Hallo.
In Straßburg wurde ab 1523 die katholische Kirche entmachtet. "So setzte der Stadtrat etwa Gerichte ein, die über Eheangelegenheiten entschieden, und nicht mehr länger die Kirche. Auf Verlangen der Einwohnerschaft wurde die katholische Messe verboten.... "
Davor gab es aber wohl nur Katholiken und Juden.
Zwar sind letztere im 14.Jht. aus der Stadt selbst vertrieben worden sind, ließen sich aber in der unmittelbaren Umgebung von Straßburg nieder und verkehrten auch weiterhin in die Stadt. Geschichte der Juden in Strassburg: http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.d...tleinfo/611787
Gruss
Straßburg weist in der Zeit der ersten Hälfte des 16. Jhdts. „religionstechnisch“ eine außergewöhnliche Toleranz und Facettenreichtum auf.
Deshalb lebten in Straßburg auch viele Religionsflüchtlinge, so dass sich heute im Einzelfall nicht mehr feststellen lässt, welcher Glaubensströmung einzelne Menschen anhingen, zumal Glaubensrichtungen durchaus wieder gewechselt wurden.
In Straßburg gab es in der Zeit auch Strömungen des Täufertums; insbesondere ab dem Erscheinen des Melchior Hofmann im Juni 1529 sicherlich auch sog. Melchioriten. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Melchior_Hofmann
Straßburg und drei andere Reichsstädte hat zu dem am 20.06.1530 eröffneten Augsburger Reichstag die Confessio Tetrapolitana (Vierstädte-Bekenntnis; eines der ersten reformierten Bekenntnisse) eingereicht und diese nach der Machtübernahme der Täufer in Münster (Februar 1534) zur offiziellen Glaubensnorm erklärt; aber kein Glaubenszwang ausgeübt und auch die Täufer noch geduldet, solange diese sich an die bürgerlichen Gesetze gehalten haben. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Confessio_Tetrapolitana
1532 hatte Straßburg aber auch schon die Confessio Augustana unterzeichnet, welche zunächst abgelehnt worden war.
Allerdings dürfen die beiden konkret angefragten RÖTTEL (+1522 und +1531) diese religiösen Umbrüche und Unruhen nicht erlebt haben.
@malu: Der Gedanke an Austalien ist ja witzig, aber zu der nun vorgegebenen Zeit wurden in Australien nur Naturreligionen von den Aborigines praktiziert. Später von 1787 bis 1857 wurden etwa 162.000 Sträflinge nach Australien transportiert, von denen 24 % Iren und 5 % Schotten waren. Daher dürfte sich auch viele Katholiken unter den Sträflingen in Australien befunden haben, auch wenn sie vielleicht den katholischen Glauben nicht mehr ausüben konnten.
@malu: Der Gedanke an Austalien ist ja witzig, aber zu der nun vorgegebenen Zeit wurden in Australien nur Naturreligionen von den Aborigines praktiziert.
Hallo,
die Ausgangszeit war 1500 und eine räumliche Eingrenzung fehlte.
Folglich stimmt meine Aussage uneingeschränkt.
Was 300 Jahre später war, stand seinerzeit nicht zur Diskussion.
Die Verheiratung war für reformatorisch eingestellte Theologen das sichtbare äußere Zeichen ihres Bekenntnisses. Insofern könnte man Agnes mit ihrer Heirat als zum evangelischen Glauben übergetreten sehen.
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