es ist (k)ein Kind geboren ...

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  • Cardamom
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2009
    • 2096

    es ist (k)ein Kind geboren ...

    Liebe Forumsteilnehmer!

    Ich bin einer wichtigen Sache auf der Spur.
    Meine Mutter (*1940) hat evtl. noch eine(n) bisher unbekannte(n) Schwester/Bruder. Ort der Handlung ist Nürnberg.
    Fakt ist, die Ehe ihrer Eltern wurde 1947 geschieden. Sie wuchs dann bei ihrer Stiefmutter auf. Das Thema war immer ein Tabu.
    Sie kann sich erinnern, dass ihr Vater irgendwann mal geäußert hat, dass er, aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, zuhause seine Frau im Krankenhaus besucht hat, und das Neugeborene wäre schwarz gewesen. Für ihn der Grund, sofort die Scheidung einzureichen.
    Zur Mutter bestand dann kein Kontakt mehr, und sie ist schon lange verstorben. Die Hautfarbe deutet auf amerik./brit.Soldat als Vater hin.

    Die Nachfrage beim Standesamt des Wohnortes ergab keinen vorhandenen Geburtseintrag.

    Der Standesbeamte war nett und gab den Tip, es beim Einwohnermeldeamt zu versuchen, was ich nicht verstehe, denn wenn es gemeldet ist, muss es ja auch einen Geburtseintrag geben ...

    Möglich wäre auch eine Adoption. Aber dann müsste es auch: den Geburtseintrag geben.

    Wer hat eine Idee, wie wir am Besten weitersuchen? Nützen evtl. die Scheidungsakten etwas, weil das Kind als "Beweis" für eine schuldhafte Scheidung benutzt wurde?

    Wir versuchen jetzt, Verwandschaft der Mutter meiner Mutter ausfindig zu machen, die evtl. noch Informationen haben.

    Für jeden Tip bin ich dankbar.

    Cornelia
  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3265

    #2
    Hallo,

    da damals die unehelichen und die außerehelichen Kinder den Geburtsnamen der Mutter bekamen, auch unter diesem Namen suchen.
    Hast Du die Sterbeurkunde von Deiner Großmutter schon?
    Deinen Halbonkel zu suchen wird schwierig, da sich alles noch in der geschützten Standesamtzeit abspielt.
    Hast Du schon versucht beim Staatsarchiv an die Scheidungsurkunde zu kommen?
    Laß Dir vom Wohnort Deiner Großmutter die Meldekarte ausstellen. Da könnte eventuell der Halbbruder Deiner Mutter aufgegführt sein, oder auch woher Deine Großmutter zugezogen ist.

    Viel Erfolg
    wünscht
    Gudrun

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    • Cardamom
      Erfahrener Benutzer
      • 15.07.2009
      • 2096

      #3
      Hmmm. Danke erstmal. Das Krankenhaus ist nicht bekannt, aber wenn es auch Nürnberg war, dann müsste doch im Standesamt ein Eintrag zu finden sein!

      Das Problem ist: das Kind ist während der Ehe geboren und damit rechtlich bei der Geburt ehelich, wenn ich richtig sehe. Deswegen glaub ich nicht an einen Eintrag unter dem Geburtsnamen der Mutter. Ich meine, der Standesbeamte hat das schon nachgeschaut. Leider sind Ehename und Geburtsname seeehr häufig ...

      Gabs damals schon Adoptionen vom Krankenhausbett weg?

      Sterbeurkunde habe ich letzte Woche angefordert.
      Ich bzw. meine Mutter, die hat ja ein rechtliches Interesse, werden jetzt
      - Meldeeintrag
      - Scheidungsurkunde anfordern ...

      Muss man nur die Urkunde oder Kopien der Scheidungsakte anfordern, um möglichst viele Informationen zu bekommen?

      Liebe Grüße
      Cornelia

      Kommentar

      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3265

        #4
        Hallo,

        das Kind ist zwar während der Ehe geboren, aber der Vater wird ja die Vaterschaft nicht anerkannt haben. Es war ja offensichtlich, daß das nicht sein Kind ist. Daher könnte das Kind schon unter dem Mädchennamen der Mutter stehen.
        Bestelle Dir im Stadtarchiv gleich mal die Meldekarte Deiner Großmutter, das wäre jetzt, außer die Sterbeurkunde, der nächste Schritt.
        Dann bekommst Du vielleicht über das Jugendamt hinweise. Bei einem unehelichen oder außerehelichen Kind war das Jugendamt sofort da.

