Freie und unfreie Bauern

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  • Wynne
    • Heute

    Freie und unfreie Bauern

    Hallo,

    ich habe einige freie Bauern in meiner Ahnenliste und habe mich gefragt
    wie jemand freier Bauer wurde?

    Unfreie waren ja, so wie ich das verstanden habe, Bauern die nicht in den Kriegsdienst wollten und sich dann sozusagen an einen Grundherrn verkauften der dem König Geld gab damit der jeweilige Bauer nicht in den Krieg ziehen musste. Dafür musste dann der Bauer Abgaben zahlen und war auch nicht sehr gut dran.

    Wie wurde man dann aber freier Bauer? Kam man aus der unfreien Bauernnummer wieder heraus und wenn ja wie?
    Oder waren die freien Bauern niemals unter einem Grundherren und zogen weiterhin in den Krieg aber waren wohl immer so glücklich zurückzukehren dass sie ihren Hof unabhänging weiterführen konnten?
  • AKocur
    Erfahrener Benutzer
    • 28.05.2017
    • 1371

    #2
    Hallo Wynne,


    der Wikipediaeintrag zur Leibeigenschaft ist sehr ausführlich und sollte deine Fragen beantworten.


    LG,
    Antje

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 6151

      #3
      Moin Wynne,

      welche Art von Freiheit meinst Du: die persönliche Freiheit, oder die Freiheit von den üblichen Diensten und Abgaben?

      Wie genau werden Deine Vorfahren bezeichnet? Um welche Gegend handelt es sich? In welchem Zeitraum werden sie "frei" genannt?
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • holsteinforscher
        Erfahrener Benutzer
        • 05.04.2013
        • 2496

        #4
        Moinsen zusammen,
        hier mal einige Gedanken von mir…!!!
        …Wie wurde man dann aber freier Bauer…?
        Z.B. durch Kauf oder Erbschaft oder auch im Rahmen der sgn.
        *Colonisationspolitik*, die um 1750 in Deutschland/Europa einsetzte.
        Aus meiner Forschung heraus ein Beispiel:
        Kg. Christian von Dänemark hat in der Provinz Südschleswig eine
        Fläche von X- Morgen Land ausgewiesen, parzelliert und zum Kauf
        angeboten. Solche Maßnahmen (Refinanzierung) findet man auch sehr
        oft im Bereich der Güterdistrikte. Wie so oft, waren ja Königs und Gutsbesitzer
        immer knapp bei Kasse.
        Hier muss man aber berücksichtigen, mit welchen Privilegien, aber
        auch Pflichten, dieser Kauf verbunden war, hier gab es erhebliche
        unterschiede (Halbfreie Bauern/Freie Bauern/Lehnsleute), letztlich
        war es immer eine Frage des Kaufpreises, vielmehr des Vermögens der Käufer.

        Letztlich musste man sich gut überlegen, ob man wirklich einen Hof
        erwerben wollte, bzw. ob man die *Leibeigenschaft* verlassen will/konnte.
        Die Leibeigenschaft wird oftmals als ein recht düsteres Kapitel in der
        Bevölkerungsentwicklung einiger Regionen angesehen, viele, wenn nicht
        sogar die meisten, wurden regelrecht *geknechtet*. Dennoch hatten auch die
        Grundherren Verpflichtungen, sprich: *Eine Führsorgepflicht, die man
        eher mit *Grundversorgung* umschreiben kann.*
        Als Bauer/Hufner stand man plötzlich auf eigenen Beinen. Übertrieben
        gesagt:*Wenn eine Kuh im Stall umfiel, waren gleich 60% des Viehbestandes
        weg, nicht selten führten dann noch Missernten, als auch andere Widrigkeiten,
        zu einer Überschuldung der Höfe, was dann schnell wieder in eine Abhängigkeit
        führen konnte.

        …Unfreie waren ja, so wie ich das verstanden habe, Bauern die nicht in den
        Kriegsdienst wollten…!!!
        Hier muss ich leider ein eindeutiges *NEIN*, stimmt so nicht, in den Ring
        Werfen. Ein *Freikauf* vom Militärdienst gab es so nicht.
        Natürlich gab es gab es Menschen/Familien, die sich durch Geld-
        und/oder Sachleistungen dem Militärdienst entziehen wollten/konnten,
        letztlich musste ja auch die Kriegskasse gefüllt werden. Selbst wenn
        der Hofbesitzer vom Kriegsdienst freigestellt wurde, so mussten meist
        die Söhne in den Krieg ziehen. Wenn es ganz übel kam, hat man ganze Regionen *leerrekrutiert*, ohne Rücksicht auf Stand und Stellung…, selbst wenn
        die Grundversorgung der gesamten Bevölkerung gefährdet war.
        Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
        Roland...


        Kommentar

        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 6151

          #5
          Diese Sache mit dem Kriegsdienst vergessen wir hier mal ganz schnell. Das spielt in einer ganz anderen, viel früheren Zeit.
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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