Taufpaten

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  • Marlies

    #16
    RE: Taufpaten

    Hallo,

    wie wäre denn der Gedanke, dass deswegen gleiche Paten gewählt wurden, um im Fall des Falles die Geschwister nicht "auseinanderreißen" zu müssen?

    (Spielt in unserer Familie schon eine Rolle)

    Schönen Gruß
    Marlies

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    • gudrun
      Erfahrener Benutzer
      • 30.01.2006
      • 3266

      #17
      RE: Taufpaten

      Hallo,

      Marlies, guter Gedanke.
      Das kann es natürlich sein.
      Die Paten hatten ja die Aufgabe, wenn den Eltern was passiert, die Kinder zu versorgen (sollten die wenigstens machen).

      Viele Grüße
      Gudrun

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      • Hintiberi
        Erfahrener Benutzer
        • 26.09.2006
        • 1095

        #18
        RE: Taufpaten

        Original von gudrun
        Die Paten hatten ja die Aufgabe, wenn den Eltern was passiert, die Kinder zu versorgen (sollten die wenigstens machen).
        Ich fand's daher ungewöhnlich, daß auch die Großeltern Paten sein konnten und noch viel ungewöhnlicher, daß manchmal wohl auch die eigenen Eltern als Taufpaten angegebn wurden:
        Paten - auch der Opa?

        Lieben Gruß
        -Jens
        Meine Ahnen
        http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
        www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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        • Ursula
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 1414

          #19
          Hallo,

          das ist alles sehr interessant, was ihr da erzählt. Ich kann bis jetzt, wie gesagt, nicht viel dazu sagen, weil ich kein Auge darauf hatte.

          Dass Kinder den Namen von verstorbenen Geschwistern bekamen, gibts bei mir in fast jeder Familie.
          Auch, dass jedes Kind einen "Johann" oder eine "Maria" voraus hatte, kommt vor. Nur der zweite Name unterschied sie.

          Auch Namen von lebenden Kindern wurden nochmal "verwendet". In der zweiten Ehe eines Mannes kam eine Tochter zur Welt, die den gleichen Namen erhielt, wie eine Tochte aus erster Ehe.
          Diese lebte zu der Zeit gewiss noch, ich kenne ihr Heiratsdatum.
          Sowas habe ich aber nur einmal gefunden.

          @Marlies
          ich habe von jemanden noch die Theorie gehört, dass die Wahl der Paten so etwas wie eine "Vor-Auswahl" des zukünftigen Ehepartners sei. Also dass der Täufling später gehalten war, dorthin einzuheiraten.

          Viele Grüße
          Uschi

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          • Silanna
            Erfahrener Benutzer
            • 14.02.2007
            • 178

            #20
            Hallo

            ich habe auch nie auf Taufpaten geachtet, aus dem einfachen Grund, daß ich gar nicht wußte, wie relevant das sein könnte. Jetzt mach ich das auch nicht mehr weil ich mir die Schreiberei an die polnischen Archive nicht mehr antun will.
            Beim Lesen der Postings ist mir etwas aufgefallen, aber vielleicht irre ich mich auch - in den meisten Taufeinträgen stehen 2 Taufpaten, in meiner Familie gab es aber immer nur einen Paten und immer Onkel oder Tante und nie den Patennamen beim Kind, sondern Omas und Opas, soviel man finden konnte, d.h. jedes Kind 3 Namen. Kann es sein, daß die Patenzahl mit den konfessionellen Unterschieden zu tun hat? Vielleicht weiß ja jemand darüber Bescheid.

            Viele Grüße
            Silanna

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            • Marlies

              #21
              Original von roi
              Auch wenn die Eltern früher um ihre gestorbenen Kinder getrauert haben, war ein früher Tod letztlich so häufig, dass sie es doch eher pragmatisch sahen.
              Hallo roi,

              ich denke schon, dass man den frühen Tod sehr betrauert hat, aber man hat den Tod "ins Leben" miteinbezogen, es war ein "normaler Ablauf"

              Für uns ist der Tod heute ein "Tabu-Thema" geworden, der Tod von Angehörigen bringt "Umstände" mit sich, und für Umstände hat heute niemand mehr Zeit, es muß alles schnell und "effektiv" ablaufen und nach außen sind alle "cool" (das ist jetzt überspitzt gesagt)

              Den Satz: "was trauerst du um das eine Kind, kommt doch nächstes Jahr ein neues" will ich nicht akzeptieren, er würde bedeuten, dass unsere Vorfahren "gefühlslos" waren.

