Rätsel um die leibliche Familie eines Pflegekindes; können das die richtigen sein?

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  • WastelG
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2021
    • 660

    Rätsel um die leibliche Familie eines Pflegekindes; können das die richtigen sein?

    Guten Abend liebes Forum,

    Schon seit Tagen lässt mich mein Ahne Johann Leonhartsberger nicht mehr los. Eindeutig gesichert von ihm habe ich seinen Tot im Jahre 1865, seine Heirat von 1820 bzw. den dazugehörigen Ehekontrakt und die Hausübergabe zu Untergaisberg 12 (Klam bei Grein). Aus den beiden letzten geht hervor, dass Johann Leonhartsberger ein Pflegesohn von Johann Wansch war, und auch von eben diesem das Haus überschrieben bekommen hat.

    Wenn man nach dem Alter zum Zeitpunkt der Ehe geht, so muss er um 1790 geboren worden sein, wodurch ich auf folgende mögliche Taufe gestoßen bin:

    In Baumgartenberg (unweit von Klam) wurde am 09.05.1790 ein Johann Nepomuk (oder ist das ein Zwillingsbruder?) Leonhartsberger S.d. Georg L. und der Anna Maria geb. Prandtin geboren. Hierbei ist mir direkt der Taufpate Martin Wansch (aus Geisbach 18, Pf. Münzbach) aufgefallen, der sich auch bei allen seinen Geschwistern wiederfindet. Da ab der Taufe des Bruders Georg (1797) als Gattin des Martin Wansch nun nicht mehr Theresia sondern eine Katharina angegeben ist, muss er um diese Zeit geheiratet haben. Dementsprechen wäre seine zweite Trauung folgende. Die dazu passende Geburt wäre dann in Arbing (ebenfalls in der Nähe) 1756 gewesen. Dieser Martin Wansch war ein Bruder des späteren Ziehvaters Johann Wansch, der 1753 auf die Welt kam.

    Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die potentielle/vermeintliche Geburt des Johann (Nepomuk?) Leonhartsbergers, mit Taufpate Martin Wansch, deswegen zutreffend wäre, weil eben dieser ein Bruder des späteren Ziehvaters war. Bei dieser These stellt sich aber folgendes Problem auf:

    Der vermeintliche Vater des J. L., Georg starb erst 1823 (seine Mutter erst 1830), sprich nach dem sein Sohn in Pflege gegeben wurde. Leider konnte ich die Hinterlassenschaftsakte bei Familisearch des Vaters bislang nicht finden, wo mögliche Erben angegeben wären, oder gar ein Hinweis darüber dass er seinen Sohn in Pflege gab.

    Mir stellen sich daraus folgende Fragen:
    -Für wie wahrscheinlich haltet ihr es, dass der in Baumgartenberg geborene, und in Klam verheiratete Johann Leonhartsberger die gleiche Person ist?
    -Falls es wirklich der gleiche ist, warum gibt man sein Kind in Pflege? Die Einzigen möglichen Szenarien die ich mir vorstellen könnte wären finanzielle Notdurft, juristische Belangen gegen den Vater oder eine schwere Krankheit die die Versorgung nicht mehr ermöglicht.
    -Wurden auch die Geschwister in Pflege gegeben?
    -Wie warscheinlich ist es, dass der Ziehvater eine Verwandtschaft mit J.L. aufweist (weder bei der Trauung noch der Taufe des Vaters finden sich Anzeichen darüber).
    -Wo könnte ich für Akten der Übergabe in die Pflege betreffend fündig werden?

    Ich erwarte freilich nicht von euch, dass ihr mir alle Fragen beantwortet, vielmehr hoffe ich Wege zur Antwortsfindung zu finden. Dieser Pflegefall ist der erste unter meinen Ahnen, dementsprechen bin ich bei dieser Thematik ziemlich überfragt. Ich hoffe ich habe halbwegs verständlich das Problem rüberbringen können, falls nicht kann ich noch einige weitere Einträge anbieten, die ich mir heraus gepickt habe.

    Jedenfalls danke ich schon mal im voraus für eure Hilfe; Ich wünsche einen guten Start ins Wochenende und


    Liebe Grüße,
    Sebastian
  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1486

    #2
    Hallo Sebastian,

    das ganze sieht wirklich nach einer ziemlich komplexen und schwierigen Frage aus!

