Nachname der Eltern im Eheeintrag verwechselt?

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  • Laureate
    Erfahrener Benutzer
    • 15.02.2021
    • 466

    Nachname der Eltern im Eheeintrag verwechselt?

    Liebe Forscherkollegen,

    ich stehe zur Zeit vor einem Rätsel und brauche euren Rat.
    Es geht um meine 7x-Urgroßmutter, Eva Bernard. Zumindest wird dieser Nachname in ihrem Heiratseintrag genannt:
    "Eva, ledige Tochter von Georgius Sebastianus Bernard und dessen verstorbener Ehefrau Eva"

    Eva Bernard hat am 12.10.1705 Georg Melchior Schleicher in Lauda (Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg) geheiratet. Als Eva am 15.06.1753 in Lauda starb, wird ihr Alter mit 68 Jahren angegeben. Demnach müsste sie 1684/1685 geboren worden sein.

    Ich habe nun das Kirchenbuch nach einem passenden Taufeintrag durchsucht, aber finden konnte ich nur: Maria Eva Berner, 22.03.1683, Tochter von Georgius Sebastianus Berner und Eva.

    Hat der Pfarrer also den Nachnamen im Eheeintrag falsch niedergeschrieben bzw. verwechselt?

    Es gab eine Familie Bernard (auch geschrieben: Bernhard/Bernart) in Lauda, und auch eine Eva Bernard, allerdings wurde diese am 12.02.1670 getauft! Ihre Eltern: Joannes Bernard und Susanna.

    Mögliche Theorien:
    1) "Berner" wurde mit "Bernard" verwechselt
    2) Die Vornamen der Eltern stimmen nicht
    3) Das Sterbealter ist falsch

    Für die erste Theorie spricht, dass die Nachnamen so ähnlich klingen und die Ehefrau von Georg Sebastian Berner - Eva Willart - 1693 starb. Demnach war Evas Mutter bei ihrer Heirat 1705 wirklich bereits tot.

    Was meint ihr?

    Vielen lieben Dank schon mal!
    LG
    Steffi
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  • Huber Benedikt
    Erfahrener Benutzer
    • 20.03.2016
    • 4650

    #2
    Hallo
    1) sehr wahrscheinlich
    2)doch.... zumal die doch ungewöhnliche Kombi Georgius Sebastianus sowohl im Heirats-als auch Taufeintrag steht.
    3) Nicht ungewöhnlich dass Abweichungen des notierten Alters vom rechnerischen vorliegen (hier ca 1,2 Jahre)
    Ich meine du hast den richtigen Taufeintrag.
    Gibts noch Geschwister?
    Ursus magnus oritur
    Rursus agnus moritur

    Kommentar

    • Laureate
      Erfahrener Benutzer
      • 15.02.2021
      • 466

      #3
      Hallo Huber Benedikt,
      zunächst mal ganz lieben Dank für deinen Kommentar!

      Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
      Hallo
      1) sehr wahrscheinlich
      Gut, dass wir einer Meinung sind. Ich tendiere auch sehr stark dazu, dass der Nachname verwechselt wurde, da der Pfarrer "Bernard" im Kopf hatte
      Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
      2)doch.... zumal die doch ungewöhnliche Kombi Georgius Sebastianus sowohl im Heirats-als auch Taufeintrag steht.
      Ja, das dachte ich mir auch, ein sehr ungewöhnlicher Doppelname

      Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
      3) Nicht ungewöhnlich dass Abweichungen des notierten Alters vom rechnerischen vorliegen (hier ca 1,2 Jahre) Ich meine du hast den richtigen Taufeintrag.
      Gibts noch Geschwister?
      Normalerweise gebe ich dir da recht, es ist nur kurios, dass das Sterbealter im Kirchenbuch bisher immer sehr akkurat war. Aber möglich, dass das durch den falschen Nachnamen im Heiratseintrag beeinflusst wurde und der Pfarrer den richtigen Taufeintrag nicht finden konnte. Ich mache mir wahrscheinlich zu viele Gedanken über die Altersangabe

      Wenn man davon ausgeht, dass der richtige Familienname "Berner" ist, dann gibt es in der Tat Geschwister. Hab bisher 12 Stück gefunden. Gleicher Vater, aber zwei unterschiedliche Mütter, da Georg Sebastian Berner zweimal verheiratet war.

      LG
      Steffi

      Kommentar

      • franz ferdinand
        Erfahrener Benutzer
        • 15.01.2013
        • 345

        #4
        Hallo Steffi!

        Der Taufeintrag stimmt sicher, von einem verwechselten oder gar falschen Namen würde ich aber in der Ahnenforschung generell nicht sprechen - schon gar nicht im 17./18.. Ich halte das für eine völlig übliche schriftliche Verschleifung eines hauptsächlich mündlich weitergegebenen Namens.

