Tauftaler / Taufmünze

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  • dersucher
    Erfahrener Benutzer
    • 29.07.2009
    • 231

    Tauftaler / Taufmünze

    Hallo !

    Ich habe hier einen Tauftaler und kann den nicht zuordnen, er befindet sich schon lägerer Zeit in unsere Familie ( Eichsfeld ).
    Wer kann mir darüber etwas sagen ?
    Durchmesser: ca. 5,5 cm
    Gewicht: 40 Gramm
    Silber

    Gruß
    Dieter
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von dersucher; 19.03.2010, 13:00.
  • wiehopf
    Erfahrener Benutzer
    • 19.07.2008
    • 368

    #2
    Tauftaler sind medaillenartige Gepräge im Taler-Gewicht, die sich in Bild und Schrift auf die christliche Taufe beziehen. Sie wurden dem Täufling von seinem Paten zur Taufe geschenkt. Eine große Anzahl Tauftaler wurden seit dem 17. Jh. bis etwa 1767 im Harz in der Münzstätte Zellerfeld geprägt. Als Vorbild des Harzer Tauftalers dienten vermutlich die aus der sächsischen Münzstätte Gotha bekannten Tauftaler aus den Jahren 1670 und 1671.
    Die Gepräge der Tauftaler zeigen vielfältige Darstellungen der Taufe, wie z.B. die Taufe Christi im Jordan oder Taufzeremonien in der Kirche, ergänzt wurden sie durch christliche Texte und Taufsprüche.

    Quelle:
    Hallo zusammen, die Numispedia ist leider nicht mal eben so zu updaten wie das Forum und da der Server bald weg kommt, musste ich die Numispedia erstmal




    Hier findet sich um 9. Kapitel eine Info über Tauftaler
    Zuletzt geändert von Pendolino; 11.10.2010, 17:09. Grund: defekte Links entfernt

    Kommentar

    • Cardamom
      Erfahrener Benutzer
      • 15.07.2009
      • 2027

      #3
      Hallo Dieter,

      Hier ein paar theologische Deutungen zu den beiden bildlichen Darstellungen:

      Bild 1 zeigt die Taufe in lehrhaft-allegorischer Darstellung: Ein Kind wird zur Taufe gebracht. Links ist die Kirche als Frauengestalt abgebildet, sie trägt das Kreuz von Jesus Christus, den Kelch mit darüber schwebender Hostie (Sinnbild für die Eucharistie/HL. Abendmahl) und den Krug mit Taufwasser. Diese Gaben verweisen auf Christus, sie werden von der Kirche an den Täufling vermittelt.
      Der Spruch "Die Tauffe flößt den Glauben ein,
      die Lieb und Hoffnung Zeugen sein" (= Liebe und Hoffnung sind Zeugen davon)
      gibt den Hinweis auf die beiden Frauengestalten rechts, die Liebe und Hoffnung darstellen.
      So stellt diese Abbildung die Taufe in den Zusammenhang des Wortes des Apostels Paulus: "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen" (Übers. nach Luther)
      Über allem schwebt ein Dreieck mit drei Wölkchen(?), die Zahl drei als Zeichen für die göttliche Dreieinigkeit, Strahlen gehen davon aus als Zeichen der göttlichen Herrlichkeit.

      Bild 2 zeigt die Taufe von Jesus Christus nach dem Neuen Testament, aber bildlich ausgeschmückt.
      Johannes, gen. der Täufer, tauft Jesus; der Himmel öffnet sich, eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes kommt herab; GottVater schaut in Gestalt eines alterwürdigen Mannes herab.
      Die Darstellung Gottes in menschlicher Gestalt muß als volkstümlich betrachtet werden, normalerweise achten Darstellungen, z.B. in Kirchen, die theologische Richtlinie (Bilderverbot: "Du sollst Dir kein Bildnis machen"), Gott selbst nicht figürlich darzustellen, höchstens symbolisch (siehe Bild 1).

      So, das war das Wort zum Sonntag ... Ich hoffe, ich habe nicht gelangweilt ... (ansonsten: melden)

      Liebe Grüße
      Cornelia

      Kommentar

      • dersucher
        Erfahrener Benutzer
        • 29.07.2009
        • 231

        #4
        Tauftaler

        Hallo wiehopf,
        Hallo Cornelia !

        Herzlichen Dank für diese ausführlichen Informationen.

        Gruß Dieter

        Kommentar

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