Anfängerfrage: Stehen auf der Geburtsurkunde auch die Geburtsdaten der Eltern?

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  • Bockwuchst
    Benutzer
    • 15.11.2016
    • 68

    Anfängerfrage: Stehen auf der Geburtsurkunde auch die Geburtsdaten der Eltern?

    Hallo zusammen,

    Ich fange gerade an mit meiner Familienforschung.
    Ich habe von meinen Urgroßeltern in einer Richtung zwar die Namen und weiß woher sie stammen, aber habe keine Geburts- und Sterbedaten und auch nicht die Sterbeorte.
    Wenn ich mir die Geburtsurkunde meines Großvaters besorge, stehen da die Geburtsdaten seiner Eltern drin oder wieder nur die Namen? Oder kann ich mir das von einem freudigen Standesbeamten auch so raussuchen lassen, wenn ich nur das ungefähre Jahr der Geburt schätzen kann?

    Danke für alle Tipps,
    Tobi
  • Bockwuchst
    Benutzer
    • 15.11.2016
    • 68

    #2
    Um das mal zu konkretisieren:
    Mein Großvater war Leonhard Lesti, geboren 30. April 1937 in Hohenried und gestorben am 2.2.1999 in Aichach.
    Sein Vater hieß ebenfalls Leonhard Lesti und ist geboren in Hohenried.
    Die Mutter meines Großvaters hieß mit Mädchennamen Viktoria Stocker, geboren in Stuben.
    Vielleicht sagt das ja jemand etwas.
    Ich habe schon Kontakt zum zuständigen Standesamt aufgenommen, die dortige Beamtin ist eigentlich sehr nett. Es ist eine recht kleine Gemeinde. Die kompletten Geburts- / Heirats- und Sterbebücher zurück bis 1876 werden nach wie vor im Standesamt verwaltet. Ich habe erstmal wegen anderer Verwandten angefragt, von denen ich mehr Daten habe, sie würde mir Kopien machen, kann aber noch nicht pauschal sagen, was für Gebühren entstehen. Ich hab mich noch nicht getraut zu fragen, ob sie da rumwühlt, wo ich fast nichts habe.

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    • OliverS
      Erfahrener Benutzer
      • 27.07.2014
      • 3017

      #3
      nein da stehen nur die namen, als nächstes müsstest du dann die hochzeit finden und da stehen dann weitere daten und die eltern wiederum drauf.

      freundliche beamte im archiv sind selten, es kostet meist pro viertelstunde etwa 20€ wenn du die suchen lässt.

      aus archivgut ist eine urkunde auch meist teurer als eine urkunde als aus standesamtsbeständen. innerhalb der schutzfristen dürfte eine urkunde ca 10€ kosten, wenn du die daten hast.
      gruss
      Zuletzt geändert von OliverS; 17.11.2016, 17:43.
      Dauersuchen:

      1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
      2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
      3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

      Kommentar

      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3419

        #4
        Hallo Tobi,


        bitte tu Dir einen Gefallen und bestell nieeeeemals eine Urkunde.
        Die brauchst Du für die Ahnenforschung nicht.

        Was Du brauchst ist eine "vollständige unbeglaubigte Kopie des Originaleintrags aus dem Geburtsregister inklusive aller Randvermerke"
        Analog dazu eine Kopie aus dem Heiratsregister oder aus dem Sterberegister.

        Erklärung:
        die Personenstandsfälle wurden in sogenannte Register eingetragen. Das sind Bücher, die chronologisch die Geburts-, Heirats- und Sterbeeinträge enthalten. Wenn Du eine Urkunde bestellst, nimmt der Standesbeamte das Register, liest daraus die Daten ab und trägt sie in ein aktuelles Urkundenformular ein. Ergebnis ist eine Urkunde mit Bundesadler als Wasserzeichen und den von anderen Personen gelesenene Daten, die heutzutage in einer Urkunde stehen sollten (inklusive möglicher Lesefehler und fehlender Informationen, weil sie nicht in eine moderne Geburtsurkunde gehören).