        LG Martin
        Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

        Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

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        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 24.04.2011
          • 4070

          #5
          es ist kein ungewöhnlicher doppelname, denn georg hieß schier jeder in der zeit im westen deutschlands.

          wenn du hier nachsiehst, die pest wütete im 17.jhdt wieder.
          dagegen könne der hl. sebastian schützen, hieß es.
          besser als eine impfung sozusagen. deshalb taufte man sebastian kinder.


          vielleicht findest du eine sebastianskirche in der nähe.



          der heilige wastl half außerdem den soldaten und invaliden - damit war der bub doppelt versichert.
          in ebersberg in bayern hatte man eine kostbare reliquie, die hirnschale des heiligen sebastian, die wastlverehrung war damit befeuert.
          https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_(Heiliger)
          Zuletzt geändert von sternap; 14.09.2022, 20:01.
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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          • DoroJapan
            Erfahrener Benutzer
            • 10.11.2015
            • 2510

            #6
            Hallo,

            ich denke auch, dass Maria Eva Berner, 22.03.1683 die Richtige ist.
            Du könntest noch schauen, ob du einen Heiratseintrag für Eva Bernard (12.02.1670) findest, dann noch ihren Tod und du bist auf der sicheren Seite.

            liebe Grüße
            Doro
            Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
            Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
            Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
            Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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            • Laureate
              Erfahrener Benutzer
              • 15.02.2021
              • 466

              #7
              Hallo Martin,

              bitte entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, ich habe erst eben entdeckt, dass neue Beiträge zu meinem Thema verfasst wurden. Die E-Mail-Benachrichtung für neue Posts scheint wohl zur Zeit nicht zu funktionieren
              Zitat von franz ferdinand Beitrag anzeigen
              Ich halte das für eine völlig übliche schriftliche Verschleifung eines hauptsächlich mündlich weitergegebenen Namens.
              Ja, das ist sehr wahrscheinlich; "Berner/Bernar" und "Bernard" klingen wirklich ziemlich ähnlich.

              Vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
              LG
              Steffi

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              • Laureate
                Erfahrener Benutzer
                • 15.02.2021
                • 466

                #8
                Hallo sternap,

                Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                es ist kein ungewöhnlicher doppelname, denn georg hieß schier jeder in der zeit im westen deutschlands.
                Haha ja, Georg oder Johann. Sonderlich kreativ war die Namensgebung damals nicht...

                Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                wenn du hier nachsiehst, die pest wütete im 17.jhdt wieder.dagegen könne der hl. sebastian schützen, hieß es.
                besser als eine impfung sozusagen. deshalb taufte man sebastian kinder.
                Oh interessant, ich habe mir bisher noch nie Gedanken darüber gemacht, warum die Eltern einen bestimmten Taufnamen gewählt haben. Ergibt natürlich Sinn, zu dieser Zeit war man zutiefst gläubig.

                Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                vielleicht findest du eine sebastianskirche in der nähe.
                In und um Lauda gibt es keine Sebastianskirche, von der ich wüsste, aber ich gehe gerade einer vielversprechenden Spur nach... der angenommene Vater - Georg Sebastian Berner - stammte wohl ursprünglich aus Löchgau in der Nähe von Ludwigsburg.

                Herzlichen Dank für deinen informativen Beitrag!
                LG
                Steffi

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                • Laureate
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.02.2021
                  • 466

                  #9
                  Hallo Doro,

                  danke für die Bestätigung! Ich weiß, dass man sich natürlich nie zu 100% sicher sein kann, dass man den richtigen Vorfahren hinterherjagt, wenn man auf Ungenauigkeiten im Kirchenbuch stößt, aber wenn andere Leute derselben Meinung sind wie man selbst, sind die Zweifel deutlich geringer.
                  Zitat von DoroJapan Beitrag anzeigen
                  Du könntest noch schauen, ob du einen Heiratseintrag für Eva Bernard (12.02.1670) findest, dann noch ihren Tod und du bist auf der sicheren Seite.
                  Das ist eine sehr gute Idee! Darauf bin ich noch gar nicht gekommen, ich werde dem nachgehen und melde mich, falls ich fündig werden sollte.



                  LG
                  Steffi

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                  • Ryusoken
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.10.2018
                    • 119

                    #10
                    Hallo zusammen,

                    auch wenn sich das Rätsel bereits gelöst hat, hätte ich noch eine Anmerkung bzgl. Berner/Bernard.
                    Möglicherweise hörte der Pfarrer den Namen "Berner" und dachte vielleicht an eine französische Herkunft und schrieb den Nachnamen dann "Bernard". Und "Berner" und das franz. ausgesprochene "Bernard" hören sich beinahe identisch an.

                    Grüße
                    Sönke

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                    • Laureate
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.02.2021
                      • 466

                      #11
                      Hallo Sönke,

                      Zitat von Ryusoken Beitrag anzeigen
                      Möglicherweise hörte der Pfarrer den Namen "Berner" und dachte vielleicht an eine französische Herkunft und schrieb den Nachnamen dann "Bernard". Und "Berner" und das franz. ausgesprochene "Bernard" hören sich beinahe identisch an
                      Das ist eine recht plausible Theorie. Leider werden wir wohl nie erfahren, was genau zu der Verwechslung geführt hat.

                      Danke für deinen Kommentar!

                      Lg
                      Steffi

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