Fehlerhafte Urkunde - war das 1916 normal?

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  • Adea
    Erfahrener Benutzer
    • 17.10.2015
    • 588

    Fehlerhafte Urkunde - war das 1916 normal?

    Hallo in die Runde,

    ich bin gerade etwas irritiert über die falschen Angaben auf der Sterbeurkunde meines Urgroßvaters (Johann Westphal, 1886-1916). Bisher dachte ich, dass Unterlagen vom Standesamt immer korrekt sind.

    In diesem Fall aber nicht. Zum einen ist der Name der Ehefrau falsch geschrieben, dort steht Kluk statt Kluth. Zum anderen sind die Angaben zur Mutter falsch. Seine Mutter war Elisabeth Ahrens, sie starb bereits 1888 (als er 2 Jahre alt war). Sein Vater heiratete dann 1889 Maria Kruse, die auf dieser Urkunde als Mutter angegeben ist.

    Auf seiner Heiratsurkunde von 1911 (online bei Ancestry, Standesamt Grevesmühlen Nr. 50/1911) waren alle Angaben noch korrekt.

    Nun meine Frage: Waren solche Fehler 1916 (mitten im Krieg) normal? Oder hatte der Standesbeamte (der i.V. unterschrieb) einfach nur einen schlechten Tag?

    Liebe Grüße
    Adea
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    - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
    - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
    - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

    Meine Suchregionen: Mecklenburg, Ostpreußen, Holstein, Hamburg, Vogtland, Salzburger Land (vor 1732)


  • Hemaris fuciformis
    Erfahrener Benutzer
    • 19.01.2009
    • 1971

    #2
    Hallo Adea,

    der Standesbeamte kann immer nur so gut (oder schlecht) sein wie sein "Informant" und das war hier die Kommandantur eines Regimentes - vielleicht mußten die sich auf die Aussagen eines Kameraden verlassen - oder oder oder ??

    Preußische Kriegs-Stammrollen kann man meines Wissens nicht mehr nachschauen - also wirst Du den Ursprung des Fehlers auch kaum finden.

    Fehler sind normal, das war sicher auch 1916 so. Ich würde da keine weitere Energie reinstecken.

    Liebe Grüße
    Christine

    Kommentar

    • Xtine
      Administrator

      • 16.07.2006
      • 29973

      #3
      Hallo Adea,

      wenn die leibliche Mutter bereits verstarb, als ihr Sohn 2 Jahre alt war, dann war für diesen wohl die 2. Ehefrau seine Mutter. Er wird sie vermutlich auch so genannt haben.
      Wenn er nun auf dem Sterbebett lag und ihn sein Kommandant noch nach seinen Eltern fragte, hat er vermutlich die Stiefmutter als Mutter genannt.

      Aber derartige Fehler habe ich immer wieder gefunden. Vorallem auch in Kirchenbüchern, wenn der neue Pfarrer sich noch nicht so auskannte. Fehler sind menschlich.
      Viele Grüße .................................. .
      Christine

      .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

      Kommentar

      • awilde
        Erfahrener Benutzer
        • 17.12.2012
        • 265

        #4
        Hallo Adea,

        der Standesbeamte hat die Angaben übernommen, welche ihm der Kommandeur schriftlich mitgeteilt hat. Dies war ja kein "Angehöriger" und konnte somit auch nicht wissen, dass es sich nur um die Stiefmutter gehandelt hat. In der Kriegsstammrolle musste man als Soldat die nächsten Angehörigen angeben. Hier wird er die Namen der Ehefrau und seines Vaters und seiner Stiefmutter angegeben haben, welche im Todesfalle zu benachrichtigen waren. Bei meinem im 1. Weltkrieg gefallenen Uropa war in der "Sammelakte" tatsächlich der Kriegsstammrollenauszug vorhanden:

        Hallo Ihr Lieben, nach jahrelanger Abstinenz in der Ahneforschung, muss ich erstmal wieder warmlaufen und stelle vermutlich blöde Fragen:wink: Meine Urgrossmutter Hanna(meine Lieblingsahnin) war mit einem Herrn Lanoch verheiratet und sie war Kriegswitwe. Da sie das schon im 1.Weltkrieg war, kanns der 2. nicht gewesen sein.


        Eine Kopie der Sammelakte würde ich beim zuständigen Archiv anfordern.

        ...Andreas

        Kommentar

        • Adea
          Erfahrener Benutzer
          • 17.10.2015
          • 588

          #5
          Gab es einen Sterbeeintrag im Kirchenbuch?

          Hallo liebe Mitforscher,

          vielen Dank für eure Hinweise.

          Die falschen Angaben waren für mich auch nur eine zufällige Entdeckung am Rande. Zum Glück habe ich diese Linie relativ gut erforscht, sonst wäre ich jetzt bei der Suche nach den mütterlichen Vorfahren auf einer völlig falschen Spur.

          Einen Sterbeeintrag im Kirchenbuch konnte ich bis jetzt nicht finden. Wie erfolgte damals die Information an den Pfarrer? Machten das die Angehörigen? Bei den Gedenktafeln in seiner Kirchengemeinde fehlen leider die Gefallenen der Jahre 1915 und 1916.



          Wie und wann erfolgten Kirchenbucheinträge von Gefallenen?

          Liebe Grüße
          Adea

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          Kommentar

          • Mats
            Erfahrener Benutzer
            • 03.01.2009
            • 3419

            #6
            Hallo Adea,

            ich habe zwar keinen Gefallenen unter meinen Vorfahren,
            wenn ich aber Erzählungen höre, daß der gefallene Vater erst in den 80er Jahren für tot erklärt wurde, kann natürlich auch vorher kein Sterbeeintrag im Register erscheinen.

            Nur ein kurzer Hinweis.
            Konkret müssen das die Spezialisten beantworten.

            Grüße aus OWL
            Anja
            Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
            der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
            also ist heute der richtige Tag
            um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
            Dalai Lama

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 16927

              #7
              Zitat von Adea Beitrag anzeigen
              ... Einen Sterbeeintrag im Kirchenbuch konnte ich bis jetzt nicht finden. Wie erfolgte damals die Information an den Pfarrer? Machten das die Angehörigen?...
              Hallo,
              warum sollte der Pfarrer den Sterbefall in dem Sterberegister seiner Gemeinde eintragen, wenn der Sterbefall und die Beerdigung gar nicht in seiner Gemeinde stattfand, sondern an der Kriegsfront (bzw. auf einem enrsprechenden Soldatenfriedhof) ?
              Daher würde ich vermuten, dass der Pfarrer generell solche Sterbefälle in seinem Kirchenbuch (Sterberegister) nicht eintragen musste.
              Eventuell findet sich aber ein Nachtrag im Taufregister?
              Gruss
              Viele Grüße

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