        Geburtsregister älter als 110 Jahre, Heiratsregister älter als 80 Jahre und Sterberegister älter als 30 Jahre sind Archivgut. Aus diesen Registern wird keine Urkunde mehr ausgestellt.

        Die Gebühren für eine Kopie sind meistens günstiger als die Gebühren für eine Urkunde, allerdings muß man die Zeit für die Suche bezahlen.
        In manchen Archiven kann man selbst die Register durchsuchen, in anderen ist das nicht erlaubt.

        Noch ein Tipp:
        schau mal in unseren Leitfaden, der hat mir am Anfang sehr geholfen:
        So beginne ich meine Familienforschung
        Leitfaden zur Anforderung von Urkunden aus Archiven

        Grüße aus OWL
        Anja
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

        Kommentar

        • Bockwuchst
          Benutzer
          • 15.11.2016
          • 68

          #5
          Hallo Anja,

          Genau solche Kopien hab ich gemeint und darüber auch mit der Standesbeamten gesprochen. Sorry, habe mich ungenau ausgedrückt.
          Den Leitfaden habe ich gelesen und treibe mich auch schon länger hier im Forum rum und versuche alles zu verstehen. Gerade der Leitfaden hat mir erst klar gemacht wie man da so ungefähr ran gehen muss. Trotzdem verstehe ich vieles noch nicht so ganz.
          Mir hat ein Foren-Mitglied per PN geholfen und hat relativ sicher die beiden über eine Datenbanksuche (Sterbebilder) gefunden. Vertraut ihr dann solchen Daten? Das wäre ja der Hammer wenn ich die Antwort innerhalb von ein paar Stunden gefunden hätte!
          Wenn das jetzt aber nicht geklappt hätte, wie hätte ich dann die Hochzeit finden können?

          Kommentar

          • Bockwuchst
            Benutzer
            • 15.11.2016
            • 68

            #6
            Auf der anderen Seite meiner Familie liegt mir übrigens das Familienstammbuch im Orginal vor. Da ist die Heiratsurkunde meiner Großeltern drin und darauf stehen deren Eltern mit vollständigen Geburtsdaten. Deswegen dachte ich, ich könnte hier über meinen Großvater an die Daten seiner Eltern kommen.

            Das Forum hier ist wirklich große Klasse!

            Kommentar

            • Mats
              Erfahrener Benutzer
              • 03.01.2009
              • 3419

              #7
              Hallo Tobi,

              welche Quellen man nutzt, muß natürlich jeder selbst entscheiden.
              Grundsätzlich sind Daten aus einer Primärquelle (Kirchenbuch oder Standesamtsregister) natürlich vertrauenswürdiger als Daten einer Sekundärquelle. Trotzdem können auch Kirchenbücher und Standesamtsregister Fehler enthalten (waren halt auch nur Menschen).

              Ich prüfe Daten möglichst immer in den Primärquellen und für die direkten Vorfahren besorge ich mir Kopien.

              So ein Familienstammbuch ist schon was. Ich habe Kopien aus dem Famielienbuch meiner Großeltern. Da waren auch meine Urgroßeltern mit Trauungsdatum und Registernummer vom Standesamt verzeichnet. Damit kommt man natürlich schnell weiter.

              Wenn es keine Hinweise gibt, kann es schonmal schwierig werden.
              Meine Mutter kannte z.B. weder alle Geschwister ihrer Mutter noch den Namen ihrer Großeltern. Dann helfen kleinste Hinweise in den Kopien. Bei der Trauung meiner Oma war z.B. ein Bruder als Trauzeuge genannt und das Alter angegeben. Er war 15 Jahre älter als sie, damit konnte ich die Hochzeit etwas eingrenzen.

              In der Regel suche ich, wenn ich die Geburt oder Taufe eines Vorfahren gefunden habe im gleichen Ort nach älteren Geschwistern um den Zeitpunkt der Hochzeit einzugrenzen. Ab der Geburt des ältesten Geschwisterkindes suche ich dann im gleichen Ort nach der Trauung. Bei meinen recht sesshaften Vorfahren bin ich damit ganz gut gefahren. Nur einige haben sich bisher erfolgreich vor mir versteckt.

