Neuer aus Bochum

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  • rainerminnerop
    Benutzer
    • 11.12.2014
    • 23

    Neuer aus Bochum

    Hallöchen.

    Rainer aus Bochum sagt Hallo in die Runde. :-)

    Ich bin gerade dabei unseren Familienstammbaum zu erstellen. Ich bin da auch recht weit gekommen. In der Linie meiner Mutter aus Kauffung, Niederschlesien, hakt es jetzt aber etwas, so um 1820.

    Ich habe mir dazu die Kirchenbücher von Kauffung bei den Mormonen bestellt, und werde die auch abfotografieren. Ich hoffe hier weitergehende Infos zu finden. Beim Stöbern fand ich schon einige tolle Infos.

    Dank an die "Macher" des Forums. :-)
    Liebe Grüße .... Rainer
  • Ralf-I-vonderMark
    Super-Moderator
    • 02.01.2015
    • 3084

    #2
    Hallo rainerminnerop,

    der angegebene Wohnort Bochum und das Interesse an KB-Verfilmungen der Mormonen von Hamm hatten mich neugierig gemacht.

    Auf der Homepage habe ich dann gesehen, dass der älteste konkretisierte Vorfahr der Namenlinie Johann Henrich Diederich Minnerop (*09.05.1781 in Berge) ist.
    Minnerops finden sich aber auch in Mark oder Dinker.

    Nun kommt mein spekulativer Ansatz zum Tragen, weshalb ich mich melde.
    Süddinker liegt südöstlich von Hamm-Berge und gehört heute zum Stadtbezirk Rhynern und ist auch ein Stadtteil von Hamm. Also befinden sich alle Orte in einem regional umgrenzten Bereich, insbesondere aus der Sicht des 18. Jahrhunderts.

    Die Menschen in der damaligen Zeit blieben häufig in ihrem regionalen Umfeld, auch wenn bei Personen mit bestimmten Berufsgruppen (z.B. Kaufleuten, Müllern, Pfarrer, spezielle Schmiede usw.) eine überraschend weitläufige Mobilität möglich war.

    Im Weiteren wurden Familiennamen im 18. Jahrhundert durch die jeweiligen Schreiber „nach Lust und Laune“ geschrieben bzw. nach einer Rechtsschreibung nach eigenem Gutdünken.
    Der relativ einfache Name REPPEL wurde im Wittgensteinischen Land z.B. vor 1800 in Kirchenbüchern und Urkunden in mindestens 10 verschiedenen Varianten geschrieben. Dies sogar dann, wenn derselbe Schreiber die Urkunde ausfertigte und Kenntnis von der Verwandtschaft von zwei Personen hatte.
    Zur Veranschaulichung zitiere ich einmal aus dem Untertanenverzeichnis vom 19.07.1726: „Johan Jörge Rebel, förster hat seinen bruder Johannes Räbel welcher (als Kriegsbursch) in der Frembte … als beisitzer bey sich
    Zwei Brüder, gleicher Familiennamen, zwei Schreibweisen, nur keine richtig!

    Daraus folgt zunächst, dass sicherlich auch für MINNEROP auf andere Schreibweisen zu achten ist.
    Hinzu kommt, dass sich Familiennamen durch „Abschleifung“ im Laufe der Zeit veränderten.

    Als nächstes ist zu beachten, dass auf dem Gebiet der historischen Grafschaft Mark außerhalb von Städten und Freiheiten in den Bauerschaften die Menschen in kontribualen oder inkontribualen Gütern wohnten und lebten.

    Die Kontribution, d.h. die gleichmäßige Beteiligung (Steuer) von Abgabepflichtigen am Einnahmeaufkommen ist wichtig, da Steuerlisten mit Namen geführt wurden.

    Dies vorausgesetzt wird das Werk „Das Kataster der kontribualen Güter in der Grafschaft Mark 1705“ bearbeitet von Willy Timm (Münster, 1980) bedeutsam.

    Zwar wurden im Verlauf der Zeit immer mehr Handwerker, Kaufleute und dergleichen in den Orten angesiedelt, welche in inkontribualen Güter wohnten, d.h. abgabefrei aber nicht markenberechtigt waren, und deshalb nicht in dem Kataster von 1705 aufgeführt sind.

    Ich gehe aber eher davon aus, dass die MINNEROP-Vorfahren alteingesessen waren und die Herkunft auf ein kontribuales Gut (Hof) zurückzuführen ist. Ob dies noch nachweisbar ist, auch wegen der üblichen „Genannt-Namen-Problematik“, ist eine andere Frage.

    In dem Buch „Das Kataster der kontribualenGüter in der Grafschaft Mark 1705“ findet sich aber kein Eintrag zu MINNEROP.
    Dafür aber dieser m.E. passende Eintrag:

    Amt Hamm
    (Bauerschaft) Suidt Dincker
    Nr. 9 – Mindrop
    Saetland 29 Sch. – R.; Kleingeholz 10 Sch. –R.; Heigewachs 3 Sch. – R. / Pacht. 4 M. 10 Sch. – R.
    Steuer: 67 Rtl. 20 St.
    Abkürzungen: Rtl. =Reichstaler; St. =Stüber; M. =Malter, Maltersched;Sch. =Scheffel; R. =Ruthen.

    Ich würde deshalb vermuten, dass der Name MINNEROP sich durch „Abschleifung“ aus MINDROP gebildet hat und der Ursprung der Familie von dem in der Bauerschaft Süddinker gelegenen Hof herstammt.

    Im Internet findet sich sogar noch eine passende Spur; auch wenn mehrere Generation bis zu den ersten bekannten MINNEROPS überbrückt werden müssen.
    (zu finden bei google mit der Eingabe Mindrop und Süddinker):
    Othmar Mindrop
    °°mit Catharina Wormstall
    KIND: (war offenbar Hoferbin)
    Clara Elisabeth Mindrop;
    *um 1689 in Süddinker; ~30.01.1689 [kath.] in Rhynern; +10.03.1746 in Süddinker
    °°21.02.1708 [luth.] in Dinker mit Johan Vorwick, gnt. Mindrop; *um 1675 in Norddinker
    KIND:
    Hendrick Theodor Mindrop; ~29.06.1723 in Rhynern; +02.02.1794 in Rotterdam

    Ich hoffe, dass ich durch meinen Beitrag viel Neues mitteilen konnte und verwertbare Hinweise enthalten sind.

    Viele Grüße
    Ralf

    Kommentar

    • rainerminnerop
      Benutzer
      • 11.12.2014
      • 23

      #3
      Hallöchen.

      Das sind ja mal wirklich tolle Infos, denen ich nachgehen werde. :-) Gaaanz herzlichen Dank!

      Die anderen Schreibweisen habe ich auch schon gefunden. Von Minrop bis Mennerap ist so ziemlich alles dabei. Deswegen hört sich das sehr gut und schlüssig an.

      Was dazukommt.
      Ein Verwandter aus Amerika teilte mir mit, dass Vorfahren auf einen niederländischen Zweig der Familie zurückzuführen sind. Das würde dann mit dem genannten Mindrop, der in Rotterdam starb, zusammenpassen. Hier warte ich aber noch auf die Zusendung einer Kopie des Stammbaumes, der ihm nur in schriftlicher Form vorliegt.

      Werde mich jetzt mal auf die Suche machen. :-)
      Liebe Grüße .... Rainer

      Kommentar

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