    Was ich auf jeden Fall bestätigen kann ist, dass es nicht unüblich war, Taufpaten die Vormundschaft zu übertragen, wenn die Eltern eines Kindes aus irgend einem Grund ausgefallen sind.
    Andererseits weiß ich zumindest aus den früheren brandenburgisch-preussischen Gebieten nach den Napoleonischen Kriegen (in anderen deutschen Regionen hatte ich zu dieser Zeit keine Vorfahren mehr), dass bei den Sterbeeinträgen zumindest FAST immer erwähnt wurde, wenn die betroffene Person in ihren letzten Lebensjahren sehr krank war und dass gleich BEIDE Eltern schon während der Kindheit Deines Vorfahren so schwer krank gewesen sein könnten, dass sie sich nicht mehr um ihren Nachwuchs kümmern konnten, wäre schon sehr ungewöhnlich!
    Persönliche Notlagen und/oder berufsbedingte lange Abwesenheiten BEIDER Elternteile als Grund liegen nach meiner Auffassung durchaus im Bereich des Möglichen: sie ließen sich mit etwas Glück indirekt belegen, wenn die Eltern über lange Zeiträume beispielsweise in Communicandenregistern nicht vorkommen sollten.

    Eine weitere Möglichkeit wäre dann noch, dass Dein Vorfahre gar nicht im Ort geboren wurde, sondern irgendwo anders und dann evtl. auch noch unehelich und dass der Pflegevater entweder ein "Freund der Familie", eng verwandt oder ein Mensch mit besonders hohem Ansehen im Ort war (Hatte er einen besonderen Beruf? Taucht er auffällig häufig auch bei anderen Familien als Taufpate auf?).

    Ich hoffe, ich habe Dich nicht noch mehr verwirrt und Du kannst mit dem einen oder anderen Gedanken von mir etwas anfangen!

    Viel Glück und liebe Grüße
    Giacomo
    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
    - rund um den Harz
    - im Thüringer Wald
    - im südlichen Sachsen-Anhalt
    - in Ostwestfalen
    - in der Main-Spessart-Region
    - im Württembergischen Amt Balingen
    - auf Sizilien
    - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
    - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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    • WastelG
      Erfahrener Benutzer
      • 09.04.2021
      • 660

      #3
      Hallo Giacomo,

      Vielen Dank für die Ausführungen. Du hast natürlich recht, es wäre äußerst unwahrscheinlich, dass beide Elternteile derart schwer erkrankten, dass sie sich nicht mehr um den Nachwuchs kümmern konnten; zumal sie relativ alt wurden.

      Soweit ich es erkennen kann, war der spätere Ziehvater Johann Wansch ein einfacher Bauer, der den väterlichen Hof in seinem Geburtsort nicht übernahm, und durch seine erste Trauung zum Gut bei Gaisberg 19 kam. Weder sein Bruder Martin, noch er selbst kommen ungewöhnlich häufig in den KB vor, es lässt sich aber erkennen, dass Martin eben immer der Taufpate der Familie Leonhartsberger, und Johann der Taufpate der Familie Reiterer (?) (siehe: zweiter Eintrag von unten) war. Warum dann der Johann und nicht Martin die Pflege übernommen hat, ist mir fraglich.

      berufsbedingte lange Abwesenheiten BEIDER Elternteile
      Das habe ich noch gar nicht in Betracht gezogen. Bei der Taufe ihrer letzten Kinder (Martin und Mathias) 1804 war der Vater bereits um die 54 Jahre, die Mutter in etwa 40. Danach finden sich keinerlei Einträge von diesem Haus (HN 2), bis 1813 als dann offenbar bereits eine andere Familie eingezogen war. Dass die Etern zwischen 1804 und 1813 beruflich verhindert waren (und auch deswegen das Haus verkauft haben, bzw. die Kinder in Pflege gegeben haben), ist den Einträgen nach möglich, der Vater wäre meines Erachtens dazu aber bereits zu alt.

