Aus welchem Grunde könnte der Familienname so oft gewechselt worden sein?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5684

    Aus welchem Grunde könnte der Familienname so oft gewechselt worden sein?

    Hallo zusammen!

    In meiner Familie hat sich möglicherweise vor einigen Jahrhunderten der Familienname geändert. Oder auch nicht. Ich komme mit meinen Denkansätzen nicht weiter.

    Es geht um sechs Brüder, die in einer Urkunde von 1426 genannt werden. Diese Brüder kaufen ein Gut und tragen es der Familie, von der sie es erworben haben, als Lehen auf.

    Tile erscheint bereits einige Jahre zuvor, aber auch nach 1426 mehrfach in Urkunden. Er nennt sich dort stets Q. Nur bei einer Gelegenheit, nämlich dem Kaufvertrag von 1426, heißt es Tile B., gewöhnlich genannt Q.

    Heinrich erscheint 1426 mit dem Nachnamen B., 1442 allerdings nennt er sich Q.

    3 weitere Brüder begegnen nur 1426 und werden dort sämtlich B. genannt.

    Hermann nennt sich 1426 B., ab 1432 Q. und 1453, in einer Urkunde, in der er zugunsten zweier Neffen, die sich B. nennen, auf seinen Anteil am Lehen verzichtet, kommt er als Hermann Q., anders genannt B. vor. Danach wieder ausschließlich Q.

    Den Vater dieser Brüder kenne ich leider nicht.

    Ich weiß auch nicht, welcher dieser Brüder mein Vorfahre ist, kann aber zwei von ihnen ganz sicher ausschließen (einer kinderlos, der andere hat gegen Zahlung einer Abfindung verzichtet, und zwar auch für seine Erben), und einen weiteren mit einiger Wahrscheinlichkeit. Nach diesen sechs Brüdern klafft erst einmal eine Lücke von vermutlich drei Generationen, die ich gerne schließen möchte. Daß ich von einem der anderen drei Brüder abstamme, ist allerdings sicher und ergibt sich aus dem Lehnsrecht. Ein Zweig meiner Familie ist noch heute im Besitz des damals erworbenen Gutes. Der Besitz war übrigens nur eine Geldanlage und wurde nach 1426 von den Käufern zunächst nicht selbst bewirtschaftet, sondern verpachtet, wie man heute sagen würde. Sie wurden erst 100 Jahre später dort ansässig.

    Was könnte der Grund für diese "Namensrochade" gewesen sein? Aus welchem Grunde nennen sich einige der Brüder mal so und mal anders? Es handelt sich bei dieser "anders genannt"-Geschichte übrigens definitiv nicht um diesen bekannten westfälischen Brauch!

    Was ist Eure Meinung?

    Vielen Dank vorab!
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 28720

    #2
    Hallo,

    das ist in Gegenden mit Aliasnamen nichts Ungewöhnliches.

    Herr Meier kauft einen Hof/ein Anwesen welches schon immer Huberhof genannt wurde (oder er übernimmt den Hof des Schwiegervaters). In der Gegend wurde der Besitzer des Hofes schon immer Huber-Bauer genannt und so ist auch Herr Meier zukünfig der Huber(-Bauer)!

    Für uns entsteht da nun nur das Problem, dass diese Leute manchmal so, manchmal so in den Unterlagen auftauchen. Im Idealfall steht dort Meier genannt/alias Huber, aber eben nicht immer.

    Dieses Phänomen gibt es in einigen Gegenden übrigens noch immer. Ich wohnte 2 Jahre neben einer Familie und erst als unsere Kinder in die Schule kamen, habe ich erfahren, dass der eigentliche Name ein ganz anderer ist. So geschehen in einem kleinen Örtchen in Schwaben
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5684

      #3
      Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
      Hallo,

      das ist in Gegenden mit Aliasnamen nichts Ungewöhnliches.

      Herr Meier kauft einen Hof/ein Anwesen welches schon immer Huberhof genannt wurde (oder er übernimmt den Hof des Schwiegervaters). In der Gegend wurde der Besitzer des Hofes schon immer Huber-Bauer genannt und so ist auch Herr Meier zukünfig der Huber(-Bauer)!

      Für uns entsteht da nun nur das Problem, dass diese Leute manchmal so, manchmal so in den Unterlagen auftauchen. Im Idealfall steht dort Meier genannt/alias Huber, aber eben nicht immer.

      Dieses Phänomen gibt es in einigen Gegenden übrigens noch immer. Ich wohnte 2 Jahre neben einer Familie und erst als unsere Kinder in die Schule kamen, habe ich erfahren, dass der eigentliche Name ein ganz anderer ist. So geschehen in einem kleinen Örtchen in Schwaben

      Vielen Dank für die Antwort, aber sie trifft hier auf keinen Fall zu! Der Name des Hofes war und ist vollkommen anders und bezieht sich noch nicht einmal auf eine Person, sondern auf den Zweck, zu dem dieser Hof in grauer Vorzeit einmal errichtet wurde. Zudem haben meine Vorfahren dort ja lange gar nicht gelebt, sondern diesen Hof lediglich aus Renditegründen gekauft. Auch gab es beide Familiennamen offensichtlich bereits zu dem Zeitpunkt, zu dem der Hof gekauft wurde.

      In meiner Gegend ist diese Hofnamengeschichte, sei sie bayrischen, schwäbischen, westfälischen oder sonstwelchen Ursprungs, ohnehin komplett unbekannt, und war sie immer schon. Es muß also einen familiären Hintergrund haben, weshalb die Namen damals ständig wechselten.
      Zuletzt geändert von consanguineus; 17.05.2018, 19:43.
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • anika
        Erfahrener Benutzer
        • 08.09.2008
        • 2630

        #4
        Aus welchem Grunde könnte der Familienname so oft gewechselt worden sein?

        Hallo

        Um welche Namen handelt es sich denn, du schreibst B. und Q.?

        Da die Nachnamen damals nicht fest waren kann es viele Gründe geben.

        anika
        Ahnenforschung bildet

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