Jüdisch-katholische Verwandtschaft?

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    Erfahrener Benutzer
    • 10.07.2018
    • 322

    Jüdisch-katholische Verwandtschaft?

    Zu meinen Vorfahren gehört die katholische Familie Karpf in Wüstenzell (heute Ortsteil von Holzkirchen, Nähe Wertheim, wo die Tauber in den Main mündet). Die Familie lässt sich dort mindestens bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, möglicherweise gibt es Verbindungen zu früher erwähnten Karpfs in den nahe gelegenen Orten Thüngersheim und Greussenheim.

    Nun ist der Name Karpf nicht so häufig wie Müller oder Meyer, aber doch häufig genug, dass man aus einer Namensgleichheit nicht automatisch auf eine Verwandtschaft schließen kann. Abgeleitet ist der Name wahrscheinlich vom Beruf (Karpfenzüchter o.ä.). Das habe ich von einem anderen Familienforscher erfahren.

    Was ich interessant finde: Es gab sowohl in Wertheim als auch im nahen Wenkheim jüdische Gemeinden, in denen ebenfalls der Nachname Karpf auftaucht (u.a. in der Yad Vashem-Datenbank zu finden).

    Ist es denkbar, dass zwischen den katholischen und jüdischen Karpfs eine Verwandtschaft bestand, oder ist das nur eine zufällige Namensgleichheit? Würde es Sinn ergeben, in diese Richtung zu forschen? Was meint ihr?
    Gruß, zeilenweise
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15381

    #2
    Hallo,
    klar, warum nicht. Es war ja früher immer gern gesehen, wenn ein Jude zum christlichen Glauben konvertierte.
    Viele Grüße

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    • september26
      Erfahrener Benutzer
      • 13.09.2015
      • 163

      #3
      Ich hab einen evangelischen Vorfahren der eine Tochter an einen katholischen Mann verheiratete, eine weitere Tochter jüdisch verheiratete und den Sohn/Hoferben evanglisch verheiratete. Das ganze zwischen 1820 -1830.

      Es ist nicht sooooo ungewöhnlich, dass unterschiedliche Religionen bei der Heirat keine Rolle spielten.

      Weiterforschen würde ich auf jeden Fall, auch wenn's am Ende nichts bringt. Aber das weis man ja erst viel später.

      Viele Grüße
      september29

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5068

        #4
        Hallo,

        ich würde auch weiterforschen, dabei aber bedenken, dass sich die Juden, als sie um 1810 aufgefordert wurden, feste Familiennamen zu wählen, manchmal auch für typisch "christliche" Namen entschieden.

        Mit besten Grüßen
        Wolfgang

        Kommentar

        • zeilenweise
          Erfahrener Benutzer
          • 10.07.2018
          • 322

          #5
          Zitat von Wolfg. G. Fischer Beitrag anzeigen
          ich würde auch weiterforschen, dabei aber bedenken, dass sich die Juden, als sie um 1810 aufgefordert wurden, feste Familiennamen zu wählen, manchmal auch für typisch "christliche" Namen entschieden.
          Diese Theorie erscheint mir sehr plausibel.
          Wenn ich die Fragen geklärt habe, mit denen ich mich gerade beschäftige, werde ich mal schauen, was ich über die erwähnten jüdischen Gemeinden herausfinden kann.
          Zitat von september26 Beitrag anzeigen
          Ich hab einen evangelischen Vorfahren der eine Tochter an einen katholischen Mann verheiratete, eine weitere Tochter jüdisch verheiratete und den Sohn/Hoferben evanglisch verheiratete. Das ganze zwischen 1820 -1830.
          Danke, das ist schon mal eine Hilfe, zu wissen, dass es das grundsätzlich gab!
          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
          Es war ja früher immer gern gesehen, wenn ein Jude zum christlichen Glauben konvertierte.
          Ja, ich kenne dazu auch Beispiele, deswegen kam ich drauf. Wobei ich annehme, dass die Konversion - falls das hier der Fall ist - in einer Zeit stattgefunden haben muss, die vom "Ariernachweis" nicht mehr erfasst wurde.
          Gruß, zeilenweise

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