Geburtsort bekannt, aber kein Taufeintrag in Kirchenbuch + Gedanke

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  • DerRastlose
    Erfahrener Benutzer
    • 24.12.2018
    • 147

    Geburtsort bekannt, aber kein Taufeintrag in Kirchenbuch + Gedanke

    Hallo liebe (und hoffentlich gesunde) Community!

    Ich komme an einem Punkt in meiner Forschung nicht weiter und hoffe, dass mir hier vielleicht jemand einen richtigen Denkanstoß geben kann. Da ich nicht wusste, ob ich mein Problem lieber im allgemeinen Forum oder im Unterforum "Ost-Westpreußen" stellen sollte, hoffe ich, dass ich mich letztendlich nicht falsch entschieden habe. Falls ja, würde ich die Moderation gerne darum bitten, mein Thema zu verschieben.

    Nun aber zu meinem Problem:

    ------------

    Ich suche Informationen über die Eltern eines in Westpreußen geborenen Vorfahren, finde aber trotz Einsicht in die Kirchenbücher keinerlei Anhaltspunkte. "Gesichert" weiß ich über meinen Vorfahren folgendes:

    Andreas Rubert starb am 20. März 1883. Laut der Sterbeurkunde aus dem Staatsarchiv Marienburg, die mir zugesendet wurde, gehen folgende Angaben hervor:
    - Er starb im Alter von 86 Jahren (daher Zeitraum der Geburt zwischen 1796 und 1797)
    - er wurde in Königshagen, Westpreußen geboren
    - er war katholisch

    Königshagen gehörte zur St. Nikolai Kirche in Elbing. Ich habe bereits das digitalisierte Kirchenbuch von Elbing durchgestöbert, ab dem Jahre 1796 bis 1805, konnte aber nirgendwo einen Eintrag finden.

    Ich habe noch einen Gedanken, den ich mit mir herum trage, welcher mir beim Lesen aller Einträge des Kirchenbuches aufkam:
    Der Vorname Andreas taucht nicht ein einziges Mal im oben genannten Zeitraum auf. War der Name so selten? Oder wurde er in diesem Zeitraum lediglich nicht in Ost-/Westpreußen benutzt und stammt wahrscheinlich aus einer anderen Gegend?
    Ich sah im Kirchenbuch auch einige Einträge mit der Herkunftsangabe Schottland bezüglich der Eltern mancher Kinder. Der Vater von Andreas wird bei seiner späteren Hochzeit in Neukirch-Höhe als Johann angegeben. Der Name Johannes wird in den Kirchenbüchern immer wieder vorgefunden (war damals wohl auch sehr modern), aber nie in der Schreibweise Johann. Kann es vielleicht sein, dass es sich bei den Eltern von Andreas um Einwanderer handelte?

    Johann Rubert (der Vater) lebte zuletzt in Behrendshagen (Westpreußen), aber auch hier konnte ich keinen Eintrag im dazugehörigen katholischen Sterbebuch finden. Der Name des Vaters geht aus einem Heiratseintrag hervor (Neukirchhöhe, Westpreußen, Andreas Rubert lebte zu diesem Zeitpunkt bereits in Neukirchhöhe bis zu seinem Tod im Jahre 1883).

    -------

    Das ist alles, was ich an Informationen besitze
  • Su1963
    Erfahrener Benutzer
    • 08.01.2021
    • 1247

    #2
    Eine Möglichkeit wären "Sonder"-Matrikel. In manchen Pfarren sind z.B. eheliche und uneheliche Geburten gesondert erfasst. Auch Militär-Matrikel wurden an den jeweiligen Regiments-Standorten getrennt geführt.


    Ich hatte aber auch schon oft unterschiedliche bzw. wechselnde Pfarrzuständigkeiten einzelner Ortsteile. Vielleicht könnte also statt der vermuteten Pfarregewesen im infrage kommenden Zeitraum eine andere zuständig gewesen sein.

