Wir mussten 1995 im Unterricht auch einen Stammbaum erstellen. Den hab ich heute noch und bin sehr froh ihn damals erstellt zu haben. Er geht nicht weit zurück, aber er ist gut geworden und hilft mir bei meiner jetzigen Suche sehr.
Ob den Lehrer von 25 Kinder tatsächlich jeder Name/Daten von den Stammbäume interessiert, wage ich zu bezweifeln
Ich gebe Dir völlig recht. Das hat im Schulunterricht nichts zu suchen. Das war im Unterricht der NS-Zeit aus naheliegenden Gründen recht populär und auch später gab es immer wieder solche Ansinnen von Lehrern. ...
mabelle
Ich denke, eigentlich jeder, der hier im Forum angemeldet ist, müsste doch wissen, dass Familienforschung auch ohne ideologischen Hintergrund betrieben werden kann. Hier im Forum würde ich keinem einzigen unterstellen, Ahnenforschung mit irgendeinem politischen Hintergrund zu machen.
Ich verstehe nicht, warum man das in Zeiten, in denen sogar das ZDF eine Reihe "Endlich Ahnung von den Ahnen" bringt und "Who Do You Think You Are?" in Großbritannien seit Jahren populär ist, in die Nähe der NS-Zeit rücken muss...
Im Geschichtebuch der 6. Klassen ist auch im Jahr 2018 in Deutschland die gleiche Aufgabenstellung enthalten. Natürlich ist es dann vom jeweiligen Lehrer abhängig, ob das tatsächlich als Hausaufgabe durchgeführt wird.
Zugegeben, Datenschutz ist bei uns natürlich ein Thema. Aber rechnet ihr ernsthaft damit, dass ein Lehrer die Daten von 30 Schülern erfasst und verwertet? Egal, ob es in den USA oder hier ist: Die Kinder zeigen ihre Grafik kurz in der Klasse und das war's.
Viele von uns betreiben hier einen ziemlichen Aufwand für dieses Hobby. Wenn die Ergebnisse nicht irgendwann in der Tonne verschwinden sollen, ist es doch wichtig, dass bei Kindern und Jugendlichen Interesse für (Familien-)Geschichte geweckt wird.
Viele Grüße
Reinhard
Zuletzt geändert von 1975reinhard; 17.10.2018, 11:12.
Deiner Ansicht, man müsse/solle Kindern bzw. Jugendlichen auch in der heutigen Zeit ein "Gefühl" für Familiengeschichte nahe bringen, schließe ich mich voll und ganz an.
Ich habe auch absolut nichts dagegen, wenn man Kinder in der Schule dazu anleitet bzw ihnen zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, einen Stammbaum zu erstellen und wie man sich die entsprechenden Daten "beschafft".
Ich persönlich würde allerdings niemals die Daten und Namen meiner Person bzw. meiner Familie in entsprechenden Medien "zur Schau stellen"; auch nicht in Sendungen wie "Vermisst" oder "Bitte melde Dich". Das ist aber "nur" meine persönliche Einstellung, und die darf ich sicherlich haben.
Nein, ich sehe absolut keinen ideologischen oder politischen Hintergrund hinsichtlich der Tatsache, dass Schüler im Unterricht aufgefordert werden, ihren Stammbaum "öffentlich" zu machen bzw. konkrete Fakten zu "liefern".
Trotzdem gefällt mir das nicht
Bei einer solchen Hausaufgabe können Dinge an den Tag kommen, die das "Ansehen" eines Kindes innerhalb der Klasse "ungünstig" beeinflussen können; wie schon Kastulus (#6) gesagt hat: "Es könnten nämlich Dinge an den Tag kommen, die verletzend sind: Mama kennt ihren Vater nicht, weil …, hat aber immer erzählt, dass … Papa wurde adoptiert, weil … Großvaters Todestag ist unbekannt, weil er die Familie verlassen hat … Oh, Großmutter war ein uneheliches Kind. Und, und, und. Natürlich geht das alles Außenstehende auch nichts an." - Dem wäre vielleicht noch hinzuzufügen, dass Oma und Opa Mitglied der NSDAP waren bzw. Opa vielleicht auch bei der SS? - Nachkommen "können nichts dafür", aber solche Dinge haben doch auch heute noch einen "Beigeschmack", oder?
Meiner Erfahrung nach sind Kinder in gewissem Sinne "grausam" bzw. können das sein. - Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der es Kindern und Jugendlichen schon wichtig zu sein scheint, ob jemand z.B. "angesagte Marken-Kleidung" trägt, ob ein entsprechendes iPhone vorhanden ist oder nicht, ob Eltern "Geld" haben oder nicht. - "Muss" man Klassenkameraden die Gelegenheit geben, eine Diskussion darüber zu starten, dass jemand "keinen Vater hat" bzw. der Opa "nur" Hilfsarbeiter war?
