Hallo zusammen!
Kürzlich bekam ich das langgesuchte familiengeschichtliche Werk eines entfernten Verwandten aus der Familie meiner Mutter in die Hände. Der Vetter hat es 1933/34 geschrieben. Dort fand ich beispielsweise viele Nachrichten aus Nordhausen, woher die Familie im 16. Jahrhundert stammt. Viele dieser Quellenangaben sind nicht mehr nachvollziehbar, da das Nordhäuser Stadtarchiv samt Inhalt im April 1945 in großen Teilen zerstört wurde. Was noch vorhanden ist, deckt sich aber zu 100 Prozent mit den Angaben des Vetters, so daß ich prinzipiell keinerlei Zweifel an der Seriosität des Werkes habe.
Eine Sache fiel mir aber auf: der Vetter erstellte auch einige Stammtafeln von Familien eingeheirateter Frauen. Mein 6xUrgroßvater Wilhelm Christoph Hasselbach (1702-1783) heiratete Salome Elisabeth Matthäus (1715-1756). Salomes Vater war David Heinrich Matthäus (1659-1723). Er heiratete in zweiter Ehe Rosina Elisabeth Schäffer, deren Lebensdaten unklar sind. Mein Vetter gab an, daß es sich bei Rosina Elisabeth um eine Nachfahrin des Buchdruckers und Zeitgenossen Gutenbergs, Peter Schöffer handelte. In den Stammtafeln der Schöffer/Schäffer, die mir ein hilfsbereiter User hierher verlinkt hat, findet sich tatsächlich eine Rosina Elisabeth, Tochter des Peter Schäffer und der Anna Margaretha Schubart, die jedoch bereits 1657 geboren wurde. Daß Rosina Elisabeth älter war als ihr Mann beunruhigt mich nicht. Die erste Frau des David Heinrich Matthäus, Elisabeth Beckmann (1648-1692), war sogar 11 Jahre älter als ihr (zweiter) Mann. In erster Ehe war sie mit Jacob Schadeloock verheiratet.
Nun wird es aber seltsam: wenn Rosina Elisabeth tatsächlich die Mutter der Salome Elisabeth war, dann wäre sie bei der Geburt der Tochter 58 Jahre alt gewesen. Daß David Heinrich dann 56 Jahre alt war will ich wohl hinnehmen. Ich habe ältere Väter gefunden. Aber mit 58 Jahren wurde doch damals niemand mehr Mutter, oder täusche ich mich da?
Vielleicht fehlt auch einfach nur eine Generation und der Vater der Salome Elisabeth war Johann David Matthäus (*1687), das jüngste Kind von David Heinrich und Elisabeth Beckmann, wie aus der Leichenpredigt der Elisabeth Beckmann hervorgeht. Leider hat der Vetter bei diesen Stammtafeln der eingeheirateten Familien keinerlei Quellen angegeben. Es gibt tatsächlich einen Johann David Matthäus zu jener Zeit, welcher aber Theologe in Schlesien war, wenn ich Google richtig verstanden habe. Wäre er der Vater der Salome Elisabeth, so würde mich das insofern nicht wundern, als deren Mann Wilhelm Christoph Hasselbach ebenfalls Theologe war, und zwar Pastor, später Propst in Anklam. In meiner Familie heirateten sehr viele Pastorenkinder zusammen. Anklam und Schlesien liegen mir aber recht weit auseinander. Das muß allerdings nichts heißen, denn die Liebe hat auch damals schon weite Strecken überbrückt.
Mir ist klar, daß ich irgendwie an die Taufe der Salome Elisabeth kommen muß. Bei der Durchsicht meiner Excel-Tabelle entdeckte ich nun, daß ich die schon einmal hatte: Taufregister der St. Jakobi Gemeinde Stettin, Bild 372, EZA 980/4088. So habe ich das in den Quellen zu Salome Elisabeth Matthäus notiert. Den dazugehörigen Scan finde ich aber nicht. Er ist schlicht und einfach bei mir nicht mehr vorhanden. Ich hatte ihn abgespeichert, oder wenigstens hatte ich das angenommen. Irgendetwas ist schiefgegangen.
Hat jemand anhand der Signatur eine Idee, woher ich diesen Scan hätte haben können? Ich vermute, ein freundlicher Mensch hat ihn mir zugeschickt, aber ich weiß es nicht mehr genau.
Was denkt Ihr von einer 58-jährigen Mutter? Haltet Ihr das für realistisch? Ich meine, ich habe ja die relevanten Daten dem (nicht mehr auffindbaren) Taufeintrag entnommen, also wohl auch die der Mutter Rosina Elisabeth Schäffer. Da kam mir nichts seltsam vor. Ich bin allerdings auch nicht auf die Idee gekommen, bei dieser Gelegenheit eine Plausibilitätsprüfung bezüglich des Alters vorzunehmen.
Meine schwedischen und kanandischen Verwandten haben übrigens Rosina Elisabeth Schäffer ebenfalls als Mutter der Salome Elisabeth Matthäus aufgeführt. Offenbar kam niemandem etwas komisch vor...