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    • benangel
      Erfahrener Benutzer
      • 09.08.2018
      • 4661

      #3
      Man findet bei ancestry im ev. KB Trunz am 3. Dezember 1797 die Geburt eines Andreas Rubert als Sohn von Johann Rubert, Einwohner in Berenshagen (= wohl Behrendshagen, gleich neben Königshagen) und seiner Frau Göttlieb geb. Freytag.
      Gruß
      Bernd

      Kommentar

      • DerRastlose
        Erfahrener Benutzer
        • 24.12.2018
        • 147

        #4
        Zitat von benangel Beitrag anzeigen
        Man findet bei ancestry im ev. KB Trunz am 3. Dezember 1797 die Geburt eines Andreas Rubert als Sohn von Johann Rubert, Einwohner in Berenshagen (= wohl Behrendshagen, gleich neben Königshagen) und seiner Frau Göttlieb geb. Freytag.
        Lieber benangel!

        Das scheint ein Volltreffer zu sein! Zumindest ist es sehr sehr sehr nah dran als ich es mir hätte vorstellen können Vielen lieben Dank, wirklich!

        Weiß man denn, ob es damals mal öfter vorkam, dass die Konfession gewechselt wurde? Ich meine gelesen zu haben, dass es weniger Katholiken als Evangelikale gab in dieser Region.

        Kommentar

        • Horst von Linie 1
          Erfahrener Benutzer
          • 12.09.2017
          • 22421

          #5
          Gottliebe hört sich ja stramm evangelisch an.
          Was sind Evangelikale? So was wie Katholen?
          Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
          Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
          Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

          Und zum Schluss:
          Freundliche Grüße.

          Kommentar

          • Andre_J
            Erfahrener Benutzer
            • 20.06.2019
            • 2089

            #6
            Zitat von DerRastlose Beitrag anzeigen

            Weiß man denn, ob es damals mal öfter vorkam, dass die Konfession gewechselt wurde? Ich meine gelesen zu haben, dass es weniger Katholiken als Evangelikale gab in dieser Region.
            Man ging wohl den Weg des geringsten Widerstands bzw zur nächstliegenden Kirche.

            Stand 1887 gab es in Behrendshagen 6 Katholiken, und in Königshagen nur drei. Denn die zuständige katholische Kirche in Elbing war weit weg, die evangelische Kirche Trunz lag dagegen quasi nebenan.

            In Neukirch Höhe war es umgekehrt, da waren 97% der Bewohner katholisch, weil die Kirche im Dorf katholisch war. Das galt mehr oder weniger für das gesamte ehemalige Amt Tolkemit.

            Also wird dein Andreas erst zum Lebensende hin auf katholisch gewechselt haben, eventuell wegen einer Heirat.

            Gruß,
            Andre_J
            Gruß,
            Andre

            Kommentar

            • Andre_J
              Erfahrener Benutzer
              • 20.06.2019
              • 2089

              #7
              Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
              Was sind Evangelikale? So was wie Katholen?
              Im Englischen schon

              Gruß,
              Andre_J
              Gruß,
              Andre

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              • BAHC
                Erfahrener Benutzer
                • 23.07.2007
                • 1344

                #8
                in der Region gab es durchaus "Mischehen". Der Kreis Elbing war überwiegend evangelisch bis auf die Kirchspiele Tolkemit und Neukirch-Höhe, die zum Bistum Ermland gehörten.
                Man findet im kath. KB Neukirch-Höhe durchaus Einträge bei den Heiraten, wo ein Partner als acatholicus (=evangelisch) bezeichnet wird. Wenn das Paar in Neukirch-Höhe blieb, wurden die Kinder kath. getauft.

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                • DerRastlose
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.12.2018
                  • 147

                  #9
                  @Andre_J & @BAHC

                  Ein Danke an euch beide. Solche Art Information war mir bisher nie geläufig. Man lernt nie aus!

                  Kommentar

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