Nein, ich rechne natürlich nicht damit, dass ein Lehrer die vorgestellten Namen und Daten, die sich aus einer solchen Hausaufgabe ergeben, "bewertet" bzw. irgendwie dauerhaft zu Papier bringt. Ich möchte lediglich den Mitschülern kein Podium für eine eventuelle Diskussion liefern müssen, die ich für das einzelne, eventuell "betroffene" Kind, nicht für sinnvoll halte.
Hat hier irgendjemand in den letzten Jahren den Wunsch nach dieser Hausaufgabe gesehen und hat genaue Angaben was der Lehrer "gewünscht" hat?
Sollte meine Tochter mit dieser Hausaufgabe nach Hause kommen, würde ich definitiv keine Lebensdaten nennen und die Vornamen entsprechend abkürzen. Ich denke es geht bei der Aufgabe auch eher darum aufzuzeigen, dass so ein Stammbaum mit jeder Generation immer breiter wird.
Allerdings bezweifle ich an unserer Schule die Forderung nach dieser Hausaufgabe, da an unserer Schule ein sehr hoher Migrationsanteil ist und ich bezweifle, dass die Schüler die Möglichkeit haben Namen der Urgroßeltern und mehr zu besorgen.
LG Manu
Regionen und Namen meiner Sackgassen: (Neu) Karstädt, Groß Laasch und Umgebung: Möller, Gäth, Laudan, Lüth, Rohk, Dien, Ihde, Schell, Giese, Dreyer, Madaus, Hinrichs, Suhr, Tägeln, Hamann, Mellmann Region Suckow, Prignitz: Schütt, Krutzki, Lenth, Kop(p)low, Berger, Madaus, Giestemann, Hamburg, S-H: Osterhof, Bauer, Scheele, Kohlmeyer, Eggers, Warge, Brandenburg, Mensen Niedersachsen: Fehmer Rawitsch: Schmidt, Kwittua, Poranske/-ska/-ski, Eitner, Fran(c)ke, Bergmann
Mein Sohn musste vor ein paar Jahren noch den Stammbaum machen. Es war in Geschichte. Soweit ich weiß hat der Lehrer nur geschaut ob jeder die Hausaufgabe hatte und fertig. Da wurde nicht über die Inhalte diskutiert.
Übrigens viele mussten nachfragen, mein Sohn hatte es da ja einfacher. PC an und das relevante ausgedruckt.
Gruß Bianca
Gesucht: Johann Christoph Dräseke geb. ~ 1743 in Braunschweig
nein, bei den Enkeln in der eigenen Familie und auch bei denen im Freundeskreis ist in Niedersachsen und Bayern eine solche Aufgabe in den vergangenen 20 Jahren nicht gestellt worden, davon wüsste ich.
aber solche Dinge haben doch auch heute noch einen "Beigeschmack", oder?
Sie besitzen einen Beigeschmack, wenn man ihnen den Beigeschmack verleiht – finde ich. Heutzutage sind die Menschen darin groß. Ein Wunder, daß die Farbe „braun“ noch nicht verboten ist oder auch der blaue Himmel, der damals schon schien. Es hat alles zwei Seiten im Leben. Nur weil die Ahnen/Familienforschung damals instrumentalisiert oder auch mißbraucht wurde, ist die Sache per se ja nicht böse oder schlecht.
Wir sind alle nur Gefangene der Zeit und wer weiß, welche Positionen oder Funktionen die heute Lebenden damals inne gehabt hätten. Ich kenne viele, die sich heute moralisch erhaben hinstellen und mit dem Finger auf ihre Vorfahren zeigen und doch wären jene – hätten sie damals gelebt – ein exzellentes Rädchen im System gewesen. Ich habe Glück, diese unsägliche Zeit nicht erlebt zu haben, gleichwohl ich ohne Verknüpfungen als Konsequenz jener Politik heute nicht leben würde. Wie dem auch sei.
Für mich hat das keinen Beigeschmack. In meiner Familie gab es Mitglieder, die das KZ überlebten, im KZ umkamen, im Krieg fielen und wieder andere, die auf der anderen Seite standen, mit Totenkopfring und als stellvertretende Gauleiter. Wer bin ich, heute über jene zu werten oder gar zu richten?
Was würde ich dafür geben, hätte ein Lehrer mir einst diese Aufgabe gestellt – vielleicht wäre dies auf fruchtbaren Boden gefallen? Alles ist möglich. Zumindest waren damals noch viele Türen in meiner Familie auf, die heute für immerdar geschlossen sind. Weiterhin kann ich mir kaum vorstellen, daß ein Lehrer sich derart intensiv mit der Thematik beschäftigt und uneheliche Kinder, Familiengeheimnisse etc. ausgräbt. Ein derartiges Niveau wird schwerlich angestrebt werden.
