Besuch aus der DDR
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Wir haben alle was gemeinsam.
Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen. -
@Silke Schieske
Wenn man auch noch nahe der Grenze wohnte, war das verdächtig, ich hau jetzt mal ab.
Es gibt ja ein Buch, da wurde von einem vierzehnjhrigen Mädchen ein vernutlich öffentliches Plakat
von Stalin mit Lippenstift "verschönt", und dafür nusste sie acht Jahre, von 1946 bis 1954, hinter bewachten Mauern verbringen, ob das ein Jugend-Heim oder eine Haftanstalt, weiß ich nicht.
Buch "Die Schleife an Stalins Bart" bei amazon https://www.amazon.de/Die-Schleife-S.../dp/3492240933
Das war damals noch die Zeit des Stalinkults in der DDR, ob sowas später noch so war, weiß ich nicht.
P.S. Anmalen von Parteiwahlplakaten ist moentan auch sehr beliebt.
Gruß JuergenZuletzt geändert von Juergen; 28.08.2021, 14:49.Kommentar
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Wir haben alle was gemeinsam.
Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.Kommentar
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Besuch aus der DDR
Hallo,
mein Vater stammte aus der Nähe von Dresden. Ein paar seiner Geschwister lebten noch in der damaligen DDR. Mein Vater kam nach 1945 in die BRD und fuhr so ca. 4-5 mal nach drüben. ca. 2 mal wegen Beerdigungen und 2 mal fuhr die komplette Familie mit. Das ganze Procedere mit Anmeldung, Zwangsumtausch usw. war schon speziell. Seine Geschwister waren so ca. 2mal hier im Westen wegen Familienjubiläen. Da waren die Geschwister aber auch noch keine Rentner. Also dieses Märchen würde ich nicht glauben.
Viele fränkische Grüße
EdithKommentar
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Hallo,
zuerst zwei Hinweise:
- Die DDR gab es erst ab 1949, das Urteil fällte die sowjetische Besatzungsmacht. Erst durch die zunehmende Souveränität der DDR wurde sie durch diese freigelassen.
- Ein Witz über die britische Besatzungsmacht auf offener Bühne, brachte Wolfgang Neuss 1946 mal ein halbes Jahr Gefängnis ein (er setzte Briten mit Schweinen gleich).
... nach dem verheerenden Krieg waren die Sieger recht "empfindlich".
Nun, wie schon andere schrieben, nach dem "Grundlagenvertrag" DDR - BRD und nicht zuletzt in den 1980ern gab es zahlreiche Lockerungen. Auch der Besuch von Kirchentagen in der BRD war für engagierte Christen möglich.
VG
SilvioSuche FN: Dülge (Stettin, Lublin) / Streich und Hintz (Großpolen, Lublin) / Seeger (Elbing, Danzig und Berlin) / Havemann, Thiede und Stolz (Breslau, Bernau und Berlin).Kommentar
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Die Genehmiungen in den Westen zu reisen, hing stark von der Bezirksleitung (SED/Stasi) der einzelnen Bezirksstädte ab u. waren oft willkürlich. Anders konnten wir uns die Genehmigungen nicht erklären. Die 1. Einwilligung mußte stets der Betrieb o. die Institution, wo die Antragenden arbeiteten, geben. Beispiele: Bei den Konfirmationen unserer Söhne wurden meine Eltern, brave, aber unauffällige SED-Mitglieder, in der Landwirtschaft tätig, abgelehnt. Die LPG gab die Erlaubnis, aber das Bezirksamt Neubrandenburg lehnte ab. Begründung: Als Großeltern wären sie Verwandte 2. Grades u. nur die des 1. Grades dürften reisen. Zur gleichen Zeit hatte auch die Schwester meiner Mutter einen Antrag gestellt, Arbeiterin u. kein SED-Mitglied. Sie lebte im Bezirk Erfurt u. war die Großtante unserer Söhne. Sie durfte kommen. Ein anderes Mal, wieder Konfirmation, meine Eltern Ablehnung. Meine beiden Schwestern waren in der Volksbildung tätig (Kindergärtnerin im Bez. Neubrandenburg u. Grunschullehrerin im Bez. Rostock). Es hieß immer: in der Volksbildung Tätige hätten keine Chance. Meine Schw. aus Bez. Neubrand. Ablehnung, aber die aus dem Bez. Rostock durfte kommen. Beide Schw. unter 40 J. Wie will man so etwas verstehen ??
Juanita
Zuletzt geändert von Juanita; 12.09.2021, 12:45.Kommentar
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Hallo Juanita,
Dazu kommt noch der jeweilige Zeitpunkt mit politischer Großwetterlage. Vieles erscheint mir auch aus einer Logik, die schlicht anders war. Aus der UdSSR gibt es dazu einen "Witz" in etwa:
Während der Parade zum x.ten Jahrestages des Sieges trifft ein sowjetischer General zufällig auf einen etwa gleichaltrigen Wachposten, einen einfachen Soldaten. In diesem erkennt er seinen Bruder, den er nach der Revolution von 1917 aus den Augen verloren hatte.
"Mensch Burder, Du warst doch von Anfang an bei den Roten, während ich zuerst zu den Weißgardisten ging, wieso bist du noch einfacher Soldat?" Dieser:
"Ganz einfach, während du auf dem Personalbogen ankreuzen kannst: 'Bruder während der Revolution bei den Roten', muß ich ankreuzen 'Bruder während der Revolution bei den Weißen'. Somit bin ich ein Sicherheitsrisiko und werde nicht befördert."
VG
SilvioSuche FN: Dülge (Stettin, Lublin) / Streich und Hintz (Großpolen, Lublin) / Seeger (Elbing, Danzig und Berlin) / Havemann, Thiede und Stolz (Breslau, Bernau und Berlin).Kommentar
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Ja klar. Es ist heute nur noch schwer vorstellbar. Aber in den Medien war sowas tabu, Internet gab es nicht, also war die Info zu dem Thema bei den Leuten quasi nicht vorhanden. Alles nur Hörensagen und Gerüchte. Außerdem gab es keinen Weg, das irgendwie durchzusetzen, geschweige einzuklagen. Eine offizielle Beschwerde hätte wohl dazu geführt, dass man hätte nie fahren dürfen.
Ich habe damals auch nur den Antrag gestellt, um die Bonzen zu beschäftigen und zu ärgern. Ich bekam nämlich Westpakete und die nicht
. Ich habe nie damit gerechnet, dass die mich fahren lassen, denn systembedingt (damals Stasi, heute sagt man google), kannten die meine Einstellung zu dem Staat wahrscheinlich sehr genau.
Lieben Gruß
Lutz
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mein Stammbaum
suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/PrignitzKommentar
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Ich bin in der DDR aufgewachsen. Wir hätten uns vor Leuten, die vor dem Rentenalter in die BRD fahren durften, zumal zum republikflüchtigen Sohn oder mit der ganzen Familie, in Acht genommen. Also z. B. nicht zu ehrlichen politischen Statements hinreißen lassen. Aber damit hat man sich ja sowieso zurückgehalten.
Also "anrüchig", diese Geschichte.Beste Grüße, IrisKommentar

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