1520 - weitere Forschung über Lagerbücher sinnvoll?

[ThoLeh84Wa]

Guten Morgen zusammen,



ich bin gerade dabei die Namenslinie meiner Oma zu erforschen und kam durch Kirchenbücher, Familienbücher bis ins Jahr 1520. Ich habe bis dahin alle Quellen für Geburt, Tod und Hochzeit.



Nun stellt sich mir die Frage ob weitere Forschung noch Sinn macht. Nach aktuellem Stand könnte ich nur über Zins- und Lagerbücher gehen. Die Familie war nicht adelig, in eventuellen Urkunden kommen sie auch nicht vor.



Was würde die Lagerbücher aussagen? Nur die jährlichen Abgaben oder steht auch drin was vererbt wird? Ansonsten müsste meinen Vorfahren ja auch ein Hof oder so gehört haben, damit die Lagerbücher Sinn machen.



Es handelt sich um die Familie Karst aus Eisingen (Baden), falls dies interessant ist.



Schon einmal vielen Dank.



Gruß Thomas

[didirich]

Hallo Thomas
eine Blick in die Lagerbücher lohnt sich immer !
Ich kenne aber nur die Lagerbücher von Württemberg
Eisingen gehört ja zu Baden.
In den württembergischen Lagerbücher 1520 bis 1534
findet man alle Einwohner in der damaligen Zeit. Über jeden kann man entnehmen was er für einen Besitz von Haus und Hof, Äcker, Wiesen usw. hatte.
Viele hatten auch "garnichts"
Natürlich wurden auch alle Abgaben für die Herrschaft erwähnt !
Ich hoffe du hast Glück mit deiner Suche in Baden.
Gruß von didirich

[ThoLeh84Wa]

Hallo didirich,



vielen Dank für deine Antwort.



Dann müsste ich mir quasi das Lagerbuch 1519 und 1520 suchen, damit ich zumindest den Namen des Vaters finde und dann wäre ja quasi Schluss oder? Da dürften ja keine Angaben über Alter und Geburt wie auch Sterbedaten vermerkt sein.



Gruß Thomas

[Schlumpf]

Tja, Lagerbücher

Ich denke nicht, dass es viele Leute gibt, die mal sowas in der Hand gehabt hatten.

Das letzte Lagerbuch, was ich in der Hand hatte war von 1627. Darin waren die
Vermögensverhältnisse der Pfarrkirche, der Vikarien und der Armenkasse verzeichnet. Da
es damals keine Bank gab, verlieh die Kirche oder der Armenstock Kapital zu meistens
4% Zinsen an Privatleute.
Da wird dann vermerkt, dass Peter zum Hövel Ao 1605 aus Armenmitteln 50 Reichthlr zu
je 78 Albus lieh. Diese 50 Rthlr sind abgelgt worden Ao 1630, an Thomae. Diese 50 Thlr
sind 1631 an Lichtmess an Christ zum Thal verliehen. Manchmal steht dann noch die
geleistete Sicherheit dabei, das war es dann.

Ich habe in diesen Lagerbüchern über Jahrhunderte immer nur solche Einträge gefunden.
Selten stand eine Bemerkung dabei: Ist Ao 1644 den 2ten 7bris gestorben.

ich denke also nicht, dass es viel Sinn macht, darin zu suchen. Zumal man nicht weiss, ob
es sich um den Vorfahren, seinen Bruder oder evtl einen anderen Verwandten handelt.

Viel Spaß damit
Schlumpf

[didirich]

Hallo Thomas
ich weiß nicht wie die Lagerbücher im Badischen verfügbar sind und wie man sie Findet ?
Wenn du mal sehen möchtest wie sie bei uns in Württembergischen aussehen und was man daraus entnehmen kann könnte ich dir einen Scan senden. dazu bräuchte ich per PN deine Mail Adresse . Nur mal so als Vorschlag.
Gruß didirich

[Henry Jones]

Hallo,


in Baden hießen die Lagerbüche Beraine.
Diese sind im Generallandesarchiv Karlsruhe archiviert, aber wohl noch nicht digitalisiert.

http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1311

Gruß Alex

[ThoLeh84Wa]

Hallo zusammen,



wie bereits geschrieben wurde sind diese im Landesarchiv Karlsruhe. Ich hatte mit dem Archiv schon Kontakt und die bestimmten Signaturen erhalten. Ich müsste also nur hinfahren und suchen. Die Frage ist ob sich die Mühe lohnt.



In einem Buch über den Ort sind zum Beispiel 2 Lagerbücher genannt, ich glaub es war 1527 und 1567. Hier wüsste ich also direkt wo die Bücher sind. In dem Buch sind die zwei bekannten Söhne und ihr Vater genannt bzw deren Zinsen aus dem Weinbau.



Ich glaub ich versuche es, wann bekommt man schon die Gelegenheit ein so altes Buch zu lesen.



Gruß Thomas

[Garfield]

Hallo Thomas

Ich denke, das kommt auf Zeit und Ort an, was für Informationen in solchen Büchern enthalten sind. Ich selbst komme noch nicht so weit zurück, aber ein Forscher, der eine meiner Linien erforscht hat, kam so bis ca 1460 zurück, wenn auch mit einiger Unsicherheit und Spekulation (was auch so vermerkt ist). Bei seinen Büchern (Kanton Bern, Schweiz) war da auch notiert, wer wem welchen Hof abkaufte oder erbte, und da wurden scheinbar teilweise schon die Verwandtschaftsverhältnisse notiert. Auch wenn es eben noch nicht genug hilft, wenn da nur der Tod des Vaters und der Name des Sohnes erwähnt wird. Aber vielleicht hat man Glück und findet noch weitere Quellen, die bei der Ergänzung helfen.

Versuch es doch einfach mal und wenn du zu wenig oder keine Informationen findest, weisst du immerhin, dass dort Schluss ist .

[ThoLeh84Wa]

Hallo zusammen,



ich war heute im Landesarchiv und habe mir die Lagerbücher angeschaut. Leider ist das eine Buch beschädigt und die Schrift verwaschen. Es darf nur auf Mikrofilm angesehen haben. Der Ausdruck davon ist mehr als dürftig. Muss gestehen das meiste kann ich leider nicht lesen, obwohl hier die gesuchten Informationen scheinbar stehen.

[Garfield]

Hallo

Das ist doch immerhin ein Anfang .

Hast du Kopien/Ausdrucke/Scans davon? Dann könntest du es in der Lesehilfe versuchen.