        Viel Glück
        wünscht
        Gudrun

        Kommentar

        • Cardamom
          Erfahrener Benutzer
          • 15.07.2009
          • 2096

          #5
          @Gudrun

          Laut Aussage meiner Mutter war das Kind anfänglich hellhäutig. Vermutlich hat der Ehemann er die Vaterschaft anerkannt.
          Erst allmählich kam heraus, dass das Kind nicht von ihm ist, weil es immer dunkler wurde. Dieses Phänomen der allmählichen Pigmentierung habe ich in Google verifiziert.

          Kommentar

          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4724

            #6
            Hallo Gudrun,
            selbst wenn ein Kind während der Ehe geboren wird und es allen bekannt ist, dass der Ehemann der Mutter nicht der Vater des Kindes ist, so ist dieses Kind dennoch in die Ehe hineingeboren, gilt also als eheliches Kind. Alles andere wird dann erst im Nachhinein gerichtlich geregelt. Das heißt, das Kind würde erstmal mit dem Ehenamen ins Geburtenbuch eingetragen werden und es würde allenfalls hinterher ein Randvermerk nachgetragen werden.

            Hallo Cornelia,
            mir kommt die Erzählung des Vaters fast eher wie eine Ausrede vor. Es wäre sicher auch nicht das erste mal, dass einem Kind eine Geschichte erzählt wird, warum es zu einer Scheidung der Eltern kam und warum das Kind keinen Kontakt zur Mutter hat, die nicht den Tatsachen entspricht. Es ist merkwürdig, dass er aus der Kriegsgefangenschaft kam und seine Frau im Krankenhaus mit dem Neugeborenen besuchte. Er konnte doch also sowieso gar nicht der Vater dieses Kindes sein. Zudem müsste es, egal, wie die Zusammenhänge sind, dennoch einen Geburteneintrag geben. Eine anonyme Geburt und Adoption vom Fleck weg wird es sicher auch nicht gegeben haben, wenn er sie im Krankenhaus besuchte und ihm erst mit der Zeit Zweifel kamen.

            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

            Kommentar

            • Cardamom
              Erfahrener Benutzer
              • 15.07.2009
              • 2096

              #7
              Ja, die Geschichte hat manche Merkwürdigkeiten. Meine Mutter kann mir auch nur das sagen, was sie im Alter von 6 Jahren und später durch Zufall irgendwann "aufgeschnappt" hat. Darum suchen wir jetzt nach Fakten ...
              Danke fürs´Mitdenken !

              Cornelia

              Kommentar

              • Friedhard Pfeiffer
                Erfahrener Benutzer
                • 03.02.2006
                • 5053

                #8
                Zitat von Cardamom Beitrag anzeigen
                Das Krankenhaus ist nicht bekannt, aber wenn es auch Nürnberg war, dann müsste doch im Standesamt ein Eintrag zu finden sein!

                Muss man nur die Urkunde oder Kopien der Scheidungsakte anfordern, um möglichst viele Informationen zu bekommen?
                In Nürnberg haben damals [fast] alle Mütter in der Frauenklinik in der Flurstraße entbunden. Evtl. in der Hallerwiese. Für diese alle war das Standesamt I [Nürnberg-Nord oder St. Sebald zuständig]
                Man kann eine vollständige Kopie der Heiratsurkunde anfordern. Aus dieser ergibt sich durch einen Rand- oder Fußvermerk unter welchem Aktenzeichen von welchen Landgericht die Scheidung ausgesprochen war. Dann kann man entweder bei diesem Gericht [oder falls es schon an das Staatsarchiv Nürnberg abgegeben wurde, bei diesem] das Urteil anfordern. Aus dem Urteil wird sich möglicher Weise ergeben, dass die Ehe aus dem "Verschulden" der Ehefrau wegen dem außerehelichen Kinden mit Namen und Geburtsdatun geschieden worden ist.
                Mit freundlichen Grüßen
                Friedhard Pfeiffer

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                • gudrun
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.01.2006
                  • 3265

                  #9
                  Hallo,

                  die Schwierigkeit ist halt, daß die Geburt noch in die geschützte Zeit fällt.
                  Da gibt es eigentlich nur die Möglichkeit über die Meldekarte der Großmutter, vielleicht etwas zu erfahren. Vielleicht bekommt man noch das Scheidungsurteil, sofern es noch erhalten wurde.