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
Kürzlich bekam ich das langgesuchte familiengeschichtliche Werk eines entfernten Verwandten aus der Familie meiner Mutter in die Hände. Der Vetter hat es 1933/34 geschrieben. Dort fand ich beispielsweise viele Nachrichten aus Nordhausen, woher die Familie im 16. Jahrhundert stammt. Viele dieser Quellenangaben sind nicht mehr nachvollziehbar, da das Nordhäuser Stadtarchiv samt Inhalt im April 1945 in großen Teilen zerstört wurde. Was noch vorhanden ist, deckt sich aber zu 100 Prozent mit den Angaben des Vetters, so daß ich prinzipiell keinerlei Zweifel an der Seriosität des Werkes habe.
Eine Sache fiel mir aber auf: der Vetter erstellte auch einige Stammtafeln von Familien eingeheirateter Frauen. Mein 6xUrgroßvater Wilhelm Christoph Hasselbach (1702-1783) heiratete Salome Elisabeth Matthäus (1715-1756). Salomes Vater war David Heinrich Matthäus (1659-1723). Er heiratete in zweiter Ehe Rosina Elisabeth Schäffer, deren Lebensdaten unklar sind. Mein Vetter gab an, daß es sich bei Rosina Elisabeth um eine Nachfahrin des Buchdruckers und Zeitgenossen Gutenbergs, Peter Schöffer handelte. In den Stammtafeln der Schöffer/Schäffer, die mir ein hilfsbereiter User hierher verlinkt hat, findet sich tatsächlich eine Rosina Elisabeth, Tochter des Peter Schäffer und der Anna Margaretha Schubart, die jedoch bereits 1657 geboren wurde. Daß Rosina Elisabeth älter war als ihr Mann beunruhigt mich nicht. Die erste Frau des David Heinrich Matthäus, Elisabeth Beckmann (1648-1692), war sogar 11 Jahre älter als ihr (zweiter) Mann. In erster Ehe war sie mit Jacob Schadeloock verheiratet.
Nun wird es aber seltsam: wenn Rosina Elisabeth tatsächlich die Mutter der Salome Elisabeth war, dann wäre sie bei der Geburt der Tochter 58 Jahre alt gewesen. Daß David Heinrich dann 56 Jahre alt war will ich wohl hinnehmen. Ich habe ältere Väter gefunden. Aber mit 58 Jahren wurde doch damals niemand mehr Mutter, oder täusche ich mich da?
Vielleicht fehlt auch einfach nur eine Generation und der Vater der Salome Elisabeth war Johann David Matthäus (*1687), das jüngste Kind von David Heinrich und Elisabeth Beckmann, wie aus der Leichenpredigt der Elisabeth Beckmann hervorgeht. Leider hat der Vetter bei diesen Stammtafeln der eingeheirateten Familien keinerlei Quellen angegeben. Es gibt tatsächlich einen Johann David Matthäus zu jener Zeit, welcher aber Theologe in Schlesien war, wenn ich Google richtig verstanden habe. Wäre er der Vater der Salome Elisabeth, so würde mich das insofern nicht wundern, als deren Mann Wilhelm Christoph Hasselbach ebenfalls Theologe war, und zwar Pastor, später Propst in Anklam. In meiner Familie heirateten sehr viele Pastorenkinder zusammen. Anklam und Schlesien liegen mir aber recht weit auseinander. Das muß allerdings nichts heißen, denn die Liebe hat auch damals schon weite Strecken überbrückt.
Mir ist klar, daß ich irgendwie an die Taufe der Salome Elisabeth kommen muß. Bei der Durchsicht meiner Excel-Tabelle entdeckte ich nun, daß ich die schon einmal hatte: Taufregister der St. Jakobi Gemeinde Stettin, Bild 372, EZA 980/4088. So habe ich das in den Quellen zu Salome Elisabeth Matthäus notiert. Den dazugehörigen Scan finde ich aber nicht. Er ist schlicht und einfach bei mir nicht mehr vorhanden. Ich hatte ihn abgespeichert, oder wenigstens hatte ich das angenommen. Irgendetwas ist schiefgegangen.
Hat jemand anhand der Signatur eine Idee, woher ich diesen Scan hätte haben können? Ich vermute, ein freundlicher Mensch hat ihn mir zugeschickt, aber ich weiß es nicht mehr genau.
Was denkt Ihr von einer 58-jährigen Mutter? Haltet Ihr das für realistisch? Ich meine, ich habe ja die relevanten Daten dem (nicht mehr auffindbaren) Taufeintrag entnommen, also wohl auch die der Mutter Rosina Elisabeth Schäffer. Da kam mir nichts seltsam vor. Ich bin allerdings auch nicht auf die Idee gekommen, bei dieser Gelegenheit eine Plausibilitätsprüfung bezüglich des Alters vorzunehmen.
Meine schwedischen und kanandischen Verwandten haben übrigens Rosina Elisabeth Schäffer ebenfalls als Mutter der Salome Elisabeth Matthäus aufgeführt. Offenbar kam niemandem etwas komisch vor...
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
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