      Im folgenden hat sich bereits jemand anderes mit diesem Rätsel auseinandergesetzt, vielleicht hilft das etwas weiter:

      Hallo liebes Forum, in den beiden Seiten dieses Vertrages kann ich leider nicht alles lesen. fol. 620 https://www.dropbox.com/s/7ctbbu4vi057zk7/38_620.JPG?dl


      Liebe Grüße,
      Sebastian

      Kommentar

      • Geschichtensucher
        Erfahrener Benutzer
        • 03.09.2021
        • 1045

        #4
        Als jemand, der heute mit Familien arbeitet, die ihre Kinder in Pflege geben, denke ich, auch damals wird es schon alle Formen der Überforderung gegeben haben. Psychische und physische Probleme können zu Vernachlässigung und Ablehnung geführt haben. Angesichts des jungen Ster bealters gab es sicher viele Stief-Probleme. Vor allem aber - was wir heute in Deutschland nicht mehr kennen - war da die nackte Not, die Kinder nicht ernähren zu können. Die Märchen der Gebrüder Grimm sind ja Spiegel dessen. Das "Weggeben" wird oft ein Dienst am Kind gewesen sein, und ein besser gestellter Bekannter/Verwandter ohne Nachkommen nahm das Kind gern auf.


        LG Iris
        Beste Grüße, Iris

        Kommentar

        • WastelG
          Erfahrener Benutzer
          • 09.04.2021
          • 660

          #5
          Hallo Iris,

          Ein früher Tot (solange der Georg L. wirklich der leibliche Vater des Johann ist) kann soweit ausgeschlossen werden. Aber das mit der Kinderlosigkeit des späteren Pflegevaters werde ich mir jetzt nochmal genauer ansehen. Vielleicht hatte Martin Wansch bereits Kinder, und hat dementsprechend das Pflegekind an seinen Bruder weitergegeben. Vielen Dank für den Tipp!

          Mir ist auch aufgefallen, dass bei den Herrschaftsunterlagen von Baumgartenberg sich immer wieder Einträge mit dem Titel "mündliche Bitte"
          (bsp. hier) finden. Wenn ich es richtig lese, geht es darin um die Aufnahme neuer Kinder in ein "Pflegamt". Ich tue mich bei der Schrift aber etwas schwer und habe den Text nur überflogen, weswegen ich auch weit daneben liegen kann.

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          • Geschichtensucher
            Erfahrener Benutzer
            • 03.09.2021
            • 1045

            #6
            Ja, ich habe nur ganz allgemein über Gründe gesprochen, Kinder zu diesen Zeiten wegzugeben.
            In deinem konkreten Fall wünsche ich dir viel Erfolg!
            LG Iris
            Beste Grüße, Iris

            Kommentar

            • WastelG
              Erfahrener Benutzer
              • 09.04.2021
              • 660

              #7
              In deinem konkreten Fall wünsche ich dir viel Erfolg!
              Alles klar, danke! Einige Szenarien die hier bereits eingeworfen wurden, habe ich noch nicht in Betracht gezogen. Es hilft immer auch die Meinung anderer zu hören.

              Ich hab gerade ein bisschen durch die KB von Münzbach geschaut, um Kinder von Martin oder Johann Wansch zu finden; das gestaltet sich als sehr aufwendig, da die Einträge nach Orte der Pfarre geordnet sind, aber über den jeweiligen Abschnitten nicht der dazugehörige Ort angegeben ist. Dennoch habe ich ein Kind von Martin finden können:

              Martinus (geb. 1798): https://www.familysearch.org/ark:/61...701&cc=1394580

              Hier war der Taufpate ein Georg Leonhartsberger; um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Würdet ihr die ganzen Indizien als ausreichend ansehen, dass dieser Georg auch der leibliche Vater meines Ahnen Johann ist? Es deutet vieles darauf hin, aber eindeutig ist es eben nicht.


              Liebe Grüße
              Zuletzt geändert von WastelG; 12.02.2022, 20:35.

              Kommentar

              • WeM
                Erfahrener Benutzer
                • 26.01.2017
                • 2165

                #8
                grüß euch, hallo Sebastian,


                kann der Grund, warum Johann als Pflegesohn zu Johann Wansch kam, in der Person des Johann Wansch liegen.
                Sprich hatte Johann Wansch keine eigenen Kinder? Und bekam durch den Pflegesohn Johann einen Nachfolger für sein Gütl und damit auch die Versorgung für sein Alter?


                Du weißt auch nicht in welchem Alter der Johann zu Johann Wansch kam.
                Gibt es in der/den betreffenden Pfarreien Einträge über die Firmungen?
                Firmung ungefähr im Alter von 10 - 14 Jahren. Daraus könntest du auf die Aufnahme in die Pflege schließen.


