Welche Religion

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  • Forscher_007
    Erfahrener Benutzer
    • 09.05.2012
    • 5689

    Welche Religion

    Hallo,

    kann man bei der Ahnenforschung davon ausgehen, dass alle Personen z.B. im Jahr 1500 katholisch waren?
    Mit freundlichen Grüßen

    Forscher_007
  • malu

    #2
    Hallo,
    in welchem geographischen Kontext?
    Es gab z. B. in Deutschland JUDEN, in Australien gar keine KATHOLIKEN.

    LG
    Malu

    Kommentar

    • Forscher_007
      Erfahrener Benutzer
      • 09.05.2012
      • 5689

      #3
      Hallo,

      die Frage tauchte bei folgenden Personen auf.

      RÖTTEL, Agnes, *14.08.1503 Straßburg, + 17.10.1531 Straßburg
      RÖTTEL, Hans Ulrich, * 24.1.1468 Straßburg, + 10.3.1522 Straßburg
      Mit freundlichen Grüßen

      Forscher_007

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 17252

        #4
        Hallo.
        In Straßburg wurde ab 1523 die katholische Kirche entmachtet. "So setzte der Stadtrat etwa Gerichte ein, die über Eheangelegenheiten entschieden, und nicht mehr länger die Kirche. Auf Verlangen der Einwohnerschaft wurde die katholische Messe verboten.... "

        Davor gab es aber wohl nur Katholiken und Juden.
        Zwar sind letztere im 14.Jht. aus der Stadt selbst vertrieben worden sind, ließen sich aber in der unmittelbaren Umgebung von Straßburg nieder und verkehrten auch weiterhin in die Stadt. Geschichte der Juden in Strassburg: http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.d...tleinfo/611787
        Gruss
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 21.07.2016, 19:55.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Ralf-I-vonderMark
          Super-Moderator

          • 02.01.2015
          • 3226

          #5
          Hallo zusammen,

          Straßburg weist in der Zeit der ersten Hälfte des 16. Jhdts. „religionstechnisch“ eine außergewöhnliche Toleranz und Facettenreichtum auf.

          Deshalb lebten in Straßburg auch viele Religionsflüchtlinge, so dass sich heute im Einzelfall nicht mehr feststellen lässt, welcher Glaubensströmung einzelne Menschen anhingen, zumal Glaubensrichtungen durchaus wieder gewechselt wurden.

          In Straßburg gab es in der Zeit auch Strömungen des Täufertums; insbesondere ab dem Erscheinen des Melchior Hofmann im Juni 1529 sicherlich auch sog. Melchioriten.
          vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Melchior_Hofmann

          Straßburg und drei andere Reichsstädte hat zu dem am 20.06.1530 eröffneten Augsburger Reichstag die Confessio Tetrapolitana (Vierstädte-Bekenntnis; eines der ersten reformierten Bekenntnisse) eingereicht und diese nach der Machtübernahme der Täufer in Münster (Februar 1534) zur offiziellen Glaubensnorm erklärt; aber kein Glaubenszwang ausgeübt und auch die Täufer noch geduldet, solange diese sich an die bürgerlichen Gesetze gehalten haben.
          vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Confessio_Tetrapolitana

          1532 hatte Straßburg aber auch schon die Confessio Augustana unterzeichnet, welche zunächst abgelehnt worden war.

          Allerdings dürfen die beiden konkret angefragten RÖTTEL (+1522 und +1531) diese religiösen Umbrüche und Unruhen nicht erlebt haben.

          @malu: Der Gedanke an Austalien ist ja witzig, aber zu der nun vorgegebenen Zeit wurden in Australien nur Naturreligionen von den Aborigines praktiziert.
          Später von 1787 bis 1857 wurden etwa 162.000 Sträflinge nach Australien transportiert, von denen 24 % Iren und 5 % Schotten waren. Daher dürfte sich auch viele Katholiken unter den Sträflingen in Australien befunden haben, auch wenn sie vielleicht den katholischen Glauben nicht mehr ausüben konnten.

          Viele Grüße
          Ralf

          Kommentar

          • malu

            #6
            Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
            @malu: Der Gedanke an Austalien ist ja witzig, aber zu der nun vorgegebenen Zeit wurden in Australien nur Naturreligionen von den Aborigines praktiziert.
            Hallo,
            die Ausgangszeit war 1500 und eine räumliche Eingrenzung fehlte.
            Folglich stimmt meine Aussage uneingeschränkt.
            Was 300 Jahre später war, stand seinerzeit nicht zur Diskussion.

            LG
            Malu

            Kommentar

            • Forscher_007
              Erfahrener Benutzer
              • 09.05.2012
              • 5689

              #7
              Hallo,

              vielen Dank an ALLE für die nützlichen Informationen.



              Mit freundlichen Grüßen

              Forscher_007

              Kommentar

              • rosaria
                Benutzer
                • 24.07.2007
                • 10

                #8
                Zitat:
                Allerdings dürfen die beiden konkret angefragten RÖTTEL (+1522 und +1531) diese religiösen Umbrüche und Unruhen nicht erlebt haben.

                Vielleicht doch, siehe hier unter Heiratspolitik:



                Die Verheiratung war für reformatorisch eingestellte Theologen das sichtbare äußere Zeichen ihres Bekenntnisses. Insofern könnte man Agnes mit ihrer Heirat als zum evangelischen Glauben übergetreten sehen.

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