                  Was für ein Glück. Das wird aufschlussreich.
                  Beste Grüße, Iris

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                  • KristinaS
                    Benutzer
                    • 31.12.2022
                    • 14

                    #10
                    Update

                    Besser spät als nie, hier der Ausgang meiner Anfrage (leider hatte ich wenig Zeit zum forschen, da ich Nachwuchs erwarte)...
                    Die Akte des Halbbruders meiner Oma habe ich erhalten, sie war sehr umfangreich und hat eher Fakten als Geburtsdaten geliefert, im Großen und Ganzen hätte ich mir bei der Menge an Seiten mehr erhofft, aber wir leben nunmal in Deutschland und da ist dann halt alles doppelt und dreifach
                    Die Akte meiner Großmutter bestand nur aus einer Seite und darauf stand, dass die Akte vom Amtsgericht Bad Tölz an das Vormundschaftsgericht Cannstatt übermittelt wurde, da ihre Mutter dort das Sorgerecht selbst annehmen wollte.
                    Laut meiner Recherche müsste heute das Staatsarchiv Ludwigsburg diese Akte im Bestand haben, leider konnte sie dort nicht gefunden werden und es wird vermutet, dass sie längst vernichtet wurde.
                    Vielleicht kennt sich ja jemand mit den Archiven in BW aus und kann mir sagen, ob ich wirklich an der richtigen Stelle angefragt habe. Es ist so schade, dass genau diese Akte nicht auffindbar ist

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                    • Juergen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2007
                      • 6222

                      #11
                      Hallo Geschichtensucher

                      An welche Behörde in Berlin hast Du Dich gewendet, um die Vormundschaftsakte aus 1920 in Berlin zu erhalten?
                      Ich vermutete so alte Vormundschaftsakten seien gar nicht archiviert, jedenfalls aus der Grossstadt Berlin.
                      Ich würde mich für ein solche von 1902 interessieren.
                      Es geht um ein außerehliches Kind, dass der verh. Vater erst 6 Jahre später anerkannte, nachdem er die Mutter nach seiner Scheidung heiratete.

                      Grüß Juergen

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                      • Geschichtensucher
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.09.2021
                        • 1045

                        #12
                        Hallo Jürgen,
                        ich habe erst online in den Beständen des LANDESARCHIVES BERLIN gesucht, wurde dort fündig und habe mir die Akten in den Lesesaal bestellt.

                        Die Akte, die ich fand, hatte 1945 vernichtet werden sollen (laut Aktendeckel). Da hatte man aber was anderes zu tun und so blieb sie dann erhalten.

                        Man muss sich so durchkramen durch die Bestände... Da ist schon noch vieles von vor 1945. Viel Erfolg!
                        Beste Grüße, Iris

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