                Ja die Erbauseinandersetzung nach dem Tod des Georg L. wäre interessant. Vll. findest du die noch.



                Insgesamt könnte die gesamte Konstellation passen, aber Belege sind Belege.
                In der Familie (Nebenlinie) meines Mannes gab es so eine Inpflegenahme vor dem ersten Weltkrieg. Das Ehepaar nahm den Sohn des Bruders in Pflege.
                Heutzutage würde das wohl in Hinblick auf die Erbschaftssteuer über Adoption geregelt.

                VG, Waltraud
                Zuletzt geändert von WeM; 12.02.2022, 23:44. Grund: Korrektur: die 2. Ehe war beim Martin Wansch

                Kommentar

                • WastelG
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.04.2021
                  • 660

                  #9
                  Guten Abend Waltraud,

                  Sprich hatte Johann Wansch keine eigenen Kinder?
                  Aus seiner zweiten Ehe jedenfalls nicht. Zwischen 1807 und dem ersten Kind meines Ahnen finden sich keine Geburten in Gaisberg HN 12.

                  Seine erste Trauung, bzw. mögliche Kinder die daraus entstanden sind habe ich bislang noch nicht gefunden, dass liegt aber eben auch an dem unübersichtlichen KB auf Familysearch. Hier wird seine erste Heirat aber wie folgt angegeben:
                  1. Trauung: Pfarre Münzbach am 23.10.1773 Geisberg 19
                  http://www.data.matricula.info/php/view2...d=636576&count= Bild 00079
                  Joannes Wänsch, ledig (V.: Joannes) oo W. Maria Rigler (oo + Martin, Reith)

                  Gibt es in der/den betreffenden Pfarreien Einträge über die Firmungen?
                  Nicht das ich wüsste, auf Matricula sind nur die üblichen Verdächtigen vorhanden (Tauf-, Trauungs-, Sterbeeinträge).

                  Ja die Erbauseindersetzung nach dem Tod des Georg L. wäre interessant. Vll. findest du die noch.
                  Da werde ich später am Abend nochmal die Herrschaftsakten durchblättern müssen. Gestern habe ich bereits diese hier, ab dem Sterbezeitpunkt bis Ende durchgesehen, leider ohne Erfolg. Vielleicht habe ich auch was übersehen.


                  Danke soweit an alle!
                  Zuletzt geändert von WastelG; 12.02.2022, 21:04.

                  Kommentar

                  • Gudrid
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.04.2020
                    • 1351

                    #10
                    Hallo Wastel,

                    ich habe in meiner Ahnenreihe so einen Fall.
                    Meine Ururgroßmutter bekam meinen Urgroßvater ledig. Später heiratete sie einen Bauernsohn, der zur Hochzeit war die Hofübergabe. Sie bekamen einen Sohn (geb. 1879) und nach drei Jahren schaffte es der Bauer, dass der Hof verkauft werden musste. Er brachte sich mit dem restlichen Geld ein Leben lang durch, meine Ururgroßmutter musste bis an ihr Lebensende als Dienstbote arbeiten. Der eheliche Sohn wurde aus der Not heraus zu einem Ehepaar in Pflege gegeben und hat es gut getroffen. Dieses Paar hatte keine eigenen Kinder und der Pflegesohn erbte deren zwei Höfe. Das alles weiß ich aus der mündlichen Überlieferung von dessen Nachkommen.

                    Ich an deiner Stelle würde auch erst einmal schauen, ob die Pflegeeltern kinderlos waren. Hier in unserer Gegend kam es gar nicht so selten vor, dass kinderlose Paare armer Leute Kinder in Pflege nahmen, um für die Nachfolge des Hofes zu sorgen und damit auch für die eigene Versorgung im Alter.
                    Liebe Grüße
                    Gudrid
                    Lieber barfuß als ohne Buch

                    Kommentar

                    • WastelG
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.04.2021
                      • 660

                      #11
                      Guten Abend Gudrid,

                      Sehr interessanter Einblick in deine Familiengeschichte. Ich bin jetzt nochmal die Tauf- bzw. Sterbebücher von Münzbach, und da Johann Wansch irgendwann nach Untergeisberg 12 zog, auch die von Klam durchgegangen. Und tatsächlich:
                      Am 26.02.1775 bringt seine Frau die Tochter Magdalena auf die Welt, die aber wenige Tage darauf verstirbt. 1777 gebärt sie ihr zweites Kind, Dominicus, doch auch dieser stirbt im Kindesalter. Nach dem Umzug nach Klam stirbt auch seine erste Frau im Jahre 1807, woraufhin er noch im gleichen Jahr die nächste zur Frau nimmt (um genau zu sein zwei Monate darauf (!)). Aus dieser zweiten Ehe ist, wie ich schon festgestellt habe, kein Kind hervorgegangen, dementsprechen war das Paar kinderlos.

