Herr/Frau/Jungfrau in Kirchbucheinträgen

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  • Mia
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2013
    • 529

    Herr/Frau/Jungfrau in Kirchbucheinträgen

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    mich beschäftigt die Frage, warum ab und an bei den Kirchbucheinträgen vor den Namen ein Herr/Frau oder Jungfrau steht, bei den allermeisten Einträgen aber nur die Namen aufgeführt werden.
    Z. B. hier bei diesem Eintrag (rechte Seite, letzter Eintrag):

    Sind die Eltern und alle Paten dieses Kindes "höhergestellt"? Der Vater ist "hießiger Kornthreiber", falls ich das richtig lese. Darunter kann ich mir nichts vorstellen und ich konnte dazu auch nichts finden.

    Weiß jemand was dazu?
    Viele Grüße
    Mia
  • AlfredM
    • 21.07.2013
    • 2290

    #2
    Hallo Mia

    Ich würde da bei dem Beruf Kornschreiber lesen.
    MfG

    Alfred

    Kommentar

    • holsteinforscher
      Erfahrener Benutzer
      • 05.04.2013
      • 2532

      #3
      Moinsen,
      ich kann Alfred nur zustimmen, es heisst *Kornschreiber*, im weitesten
      Sinne ist dieser eine Art Buchhalter, der für eine größere Grundherrschaft
      tätig war [Ein- und Ausgabe von Korn in den Speichern], hierzu findest du
      im Netzt so einige Artikel, z.B. unter GenWiki.
      Wenn man sich den Eintrag einmal anschaut, dann findet man dort
      Berufsangaben, die man durchaus, zumind. aus damaliger Sicht, als *höher-
      gestellt* einordnen kann: Kornschreiber, Verwalter, Kellermeister.
      Hier war es in vielen Kirchenbüchern übliche, ein Herr, bzw. Frau[-Gutsveralter]
      anzuführen.
      Mit den Begriff Jungfer/Jungfrau wird eigentlich nur umschrieben, dass die
      Braut zum Zeitpunkt der Eheschliessung noch nicht verheiratet war.
      Bei älteren Bräuten fällt dieser Begriff dann oftmals weg.

      LG. Roland
      Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
      Roland...


      Kommentar

      • Mia
        Erfahrener Benutzer
        • 15.07.2013
        • 529

        #4
        Vielen Dank für die Infos! Dann bekommen also nur die Personen ein Herr/Frau vorangestellt, die eine höhere Position innehaben. Wenn beim oben aufgeführten Beispiel jetzt unter diesen Paten ein Häusler oder Bauer dabei wäre, dann bekäme dieser kein "Herr" vor seinem Namen, auch wenn alle anderen Paten eins haben. Aber man blieb bei der Wahl der Paten wohl unter "seinesgleichen"
        Viele Grüße
        Mia

        Kommentar

        • holsteinforscher
          Erfahrener Benutzer
          • 05.04.2013
          • 2532

          #5
          Moinsen Mia,
          ein Häusler oder Bauer...kein "Herr", wohl wahr. Zu dieser Zeit gab
          es eine sehr ausgeprägte *Standesdünkellei*.
          Dennoch: Gutsangestellte baten oftmals die Gutsherrschaft um eine
          Patenschaft, die auch i.d.R. angenommen wurde. Hier war es eine
          Frage der Höflichkeit und *Ehrerbietung* gegenüber der Herrschaft.
          Hier findet man oft dei Herrschaft selbst, deren Kinder (selbst wenn diese
          noch sehr jung waren) oder auch Gutsangetellte, wie z.B. der Revierförster,
          Vögte usw..
          LG. Roland
          Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
          Roland...


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