              Grüße aus OWL
              Anja
              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
              also ist heute der richtige Tag
              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
              Dalai Lama

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              • Bockwuchst
                Benutzer
                • 15.11.2016
                • 68

                #8
                Ich habe jetzt von allen 4 Urgroßelterpaaren die Namen und Geburtsdaten mit Orten. Nur bei einem Paar habe ich nur die Geburtsjahre ohne genaues Datum.
                Wie kann ich jetzt weitermachen?
                Mütterlicherseits weiß ich wie gesagt, dass die Geburts- / Heirats- und Sterbebücher zurück bis 1876 nach wie vor im Standesamt sind. Ich könnte Kopien der Heiratseintrage anfragen, in denen die Namen der Eltern stehen müssten, oder? Wenn ich nicht weiß, wann die Hochzeiten waren, gingen auch die einzelnen Geburtseinträge. Das kostet halt etwas.

                Väterlicherseits habe ich recherchiert, dass die Bücher mittlerweile im Stadtarchiv sind. Der Archivar hat gesagt, ich kann selbst kommen und in den Unterlagen suchen. Ich habe sowas aber noch nie gemacht. Wie muss ich mir das vorstellen? Ich blättere da wirklich Seite für Seite in Handgeschriebenen Listen, bis ich den Eintrag finde? Der Leiter des Archivs sagt, wenn er das raussucht kostet das bei "normalem" Recherche-Aufwand 7 Euro pro Dokument. Wenn ich suche, macht das nur 50 Cent für eine "Forschungskopie".
                Zuletzt geändert von Bockwuchst; 17.11.2016, 22:48.

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                • Mats
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.01.2009
                  • 3419

                  #9
                  Hallo Tobi,

                  wenn Du die Jahre kennst, sollte das kein Problem sein, den Eintrag zu finden (wenn der Geburtsort bekannt ist).
                  Für viele Standesamtsregister gibt es einen Namensindex.
                  Das heißt, Du kannst im Index nach dem Namen suchen und dann findet man den Eintrag sehr schnell.

                  Ich habe schon in Archiven Standesamtsregister durchgeblättert.
                  Das Prinzip ist eigentlich überall ähnlich. Du sagst dem Archivar, welches Register Du einsehen möchtest bzw. bestellst die entsprechende Archivalie, dann holen sie das Buch zu bestimmten Aushebezeiten aus dem Archiv und bringen es Dir in den Lesesaal. Und dann blätterst Du das Buch durch. Musst halt schauen, ob der Band nur für 1 Jahr angelegt ist oder für mehrere. Die Sterbe- und Geburtsregister sind in der Reihenfolge der Anzeigen geschrieben. Es können durchaus ein paar Tage zwischen Ereignis- und Anzeigedatum liegen. Soll heißen, eine Geburt vom 30. April kann vor einer Geburt vom 27. April eingetragen sein, ganz einfach weil der Anzeigende früher im Amt war.

                  Und ja, Du blätterst in alten Büchern herum, wo jemand in Handschrift etwas in ein vorgedrucktes Formular eingetragen hat. Die alten Standesamtsregister sollten aber noch nicht sooooo "verhunzt" sein wie so manches altes Kirchenbuch, wo etliche Familienforscher tatsächlich mit Kugelschreiber drin herum gekritzelt haben

                  Frag am Besten den Archivar, sag ihm, das wär Dein erster Besuch im Archiv, dann erklärt er Dir die Regeln und hat bestimmt ein paar Tipps für Dich.

                  Im Archiv fällt meistens noch eine Tagesgebühr an zusätzlich zu den Kopierkosten. Außerdem sind die Kopierkosten in den einzelnen Archiven ebenfalls unterschiedlich, kommt auf das verwendete Gerät an und wer die Kopien anfertigt. Im Stadtarchiv Hannover z.B. kannst Du die Kopien nicht mitnehmen, die werden mit einem besonderen Gerät angefertigt und per Post zugeschickt - das kostet natürlich ein paar Euronen extra.

                  Viel Spaß beim Blättern
                  Anja
                  Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                  der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                  also ist heute der richtige Tag
                  um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                  Dalai Lama

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