                      Um nochmal zusammen zu fassen:
                      Mein Ahne Johann Leonhartsberger war ein Pflegekind von Johann Wansch. Eine mögliche Taufe findet sich in Baumgartenberg, mit Pate Martin Wansch, ein späterer Bruder des Pflegevaters. Weder aus der ersten noch der zweiten Ehe des J. W. gingen Kinder hervor, sein Gut sicherte er aber 1819 mit einer Überschreibung des Hauses ab.

                      Die Frage nach dem Warum, ist nun zumindest einigermaßen geklärt (falls meine Hypothese stimmt). Es ist also durchaus denkbar, dass wie in Gudrids Stammbaum, nur ein Kind in Pflege, an einen befreundeten Bauern gegeben wurde, welcher gewissermaßen seine Existenz und sein Erbe absichern wollte. Weiters wäre noch interessant, wie Waltraud bereits anmerkte, den Eintrag in den Herrschaftsakten für die Erbauseinandersetzung zu finden. War mein J. L. noch berechtigter Erbe, wie viel vererbten die Eltern (ein Anzeichen für Armut?) etc.? Deswegen mach ich mich mal auf die Suche, vielleicht finde ich noch was.

                      Die angenommene These über die leiblichen Eltern ist zwar mittlerweile sehr wahrscheinlich, aber eben nicht belegt, auch hier könnte der Erbschaftseintrag helfen.

                      Liebe Grüße,
                      Sebastian

                      Kommentar

                      • WastelG
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.04.2021
                        • 660

                        #12
                        Kurzer Einschub:

                        Ich bin erst jetzt gerade drauf gekommen, dass die Herrschaftsakten über ein Namensregister verfügen . Das macht die Suche natürlich einfacher. Wieder typisch, dass ich das erst raffe, nachdem ich hunderte Seiten im langsamen Familysearch durchgeblättert habe *Haare rauf*.

                        Den einzigen Leonhartsberger der um den Tot des potentiellen Vaters (1823) und den der Mutter (1830) zu finden ist, ist folgender:
                        Discover your family history. Explore the world’s largest collection of free family trees, genealogy records and resources.

                        Das hilft aber nur wenig weiter; Es kann doch nicht sein, dass es keine Abhandlung der beiden gab oder? Kann es sein, dass wenn man nichts bedeutendes zu vererben hat, eine solche nicht verfasst wurde? Kann ich mir nicht vorstellen, schließlich muss doch die Übergabe des Hofes irgendwo vertraglich abgesichert werden.

                        Der Kopf raucht, und die Augen sind müde. Ich geh ins Bett!
                        Liebe Grüße,
                        Sebastian

                        Kommentar

                        • WastelG
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.04.2021
                          • 660

                          #13
                          Guten Abend,

                          Beim Lesen des Übergabevertrags vom Gut zu Untergaisberg 12, von Johann Wansch an seinen Pflegesohn, ist mir gerade aufgefallen, dass ein gewisser Georg Leonhartsberger unterschrieben hat. Dabei kann es sich doch eigentlich fast nur um den vermeintlichen Vater handeln, oder? Würden euch all diese Evidenzen ausreichen, um die Verwandtschaft als gesichert abzustempeln? Ich meine mittlerweile deutet doch so gut wie alles darauf hin: Die verwandtschaft des Patens mit J. W., seine kinderlosigkeit, örtliche Nähe der Orte und jetzt auch noch die Unterschrift eines Georgs bei der Hausübergabe.

                          Hier der Eintrag zu der Unterschrift des Georg:
                          Discover your family history. Explore the world’s largest collection of free family trees, genealogy records and resources.


                          Freilich kann das alles auch nur ein großer Zufall sein, ich habe eben keine eindeutigen Belege .

                          Liebe Grüße,
                          Sebastian

                          Kommentar

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