                  Viele Grüße
                  Gudrun

                  Kommentar

                  • Cardamom
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.07.2009
                    • 2096

                    #10
                    (@ Friedhard: Dass Du Dich mit Kirchspielen, ob in Bayern oder Pommern, auskennst, ist mir hier im Forum schon aufgefallen. Aber dass Du Dich auch in fränkischen Frauendingen, Geburten und Kliniken, auskennst ... Ich staune!)

                    Die Heiratsurkunde habe ich schon. Jetzt heisst es abwarten, ob Scheidungsurkunde oder Einwohnermeldeunterlagen etwas bringen.
                    Danke für´s Mitdenken!

                    Cornelia

                    Kommentar

                    • Friedhard Pfeiffer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.02.2006
                      • 5053

                      #11
                      Das mit Nürnberg ist für mich deswegen kein Problem, weil ich in Nürnberg aufgewachsen bin. Beruflich bin ich nur in Bayreuth "gelandet".
                      MfG
                      Friedhard

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                      • Cardamom
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.07.2009
                        • 2096

                        #12
                        Kind geboren - warum kein Standesamtseintrag?

                        Jetzt ist es raus:
                        das Kind ist geboren und existiert(e)!!!
                        Habe heute den Taufeintrag von der Kirchengemeinde bekommen, wo die Daten meines (Halb)onkels eingetragen sind. Geburts- und Taufort war die Frauenklinik. Laut Eintrag war der Ehemann der Mutter zur Zeit der Geburt/Taufe in Kriegsgefangenschaft.

                        Kann mir jemand erklären, warum das Standesamt Nürnberg gesagt hat, es gäbe in der fraglichen Zeit keinen Geburtseintrag der gesuchten Mutter?

                        Dabei hat der Standesbeamte sogar die Jahre vorher und nachher abgesucht und meine Tante von 1943 gefunden, aber die war ja schon bekannt.
                        Ich hab große Lust, das Standesamt mit dem KB.eintrag zu konfrontieren und mir es von ihnen selbst erklären zu lassen.
                        Gibts die Möglichkeit von Sperreinträgen, also, dass man über einen Eintrag nichts weitersagen darf?

                        Naja, das Wichtigste ist: der Beweis ist jetzt da. ich habe einen Onkel! Jetzt ist es natürlich eine Aufgabe, auf seinen Spuren zu suchen, ... ob er überhaupt noch lebt ???

                        Wie müsste ich weitersuchen, wenn er zur Adoption freigegeben worden wäre?

                        Liebe Grüße

                        eine doch etwas aufgeregt-neugierige Cornelia

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                        • Friedhard Pfeiffer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.02.2006
                          • 5053

                          #13
                          Zitat von Cardamom Beitrag anzeigen
                          Kann mir jemand erklären, warum das Standesamt Nürnberg gesagt hat, es gäbe in der fraglichen Zeit keinen Geburtseintrag der gesuchten Mutter?
                          Ich hab große Lust, das Standesamt mit dem KB.eintrag zu konfrontieren und mir es von ihnen selbst erklären zu lassen.
                          Wo gehobelt wird, fallen auch mal Späne. Ich würde das sowieso schon kulante StA Nürnberg deswegen nicht mit Vorwürfen überschütten.
                          Mit freundlichen Grüßen
                          Friedhard Pfeiffer

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                          • Cardamom
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.07.2009
                            • 2096

                            #14
                            Nein, nicht Vorwürfe.
                            Aber der Drang nach Erklärung ...
                            Wenn es nur ein Versehen wäre, ist ja alles klar. Ich möchte nur aussschließen, das noch eine andere Erklärung dahintersteht, die noch mehr Licht in die Sache bringen könnte.

                            -der-noch-nicht-abgeklärte-Familienforschungs-Frischling

                            Cornelia

                            Kommentar

                            • gudrun
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.01.2006
                              • 3265

                              #15
                              Hallo Cornelia,

                              auch beim Standesamt kann man oft die Schrift nicht lesen oder übersieht auch mal einen Eintrag. Du hast ja jetzt den Namen, dann würde ich mal schauen ob im

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                              etwas zu finden ist. Auch Tante "Gugel" könnte etwas haben.

                              Vielleicht gibst Du auch in der Nürnberger-Zeitung einmal ein Inserat auf.
                              "Gesucht wird...." Vielleicht meldet sich ja Dein Halb-Onkel.

                              Viel Glück
                              wünscht
                              Gudrun

                              Kommentar

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