              Marlies, (die gerade darüber nachdenkt, wie es ihr ergangen wäre, wenn eins ihrer Kinder früh gestorben wäre)

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              • Ursula
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2007
                • 1414

                #22
                Hallo Marlies,

                ja, wenn ich sehe, dass von 13 geborenen Kindern nur 3 groß geworden sind, dann wirds mir immer ganz kalt. Die armen Frauen. Wie müssen sie auch jedesmal Angst gehabt haben, dass auch dieses, jetzt Neugeborene, womöglich nicht überleben wird............, nachdem sie kaum den Schmerz um den Verlust des letzten verarbeitet haben können.

                Gruß´
                Uschi

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                • Hintiberi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 26.09.2006
                  • 1095

                  #23
                  Ja, sowas schockt mich auch immer wieder, wenn ich das in den Kirchenbüchern lese.
                  Mein Vorfahre Pankraz Kattenbrack ist 1858 mit 76 Jahren gestorben,
                  er hat seine 2 Ehefrauen und mind. 8 seiner mind. 11 Kinder aus den beiden Ehen überlebt.

                  Seine erste Frau starb 1828.
                  Kinder: 1.) Ein noch vor 1815 gestorbener Sohn
                  2.) Angela M. Elis. (*1815, + 1850)
                  3.) Angela M. Marg. (*1817, + 1844 an den Folgen des Kindbetts, ihr einziges Kind starb wenige Tage vorher)
                  4.) M. Theresia Marg. (*1821, + nach 1866) (<-- meine Urururoma)
                  5.) M. Charlotte Huberta (*1826, Verbleib noch unbekannt)

                  Seine 2. Frau starb 1854.
                  Hier muß es für die Eltern besonders schwer gewesen sein:
                  Kinder: 1.) Anna M. Gertrud (*1831, Verbleib noch unbekannt)
                  2.) Heinrich (*1834, + 1836)
                  3.) Angela M. (*1837, + 1838)
                  4.) Heinr. Caspar (*1839, + 1840)
                  5.) Francisca (*1841, + 1842)
                  6.) M. Marg. (*1846, + 1846)

                  (Bin nicht sicher, ob ich alle Kinder gefunden habe)

                  Furchtbar, man mag gar nicht drüber nachdenken...
                  Gruß
                  -Jens
                  Meine Ahnen
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                  • Ursula
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2007
                    • 1414

                    #24
                    Haben die Frauen dann mal 4 Kinder über das Alter von 5 Jahren, dann gibts eine Krankheit, die auch die Älteren sterben lässt. In einem Fall habe ich 3 gestorbene "größere" Kinder innerhalb von 4 Monaten.

                    Manche Frauen gebären 15 Kinder, haben aber immer nur maximal 2 um sich rum.
                    Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie das geschafft haben.

                    Gruß
                    Uschi

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                    • roi
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.11.2006
                      • 373

                      #25
                      Vergiss nicht, dass die Frauen bei all diesen Schwangerschaften ja auch fürchten mussten, unter der Geburt selbst zu sterben. Und ich denke, jeder von uns kann viele Fälle bringen, wo das auch geschah.
                      wie wäre denn der Gedanke, dass deswegen gleiche Paten gewählt wurden, um im Fall des Falles die Geschwister nicht "auseinanderreißen" zu müssen?
                      Ich weiß nicht, wie häufig es vorkam, dass die Eltern gleichzeitig starben, habe aber einige Familien, die durch die Pest fast ausgelöscht wurden. Einer meiner Vorväter war das einzige Kind und verlor fast gleichzeitig beide Eltern durch die Pest während des 30jährigen Krieges. Er kam zu Verwandten, die ihn (Schmiedesohn) später aufgrund seiner Begabung nach Danzig zum Gymnasium schickten und damit den Grundstein zu seiner Karriere legten. Leider weiß ich nicht, wer da Pate war.
                      Auch mein Urururgroßvater hatte einen Paten, der für sein Schulgeld aufkam und ermöglichte, dass er als Sohn eines Kutschers Arzt werden konnte.

                      In den meisten Fällen haben die Kinder in meinen Vorfahrenfamilien jeweils nur ein Elternteil verloren. Solange die Kinder klein waren, hat der verbliebene Teil so gut wie immer schnell wieder geheiratet. Gar nicht so selten starben auch die weiteren Elternteile praktisch abwechselnd, so dass die älteren Kinder am Schluss mit ihren neuen Eltern gar nicht mehr blutsverwandt waren. Aber sie blieben doch meist zu Hause und waren versorgt. Ich denke aber schon, dass die Paten in solchen Notzeiten auch Verantwortung übernahmen.

