Alter bei Immatrikulation im 18. Jh.

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  • ofb-dühringshof
    Erfahrener Benutzer
    • 26.12.2015
    • 524

    Alter bei Immatrikulation im 18. Jh.

    Liebe Mitforscher,

    in welchem Alter kann man in den 1780er Jahren frühestens an einer Universität Medizin studiert haben?

    Ich habe den Nachweis eines Studiums, kann diesen auch einer bestimmten Familie zuordnen, aber es kommen theoretisch zwei Söhne in Frage (ähnliche Vornamen). Jedoch wollen beide nicht so recht passen.

    Sohn Nr. 1 wäre dann immerhin schon 28 Jahre alt gewesen, was für damalige Zeiten wohl sehr spät für ein Studium wäre. Im Übrigen sind außer seinem Geburtsdatum keine weiteren Angaben bekannt, er kann also auch schon als Kind verstorben sein.

    Sohn Nr. 2 wäre dann allerdings erst 11 Jahre als er bereits studiert hätte. Aber er war später nachweislich Chirurg, das Medizinstudium würde also passen.

    Ist ein so frühes Studium damals denkbar (und machbar) gewesen oder ist das völlig ausgeschlossen und ich kann den Gedanken verwerfen?

    Grüße
    Silvia
    Familienforschung Voigt
    https://silviadiessner.de/


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    Thüringen: Penner
    Überall: Bobbe Deter Hölzke Hortich Karstedt (Carstädt) Kind Lob Schley
  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1517

    #2
    Hallo Silvia,

    ich habe dazu zwar leider keine eigene Quelle als Beleg, hatte aber in meiner eigenen Familie schon mal den Fall, dass zwei Brüder gleichzeitig immatrikuliert waren, von denen der eine gleichfalls für ein Studium noch deutlich zu jung war.
    Mir wurde dann von einem anderen Ahnenforscher erklärt, dass die Immatrikulation nicht zwangsläufig mit dem Beginn des Studiums identisch gewesen sei, sondern oft nur dazu gedient habe, dem zukünftigen Studenten schon mal einen Platz an der Universität zu sichern. Das soll insbesondere dann vorgekommen sein, wenn schon ein älterer Verwandter vorher an der Universität studiert hatte (älterer Bruder, Vater, Großvater oder Onkel).
    Wie geschrieben: ich selbst habe dafür keinen Quellenbeleg, halte aber die Begründung für durchaus glaubhaft.

    Grüße!
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    • ofb-dühringshof
      Erfahrener Benutzer
      • 26.12.2015
      • 524

      #3
      Hallo Sbriglione,

      das scheint eine sehr einleuchtende Begründung zu sein. In meinem Fall haben auch schon ältere Familienmitglieder studiert. Dann trage ich das Studium jetzt bei Sohn Nr. 2 ein.

      Herzlichen Dank für die Antwort!

      Grüße
      Silvia
      Familienforschung Voigt
      https://silviadiessner.de/


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      • Gastonian
        Moderator

        • 20.09.2021
        • 5765

        #4
        Hallo allerseits:


        Sbriglione, ich glaube ich war es, der früher diese Erklärung vorschlug - und nun habe ich auch ein Beispiel (allerdings aus dem frühen 17. Jahrhundert).


        Matrikel der Uni Jena (https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/vie...ticle_00550659), ganz unten in der linken Spalte: Erasmus Reinholdus Ermslebensis immatrikulierte dort 1616, lieferte aber seinen Studenteneid erst 1627. Er ist nachweislich (laut Protokoll einer Kirchenvisitation 1638 in seiner späteren Pfarre Abbehausen im Oldenburgischen) 1606 geboren worden und war von 1621 bis 1625 noch Schüler auf der Fürstenschule Grimma. Sein Vater war der 1592 immatrikulierte Erasmus Reinholdus Salfeldensis (ganz oben in der rechten Spalte), der später Pfarrer in Ermsleben wurde und seinen Sohn wohl vorsorglich 1616 als zehnjährigen hat immatrikulieren lassen.


        VG


        --Carl-Henry
        Wohnort USA

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        • ofb-dühringshof
          Erfahrener Benutzer
          • 26.12.2015
          • 524

          #5
          Hallo Gastonian,

          echt spannend.
          Genau genommen habe ich keinen Immatrikulationsnachweis, sondern "nur" ein Stipendium, das der Filius als Medizinstudent in Halle (Saale) erhalten hat. In dem Fall dann wohl als zukünftiger Student, was er, folgt man seinem weiteren Lebensweg, dann ja auch tatsächlich war.

          Grüße
          Silvia
          Familienforschung Voigt
          https://silviadiessner.de/


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          • MarthaLU
            Erfahrener Benutzer
            • 13.02.2013
            • 510

            #6
            Vor diesem Rätsel stand ich auch und erhielt im Forum den entscheidenden Hinweis.
            Der 1748 in Buttstädt geborene Johann Lorenz Julius Gerstenberger findet sich in der Matrikelliste der Uni Erlangen 1756. Also mit 8 Jahren. Lange suchte ich, ob es einen zweiten Mann dieses Namens gab, aber nein. Nachher stellte sich heraus, dass sein Onkel Professor an der Uni Erlangen war zu diesem Zeitpunkt.
            Für mich also heute eine sehr überzeugende Erklärung, dass Eltern/Verwandte ihre Söhne so früh angemeldet haben.

            LG Martha

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            • sternap
              Erfahrener Benutzer
              • 25.04.2011
              • 4070

              #7
              als einige knaben aus unserer pfarre vom pfarrer in das eliteinternat seines ordens durften, nannten man sie ab dem gymnasium schüler des seminars, weil sie nach der matura, in deutschland dem abitur, priesterseminaristen werden sollten.


              ein wenig ist das vergleichbar.
              freundliche grüße
              sternap
              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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