Ich gebe Dir völlig recht. Das hat im Schulunterricht nichts zu suchen. Das war im Unterricht der NS-Zeit aus naheliegenden Gründen recht populär und auch später gab es immer wieder solche Ansinnen von Lehrern. Das Thema wurde vor vielen Jahren schon heftig öffentlich diskutiert und seitdem dachte ich eigentlich, dass die Lehrer nicht wieder damit ankommen. Das Thema Familienstammbaum kann im Unterricht auch am Beispiel historischer Persönlichkeiten behandelt werden. Leider wurden hier schon die Daten der Eltern- und Großelterngeneration veröffentlicht. Das sind sensible Daten und sollten wieder gelöscht werden. Die Fragen des Papas sollten per PN beantwortet werden und ich beteilige mich selbstverständlich dann auch gerne an den Recherchen. Just my 2 cts.
Ach ja, hier anschauliches Material zum Thema Familienstammbaum im Schulunterricht: die Ducks. Auch eine sehr berühmte Familie.
Ich weiß ehrlich nicht, was ihr alle habt. Im Fach Sachkunde in Deutschland gibt es u.a. das Thema "Alte Schrift" und wie haben die Menschen früher gelebt. Nenne es auch Geschichtsunterricht der Grundschule. Hierdrin enthalten als "Hausaufgabe" einen kleinen Stammbaum zu erstellen der vom Probant "Kind" über Eltern und Großeltern reicht. Mehr nicht! Wer möchte bzw es weiß kann auch die Urgroßeltern nennen bzw Daten dazu schreiben- Mehr nicht!
Dieses gehört nun mal zum Unterricht.
Meine Kinder haben damals viel Spaß daran gehabt. Und keine Lehrerin wäre böse oder irgend ein Kind bekäme eine schlechte Note, wenn nach Mama und Papa Schluss wäre weil man Oma und Opa z.B. nicht kennt.
Hat hier irgendjemand in den letzten Jahren den Wunsch nach dieser Hausaufgabe gesehen und hat genaue Angaben was der Lehrer "gewünscht" hat?
Allerdings bezweifle ich an unserer Schule die Forderung nach dieser Hausaufgabe, da an unserer Schule ein sehr hoher Migrationsanteil ist und ich bezweifle, dass die Schüler die Möglichkeit haben Namen der Urgroßeltern und mehr zu besorgen.
LG Manu
Hallo Manu
Du würdest staunen, wie die ihre Vorfahren noch kennen
Da gibt es einen ganz anderen Familienzusammenhalt. In den meisten Familien leben ja 3-4 Generationen heute noch zusammen
LG Silke
Wir haben alle was gemeinsam.
Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
Dem wäre vielleicht noch hinzuzufügen, dass Oma und Opa Mitglied der NSDAP waren bzw. Opa vielleicht auch bei der SS? - Nachkommen "können nichts dafür", aber solche Dinge haben doch auch heute noch einen "Beigeschmack", oder?
Eben weil Nachkommen nichts dafür können und die Kinder die betreffenden Vorfahren sowieso in der Regel nicht mehr kennengelernt haben - ich bin gerade aus der Schule raus und habe meine Urgroßeltern zwar noch kennengelernt, aber auch nur teilweise - sollte es doch kein Problem sein, oder? In der Schule wird man wegen sowas auch nicht stigmatisiert, bei uns hat auch der Lehrer dann mal von seinem Großvater in Stalingrad erzählt. Die Schüler fühlen sich ja zu Recht nicht verantwortlich dafür, und deshalb ist das auch kein großes Thema. Einen Beigeschmack gab es daran zu meiner Schulzeit nicht. Wo sollte denn sonst darüber aufgeklärt werden, wenn nicht in der Schule? In den Generationen vor uns wurde darüber nicht gesprochen, deshalb ist es da auch eher schambelastet.
Meine Schwester konnte übrigens im letzten Schuljahr als freiwillige Aufgabe einen Stammbaum erstellen.
LG Annika
Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen
nein, bei den Enkeln in der eigenen Familie und auch bei denen im Freundeskreis ist in Niedersachsen und Bayern eine solche Aufgabe in den vergangenen 20 Jahren nicht gestellt worden, davon wüsste ich.
Bei mir war es in der Grundschule, als ich meinen ersten Stammbaum malen musste (ca. 98/99), also knapp 20 Jahre ist das jetzt her. Wir sollten bis zu den Urgroßeltern gehen und durch die Erfahrung hat hat meine Leidenschaft erst ihre Knospen geöffnet. Inwieweit die Lehrer das diskutiert oder angesehen haben, daran kann ich mich leider nicht erinnern.
Viele Grüße
Jana
Auf der Suche nach Spuren der Familie..
Hertzke/Herzke von überall Fuchs und Behringer im 18. Jhd. aus Großhabersdorf und Umgebung Avdic und Seremet aus Sarajevo und Visegrad Kilimann, Sadlowski, Tietz, Ferrarius und Bialowons aus dem Kreis Ortelsburg
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