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                      • Augusta
                        Benutzer
                        • 03.12.2004
                        • 56

                        #26
                        ja, mir wird bei so etwas auch immer ganz mulmig. Am schlimmsten hat es bei mir eine Familie getroffen, die hatten insgesamt 12 Kinder, und keines von denen wurde älter als 3 Wochen.

                        Ich stelle mir das schrecklich vor, immer und immer wieder schwanger zu sein, und da dann aber schon zu wissen oder zumindest zu ahnen, dass dieses Kind auch wieder nicht überleben wird.
                        Gruß Heidi

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                        • Eva64
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.07.2006
                          • 838

                          #27
                          Ich glaube dass das mit der Anzahl der Paten von der Familie abhängig ist. Das hat jede irgendwie für sich gehandhabt. Mal habe ich zwei mal drei Paten, mal sind es Verwandte (auch Großväter, -mütter), mal sind sie scheinbar nicht verwandt (was man aber erst nachprüfen müsste, es könnte ja z.B. auch eine verheiratete Schwester sein). Das kann man unendlich fortführen. Was mir aufgefallen ist, Adelige haben oft sehr viele Paten. Da ging es sicher nicht um die Absicherung, sondern darum nur ja keinen zu beleidigen .

                          Der Namenszusatz Johann wurde in der Barockzeit eingeführt (wurde mir mal gesagt). Ausschlaggebend ist eher der zweite Name.

                          Und das mit dem "gottgegeben hinnehmen" des Todes kleiner Kinder glaube ich auch nicht. Der Umgang mit dem Tod war zwar "alltäglicher", wurden doch die Toten noch im Haus aufgebahrt und von dort zur Beerdigung getragen. Andererseits habe ich in einem Heimatmuseum Blumenkränze aus dem 19. Jahrhundert gesehen, an denen kleine Namenszettel (Name des Kindes) befestigt waren. Diese Blumenkränze waren hinter Glas und in der guten Stube aufgehängt. Da sage noch einer, dass die Familien den Tod der Kinder einfach so abgehakt hätten.

                          Grüßle
                          Eva

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                          • Hintiberi
                            Erfahrener Benutzer
                            • 26.09.2006
                            • 1095

                            #28
                            Original von Eva64
                            Der Namenszusatz Johann wurde in der Barockzeit eingeführt (wurde mir mal gesagt). Ausschlaggebend ist eher der zweite Name.
                            Also wurde "Johann" dann zu einer Art Modeerscheinung, die sich über Jahrhunderte hielt?
                            Ich würde jetzt mal sagen, daß mind. die Hälfte meiner männlichen Vorfahren und deren männl. Anverwandten vor ihrem eigentlichen Vornamen noch einen "Johann" hatten - und der taucht oft auch schon im Heiratseintrag nicht wieder auf...

                            Gruß
                            -Jens
                            Meine Ahnen
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                            • Eva64
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.07.2006
                              • 838

                              #29
                              Original von Hintiberi
                              Original von Eva64
                              Der Namenszusatz Johann wurde in der Barockzeit eingeführt (wurde mir mal gesagt). Ausschlaggebend ist eher der zweite Name.
                              Also wurde "Johann" dann zu einer Art Modeerscheinung, die sich über Jahrhunderte hielt?
                              Ich würde jetzt mal sagen, daß mind. die Hälfte meiner männlichen Vorfahren und deren männl. Anverwandten vor ihrem eigentlichen Vornamen noch einen "Johann" hatten - und der taucht oft auch schon im Heiratseintrag nicht wieder auf...
                              Genau so habe ich das auch bei meinen Vorfahren angetroffen.
                              Wenn man dann bei familysearch sucht bekommt man "tausende" Johann und Hans und was noch alles, weil man ja leider nicht nach dem zweiten Namen suchen kann. Das ist dann leicht unübersichtlich und mühsam. Auch die Ahnenforschungsprogramme könnten da an der Darstellung noch etwas verbessern, meiner Meinung nach.

                              Eva

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                              • lindemann
                                Erfahrener Benutzer
                                • 19.03.2007
                                • 167

                                #30
                                RE: Taufpaten

                                Für mich war die Pateninformation einmal sehr wertvoll, weil ich aus der Familienüberlieferung eine Fehlinformation bekommen hatte bezüglich des Geburtsortes meines Ur-Ur-Urgroßvaters Johann/ Christian Magnus Lindemann, nämlich Grabau, wo er auch später gelebt hat. Deshalb konnte ich den Geburtseintrag zunächst nicht finden. Als ich einen Paten für eines seiner Kinder fand, den Schneider Johann Eggert Lindemann aus Siebeneichen, schlug ich den Geburtstag meines Urahns auf gut Glück in Siebeneichen nach - und wurde sofort fündig!

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